Veronika (Heilige)

Aus Kunstwissenschaft Ikonographie
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Die Veronika soll der Legende nach Christi auf dem Weg zu seiner Kreuzigung ein Tuch gereicht haben, um sich Schweiß und Blut abzuwischen. Auf dem Stoff zeichnete sich danach das Antlitz Jesu ab. Es handelt sich hierbei um ein Vera Icon, also ein nicht menschen-gemachtes Abbild Christi.

Quellen

Veronika als Person wird im neuen Testament erwähnt. Es wird eine Tat Jesu Christi beschrieben, bei der er eine Frau die an Blutfluss litt, heilte. Dies geschah, indem sie die Kleidung Jesu anfasste. Sie selbst sagte sich: „wenn ich nur seine Kleider berühre, so werde ich gesund. Und sogleich versiegte die Quelle ihres Blutes, und sie spürte es am Leibe, dass sie von ihrer Plage geheilt war“ (Mk 5, 28,29).

Die Veronika-Legende ist in der Fortsetzung des Evangelium Nicodemi niedergeschrieben. Es handelt sich hierbei um ein apokryphes Evangelium, das somit von biblischen Themen handelt, aber nicht in die Bibel aufgenommen wurde.

Master of Saint Veronica : Hl. Veronika mit dem Schweißtuch Christi, 1395 - 1415.

Leben und Wirken

Veronika soll aus dem Kreis der Frauen um Jesus kommen, häufig wird sie als eine der klagenden Frauen am Kreuzweg Christi identifiziert. Im neuen Testament wird eine Frau namens Berenike (lat. für Veronika) erwähnt, die seit zwölf Jahren an Blutfluss litt. Durch die Berührung der Kleidung Jesu wurde sie von ihren Schmerzen geheilt. Es soll sich bei dieser geheilten Frau um Veronika gehandelt haben.

Veronika-Legende

Ab dem 13. Jahrhundert kommt die Legende um Veronika auf. Demnach soll sie Christi auf dem Kreuzweg getroffen haben. Um Scheiß und Blut aus seinem Gesicht zu wischen, reichte sie ihm das Scheißtuch. Daraufhin soll sich sein Antlitz auf dem Stoff abgebildet haben. Somit zeigt das Schweißtuch das wahre Abbild Christi und wurde nicht von einem Menschen erschaffen.

Im Evangelium Nicodemi ist die Weiterführung der Veronika-Legende zu finden. Demnach soll der Kaiser Tiberius schwer krank gewesen sein, woraufhin er einen Boten ausschickte, der den Wunderheiler aus Jerusalem herbringen sollte. Als der Ausgesandte ankam, war Christi aber bereits gekreuzigt. Der Bote hörte aber von einer Frau namens Veronica, die ein Tuch mit dem Antlitzes Christi besitzen solle. Er suchte sie und zusammen reisten sie zurück. Der Kaiser Tiberius wurde auf wundersame Weise beim Anblick des Tuches geheilt.

Bildtraditionen

Attribute

Hochhaltung eines Schweißtuches, auf dem das Abbild Christi zu sehen ist.

Darstellungsmotive

Der häufigste Bildtypus der Veronika tritt seit dem 13. Jahrhundert auf und ist ihre Abbildung mit Schweißtuch. Die Darstellungsart hat sich in den Jahrhunderten erstaunlich konstant gehalten. Veronika wird meist mit langärmlichem Gewand und einer Kopfbedeckung dargestellt. Meist handelt es sich hierbei um eine Haube oder einen Schleier. Vor ihrem Oberkörper breitete sie mit beiden Händen ein Tuch aus, auf dem das Gesicht Christi zu sehen ist. Es handelt sich hierbei um ein Vera Icon, also ein also ein nicht-von-Menschenhand-gemachtes Bildnis, das das wahre Abbild Christi zeigen soll. Veronika präsentiert somit das Antlitz Christi den Betrachter:innen.

Häufig werden auch Engel in Darstellungen der Veronika mit dem Schweißtuch abgebildet.

Quellen-,/ Literaturverzeichnis

Kirschbaum, Engelbert/ Braunfels, Wolfgang (Hg.): Lexikon der christlichen Ikonographie, Freiburg im Breisgau, 1978, Seite 543.

Poeschel, Sabine: Handbuch der Ikonographie, Darmstadt 2014.

Schindler, Alfred: Apokryphen zum alten und neuen Testament, Zürich, 1988, Seite 556.