Das Ritual der Hochzeit in der höfischen Literatur und im Parzival

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Hinweis: Dieser Artikel entsteht derzeit im Rahmen des Haupt- und Oberseminars zu Wolframs Parzival (Sommersemester 2015) und wird konstant überarbeitet.

Es soll ein Vergleich angestellt werden zwischen den Konventionen der Brautwerbung und Hochzeit in der höfischen Literatur des Mittelalters, deren rechtlicher Implikationen und denjenigen, die im Parzival beschrieben werden. Hierbei wird zunächst das Brautschema des Mittelalters betrachtet, sowie ein rechtlicher Rahmen abgesteckt, um nachher die Eheschließung im Parzival einer näheren Betrachtung zu unterziehen. Daraufhin werden die Erkenntnisse aus diesen Punkten miteinander verglichen um so die Bedetung von Brautwerbung und Hochzeit im Parzival zu erfahren.

Hochzeit in der höfischen Literatur

Hochzeiten sind normalerweise an Schemata gebunden, wie das der Brautwerbung, das einer Hochzeit vorangestellt ist und durch welches eine Hochzeit erst zustande kommen kann.

Schema der Brautwerbung

Der Sinn des Brautschemas besteht darin "die Grundelemente der Raumstruktur fest [zu legen]". So gibt es ein Schema vor, das den Handlungsverlauf gewissermaßen festlegt. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass ein Abweichen von dieser Form eine besondere Bedeutng zukommt und eine genauere Betrachtung verdient. Elemente des Brautschemas sind unter anderem folgende: Herrscherbeschreibung, Ratszene, Botenfahrt, Gang des Werbers vom heimlichen Ort der Landung zur Residenz des Brautvaters, Kemenatenszene, Brautentführung, Kampf zwischen Werber und Brautvater, Heimführung der Braut, Hochzeit. Diese Punkte werden von der Handlung nach und nach "abgearbeitet" und enden mit der Hochzeit[1].

Außerdem Teil dieses Schemas ist meist eine Dreiteilung der Orte: Es gibt den Machtbereich des Werbenden, den des Brautvaters und einen Raum zwischen diesen beiden, der diese beiden Bereiche voneinander trennt und für das Gegenüber jeweils fremd erscheint.

Es ist auffallend, dass das Schema im Parzival durchaus von der üblichen Form abweicht. Daher ist es interessant zu beobachten wie die "Brautwerbung" im Parzival stattfindet, die Hochzeiten ablaufen und wo Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu dem Schema zu finden sind.

Schema der rechtlich anerkannten Ehe

Rechtlich gesehen gibt es zwei bzw. drei Punkte, die zu einer voll gültigen, nicht widerrufbaren Eheschließung führen: Zum einen muss ein Konsens zwischen den Eheleuten bzw. den Vormunden bestehen, zum anderen muss die Ehe in Form von Beischlaf vollzogen werden.

Hochzeiten im Parzival ("Vollzug" der Ehe)

Gahmuret und Belacane

Gahmuret und Herzeloyde

Parzival und Condwiramurs

Die Vermählung Parzivals mit Condwiramurs - Trinoctium Castitatis: http://mediaewiki.org/wiki/Die_Verm%C3%A4hlung_Parzivals_mit_Condwiramurs_-_Trinoctium_Castitatis

Feirefîz und Repanse de Schoye

Hochzeiten im Parzival (als Fest)

Gawan und Orgeluse

Gramoflanz und Itonje

Cundrie und Lischoys

Anmerkungen

  1. Schmid-Cadalbert 1985: 98

Literatur

Primärliteratur

Wolfram von Eschenbach: Parzival. Studienausgabe 2. Auflage. Mittelhochdeutscher Text nach der sechsten Ausgabe von Karl Lachmann. Übersetzung von Peter Knecht. Mit Einführungen zum Text der Lachmannschen Ausgabe und in Probleme der 'Parzival'-Interpretation von Bernd Schirok, Berlin 2003.

Sekundärliteratur

Christian Schmid-Cadalbert: Der ‚Ortnit-AW’ als Brautwerbungsdichtung. Ein Beitrag zum Verständnis mittelhochdeutscher Schemaliteratur. Bern 1985.