Die christliche Judaslegende des Mittelalters

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Die christliche Judaslegende des Mittelalters

Einleitung

Der Name Judas gilt bis heute als Synonym für einen Verräter. In den letzten zweitausend Jahren wurde die Figur des Judas immer wieder literarisch aufgegriffen und verändert. Verschiedene Legenden und Variationen entstanden [1]. Aufgrund des Verrats an Jesus, gilt Judas von vornherein als Verräter und wird in dementsprechende Narrative eingekleidet. Dieser Artikel wird zuerst einen kurzen Überblick über die Darstellung des Judas in den vier Evangelien geben, dann kurz verschiedene Judaslegenden zusammenfassen und schließlich die Judaslegende des Alten Passionals näher betrachten. Das Alte Passional ist eine Legendensammlung, die um 1300 entstanden ist. Als Quelle des Alten Passionals ihrem Unbekannten Autor die Legenda Aurea des Jacobus de Voragine [2] Wegen der vielen negativen Narrative, die in dem Alten Passional aufgegriffen werden, kann sie exemplarisch für die christlichen Judaslegenden des Mittelalters gesehen werden. Deshalb wird an der Version des Alten Passionals gezeigt, was die Judaslegende zu einer Antilegende und Judas zu einem Antiheiligen macht. Abschließend werden der Ödipuskomplex und die Spannung zwischen göttlichem Heilsplan und dem freien Willen erläutert.

Judas in den Evangelien

Alle Evangelien berichten einstimmig darüber, wie Judas Jesus verrät. Allerdings weicht das Judasbild der Evangelien mitunter stark voneinander ab. So berichten Markus und Matthäus, wie Judas den Entschluss fasst, Jesus zu verraten und zu den Hohepriestern geht [3] [4]. Ein Grund für den Entschluss wird nicht genannt. Es wird nur ein impliziter Zusammenhang mit der vorhergegangenen Szene, der Salbung von Bethanien, hergestellt, bei der Jesus von einer Frau mit teurem Öl gesalbt wird. Diese Salbung ruft Unwillen bei ein einigen [5] bzw. den [6] Jüngern hervor, weil sie die Salbung für Geldverschwendung halten. Auch bei Lukas geht Judas zu den Hohepriestern, um Jesus zu verraten. Allerdings fehlt die Salbung von Bethanien, stattdessen ergreift der Satan Besitz von Judas [7]. Das Johannesevangelium unterscheidet sich am stärksten von den anderen Evangelien. Die Darstellung des Judas ist negativer. So ist Judas der einzige Jünger, der sich über die Verschwendung des Öls echauffiert. Er sagt, man hätte das Geld für das Öl besser den Armen gegeben, wie es bei Markus und Matthäus unbenannte Jünger tun. Johannes erklärt jedoch, dass Judas die Mildtätigkeit nur vorschiebe und er stattdessen das Geld veruntreuen wolle. Judas wird als Dieb bezeichnet, was in den anderen Evangelien nicht geschieht. Auch die Motivation Jesus zu verraten wird bei Johannes am deutlichsten genannt. So habe der Teufel ihm „schon ins Herz gegeben“ Jesus zu verraten, allerdings scheint er das zu vergessen. Beim Abendmahl prophezeit Jesus, dass einer der Jünger am Tisch ihn verraten werde. Diese Prophezeiung geschieht auch in den anderen Evangelien. Allerdings bleibt es bei den drei synoptischen Evangelien bei der Prophezeiung. Bei Johannes taucht Jesus ein Stück Brot in Wein und gibt es Judas. Daraufhin fährt der Satan in Judas [8]. Hyam Maccoby betont, dass die mythologischen Elemente im Johannesevangelium am stärksten hervorgehoben werden. Durch den Satan, der nach dem Bissen Brot in Judasfährt, wird die Vorherbestimmung seines Schicksals deutlich. Maccoby schreibt, Jesus weise Judas sogar an mit dem Verrat fortzufahren [9]. Bei Markus und Matthäus trifft Judas die eigenständige Entscheidung, Jesus zu verraten. Bei Lukas und Matthäus wird die Entscheidung dem Satan zugeschrieben, der Judas befällt. Allerdings wird bei Johannes der böse Charakter des Judas bei der Salbung von Bethanien deutlich. So wird durch die Unterschiedliche Darstellung in den Evangelien die Frage aufgeworfen, ob Judas Jesus aus freiem Willen verrät, oder ob er nur einen göttlichen Heilsplan erfüllt. Eine Gemeinsamkeit der Evangelien ist die Prophezeiung des Verrats durch Jesus. Auch wenn diese im Detail immer etwas unterschiedlich gestaltet ist, ist ihr gemein, dass Jesus sagt, für den Verräter wäre es besser, nie geboren zu sein. Nach dem Tod Jesus tritt Judas nur im Matthäusevangelium noch einmal auf. Er bereut seine Tat, wirft die dreißig Silberstücke, die er als Belohnung bekommen hat in den Tempel und erhängt sich [10]. In den übrigen Evangelien wird nichts vom Ende des Judas berichtet. Dafür wird eine andere Geschichte über den Tod des Judas in der Apostelgeschichte erzählt. Judas kauft hier von dem Geld einen Acker, stürzt vorne über und sein Leib bricht auseinander und alle Eingeweide platzten heraus [11]. Die Geschichte ist hier eingebettet in den Bericht, wie Matthias als „Ersatzapostel“ gewählt wird. Im Laufe der Jahre entstanden viele verschiede Geschichten um die Figur des Judas.

Judaslegenden

Dieckmann fasst in seinem Buch Judas als Sündenbock einige Legenden über Judas, die im Umlauf waren, zusammen. Im apokryphen arabischen Kindheitsevangelium wird im 35. Kapitel erzählt, Judas sei bereits als Kind vom Teufel besessen gewesen. Er biss alle, die ihm zu Nahe kamen und wenn keiner in der Nähe war, sich selbst. Auch Jesus solle er gebissen haben, was den Teufel aus ihm trieb. In anderen Erzählungen heilt Jesus den Vater des Judas von Aussatz und die Mutter von Lähmung. In einer anderen Geschichte versucht Judas zweimal als Säugling seinen Vater umzubringen und wird daraufhin ausgesetzt. Auch das Inzestmotiv ist in vielen Varianten der Geschichte im Judas gegeben [12].

Judaslegende des Alten Passionals

Zusammenfassung

Die Geschichte setzt bereits vor der Geburt des Judas ein. Es wird von einem Mann namens Ruben aus dem Volk Ysachar und dessen Frau Cyborea erzählt. Eines Nachts hatte Cyborea einen Traum, dass ihr Sohn eines Tages zum Untergang ihres Volkes führen werde. Ruben hält dies zunächst für ein trucnis (V.345151.) und glaubt der troume luget (V.34518.). Als Cyborea aber schwanger wird, bekommen beide doch Angst. Da sie das Kind weder großziehen noch die Schuld an seinem Tod tragen wollen, setzten sie es in einem vesselin (V.34559.) im Wasser aus. Das Kind wird auf der Insel Scarioth an Land gespült und von der Königin der Insel entdeckt. Diese lässt Judas erst verborgen großziehen und täuscht unterdessen eine Schwangerschaft vor, um Judas als ihren eigenen Sohn auszugeben. Judas wächst fortan als Königssohn auf. Allerdings wird die Königin kurz darauf tatsächlich schwanger und gebiert einen leiblichen Sohn. Die beiden Jungen wachsen als Brüder auf, wobei das Passional die Unterschiede der beiden betont. So ist Judas stets unterlegen. Der wahre Sohn der Königin wird als edel beschrieben. Judas zeigt schon als Kind seine Gemeinheit seinem Bruder gegenüber und ändert sein Verhalten trotz Züchtigungen nicht. Nachdem Judas erfährt, dass er ein Findelkind ist, erschlägt er seinen Bruder. Er flieht und kommt nach Jerusalem, wo er dem Stadthalter Pilatus als Knecht dient. In der Nähe des Palastes von Pilatus hat Ruben, der Vater des Judas, einen Garten mit Apfelbäumen. Pilatus will einen Apfel haben und schickt Judas, um diese zu stehlen. Dabei wird Judas von Ruben erwischt, die beiden geraten in Streit und Judas erschlägt seinen Vater. Pilatus verheiratet daraufhin Judas mit der Witwe Rubens. Judas hat somit in Analogie zum Ödipusmythos ohne es zu wissen seinen Vater getötet und seine Mutter geheiratet. Cyborea klagt Judas ihr gesamtes Leid, von der Aussetzung ihres Kindes bis zum Tod ihres Mannes. So finden die beiden heraus, dass sie Mutter und Sohn sind. Judas bereut und schließt sich auf Anraten seiner Mutter Jesus an. Allerdings zeigt Judas auch hier schlechte Eigenschaften, weil er Jesus bestiehlt. Als Maria Magdalena Jesus die Füße salbt, ärgert sich Judas darüber, dass das Geld so verschwendet werde. Laut dem Autor des Passionals ist dies der Grund für den Verrat an Jesus. Im Anschluss erhängt Judas sich. Weil sein Mund Jesus geküsst hat, ist dieser heilig und seine schändliche Seele kann nicht durch den Mund entweichen. Stattdessen brechen seine Eingeweide heraus. Judas ist fortan zwischen Himmel und Erde gefangen und muss Qualen erleiden.

Judas als Antiheiliger

Seit dem 17. Jahrhundert wird durch die katholische Kirche durch einen Kanonisationsprozess festgelegt, wer ein Heiliger ist. Jolles beschäftigt sich mit der Frage, wie Heilige vor Einführung des Kanonisationsprozesses bestimmt wurden. Laut ihm ist für die Heiligkeit eines Menschen vor allem dessen tätige Tugend von Bedeutung. Das heißt, er muss eine Tugend besitzen, die qualitativ höher ist als die von anderen Menschen und zudem tugendhaft handeln. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Heiligkeit ist das Wunder. Die Tugend wird in ihrer „tätigen Einheit von oben herab bestätigt“. Außerdem müssen durch den Heiligen auch posthum Wunder geschehen [13]. Nun ist Judas gewiss kein Heiliger, er ist das Gegenteil eines Heiligen, ein Anti-Heiliger. Wo sich Heilige durch tätige Tugend auszeichnen, zeichnet sich Judas durch tätiges Über aus. Er tötet heimlich seinen Ziehbruder, stiehlt, tötet seinen Vater, begeht Inzucht mit der Mutter, Verrät Jesus, Verzweifelt an der Gnade Gottes und begeht Selbstmord. Auch in seinem Tod scheint es Parallelen zu Heiligen zu geben: Während Heilige auch posthum Wunder bewirken, geht auch die Judaslegende mit seinem Tod nicht zu Ende. Er bleibt zwischen Himmel und Erde gefangen. Für Heilige ist das Konzept der imitatio von Bedeutung [14]. Der Heilige ahmt Jesus nach und der Heilige dient wiederum als Beispiel für andere Menschen, diesen nachzuahmen. Auch wenn Judas niemanden nachahmt und somit selbst keine imitatio ausführt, kann die Figur des Judas als Negativbeispiel gesehen werden. Gerade was Judas tut, soll von den Menschen vermieden werden. Der Status der Judaslegende als Anti-Legende wird auch in der Legenda Aurea und im Passional sichtbar gemacht. Sowohl in der Legenda Aurea als auch im Alten Passional steht die Judaslegende nicht für sich allein, sondern ist in die Legende des Apostels Matthias eingebettet. In beiden Werken wird auf die apokryphe Herkunft der Legende verwiesen. Als Quelle für beide Versionen der Legende wird also ein apokryphes Evangelium genannt. In der Legenda Aurea stellt Jacobus de Vorragine es dem Leser frei, ob diese Legende vorgetragen werden solle.

Ödipuskomplex

Der Ödipusmythos stammt ursprünglich aus der griechischen Mythologie. Die Eltern des Ödipus, das Königspaar von Theben, wurden vor seiner Geburt vom Orakel von Delphi gewarnt Kinder zu zeugen. Sollten sie einen Sohn gebären, würde dieser seinen Vater umbringen und seine Mutter heiraten. Daher setzten seine Eltern ihn nach seiner Geburt aus. Er wird von Hirten gefunden und nach Korinth gebracht, wo er als Sohn des dortigen Königspaares aufwächst. Als junger Mann begegnet er schließlich zufällig seinem leiblichen Vater, gerät mit ihm in Streit und tötet ihn. Als er nach Theben kommt, begegnet er der Sphinx, die Theben bedroht, und kann als einziger ihr Rätsel lösen. Als Dank darf er die verwitwete Königin Thebens heiraten. Die beiden bekommen vier Kinder. Somit erfüllt sich das Orakel und Ödipus hat unwissend seinen Vater getötet und seine Mutter geheiratet. Je nach Version unterschiedet sich das weitere Schicksal des Ödipus. In manchen Varianten sticht er sich die aus Reue die Augen aus und irrt fortan umher, in anderen bleibt er mit seiner Mutter und Frau in Theben oder heiratet erneut [15]. Im Mittelalter war die Geschichte des Ödipus vor allem durch das Epos Sieben gegen Theben des römischen Autors Statius bekannt. Dies Epos kann als Fortsetzung der Ödipusgeschichte gesehen werden. Er handelt von dem Bürgerkrieg in Theben, der zwischen den Zwillingssöhne des Ödipus ausgetragen wurde. In der Mitte des 12. Jahrhunderts wurde der Roman ins Französische übersetzt und die Geschichte dem höfisch-ritterlichen Zeitgeist angepasst [16]. In der Judaslegende spiegelt sich der Ödipuskomplex: Der unheilvolle Orakelspruch wird durch den Traum der Mutter ersetzt [17]. Ein kleiner Unterschied der Vorhersagen besteht darin, dass das Orakel den Vatermord und den Mutterinzest vorhersagt, der Traum Cyboreas jedoch den Untergang ihres Volkes

wi mir geborn wurde ein sun,
der warb so unrechte, 
daz alle unsere geslechte
solde von im undergan. (V.34510 ff.). 
"wie mir ein Sohn geboren wurde, der so unrecht was, dass unser ganzes Geschlecht wegen ihm untergehen sollte." (V.34510 ff.)

Sowohl Ödipus als auch Judas werden in Folge der Prophezeiungen ausgesetzt. Wie Ödipus wird Judas von einer Königsfamilie aufgenommen und als deren Sohn großgezogen [18]. Auch der Streit mit dem Vater und der darauffolgende Mord und die Heirat mit der Mutter verbindet die beiden Figuren [19].

Unausweichlichkeit des Schicksals

Ödipus steht für die Unausweichlichkeit des Schicksals, da sich seine Prophezeiung erfüllt, obwohl er weder den Vatermord noch den Inzest mit der Mutter wissentlich begeht. Auch Judas weiß nicht, dass er seinen Vater tötet und seine Mutter heiratet. Insofern kann er für diese Taten nur bedingt zur Verantwortung gezogen werden. Es gibt allerdings einen bedeutenden Unterschied zwischen den beiden Figuren. So wird in der Judaslegende dauerhaft seine Boshaftigkeit betont und durch andere Episoden ausgedrückt. So wird er gleich zu Beginn mit dem Epitheton der ungetruwe Judas (V.34484.) versehen. Seine valscheit (V.34479.) wird erwähnt, bevor man etwas über seine Geschichte erfährt. Judas Boshaftigkeit kommt in seinem Verhalten gegenüber seinem vermeintlichen Bruder zum Ausdruck:

Judas dicke in underginnc 
und tet im manigerhande leit 
mit etelicher nacheit, 
wand er hete er an im vil. (V. 34662 ff.) 

"Judas hinterging ihn sehr und tat ihm vielerlei Leid an mit viel Verschlagenheit, von der er viel hatte." (V.34662 ff.)

Dieses Verhalten gipfelt schließlich in dem Mord an seinem Ziehbruder. Judas weiß zwar nicht, dass der Mann, den er erschlägt, sein Vater ist, allerdings gerät er deswegen mit ihm in Streit, weil er ein Unrecht begeht. Es kommt also zu einer Spannung zwischen dem göttlichen Heilsplan und dem freien Willen des Judas: Judas muss Jesus verraten, damit das Christentum erst entstehen kann. Gleichzeitig muss Judas böse sein. Kiening bringt diese Spannung folgendermaßen auf den Punkt: „Der Text muss behaupten, es gebe eine Chance, auch wenn es sie de facto im vorliegenden Fall nicht gibt und auch nicht geben darf. […] Er [Judas] behält handlungslogisch und theologisch eine Freiheit, die erzähllogisch und heilsgeschichtlich eine scheinbare ist“ [20].

Einzelnachweise

  1. Dieckmann 1991 S. 33f.
  2. Mattig-Krampe 2001 S. 166 ff.
  3. Mk. 14.10-1.
  4. Mt. 26.14-16.
  5. Mk.14.4.
  6. Mt.26.8.
  7. Lk. 22.3.
  8. Joh. 13.16-30.
  9. Maccoby 1999 S.201.
  10. Mt. 27.3-10.
  11. Apg. 1.16-19.
  12. Dieckmann 1991 S.33.
  13. Jolles 1974 S.30 f.
  14. Jolles 1974 S.33.
  15. Henrichs 2006.
  16. Kiening 2009 S.59.
  17. Altes Passional V. 14499 ff.
  18. Altes Passional V.34615 ff.
  19. Altes Passional V.34824 ff.
  20. Kiening 2009 S.64.

Quellen

Primärliteratur

  • Die Bibel. Einheitsübersetzung. Altes und Neues Testament, Freiburg 2009.
  • Passional. Buch I: Marienleben, Buch II: Apostellegenden, hg. von Annegret Haase, Martin Schubert und Jürgen Wolf, Berlin 2013 (Deutsche Texte des Mittelalters 91,1.2).

Sekundärliteratur

  • Dieckmann, Bernhard: Judas als Sündenbock. Eine Verhängnisvolle Geschichte von Angst und Vergeltung, München 1991.
  • Henrichs, Albert: "Oidipus", in: Der Neue Pauly, hg. von Hubert Cancik,, Helmuth Schneider und Manfred Landfester 2006. Consulted online on 19 April 2021 <http://dx.doi.org/10.1163/1574-9347_dnp_e828990>.
  • Kiening, Christian: Unheilige Familien. Sinnmuster mittelalterlichen Erzählens, Würzburg 2009(Philologie der Kultur, Bd.1).
  • Maccoby, Hyam: Der Heilige Henker. Die Menschenopfer und das Vermächtnis der Schuld, übers. von Eva Heym, Stuttgart 1999.
  • Mattig-Krampe, Bettina: Das Pilatusbild der deutschen Bibel- und Legendenepik, Heidelberg 2001 (Germanistische Bibliothek, hg. von Rolf Bergmann, Bd.9).