Saulus

Aus Kunstwissenschaft Ikonographie
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Abb. 1: Parmigianino: Paulussturz, 1527, Öl auf Leinwand, 177,5 cm x 128,5 cm, Kunsthistorisches Museum, Wien, (Public Domain, via Wikimedia Commons).

Saulus ist der jüdische Name des späteren Apostel Paulus. Der Name leitet sich von Saul ab, was ‚der Erbetene‘ bedeutet. Saulus ist ein namentlich bekannter und gefürchteter Christenverfolger seiner Zeit. Durch ihn sind viele Christen in Gefangenschaft geraten. Später wird er zu einem bedeutenden Apostel, der die christliche Botschaft vor allem unter den Heiden verkündet.

Herkunft


In den Apostelgeschichten (Apg 7,58), Neues Testament, wird Saulus das erste Mal als Christenverfolger erwähnt. Erst nach seiner Offenbarung durch das Damaskus-Ereignis und der Hinwendung zu Christus in Apg 13,9 wird sein hebräischer Namen „Paulus“ verwendet. Aus dieser bekannten Bibelstelle entwickelt sich das Sprichwort „Vom Saulus zum Paulus“.

Außerchristliche Quellen zu Leben und Werk des Saulus sind nicht bekannt.

Leben und Wirken

Saulus wächst in Tarsus als Diasporajude auf, daher wird er später auch als Paulus von Tarsus bezeichnet. Sein Glaube ist so stark, dass er sich zum Rabbi ausbilden lässt.

Vom Vater erbte er römische Bürgerrechte, daher auch sein römischer Name „Paulus“. Diese römische Bürgerschaft lässt darauf schließen, dass seine Familie zur örtlichen Oberschicht gehört und wohlhabend ist. Er wächst in einer griechisch-bürgerlichen Umgebung auf und beherrschte die griechische Sprache. Wie sein Vater erlernt er den Beruf des Zeltteppichwebers. Wie dieser schon vor ihm, schließt Saulus sich der glaubenstreuen jüdischen Gruppe der Pharisäer an.

Als strenggläubiger Pharisäer ist er mit den jüdischen Gesetzen vertraut, wodurch er einen - für ihn gerechtfertigten - Hass auf die Christen entwickelt. Die Gemeinschaft des christlichen Glaubens gewinnt zu dieser Zeit an Bekanntheit und Größe. Saulus jedoch hält diese Verbindung für eine Sekte, die sich von den jüdischen Regeln abwendet und ihre Gesetze bricht. Daher ist er davon überzeugt, dass es seine Aufgabe wäre, die Christen zu vernichten (Gal 1,13). Dies geht so weit, dass er die Männer und Frauen aus ihren Häusern zerrt und in die Gefangenschaft führt (Apg 8,3).

Er soll auch bei der Steinigung des Jüngers Stephanus zugegen gewesen sein und dabei zugesehen haben, wie dieser während des Martyriums stirbt (Apg 8,1).

Schließlich will Saulus von Jerusalem nach Damaskus reisen, um weitere Christen zu verfolgen und einzusperren. Auf dem Weg dorthin wird er plötzlich von einem hellen Licht geblendet und fällt daraufhin zu Boden (Apg 9,3). Er hört Jesus‘ Stimme, die ihn beauftragt, seine Reise nach Damaskus fortzusetzen, da er dort seine Bestimmung finden würde. Durch dieses Ereignis erblindet Saulus und muss sich von seinen Begleitern in die Stadt führen lassen.

Dort trifft er auf den gläubigen Christen Ananias. Auch Ananias hatte eine Vision von Jesus, der ihn beauftragt hat, nach Saulus zu fragen und diesen von seiner Blindheit zu heilen.

Nach dieser Heilung offenbart sich ihm der Glauben an Christus. Daraufhin wendet er sich dem Christentum zu und verbreitet dessen Glaubenssätze. „Saulus, der auch Paulus heißt […]“ (Apg 13,9) wird ab Apg 13,9 nur noch „Paulus“ genannt und auch als „Apostel Paulus“ bezeichnet.

Weiteres Leben

s. Paulus

Abb. 2: Buonarroti, Michelangelo: Die Bekehrung von Paulus (Saulus), 1542-1549, Fresko, 6,25 x 6,60m, Rom, Vatikan ( Public Domain, via Wikimedia Commons).

Bildtradition

Attribute

Eine explizite Attributszuschreibung existiert nur für Paulus – nicht für seinen Lebensabschnitt als Saulus - aus dem einfachen Grund, dass Saulus für die christliche Ikonographie nur eine marginale Rolle spielt. Sein Aussehen deckt sich mit dem des Paulus.

Darstellungsmotive

Aufgrund der geringfügigen Funktion des Saulus für die christliche Bildgestaltung sind Darstellungen von ihm kaum vorhanden.

Die einzige szenische Darstellung, in der Saulus auftaucht, ist die Bekehrung vom Saulus zum Paulus. Weitere Motive werden nicht mit der Rolle des Saulus inszeniert. Erst als Paulus wird er vermehrt dargestellt.

Quellen- / Literaturverzeichnis

Buchquellen

Seibert, Jutta: Herders Lexikon der christlichen Kunst. Themen, Gestalten, Symbole, 2007 Erftstadt.

Internetquellen

o.A.: Deutsche Digitale Bibliothek, https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/person/gnd/118641549(Letzter Zugriff: 27.03.2022).

o.A.: Die Bibel, https://www.die-bibel.de/lightbox/basisbibel/sachwort/sachwort/anzeigen/details/saulus-2/ (Letzter Zugriff: 27.03.2022).

o.A.: Jehovas Zeugen, https://www.jw.org/de/bibliothek/buecher/aus-der-bibel-lernen/14/jesus-erwaehlt-saulus/ (Letzter Zugriff: 27.03.2022).

o.A.: Kölner Dom, https://www.koelner-dom.de/fenster/bekehrung-des-saulus-zum-paulus/bekehrung-des-saulus-zum-paulus-1 (Letzter Zugriff: 27.03.2022).

Schäfer, Joachim: Ökumenisches Heiligenlexikon, https://www.heiligenlexikon.de/BiographienP/Paulus.htm (Letzter Zugriff: 27.03.2022).

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Parmigianino: Paulussturz, 1527, Öl auf Leinwand, 177,5 cm x 128,5 cm, Kunsthistorisches Museum, Wien (abgebildet in:https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Francesco_Mazzola_gen._Parmigianino,_,_Kunsthistorisches_Museum_Wien,_Gemäldegalerie_-_Paulussturz_-_GG_2035_-_Kunsthistorisches_Museum.jpg (Letzter Zugriff: 28.03.22) Public Domain, via Wikimedia Commons).

Abb. 2: Buonarroti, Michelangelo: Die Bekehrung von Paulus (Saulus), 1542-1549, Fresko, 6,25 x 6,60m, Rom, Vatikan (abgebildet in: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Conversion_of_Saint_Paul_(Michelangelo_Buonarroti).jpg (Letzter Zugriff: 28.03.22) Public Domain, via Wikimedia Commons).