Saulus: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Kunstwissenschaft Ikonographie
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Saulus ist der jüdische Name des späteren [[Paulus|Apostel Paulus]]. Der Name leitet sich von Saul ab, was ‚der Erbetene‘ bedeutet. Saulus ist ein namentlich bekannter und gefürchteter Christenverfolger seiner Zeit, durch den viele Christen in Gefangenschaft geraten sind. Später wird er zu einem bedeutenden Apostel, der die christliche Botschaft vor allem unter den Heiden verkündet.
Saulus ist der jüdische Name des späteren [[Paulus|Apostel Paulus]]. Der Name leitet sich von Saul ab, was ‚der Erbetene‘ bedeutet. Saulus ist ein namentlich bekannter und gefürchteter Christenverfolger seiner Zeit, durch den viele Christen in Gefangenschaft geraten sind. Später wird er zu einem bedeutenden Apostel, der die christliche Botschaft vor allem unter den Heiden verkündet.
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[[Datei:Bekehrung.jpg|mini|Abb. 1: Buonarroti, Michelangelo: Die Bekehrung von Paulus (Saulus), 1542-1549, Fresko, 6,25 x 6,60m, Rom, Vatikan ( Public Domain, via Wikimedia Commons).]]
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Version vom 23. März 2022, 11:01 Uhr

Abb. 2: Parmigianino: Paulussturz, 1527, Öl auf Leinwand, 177,5 cm x 128,5 cm, Kunsthistorisches Museum, Wien, (Public Domain, via Wikimedia Commons).

Saulus ist der jüdische Name des späteren Apostel Paulus. Der Name leitet sich von Saul ab, was ‚der Erbetene‘ bedeutet. Saulus ist ein namentlich bekannter und gefürchteter Christenverfolger seiner Zeit, durch den viele Christen in Gefangenschaft geraten sind. Später wird er zu einem bedeutenden Apostel, der die christliche Botschaft vor allem unter den Heiden verkündet.

Herkunft

In den Apostelgeschichten (Apg 7,58) ist das erste Mal die Rede von Saulus als Christenverfolger. Erst 13,9, nach seiner Offenbarung durch das Damaskus-Ereignis und der Hinwendung zu Christus, wird sein lateinischer Namen Paulus verwendet. Aus dieser bekannten Bibelstelle entwickelt sich das Sprichwort „Vom Saulus zum Paulus“.


Außerchristliche Quellen zu Leben und Werk des Saulus sind nicht bekannt.

Leben und Wirken

Saulus wächst in Tarsus als Diasporajude auf. Er ist so gläubig, dass er sich zum Rabbi ausbilden lässt.

Vom Vater erbt er das römische Bürgerrecht, daher auch lateinischer Name Paulus. Diese römische Bürgerschaft lässt darauf schließen, dass seine Familie zur örtlichen Oberschicht gehört und wohlhabend ist. Er wächst in einer griechisch-bürgerlichen Umgebung auf und beherrschte die griechische Sprache. Wie sein Vater erlernt er den Beruf des Zeltteppichwebers. Wie dieser schließt er sich der glaubenstreuen jüdischen Gruppe der Pharisäer an.

Als strenggläubiger Pharisäer ist er mit den jüdischen Gesetzen vertraut, wodurch ein - für ihn gerechtfertigter - Hass auf die Christen entsteht. Die Gemeinschaft des christlichen Glaubens gewinnt zu dieser Zeit an Bekanntheit und Größe. Saulus jedoch hält diese Verbindung für eine Sekte, die sich von den jüdischen Regeln abwendet und ihre Gesetze bricht. Daher ist er davon überzeugt, dass es seine Aufgabe wäre die Christen zu vernichten (Gal 1,13). Dies geht so weit, dass er die Männer und Frauen aus ihren e Häusern zerrt und in die Gefangenschaft führt (Apg 8,3).

Er soll auch bei der Steinigung des Jüngers Stephanus zugegen gewesen sein und dabei zugesehen haben, wie dieser während des Martyriums stirbt (Apg 8,1).

Schließlich wollte Saulus von Jerusalem nach Damaskus reisen, um weitere Christen zu verfolgen und einzusperren. Auf dem Weg wurde er plötzlich von einem hellen Licht geblendet und fällt daraufhin auf den Boden (Apg 9,3). Er hört Jesus‘ Stimme, die ihn beauftragt nach Damaskus zu gehen, da er dort seine Bestimmung finden würde. Nach dem Ereignis ist Saulus erblindet und muss sich von seinen Begleitern in die Stadt führen lassen.

Dort trifft er auf den gläubigen Christen Ananias. Auch Ananias hatte eine Vision von Jesus, der ihn beauftragt hat nach Saulus zu fragen und diesen zu heilen.

Nach dieser Heilung offenbar sich der Glauben an Christus für Saulus. Er wendet sich dem Christentum zu und verbreitet dessen Glaubenssätze. „Saulus, der auch Paulus heißt […]“ wird ab Apg 13,9 nur noch Paulus genannt und auch als Apostel Paulus bezeichnet.

Weiteres Leben

s. Paulus

Abb. 1: Buonarroti, Michelangelo: Die Bekehrung von Paulus (Saulus), 1542-1549, Fresko, 6,25 x 6,60m, Rom, Vatikan ( Public Domain, via Wikimedia Commons).

Bildtradition

Attribute

Eine explizite Attributszuschreibung existiert nur für Paulus – nicht für seinen Lebensabschnitt als Saulus - aus dem einfachen Grund, dass Saulus für die christliche Ikonographie nur eine marginale Rolle spielt.

Das Aussehen deckt sich mit dem des Paulus.

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Darstellungsmotive

Aufgrund der geringfügigen Funktion des Saulus für die christliche Bildgestaltung sind Darstellungen von ihm kaum vorhanden.

Die einzige szenische Darstellung in der Saulus auftaucht, ist die die Bekehrung ‚Vom Saulus zum Paulus‘ (Abb. 1). Typische für dieses Sujet ist, dass Saulus auf dem Boden liegt und Richtung Himmel schaut. Eine leichte Variation besteht darin, ob Saulus zu Fuß oder auf dem Pferd unterwegs ist. Weitere Motive werden nicht mit der Rolle des Saulus inszeniert. Erst als Paulus wird er vermehrt dargestellt.

Quellen- / Literaturverzeichnis