Johannes (Apostel und Evangelist): Unterschied zwischen den Versionen

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== Quellen ==
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[[Datei:1054px-Vier Apostel (Albrecht Duerer).jpg|alternativtext=|mini|'''Abb. 2: Vierergruppe der Apostel als Diptychon, Linke Tafel: Johannes und Petrus, rechte Tafel: Markus und Paulus'''                                                   Dürer, Albrecht: ''Die vier Apostel'', 1526, Öl auf Lindenholz, 215 x 76 cm, Alte Pinakothek, München. Von: Immanuel Giel, CC0, <https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0e/Vier_Apostel_%28Albrecht_Duerer%29.jpg>, via Wikimedia Commons.]]
[[Datei:1054px-Vier Apostel (Albrecht Duerer).jpg|alternativtext=|mini|'''Abb. 2: Vierergruppe der Apostel als Diptychon, Linke Tafel: Johannes und Petrus, rechte Tafel: Markus und Paulus'''Dürer, Albrecht: ''Die vier Apostel'', 1526, Öl auf Lindenholz, 215 x 76 cm, Alte Pinakothek, München. Von: Immanuel Giel, CC0, <https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0e/Vier_Apostel_%28Albrecht_Duerer%29.jpg>, via Wikimedia Commons.]]
Johannes erscheint in der Bibel in allen vier Evangelien als einer der zwölf Jünger von Jesus. Im Matthäus-, Markus- und Lukasevangelium wird von seiner Berufung am See Genezareth berichtet. Bei der Einsetzung der zwölf Apostel wie sie im Markusevangelium beschrieben ist, erhalten die beiden Brüder wegen ihres oft stürmisch, eifrigen Handelns den Namen "Boanerges", was übersetzt "Donnersöhne" (Mk 3, 16-17) heißt. Sie beteiligen sich an vielen Gesprächen und werden in vielen Wundererzählungen erwähnt. Meist treten Johannes und Jakobus gemeinsam auf und werden mit der Bezeichnung "Söhne des Zebedäus"(Mt 17, 1-9), (Mt 20,20-28), (Mt 26,36-46) erwähnt.  
Johannes erscheint in der Bibel in allen vier Evangelien als einer der zwölf Jünger von Jesus. Im Matthäus-, Markus- und Lukasevangelium wird von seiner Berufung am See Genezareth berichtet. Bei der Einsetzung der zwölf Apostel wie sie im Markusevangelium beschrieben ist, erhalten die beiden Brüder wegen ihres oft stürmisch, eifrigen Handelns den Namen "Boanerges", was übersetzt "Donnersöhne" (Mk 3, 16-17) heißt. Sie beteiligen sich an vielen Gesprächen und werden in vielen Wundererzählungen erwähnt. Meist treten Johannes und Jakobus gemeinsam auf und werden mit der Bezeichnung "Söhne des Zebedäus"(Mt 17, 1-9), (Mt 20,20-28), (Mt 26,36-46) erwähnt.  


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== Leben und Wirken ==
== Leben und Wirken ==
[[Datei:Boticelli22.jpg|mini|'''Abb.3: Johannes der Täufer und Johannes der Evangelist in einer Sacra Conversazione'''                                                                                                  Botticelli, Sandro: Thronende Maria mit dem Kind und den beiden Johannes, Öl auf Pappelholz, 185 x 180 cm, 1485, staatliche Museen zu Berlin, Berlin. Von: Marburg, CC BY-SA 4.0, URL: <nowiki>https://prometheus.uni-koeln.de/de/image/large/bern-acdcbb25d7b93f7ed647caeae2346557e6b31e1e</nowiki>, via Prometheus Bildarchiv.]]
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==== Berufung und Jüngerzeit ====
==== Berufung und Jüngerzeit ====

Version vom 14. August 2022, 18:39 Uhr

Abb. 1: Statue des Evangelisten JohannesCamilo Rusconi: Heiliger Johannes, 1705-1711, Marmor, Basilica of San John Laterano, Rom. Von: Jastrow, CC BY 2.5, <https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f1/Johannes_San_Giovanni_in_Laterano_2006-09-07.jpg>, via Wikimedia Commons.

Johannes ist einer der vier Fischer am See bei Galiläa, die von Jesu zuerst zu seinen Jüngern berufen wurden. Er gehört zusammen mit seinem Bruder Jakobus und Petrus zum engsten Kreis unter den Aposteln und wird als der Lieblingsjünger von Jesus bezeichnet. Als solcher begleitet er mit den anderen beiden Jesu im Garten Getsemani, wohnt einigen Wundern und der Verklärung Jesu bei.

Als Augenzeuge vom Wirken Jesus soll er das Johannesevangelium verfasst haben, das in der Bibel als viertes aufgeführt ist. Johannes ist daher nach Matthäus, Markus und Lukas der vierte Evangelist.

Quellen

Abb. 2: Vierergruppe der Apostel als Diptychon, Linke Tafel: Johannes und Petrus, rechte Tafel: Markus und PaulusDürer, Albrecht: Die vier Apostel, 1526, Öl auf Lindenholz, 215 x 76 cm, Alte Pinakothek, München. Von: Immanuel Giel, CC0, <https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0e/Vier_Apostel_%28Albrecht_Duerer%29.jpg>, via Wikimedia Commons.

Johannes erscheint in der Bibel in allen vier Evangelien als einer der zwölf Jünger von Jesus. Im Matthäus-, Markus- und Lukasevangelium wird von seiner Berufung am See Genezareth berichtet. Bei der Einsetzung der zwölf Apostel wie sie im Markusevangelium beschrieben ist, erhalten die beiden Brüder wegen ihres oft stürmisch, eifrigen Handelns den Namen "Boanerges", was übersetzt "Donnersöhne" (Mk 3, 16-17) heißt. Sie beteiligen sich an vielen Gesprächen und werden in vielen Wundererzählungen erwähnt. Meist treten Johannes und Jakobus gemeinsam auf und werden mit der Bezeichnung "Söhne des Zebedäus"(Mt 17, 1-9), (Mt 20,20-28), (Mt 26,36-46) erwähnt.

Im Johannesevangelium, das von dem Apostel Johannes verfasst worden sein soll, wird Johannes nicht namentlich genannt. Stattdessen wird von dem "Jünger, den Jesus besonders liebte" (z.B.: Joh 13, 23, Joh 21,20) an den Stellen gesprochen, an denen in den anderen Evangelien Johannes spricht oder handelt. Die letzten Zeilen dieses Evangeliums lauten: "Dieser Jünger [den Jesus besonders lieb hatte] ist es, der alles bezeugt, was in diesem Buch steht. Er selbst hat es niedergeschrieben und wir wissen, dass er die Wahrheit sagt." (Jh 21, 24). Sie legen nahe, dass es sich bei dem Autor der vierten Evangeliums um Johannes handeln solle. Daher wird das Evangelium nach ihm benannt und in der altkirchlichen Tradition die Urheberschaft des Apostel Johannes anerkannt. Quellenuntersuchungen und literarische Vergleiche lassen darauf schließen, dass es unter Vorlage der anderen Evangelien als letztes niedergeschrieben wurde und die anderen als Grundlage voraussetzt. Die drei Evangelien des Matthäus, Markus und Lukas werden wegen ihrer inhaltlichen und literarischen Parallelen als synoptische Evangelien bezeichnet. Das Evangelium des Johannes weicht im Gegensatz dazu in seiner literarischen Gestaltung und geschichtlichen Nacherzählung der Passion Christi stark von den anderen dreien ab. In die Ausgestaltung der Reden und Taten von Jesus sind stärker direkt theologische Deutungen dieser eingeschrieben.

In den Johannesakten, den apokryphischen Schriften über Johannes, die vermutlich in der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts nach Christus entstanden sind, wird das Leben des Johannes nach seiner Jüngerzeit beschrieben. Auch hier wird Johannes als einerseits Jünger und ebenfalls als der Evangelist des Johannesevangeliums beschrieben.

Außerdem wird ihm hier die Autorschaft der Offenbarung zugeschrieben, die als letztes Buch der Bibel die einzige prophetische Schrift des Neuen Testaments ist. Diese beginnt mit einer Einleitung, in der geschrieben steht, dass Johannes der Empfänger dieser Botschaft von Gott sei. Nach einer Widmung beginnt Johannes mit den Zeilen "Ich, Johannes, euer Bruder, teile mit euch die Bedrängnis und Hoffnung auf Gottes neue Welt" (Off 1, 9) und weist sich damit mit seinem Namen als Verfasser und Augenzeuge aus. Er beschreibt als Ich-Erzähler, wie ihm Gott erschienen sein soll, um ihm die Apokalypse zu offenbaren und ihm den Auftrag gab, diese aufzuschreiben.

Die drei Briefe des Johannes, die ebenfalls den Namen des Apostels und Evangelisten tragen, sind vermutlich zwischen 90 und 100 nach Christus in Ephesus entstanden. Sie weisen starke Parallelen zum theologische Gehalt des Johannesevangelium auf. Ihr Verfasser bezeichnet sich im zweiten Brief als "Ältester" (2Joh, 1). Aufgrund der nicht näher bestimmten Verfasserangaben werden die Johannesbriefe meist nicht direkt Johannes, aber seiner Schule in Ephesus zugeschrieben.

Leben und Wirken

Abb.3: Johannes der Täufer und Johannes der Evangelist in einer Sacra Conversatione Botticelli, Sandro: Thronende Maria mit dem Kind und den beiden Johannes, 1485, Öl auf Pappelholz, 185 x 180 cm, staatliche Museen zu Berlin. Von: Marburg, CC BY-SA 4.0, URL: https://prometheus.uni-koeln.de/de/image/large/bern-acdcbb25d7b93f7ed647caeae2346557e6b31e1e, via Prometheus Bildarchiv.

Berufung und Jüngerzeit

Johannes und sein älterer Bruder Jakobus, die beiden Söhne des Zebedäus, wurden von Jesu am See Genezareth bei ihrer Arbeit als Fischer zu Nachfolge berufen. Zusammen mit Petrus zählen Jakobus und Johannes zum engsten Kreis der Apostel. Johannes war bei der Verklärung Jesu dabei und war unter den Jüngern, die Jesu im Garten Getsemani mit sich nahm. Im Johannesevangelium stand er als einziger Jünger mit Maria unter dem Kreuz. Da hätte er von Jesus den Auftrag erhalten, sich um diese zu sorgen. Deshalb ist er noch einige Zeit nach Jesus Tod in Jerusalem geblieben. Er ist, nachdem die Frauen vom leeren Grab berichtete hatten, der erste gewesen, der dies gesehen habe und erkannte als erster den auferstandenen Jesus am See Tiberias. Johannes und Petrus predigten nach Jesus Auferstehung weiter in Jerusalem und spielten eine wichtige Rolle in der Urgemeinde dort. In den Briefen an die Galater bezeichnet Paulus sie als die "drei Säulen der Kirche" (Gal 2,9)

Martyrium und Verbannung

Die Johannesakten berichten von den Reisen und Wundern, die Johannes getan haben soll, nachdem er Jerusalem verlassen habe. In Ephesus, wo er den größten Teil seines Lebens verbracht hat, gründete er eine Schule.

Während der Christenverfolgung unter Kaiser Domitian wurde Johannes nach Rom gebracht. Ein weitere Wundererzählung über Johannes Leben aus der Legenda aurea berichtet, wie er dort zum Tode verurteilt wurde. Vor den Augen des Senats sollte er in einem Kessel mit siedenden Öl hingerichtet werden. Doch Johannes habe dies ohne Verbrennungen und sogar verjüngt überstand. Daraufhin wurde er auf die griechische Insel Pathmos verbannt.

Dort soll Johannes in einer Vision vom Auferstandenen, aus dem Himmelheraus mit ihm sprechenden Jesus, die Offenbarung vom tausendjährigen Reich übermittelt bekommen haben und schrieb sie als die Johannesoffenbarung auf. Unter dem nächsten Kaiser Nerva kehrte er aus seiner Verbannung nach Ephesus zurück.

Zeit in Ephesus

Abb. 4: Christus-Johannes-GruppeMeister Heinrich von Konstanz: Christus-Johannes-Gruppe, Holz, H.: 141 cm, 1290 bis 1300, Museum Mayer van den Bergh, Antwerpen. Aus: Geschichte der bildenden Kunst in Deutschland, Bd. 3, hrsg. von Bruno Klein, München: Prestel 2007, CC BY-SA 4.0, URL: https://prometheus.uni-koeln.de/rack-images/ffm_conedakor/r400/MDAwLzEzMy8yMDUvaW1hZ2UuanBnPzE0MDQxMzUzNDE?_asd=166041195223ab74e07e37080546f83a71202d1a0b838e07ef, via Prometheus Bildarchiv.

Johannes blieb in Ephesus, um dort zu lehren und zu predigen. Neben mehreren Totenerweckungen soll er auch den Tempel der Diana zum Einsturz gebracht haben, als man versuchte ihn zu zwingen ihr ein Opfer zu bringen. Dadurch konvertierten Zahlreiche zum Christentum. Damit Johannes sich ein weiteres mal beweise gab man ihm einen Becher mit Gift zu trinken. Er schlug das Kreuz über dem Becher und das Gift entwich in Form einer Schlange. Johannes überlebte den tödlichen Trank und erweckte die beiden Verurteilten zum Leben, die zuvor ebenfalls von dem Gift trinken mussten. In Ephesus soll er das Johannesevangelium seinem Schüler Prochoros diktiert haben und und die drei Johannesbriefe geschrieben haben.

Tod

Der auferstandene Jesus habe zu Petrus über Johannes gesagt, „dass er so lange lebt, bis ich wiederkomme." (Joh 21, 22) In seiner Vita wird eine wundersame Selbstbestattung beschrieben. Nach einem Gottesdienst sei er vor den Augen seiner Gemeinde in ein Grab gestiegen, habe begonnen zu beten und sei in einer Lichterscheinung verschwunden. In der Bibel heißt es, dass Jesusu zu Petrus über Johannes gesagt haben soll: "Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was geht es dich an?" (Joh 21, 22). Woraus geschlossen wurde, dass er nicht sterben sollte bis Jesusu Wiederkehren würde. Historischere Quellen erzählen, dass er in hohem Alter in Ephesus gestorben und begraben worden sein. Über seiner Grabstätte wurde eine Kirche errichtet.

Bildtraditionen

Attribute

Alter

In der abendländischen Tradition wird der Apostel und Evangelist meist in jugendlichem Alter dargestellt, ohne Bart und oft mit lockigem Haar (Abb. XXX). Dies ist zum einen darauf zurückzuführen, dass er der Jüngste der Apostel Jesus war und soll zum anderen als Zeichen für seine Jungfräulichkeit stehen. In der ostkirchliche Kultur ist dagegen der Greisentypus verbreiteter. Dort wird er, da der Apostel sehr alt geworden sein soll, gewöhnlich mit hoher Stirn, weißen Haaren und Vollbart abgebildet (Abb.XXX).

Kleidung

Das Gewand, das er auf Abbildungen trägt, ist meist rot, oder eine blaue und grüne Aposteltunika (Abb. XXX) Das er als erste Person das Messkleid getragen haben soll, wird er oft mit dem Priestergewand bekleidet dargestellt.

Adler

Das Evangelistensymbol des Johannes ist der Adler (Abb.XXX). Er soll die Eigenschaften der Voraussicht, Schnelligkeit, Ausdauer, Entschlossenheit und Unerschrockenheit, die Johannes zugeschrieben werden, verbildlichen. Außerdem symbolisiert er den theologischen Höhenflug des Evangelisten und seine Nähe zu Gott.

Buch und Schriftrolle

Ein Buch oder eine Schriftrolle können Johannes als den Verfasser des Johannesevangeliums ausweisen (Abb. XXX). Oft sind auf einer aufgeschlagenen Seite oder ausgerolltem Stück Papyrus die lateinischen Worte "Initium Sancti Evangelii secundum Joannem. In pricipo erat verbum..." zu lesen, was bedeutet: "Beginn des heiligen Evangeliums nach Johannes. Am Anfang war das Wort."

Kelch oder Kessel

Zwei Erzählungen aus der Legenda Aurea, in denen Johannes jeweils dem Tod entgeht, werden häufig dargestellt. Deshalb kann Johannes auch an dem Kessel (Abb.XXX), in dem er in siedendem Öl hingerichtet werden sollte, und an dem Kelch (Abb.XXX), aus dem er Gift trinken sollte, identifiziert werden.

Darstellungsmotive

Abb. 5: Kreuzigungsdarstellung, Johannes rechts vom Kreuz. Diedrich Buseloybint: Epitaph, in der Lorenzkirche Erfurt, 1415. Von Katharina Wimmer.

Da in der kirchlichen Tradition der Jünger Johannes und Verfasser des Johannesevangeliums als dieselbe Person anerkennt, wird auch in der Darstellung nicht zwischen ihnen unterschieden. Jedoch ist aus dem Darstellungsmotiv meist abzulesen, in welcher der beiden Rollen er abgebildet ist. Als Apostel ist er in szenischen Darstellungen des neuen Testaments zu finden und durch seine Nähe zu Jesus und sein junges Alter zu erkennen. In Einzeldarstellungen wird Johannes meist durch seine Attribute, wie die des Buches oder des Adlers, ausgewiesen. Diese entstammen eher seiner späteren Rolle als Evangelist. In szenische Darstellungen zum Beispiel des Martyriums, des Überleben des Gifttranks und des Niederschreibens des Evangeliums wird Johannes im Titel meist als Evangelist bezeichnet, und nicht als Apostel, da es sich um Ereignisse nach seiner Jüngerzeit bei Jesus handelt. Johannes ist also entweder durch den szenischen Zusammenhang zu identifizieren und nimmt dort entweder die Rolle des Apostels oder Evangelisten ein, oder in Einzeldarstellungen durch seine Attribute erkenntlich, die ihn als Evangelisten kennzeichnen. Das jugendliche Aussehen und die Gewandfarben können bei beiden Darstellungsformen auftreten, sind aber ein wenig eindeutiges Merkmal der Übereinstimmung der Figuren. Es gibt aber keine Darstellungstraditionen, die sich in den Diskurs der Urheberschaft einschreiben und keine Attribute, die eine Differenzierung zwischen dem Apostel und dem Evangelisten verdeutlichen sollen.

Einzeldarstellungen

Einzeldarstellungen des Johannes sind meist Ganzfiguren.

Vierergruppe der Evangelisten

Johannes der Täufer

Abb. 6: Szenische Kreuzigungsdarstellung Cranach der Ältere, Lucas: Klage unter dem Kreuz, Öl auf Tannenholz, 138 x 99,3 cm, 1416, ALte Pinakothek, München. CC BY-SA 4.0, URL: https://res.cloudinary.com/tne/image/authenticated/s--Kuk0jCty--/q_80/artworks/LUCAS-CRANACH-D-AE_KLAGE-UNTER-DEM-KREUZ_CC-BY-SA_BSTGS_1416.jpg, via Online Sammlung Pinakotheken.

Szenische Darstellungen

Sacra Conversatione

Botticelli

Christus-Johannes-Gruppe

Es war aber einer unter seinen Jüngern, der zu Tische saß an der Brust Jesu, welchen Jesus liebhatte. (Joh 13, 23).

Kreuzigungsdarstellung

Johannes rechts vom gekreuzigten Jesu, Maria links. "Jesus sah seine Mutter dort stehen und neben ihr den Jünger, den er besonders lieb hatte." (Gute Nachricht Bibel 1997, Jh 19, 26)

Martyrium
Mit dem Giftkelch

Verfassen des Evangeliums

Düreres "Die heimlich offenbarung iohannis"

Quellen- / Literaturverzeichnis

  • Alle Zitationen eines Bibeltexts aus: Gute Nachrichtbibel, 1997, Ausgabe 2002.
  • Betz, Otto, Beate Ego, Werner Grimm, Wolfgang Zwickel (Hg.): Calwer Bibellexikon, Band 1. Stuttgart 2006, S.330-333, 670-681.
  • Bloch, Peter, Ursula Nilgen und Else Förster: Evangelisten. In: RDK Labor, URL: https://www.rdklabor.de/wiki/Evangelisten#B._Typen_und_Geb.C3.A4rden (letzter Zugriff 13.08.2022).
  • Braunfels, Wolfgang (Hg.): Lexikon der christlichen Ikonografie, Siebter Band, Ikonografie der Heiligen. Freiburg 1994, S.108-130.
  • Jacobus, de Voragine: The golden legend or lives of the saints, Caxton, William (Übersetzung), London 1900.
  • Joachim Schäfer: Johannes. In: Ökumenisches Heiligenlexikon, URL: https://www.heiligenlexikon.de/BiographienJ/Johannes.html (letzter Zugriff 13.08.2022)
  • Abb. 7: Martyrium des heiligen Johannes (rechts, zweite Zeile) Stefan Lochner: Apostelmatyrium, 1435, in der Saint Catherine, Köln. CC BY-SA 4.0, URL: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/03/Stefan_Lochner_-_Martyrdom_of_the_Apostles_-_Google_Art_Project.jpg, via Wikimedia Commons.
Abb. 8: Johannes mit dem Giftbecher Meister des Bartholomäusaltars: Bartholomäusaltar (linker Flügel). Der hl. Jhannes Ev. Und Margarethan, Malerei auf Eichenholz, 128,4 x 73,3 cm, um 1500-1505, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Alte Pinakothek, München. CC BY-SA 4.0, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/o5xrd37G7X, via Online-Sammlung Pinakotheken.
Abb.9: Johannes diktiert Prochorus das EvangeliumAngelos: Ikone. Der heilige Johannes der Evangelist diktiert Prochoros sein Evangelium, ca. 1450, Tempera; 66,5 x 50,7 cm, Treasures of the Monastery of Saint Catherine, Sinai. Von Kōnstantinos A.Manaphēs, CC BY-SA 4.0, URL: https://prometheus.uni-koeln.de/de/image/large/caerlangen-ce3f44a1fb0ab0fdef7b13a0abfaec0a5825210a, via Prometheus Bildarchiv.