Josef von Nazaret

Aus Kunstwissenschaft Ikonographie
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Josef von Nazaret war der Verlobte und später Ehemann von Maria, der Mutter Jesu, womit er dessen ‚Ziehvater‘ ist. Er stammte aus dem Geschlecht König Davids und war Baumeister. Er lebte in Nazaret, kam ursprünglich aber aus Bethlehem, wohin sich das Paar aufgrund der zur Zeit der Schwangerschaft Marias ausgerufenen Volkszählung begab und wo Jesus geboren wurde.

Laut späterer Überlieferung (Jakobusevangelium) war Josef schon ein älterer, verwitweter Mann, als er sich mit Maria verlobte. Nach seiner letzten Erwähnung (als der mit den Schriftgelehrten diskutierende Jesus von seinen Eltern im Tempel vorgefunden wird (Lukasevangelium 2, 41 - 51)) verschwindet er aus den Texten des neuen Testaments, daher wird angenommen, dass er gestorben ist.

Herkunft

Evangelien: vor allem im Lukasevangelium und Matthäusevangelium, aber auch im Johannesevangelium und Markusevangelium erwähnt, kommt dort vor allem in den Kindheitserzählungen Jesu vor. Apokryphen, z.B. Apokryphes Protoevangelium des Jakobus

Attribute der Figuren (mit Bildbeispielen)

Stab, manchmal blühend

Lilie (eventuell als Symbol der Keuschheit, weil er Marias Jungfräulichkeit beschützt haben soll und laut manchen Überlieferungen ihre Ehe auch nach der Geburt Jesu keine sexuelle Beziehung beinhaltete (‚Josefsehe‘)?)

Zimmermannswerkzeuge, wie beispielsweise das Winkelmaß

eher älter mit Bart abgebildet

Hauptfiguren (in Interaktion mit der im Artikel beschriebenen Figur)

Maria

Jesus

Nebenfiguren (in Interaktion mit der im Artikel beschriebenen Figur)

eventuell Engel, der Josef im Traum erscheint

Kurz nach Jesu Geburt Anwesende: Hirten, heilige drei Könige

Bildbeispiele der Figuren

Geburt Jesu im Stall von Bethlehem (oder andere Szenen der heiligen Familie)

Erscheinung Engel im Traum mit Aufforderung zur Flucht nach Ägypten (Adam Elsheimer, Flucht nach Ägypten, 1609, München, Alte Pinakothek)

‚Josephzweifel‘, Engel erscheint im Traum und beschwichtigt Josefs Zweifel an Marias ‚Unbeflecktheit‘, nachdem sie schwanger wurde (Bernardino Luini, Josephs Traum, um 1518/20, Mailand, Brera Pinakothek)

Josef auf dem Totenbett mit Maria und Jesus an seiner Seite

In späteren Darstellungen manchmal auch nur Josef mit Jesuskind auf dem Arm (Guido Reni, Joseph mit dem Jesuskind, 1640, Houston, Museum of Fine Arts)

Verlobung mit Maria, ‚Stabwunder‘

Andere Aufkommen der Figuren (mit Bildbeispielen)

Quellen- / Literaturverzeichnis

Wolfgang Braunfels / Engelbert Kirschbaum (Hrsg.): Lexikon der christlichen Ikonographie, Band 2. Freiburg 1994/2004, S. 434-444.

Sabine Poeschel: Handbuch der Ikonographie. Sakrale und profane Themen der bildenden Kunst. Darmstadt 2014, S. 122-207.

Joachim Schäfer: Joseph von Nazaret, in: Ökumenisches Heiligenlexikon, https://www.heiligenlexikon.de/BiographienJ/Joseph_von_Nazareth.htm (15.11.2021).