Jona: Unterschied zwischen den Versionen

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* Segelschiff
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* JHWH (Gott Israels)  
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* Fisch: In der Erzählung wird Jona, der ins offene Meer gestürtzt wurde, von einem großen Fisch verschluckt und nachdem er drei Tage und drei Nächte (Mt 12,40) im Bauch des Fisches verbrachte, wieder an Land ausgespien. Dieser Gang in den Tod (Sturz ins stürmische Meer) und die Errettung und die Chance auf ein neues Leben (Akt des Verschlingens und Ausspeien durch den Fisch) symbolisieren Auferstehung und seliges Nachleben. Im biblischen Kontext erscheinen immer wieder große Fische, die mit den ursprünglichen mythologischen Meerwesen in Verbindung gebracht werden können. Dabei soll auf die allumfassenden Macht Gottes verwiesen werden, dass er auch über Kreaturen der Tiefsee und somit über alle Wesen der Schöpfung verfügen kann. Gerade der Akt des Verschlingens, demonstriert diese Macht und die Herrschaft Gottes über alle Bereiche seiner Schöpfung.<h1>Nebenfiguren (in Interaktion mit der im Artikel beschriebenen  
* Fisch: In der Erzählung wird Jona, der ins offene Meer gestürtzt wurde, von einem großen Fisch verschluckt und nachdem er drei Tage und drei Nächte (Mt 12,40) im Bauch des Fisches verbrachte, wieder an Land ausgespien. Dieser Gang in den Tod (Sturz ins stürmische Meer) und die Errettung und die Chance auf ein neues Leben (Akt des Verschlingens und Ausspeien durch den Fisch) symbolisieren Auferstehung und seliges Nachleben. Im biblischen Kontext erscheinen immer wieder große Fische, die mit den ursprünglichen mythologischen Meerwesen in Verbindung gebracht werden können. Dabei soll auf die allumfassenden Macht Gottes verwiesen werden, dass er auch über Kreaturen der Tiefsee und somit über alle Wesen der Schöpfung verfügen kann. Gerade der Akt des Verschlingens, demonstriert diese Macht und die Herrschaft Gottes über alle Bereiche seiner Schöpfung.<h1>Nebenfiguren (in Interaktion mit der im Artikel beschriebenen  
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'''Das Zeichen des Jona:'''
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* Evangelium nach [https://wiki.uni-konstanz.de/ikonographie/index.php/Matth%C3%A4us Matthäus]: Das ''Zeichen des Jona'' als Antwort auf die Zeichenforderung der Pharisäer und Schriftgelehrten. „Denn wie Jona im Leib des Fischs war drei Tage und drei Nächte, so wird der Sohn des Menschen im Herzen der Erde sein drei Tage und drei Nächte“ (Mt 12,40)<ref>https://www.bibelwissenschaft.de/bibeltext/Mt%2012%2C38-40/bibel/text/lesen/ch/ed3fdd75fedf1f6400fa3c0860440395/</ref>. Später im Evangelium wird das ''Zeichen des Jona'' nocheinmal erwähnt, ohne jedoch darauf hinzudeuten, worin dieses Zeichen besteht (Mt 16,4). In diesem Zusammhang wird der drei Tage und drei Nächte (Mt 12,40) lang verschlungene Jonas, der gern im Motiv der "Jona-Ruhe" dargestellt wird, teilweise als eine Art Urbild gesehen, dass auf die Grablegung Christi verweist, die allerdings nur drei Tage und ''zwei'' Nächte andauert. Dieser Zusammenhang ist aber nur eine Vermutung.
* Evangelium nach [https://wiki.uni-konstanz.de/ikonographie/index.php/Matth%C3%A4us Matthäus]: Das ''Zeichen des Jona'' als Antwort auf die Zeichenforderung der Pharisäer und Schriftgelehrten. „Denn wie Jona im Leib des Fischs war drei Tage und drei Nächte, so wird der Sohn des Menschen im Herzen der Erde sein drei Tage und drei Nächte“ (Mt 12,40)<ref>https://www.bibelwissenschaft.de/bibeltext/Mt%2012%2C38-40/bibel/text/lesen/ch/ed3fdd75fedf1f6400fa3c0860440395/</ref>. Später im Evangelium wird das ''Zeichen des Jona'' nocheinmal erwähnt, ohne jedoch darauf hinzudeuten, worin dieses Zeichen besteht (Mt 16,4). In diesem Zusammhang wird der drei Tage und drei Nächte (Mt 12,40) lang verschlungene Jonas, der gern im Motiv der "Jona-Ruhe" dargestellt wird, teilweise als eine Art Urbild gesehen, dass auf die Grablegung Christi verweist, die allerdings nur drei Tage und ''zwei'' Nächte andauert. Dieser Zusammenhang ist aber nur eine Vermutung.
* Evangelium nach [https://wiki.uni-konstanz.de/ikonographie/index.php/Lukas%20(Evangelist) Lukas]: Das ''Zeichen des Jona'' als Andeutung auf Tod und Auferstehung Jesu „Denn wie Jona den Niniviten ein Zeichen wurde, so wird es auch der Sohn des Menschen sein für diese Generation“ (Lk 11,30)<ref>https://www.bibelwissenschaft.de/bibeltext/Mt%2012%2C38-40/bibel/text/lesen/ch/ed3fdd75fedf1f6400fa3c0860440395/</ref>. Jonas wird hier als Symbol für den Weg durch den Tod hin zur Errettung und neuem Leben verstanden. Auch die Aufgabe Jona Buße zu predigen, wird hier betont und die daraus resultierende Errettung des Volkes von Ninive erhält dadurch Symbolcharakter. Jona in der Figur des Bußpredigers erfährt häufigere
* Evangelium nach [https://wiki.uni-konstanz.de/ikonographie/index.php/Lukas%20(Evangelist) Lukas]: Das ''Zeichen des Jona'' als Andeutung auf Tod und Auferstehung Jesu „Denn wie Jona den Niniviten ein Zeichen wurde, so wird es auch der Sohn des Menschen sein für diese Generation“ (Lk 11,30)<ref>https://www.bibelwissenschaft.de/bibeltext/Mt%2012%2C38-40/bibel/text/lesen/ch/ed3fdd75fedf1f6400fa3c0860440395/</ref>. Jonas wird hier als Symbol für den Weg durch den Tod hin zur Errettung und neuem Leben verstanden. Auch die Aufgabe Jona Buße zu predigen, wird hier betont und die daraus resultierende Errettung des Volkes von Ninive erhält dadurch Symbolcharakter. Jona in der Figur des Bußpredigers erfährt häufigere
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Als am häufigsten verwendetes Motiv in der ikonographischen Darstellungstradition gilt die Szene, in der Jona von einem großen  walähnlichen Fisch verschlungen oder wieder auspespien wird. Dieser Fisch wird durch Gottes Wort zu seinem Verhalten aufgefordert.  
Als am häufigsten verwendetes Motiv in der ikonographischen Darstellungstradition gilt die Szene, in der Jona von einem großen  walähnlichen Fisch verschlungen oder wieder auspespien wird. Dieser Fisch wird durch Gottes Wort zu seinem Verhalten aufgefordert.  
<h1>Andere Aufkommen der Figuren (mit Bildbeispielen)</h1>  
 
Es gibt aber auch Darstellungen, die Jona als Prophet und Prediger in der Stadt Ninive zeigen oder sein zorniges Ausharren unter der Kürbislaube vor den Toren der Stadt Ninive. Diese Szenen werden allerdings selten allein gezeigt, sie kommen überwiegend in Zyklen der Jona-Prophezeiung vor. 
<h1>Andere Aufkommen der Figuren (mit Bildbeispielen)</h1>
 
* [[Pieter Lastman]], ''Jona und der Wal'', 1621, Öl auf Eichenholz, 360 x 521 mm
* [[Gustav Doré]], ''Jona predigt zu den Nineviten'', 1866, Holzstich,  Illustration 137 aus "La Grand Bible de Tours"
* [[Augsburger Wunderzeichenbuch]], ''Jonas und der Wal'', um 1552
* [[Jankel Adler]], ''Jonas und der Wal'', 1923, Aquarell über Bleistift, 193 x 291 mm
* [[Giotto di Bondone]], Fresko Arenakapelle (Schmuckfelder und Zierbänder) ''Jonas und der Wal''
* Aquileia, Südbasilika Fußbodenmosaik, ''Jonas und der Wal'', 314-319 n. Chr.
* [[Ewald Mataré]], Türgriffe am Salzburger Dom ''Jonas und der Wal'', 1956-1958, Bronze mit Emaileinlagen, 400 x 205, cm
* [[Ludwig Henfflin]], ''Jonas wird ins Meer geworfen'' und ''Jonas wird vom Fisch ausgespien'', 1477, Buchmalerei
* Aquileia Dom, ''Jonas wird vom Wal ausgespuckt und seine Ruhe unter der Kürbislaube''
* Frankfurt (a.d. Oder) St. Marienkirche Chorfenster, ''Jonas' Rettung aus dem Walfisch'', ca. 1360-1370, Glasmalerei
<h1>Quellen- / Literaturverzeichnis</h1>
<h1>Quellen- / Literaturverzeichnis</h1>



Version vom 2. Dezember 2021, 12:57 Uhr


Jona (hebräisch auch Jonas) ist der Prohpeht von dem das Buch Der Prophet Jona im Alten Testament erzählt. Es handelt von einer einzigen Prophezeiung in der Jona durch Gott nach Ninive gesendet wird, seiner Flucht vor diesem Auftrag und dem letztlichen Vollzug seiner Aufgabe und der Belerhung des zornigen Jona durch Gott.

Herkunft

Das Buch Der Prophet Jona ist Teil des Zwölfprophetenbuch des Tanach (hebräische Bibel) und einzuordnen in das Alte Testament. Die Besonderheit des Buches liegt darin, dass es sich dabei nicht nur um eine reine Sammlung der Prophetenworte handelt, sondern es die biblische Erzählung des Propheten Jona verhandelt. Die Handlung ist in 4 Kapitel gegliedert, die sich wiederum in zwei Hauptteile unterteilen lassen: 1. Der Sendung nach Ninive und der Flucht Jonas über das Meer, 2. Der Reise nach Ninive, der Bekerhung der Menschen dort und der Belehrung des zornigen Jona durch Gott.

Die Entstehung des Buches wird später vermutet (4. Jh. v. Chr.), als es in der Erzählung dargestellt wird.

Attribute der Figuren (mit Bildbeispielen)

  • Fisch
  • Meer
  • Segelschiff

Hauptfiguren (in Interaktion mit der im Artikel beschriebenen Figur)

  • JHWH (Gott Israels)
  • Fisch: In der Erzählung wird Jona, der ins offene Meer gestürtzt wurde, von einem großen Fisch verschluckt und nachdem er drei Tage und drei Nächte (Mt 12,40) im Bauch des Fisches verbrachte, wieder an Land ausgespien. Dieser Gang in den Tod (Sturz ins stürmische Meer) und die Errettung und die Chance auf ein neues Leben (Akt des Verschlingens und Ausspeien durch den Fisch) symbolisieren Auferstehung und seliges Nachleben. Im biblischen Kontext erscheinen immer wieder große Fische, die mit den ursprünglichen mythologischen Meerwesen in Verbindung gebracht werden können. Dabei soll auf die allumfassenden Macht Gottes verwiesen werden, dass er auch über Kreaturen der Tiefsee und somit über alle Wesen der Schöpfung verfügen kann. Gerade der Akt des Verschlingens, demonstriert diese Macht und die Herrschaft Gottes über alle Bereiche seiner Schöpfung.

    Nebenfiguren (in Interaktion mit der im Artikel beschriebenen

Das Zeichen des Jona:

  • Evangelium nach Matthäus: Das Zeichen des Jona als Antwort auf die Zeichenforderung der Pharisäer und Schriftgelehrten. „Denn wie Jona im Leib des Fischs war drei Tage und drei Nächte, so wird der Sohn des Menschen im Herzen der Erde sein drei Tage und drei Nächte“ (Mt 12,40)[1]. Später im Evangelium wird das Zeichen des Jona nocheinmal erwähnt, ohne jedoch darauf hinzudeuten, worin dieses Zeichen besteht (Mt 16,4). In diesem Zusammhang wird der drei Tage und drei Nächte (Mt 12,40) lang verschlungene Jonas, der gern im Motiv der "Jona-Ruhe" dargestellt wird, teilweise als eine Art Urbild gesehen, dass auf die Grablegung Christi verweist, die allerdings nur drei Tage und zwei Nächte andauert. Dieser Zusammenhang ist aber nur eine Vermutung.
  • Evangelium nach Lukas: Das Zeichen des Jona als Andeutung auf Tod und Auferstehung Jesu „Denn wie Jona den Niniviten ein Zeichen wurde, so wird es auch der Sohn des Menschen sein für diese Generation“ (Lk 11,30)[2]. Jonas wird hier als Symbol für den Weg durch den Tod hin zur Errettung und neuem Leben verstanden. Auch die Aufgabe Jona Buße zu predigen, wird hier betont und die daraus resultierende Errettung des Volkes von Ninive erhält dadurch Symbolcharakter. Jona in der Figur des Bußpredigers erfährt häufigere

Im Neuen Testament wird Jona an folgenden Stellen erwähnt: Mt 12,38-41; Mt 16,4; Lk 11,29-32

Bildbeispiele der Figuren

Bildtraditionen (Einzeldarstellungen, szenische Darstellungen usw.)

Als am häufigsten verwendetes Motiv in der ikonographischen Darstellungstradition gilt die Szene, in der Jona von einem großen walähnlichen Fisch verschlungen oder wieder auspespien wird. Dieser Fisch wird durch Gottes Wort zu seinem Verhalten aufgefordert.

Es gibt aber auch Darstellungen, die Jona als Prophet und Prediger in der Stadt Ninive zeigen oder sein zorniges Ausharren unter der Kürbislaube vor den Toren der Stadt Ninive. Diese Szenen werden allerdings selten allein gezeigt, sie kommen überwiegend in Zyklen der Jona-Prophezeiung vor.

Andere Aufkommen der Figuren (mit Bildbeispielen)

  • Pieter Lastman, Jona und der Wal, 1621, Öl auf Eichenholz, 360 x 521 mm
  • Gustav Doré, Jona predigt zu den Nineviten, 1866, Holzstich, Illustration 137 aus "La Grand Bible de Tours"
  • Augsburger Wunderzeichenbuch, Jonas und der Wal, um 1552
  • Jankel Adler, Jonas und der Wal, 1923, Aquarell über Bleistift, 193 x 291 mm
  • Giotto di Bondone, Fresko Arenakapelle (Schmuckfelder und Zierbänder) Jonas und der Wal
  • Aquileia, Südbasilika Fußbodenmosaik, Jonas und der Wal, 314-319 n. Chr.
  • Ewald Mataré, Türgriffe am Salzburger Dom Jonas und der Wal, 1956-1958, Bronze mit Emaileinlagen, 400 x 205, cm
  • Ludwig Henfflin, Jonas wird ins Meer geworfen und Jonas wird vom Fisch ausgespien, 1477, Buchmalerei
  • Aquileia Dom, Jonas wird vom Wal ausgespuckt und seine Ruhe unter der Kürbislaube
  • Frankfurt (a.d. Oder) St. Marienkirche Chorfenster, Jonas' Rettung aus dem Walfisch, ca. 1360-1370, Glasmalerei

Quellen- / Literaturverzeichnis