Ansichten zum Frageversäumnis (Wolfram von Eschenbach, Parzival)

Aus MediaeWiki
Version vom 2. Juli 2012, 11:10 Uhr von Olga Wels (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „==Allgemeines== Die Forschung versucht in verschieden Ansätzen das paradoxe Verhältnis von Frageversäumnis und Parzivals Schuld zu klären. Dabei muss zuerst…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Allgemeines

Die Forschung versucht in verschieden Ansätzen das paradoxe Verhältnis von Frageversäumnis und Parzivals Schuld zu klären. Dabei muss zuerst untersucht werden, welche Frage Parzival stellen soll und welche Gründe dafür ausschlaggebend sind, dass er dies versäumt. Zuletzt muss sein Nichtfragen und die daraus resultierenden Folgen für den Verlauf des Romans gedeutet werden. Dabei besteht die Schwierigkeit der Interpretation darin, dass sich zwei Ebenen kombinieren, zum einen die ursprüngliche märchenhaft-archaische Grundstruktur und zum anderen die darauf aufgebaute rationalisierende Ebene, auf denen sich bei Wolfram die Thematik entwickelt.


Der Charakter der Frage

Parzival soll sich nach dem Leiden des Königs erkundigen:


het gefrâget sîner nôt (255,19) da hättet Ihr doch nach seinem Leiden fragen müssen!
daz er niht zem wirte sprach umben kumber den er an im sach (473,15ff) denn er hat der Herrn dort nicht angesprochen und nicht nach seinem Leiden gefragt, das er doch an ihm sah