Handschriftliche Überlieferung (Gottfried von Straßburg, Tristan)

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In diesem Artikel wird die Münchener Handschrift (M) Cgm. 51 vorgestellt, da diese als Textgrundlage für die Reclamausgabe dient.


Autor

Gottfried von Straßburg als historische Person fassen zu wollen, ist unmöglich. Der Name allein kann durch sein Werk und die Rezeption erschlossen werden. Es ist möglich, dass der Dichter sich am Ende seines unvollendeten Werkes genannt haben könnte, aber nicht bewiesen. Allein durch spätere Dichter wird die Verfasserinstanz Gottfried von Straßburgs bezeugt. Ulrich von Türheim und Heinrich von Freiberg sind hier besonders hervorzuheben, da sie seinen Roman fortgesetzt haben. Ebenso wird der Name Gottfried von Straßburg in mehreren Werken bezeugt, so im 'Alexander' und im 'Wilhelm von Orlens' des Rudolf von Ems, in dem 'Herzmaere' und in der 'Goldenen Schmiede' des Konrad von Würzburg sowie im 'Gaurel von Muntabel' Konrads von Stoffeln und im 'Wilhelm von Österreich' des Johann von Würzburg. Die Bedeutung Gottfrieds von Straßburg reicht bis zu Dichtern des 15 Jh., welche seine Existenz ebenfalls bestätigen. Straßburg als Heimatstadt, wird durch die Dichter des 13 Jh. und deren Angaben bestätigt. Dies ist ebenso durch die Sprache und den Stil der Dichtung 'Tristan' erschlossen worden.[1] Durch die Bezeichnung 'Meister' wird vermutet, dass er nichtadeliger Herkunft war. Dies lässt darauf schließen, dass er eine klerikal gelehrte Ausbildung genoss. Besonders seine literarische Kompetenz wird hevorgehoben. Der 20000 Verse umfassende Tristanroman ist das einzig sichere Werk, welches uns Auskunft über die Person des Gottfried von Straßburg geben kann. [2]

Datierung

Bei dem Tristanroman Gottfrieds von Straßburg ist ebenso wie bei anderen mittelhochdeutschen Texten die genaue Entstehungszeit nicht festlegbar. Durch einen 'literarischen Exkurs' Gottfrieds von Straßburg, in dem er verschiedene Dichter vorstellt und bewertet, konnte man den ungefähren Zeitraum seiner Tristandichtung um das Jahr 1210 festlegen. In diesem Diskurs wird von Heinrich von Veldeke im Präteritum gesprochen (Eneas ca. 1174, spätenstens 1190); Hartmann von Aue (Artusroman , Iwein) wird im Präsens genannt; der Tod Reinmars (Minnesänger, ein Lied datiert auf 1194) wird beklagt; Walther von der Vogelweide wird zu seiner Nachfolge in der Liedkunst erklärt (dichtete von ca.1198 bis 1230); des Weiteren wird ein anderer Dichter namentlich nicht bekannt angegriffen, welcher aus heutiger Sicht Wolfram von Eschenbach zu sein scheint. Anhand dieses 'literarischen Diskurses' erfasst Gottfried von Straßburg eine literarische Zuordnung, die zu diesem Zeitpunkt einzigartig war.[2]

Münchener Handschrift M

Besitzer

Im Jahr 1582 wurde der Cgm 51 in den Katalog der Bayerischen Hofbibliothek aufgenommen. Es ist nicht bekannt, wie und durch wen die Handschrift in die damals herzögliche Bibliothek in München gelangt ist. Georg von Waldecker gilt als einer der früheren Besitzer (fol. 109r: Jeorij Walldekkerij) und vielleicht auch die auf fol. 109r erwähnte Gertrud Korschuler (fol. 109r: auf mein end Gerdrud Korschuler). Eine genauere Identifizierung der Personen ist nicht möglich.[3]

Einband

Es wird vermutet, dass der heutige Einband zwischen 1830 und 1840 im Auftrag der Münchener Hofbibliothek angefertigt wurde. Der Einband besteht aus Pappe, welche mit einem gelbweißlichen Schafsleder überzogen wurde. Eine Blindprägung verziert die Vorder- und Rückseite des Deckels. In der Mitte befindet sich eine ovale Ornamentplatte mit floralem Motiv, welche mit Rollenstempel und Streicheisenlinien rechteckig umrahmt ist. Die Prägung ist heute nur noch stellenweise zu erkennen. Das Leder hat sich mit der Zeit bräunlich-grau verfärbt und die Vertiefungen weisen Verschmutzungen auf. Am Rücken erkennt man Kapitälchen und drei Bünde, die Felder bilden, welche ebenfalls durch Stempelung und Streicheisenlinien verziert sind. Im zweiten Feld erkennt man ein schwarzes Lederschild mit Goldprägung.
TRISTANT
von
Gotfr. v. Strassburg
und
Ulr. v. Türheim.
Saec. XIII.
Das erste Feld beinhaltet zwei Papierschildchen. Das erste enthält die alte Signatur :Cimel/III.A.h. (Die Zahl 27 steht im rechten Winkel zu III.), darunter steht die heutige Signatur:Cgm. germ./51 (im untersten Feld noch einmal). Auf der Innenseite des Vorderen Buchdeckels steht oben auf dem Leder: Cim. III. 4.h. (jetzt 27).
Der heutige Einband ist, nach Montag, bereits der vierte, welcher sich auf die vier verschiedenen Lagenzählungen bezieht. Der dritte Einband kann anhand von Beschreibungen aus Katalogen der Münchener Hofbibliothek bestätigt und rekonstruiert werden. Dieser bestand möglicherweise aus Holz und war mit blassrotem, später nachgedunkeltem Leder überzogen. Es bestehen keine Nachweise über die ersten beiden Bände. Die Entstehungszeit dieser Einbände wird jedoch auf das 13. und 14. Jahrhundert geschätzt.[3]

Exlibris

Die früher im Vorderdeckel aufgeklebten herzoglichen, später kurfürstlichen Exlibris, aus dem Jahr 1618, unter einem zweiten aus dem Jahr 1830, werden heute in durchsichtigen Kuverts mit den in der Mitte gefalteten Exlibris aufbewahrt. Beide Exlibris sind beschädigt, wobei beim älteren (1618) die rechte obere (der Oberkörper des linken Engels), die linke obere (der Kopf des rechten Engels) und die linke untere Ecke (ein Schnörkel der Verzierung) fehlt. Beim jüngeren (1630) fehlt die linke obere Ecke bis zum rechten Arm und zum Halsausschnitt des Engels. Auf dem älteren Exlibris ist OBEN, auf dem jüngeren UNTEN die Signatur Cim. III 1 mit Bleistift vermerkt.[3]

Der Codex

Maße

Die Handschrift weist verschiedene Größen der einzelnen Blätter auf. Die Breite der Pergamentblätter schwankt zwischen 20,5 und 13,8 cm. Die Höhe hat eine Abweichung von 14,5 und 16,5 cm. Der Schriftspiegel variiert zwischen 23,4 und 16 cm bzw. 20 und 13 cm.[3]

Pergament

Das Pergament hat eine gelblichgraue Farbe und ist qualitativ unterschiedlich. Es weist verschiedene Stärken auf, die zum Teil weich und lappig sind (fol. 22, 25, 31, 34) oder auch speckig und starr (fol. 76,82,86).
Der Illustrator und der Schreiber mussten auf die Strukturierung des Pergaments, variierende Formate, Löcher, Risse und Nähte Rücksicht nehmen. Eine ca. 2 cm lange Naht in der unteren Bildhälfte ist auf fol. 7 zu erkennen. Auf fol. 101 ist das Bildblatt an einen Falz angenäht, die den Illustrator dazu zwang, den Bildrand zu verkleinern.[3]

Erhaltungszustand

Die Unterschiede in der Höhe und Breite der Pergamentblätter gehen auf mehrfachen Eingriff in den orginalen Buchblock zurück. Die Blätter wurden durch häufiges Binden oft beschnitten (fol. 11,46,67). Dadurch ging fast immer die Beschriftung über dem obersten Register verloren. Dass es sich bei der Münchener Handschrift um eine Gebrauchshandschrift handelt, ist durch Bräunungen, Flecken, Federproben und Einträge verschiedenster Art zu erkennen. Die Bildblätter sind schlechter erhalten als die Textblätter. Dabei fallen die unteren Ecken auf, da diese stark beschrieben sind. Die Konturen sind von jüngeren Händen, partiell oder vollständig nachgezogen worden (fol. 15r,u,15v,u,37r,u,46v,ur,67v,u,76r,ur). Ausgenommen der ersten und letzten Textseite sind kaum Gebrauchsspuren zu erkennen. Die Farben der Bild- und Textblätter haben sich mit der Zeit verändert, was auf die häufige Nutzung der Handschrift zurückzuführen ist. Die Illustrationen, welche mit Silber gemalt wurden, sind infolge von Oxidation schwarz verfärbt. Die Kronen von König und Königin sind meist braun, man erkennt jedoch die noch schwach schimmernden Partikel der goldenen Fassung. Die Erste Seite des Textteiles fol. 1r weist dies bei den Initialen auf, welche fast schwarz sind. Hingegen sind die Initialen auf fol. 25v und 26r fast vollkommen in ihrer ursprünglichen goldenen und silbernen Farbe erhalten. Die Hintergrundfarbe ist nur zum Teil noch in der ursprünglichen Fassung erhalten. Die Erneuerungen sind meist sehr stark zu erkennen. Die starken, leuchtenden Farben sind ein Zeichen für Überarbeitungen. Die Farben auf der Fleischseite des Pergamentes bröckeln an mehreren Stellen ab (fol. 76r,82r,86r), auf der Haarseite des Pergaments ist sie gelegentlich verlaufen (fol. 7r,u,37v,u) und auf der fol. 107r,u wurde die Farbe sehr dick aufgetragen, sodass sie Sprünge aufweist.
Ob die ursprüngliche Farbe eine derartige Intensität hatte ist fraglich. Eine dunklere Hintergrundfarbe schmälert die Wirkung der Umrisslinien, dadurch werden die Silhouetten der Figuren hervorgehoben.[3]

Lagenverband

Die Münchener Handschrift hat die Signatur Cgm 51 (= Codex germanicus monacensis) und befindet sich in der Bayrischen Staatsbibliothek in München. Der Codex beinhaltet die unvollendete Tristan-Dichtung Gottfrieds von Strassburg und die anschließende Fortsetzung Ulrichs von Türheim. Anhand von vier bezeichneten Lagenzählungen kann man verschiedene Eingriffe in den originalen Buchband feststellen. Der heutige Codex besteht aus 109 foliierten Pergamentblättern und einem Vorsatzblatt, welches nicht zum alten Buchblock zählt,42 Doppelblättern und 25 Einzelblättern, von denen 15 auf Vorder- und Rückseite Illustrationen zeigen. Die Bildblätter 37 und 46 können vermutlich, gegenüber den anderen einzeln eingefügten Illustrationen, als Doppelblatt identifiziert werden. Dem Lagenprotokoll Montags zufolge sind die Bildblätter 7,67,76,82,86,90,104 und 107 von innen an das vorangehende oder nachfolgende Textblatt geklebt, fol.11 und 15 sind in die zweite Lage geheftet, fol. 10 und 30 eingeheftet und verleimt und fol. 101 ist an einen Falz genäht. Durch die verschiedenen Arten, wie die Bildblätter in den Lagenverband eingefügt sind, lässt sich die Tatsache untermauern, dass es mehrere Eingriffe in den ursprünglichen Buchblock gegeben hat, welche den genauen Standort der Bildblätter innerhalb der Handschrift zu lokalisieren erschweren. Dem Codex Cgm. 51 fehlen einige Stellen der Dichtung, darunter fallen mindestens 8 Blätter zwischen den fol. 71 und 72, mit den Versen 11599-135746), und zwischen den fol.100 und 102 gingen die Verse 461-25847), welche mehr als die Hälfte der Fortsetzung Ulrichs von Türheim bilden, verloren. Insgesamt fehlen 14 Textblätter und eine unbestimmte Zahl von Bildblättern.[3] Ab wann die Blätter in der Handschrift fehlen, kann nicht genau datiert werden, allerdings wird vermutet, dass diese schon seit früherer Zeit fehlen.

Textteil

Inhalt

Die Münchener Handschrift stellt die älteste Überlieferung der Tristan-Dichtung Gottfrieds von Straßburg und ihrer Fortsetzung Ulrichs von Türheim in einer redigierten, verkürzten Fassung dar. Zu Beginn der Fortsetzung Ulrichs von Türheim berichtet dieser vom Tod Gottfrieds (fol. 99rb 24).[3]

Anlage

Die Textseiten zeigen die Verse der Reimpaardichtung in zwei Spalten, überwiegend mit 44 Zeilen (52 Zeilen auf fol. 42) angelegt und abgesetzt geschrieben. Zwischen dem ersten und zweiten Buchstaben jedes Versanfangs lässt der Schreiber einen größeren Zwischenraum.[3]

Schrift

Die Textseiten stammen bis auf drei Stellen aus einer Hand. Beide Hände können in die Jahre vor 1250 datiert werden, des Weiteren konnte man die Haupthand in Teilen der Münchener Parzival-Handschrift (Cgm 19) und in Fragmenten der Willehalm-Handschrift des Rudolf von Ems nachweisen, kann jedoch anhand der Untersuchungen der Sprache beider Codices nicht näher lokalisiert werden.[4]

Initialen

Die Initialen gliedern die einander gegenüberliegenden Seiten nach formalen Gesichtspunkten. Sie sind vier bis sechs Zeilen groß. Ebenso dienen sie an den Kreuzpunkten als zusätzlicher Schmuck. Die Kreuzpunkte befinden sich an imaginären, diagonal über die Doppelseite gezogenen Linien. Es befinden sich maximal sechs Initialen auf zwei gegenüberliegenden Doppelseiten. Die G-Initiale auf der ersten Seite ersetzt den ersten Buchstaben des ersten Wortes. Die weiteren Initialien wiederholen den Anfangsbuchstaben des folgenden Verses. Die Initialen stehen, etwas abgerückt, am linken Rand der Spalte. Sie sind mit roter Farbe umrandet und mit goldener Farbe ausgemalt. Die Initialen umranden ein Rechteck, welches an einigen Stellen einen gelben, kaminroten, blauen oder moosgrünen Hintergrund bildet. Ebenso werden die Initialen von einigen Tieren geschmückt, darunter Drachen (fol. 1ra, 14va, 51rb) Fische (fol. 19ra), eine Schlange (fol. 40 ra) und Fratzen (fol. 6rb, 33rb, 51 vb). Ab der fol. 81 sind nur noch rote lineare Umrandungen zu finden.[3]

Bidlblätter in der Handschrift

Die Bildblätter sind dreimal in der Mitte oder ungefähr in der Mitte des dazugehörigen Textes zu finden(fol. 10:fol. 8rb 1 - fol. 12vb 12;fol. 15:fol.13va 38 - fol. 18rb 17;fol. 82:fol. 79vb 36 - fol. 84va 26). Dreimal befindet es sich innerhalb des entsprechenden Textes, jedoch überwiegt das Versgewicht vorher oder nachher(fol. 30,46,6,86,90,104,107). Fünfmal ist das Bildblatt außerhalb zu finden(fol. 7,11,67,37,101). Die ersten drei Bildblätter sind in zwei ungefähr gleich große, übereinander angeordnete Bildfelder eingeteilt. Ab fol. 15 sind die Bildblätter in drei gleichgroße Bildfelder unterteilt. Der gesamte Bildraum wird genutzt, in manchen Fällen überschreiten Requisiten oder Körperteile die Begrenzung in der Höhe. Die Bildelemente reichen in der Breite bis zur Trennungslinie, soweit diese von Beschnitten verschont geblieben ist, ein schmaler schwacher senkrechter Strich. Es besteht ein Zwischenraum, welcher ca. 0,5- 1 cm, ab fol. 15 ca. 0,3-0,7 cm breit ist; dieser trennt die Register. Er ist meist farblos oder hellbraun getönt und beinhaltet mehrfache Beschriftungen. Eine vertikale Trennung wird durch inhaltlich abgeschlossene Szenen, durch entsprechende Zusammenstellungen von Figuren oder durch architektonische Begrenzungen erzeugt. Ebenso kann durch eine andere Hintergrundfarbe eine vertikale Grenze gezogen werden. Schwache, senkrechte Linien zeigen die Vorbereitungen des Illustrators an, welcher den Bildraum einteilt. Diese Einteilungen können jedoch auch wieder verändert werden. Die einzelnen Breiten der Szenen variieren (1:1, 2:1, 1:2). Für die Bilder wurde eine lavierte Federzeichnung angewendet. Wenige, schwache graue Linien weisen daraufhin, dass es eine Vorzeichnung gegeben hat, welche erst nach mehrmaligem Proben endgültig gezeichnet wurde. Während die goldenen Kronen erst später um die Köpfe herum gemalt wurden, zierten die Hüte und Mitren von vornherein einen abgeschnittenen Kopf. Spätere Restaurationen erkennt man daran, dass ganze Körperteile ausgebessert werden, zum Beispiel ein ganzer Kopf oder ein ganzes Bein. In der fol. 15v wurde in die originale Konzeption eingegriffen und eine neue Figur hinzugefügt.[3]

Aufbewahrungsort

Man kann heute nicht mehr rekonstruieren, wo genau das Original Gottfrieds Tristan geschrieben wurde und wo die erste Abschrift mit dem Archetyp aufbewahrt wurde. Da allerdings die erste Generation noch überlieferter Handschriften von westalemannischer, vermutlich elsässischer Tradition geprägt ist, ist es nicht abwegig, dass die Urschrift in Strassburg enstanden ist. Die Münchener Handschrift Cgm. 51 befindet sich in der Bayerischen Staatsbibliothek. Die anderen 10 Vollhandschriften und Fragmente des 'Tristan' von Gottfried von Straßburg befinden sich in verschieden Bibliotheken im westeuropäischen Raum. [5]

Handschriften

Die vollständigen Handschriften

Insgesamt sind 11 vollständige Exemplare des gottfriedschen Epos erhalten, sechs davon mit der Fortsetzung Ulrich von Türheim (BHMNRS), drei mit der Heinrichs von Freiberg (EFO) und eine (P) mit dem Schlussteil einer andersartigen älteren 'Tristan'- Fassung von Eilhart von Oberg.[3]

  • H Heidelberg, Cpg 360 der Universitätsbibliothek. Pergament. 4. Viertel 13 Jh. Rheinfränkische (Pfälzisch) auf alemannisch- elsässer Grundlage. 1va-128va: Tristan; 128va-152vb: Fortsetzung Ulrichs von Türheim; 153va- 154vb: Anfang von Freidanks bescheidenheit.
  • M München, Cgm 51 der bayrischen Staatsbibliothek. Pergament. Illuminiert. 5. Jahrzehnt 13 Jh.Ostalemanisch- bayrisch.1va-99vb: Tristan; 99vb-109va: Fortseztung Ulrichs von Thürheim.
  • F Florenz, Ms. B.R. 226 (früher:Cod. magliabechianus germ. VII (9) 33) der Bibliotheca Nazionale Centrale. Pergament. 1. Hälfte 14 Jh. Alemannische Grundlage bei ostmitteldeutschen (böhmischen) Schreiber. 2va- 102vb: Tristan(V.1-102 fehlen); 103va- 139vb: Fortsetzung Heinrichs von Freiberg; 142va-192vb: Hartmann von Aue, Iwein (Hs. D)
  • W Wien, Cod. vindob.2707,3 (früher: philol. 216, Ms. Ambras. 424) der österreichischen Nationalbibliothek. Pergament. 1. Hälfte 14 Jh. Alemannisch (westalem. mit ostalem. Einflüssen). 129 BLL. Ohne Fortsetzung. Vorgebunden das 'Tristan'-Fragment w (Cod. vindob. 2707,1).
  • B Köln, Nr. #88 (Cod. W. kl. f° 88# Blankenheim) des Historischen Archivs. Pergament. Illuminiert. 1323 (Schreiber Willekin). Mittelfränkisch. 1a-134a: Tristan; 234a- 163b: Fortsetzung Ulrichs von Türheim.
  • N Berlin, Ms. germ. qu. 284 der Staatsbibliothel Stiftung Preussischer Kulturbesitz. Pergament. Mitte 14 Jh. Mittelfränkisch. Vor dem 'Tristan'- Teil die Sächsische Weltchronik (bis zum Jahr 1230, mit Reimvorrede), sowie Bispel, Minnereden und Liedstrophen; 64va-189va: Fortsetzung Ulrichs von Türheim (bis V. 2511)
  • O Köln, Nr. #87 (W. 2° 87# Blankenheim, Oberlinische Handschrift) des Historischen Archivs. papier. Um 1420/30. Moselfränkisch/rheinhessisch. 1vb-114vb: Tristan (V.1-522 fehlen); 114vb-151vb: Fortsetzung Heinrichs von Freiberg (bis V.6705).
  • E Modena, Ms. Est. 57 (früher. R. 8. 16) der Biblioteca Estense. Papier. 3. Viertel 15 Jh. Ostalemannisch. 1va-122vb: Tristan; 123va-168va: Fortsetzung Heinrichs von Freiberg.
  • R Brüssel, Ms. 14697 der Bibliothéque Royale de Belgique. Papier. Illuminiert. Um 1440 (Lauber- Werkstatt). Elsässisch. 10v-510v: Tristan; 511v-578v: Tristan als mönch; 578v-597v: Fortsetzung Ulrichs von Türheim (V. 2855-3661).
  • S Hamburg, Cod. ms. germ. 12 der Staats- und Universitätbibliothek (Einbanddeckel in der deutschen Staatsbibliothek Berlin). Verschollen. Papier. 1722. Abschrift einer ebenfalls verschollenen Strassburger Handschrift von 1489 (S '). Alemannisch- elsäsisch. Gleicher Inhalt wie R.
  • P Berlin, Ms. germ. fol. 640 der Staatsbibliothek Stiftung Preussischer Kulturbesitz. Papier. (23 Nov.) 1461 (Schreiber Walther Schönwalther aus Marbach). Schwäbisch. 1va-130vb: Tristan; 139vb: Fortsetzung Ulrichs von Türheim. (14 Verse); 139vb-164vb: Eilhart von Oberg, Tristrant (Hs. B) ab V.6103. [5]

Die Fragmente

  • a Innsbruck, Cod. FB 1519/III (früher Vorschlagblatt von Sign. XXIX v.6) des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum.Pergament- Doppelblatt (Verse 2349-2508 u. 3454-3654-3613).1. Hälfte 13 Jh. Alemannisch (ostalem. Merkmale bei westalem. Grundlage)
  • b Wien, Cod vindob. 15340 (früher suppl. 2717) der österreichischen Nationalbibliothek. 2 Pergamentblätter (Verse 13353-13512 u. 131833-13996). 2. Drittel 14. Jh. Südliches Ostmitteldeutsch.
  • e1/e Hamburg, Cod. germ. XV, 3a (e1) u. XV, 3 (e, verschollen) der Staats- und Universitätsbibliothek. 2. Pergamentblätter (wohl ursprünglich ein doppelblatt, Verse 5509-5828 mit Lücken). Ende 13./ Anfang 14. Jh. Südliches Ostmitteldeutsch.
  • f1/f Augsburg, Fragm. germ. 31 der Staats- und Stadtbibliothek (f1), u. Köln, Fragmentkapsel I, Nr.XLIV des Historischen Archivs (f). 2 Pergament- Doppelblätter (Verse 12120-12447[f1], 15736-15899[f] u. 16558-16721[f]). 1. Hälfte 13 Jh. Westalemannisch.
  • g Linz, Pa I/3b des Oberösterreichischen Landesarchivs (vormals Archiv Grein). Pergament-Doppelblatt (Verse 13599-13734). Wende 14./15. Jh. Südliches Ostmitteldeutsch. Wahrscheinlich Fortsetzung Heinrichs v. Freiberg.
  • h Verschollen (1895 aus dem Antiquariat Ludwig Rosenthal, München, verschwunden). 2 pergamentblätter (Verse 13268-13431 u. 13760-13920). 2. Hälfte 13. Jh. Westalemannisch.
  • l Berlin, Ms. germ. fol. 923, Nr.5 der Staatsbibliothek Stiftung Preussischer Kulturbesitz. Pergamentblatt (mit Lücken die Verse 8323-8452). Wende 13./14. Jh. Westalemannisch (elsässisch).
  • m Berlin, Ms. germ. fol. 923, Nr.4 (Oberlinisches Bruchstück) der Staatsbibliothek Stiftung Preussischer Kulturbesitz. Pergament-Doppelblatt (Verse 10610-10772 u. 11429-11592). Mitte 13. Jh. Westalemannisch (elsässisch).
  • n München, Cgm 5249/75 der Bayrischen Staatsbibliothek (vormals Scheinfeld/Franken). 8 Pergamentblätter (unvollständig die Verse 2342-2495, 2587-2609, 4333-4509, 4687-4794, 4838-4858, 5079-5183, 5224-5243). 1. Hälfte 15. Jh. (Ober-)ostfränkisch (südobersächsisch?).
  • ö Augsburg, ohne Signatur, abgelöst von Cod. III. 1. 4° 8 der Universitätsbibliothek, öttingen-Wallersteinischer Bestand. 5 Pergament-Streifen (unvollständig die Verse 16326-16519). Wende 13./14. Jh. Westalemannisch.
  • q1/q Dillingen, Ohne Signatur, abgelöst von der Inkunabel XXIV 654, der Staatsbibliothek (q1), u. Heidelberg, Hs. 63 der Sammlung Gerhard Eis (q). 3 Pergament-Streifen u. ein Leimabdruck (100 Verse aus der Partie 199-1030 [q1]; dazu die Verse 18950f.[q], 18094f[q], 18096-125[q] u. 18139-172[q]. 2. Hälfte 13. Jh. Alemannisch (ostalem. Merkmale bei westalem. Grundlage).
  • r Frankfurt/Main, Ms. germ. oct. 5 der Stadt- und universitätsbibliothek. Pergamentstreifen (Unvollständig die Verse 139, 169-173, 203-207 u. 239-243). Wende 13./14. Jh. Westalemannsich? Rheinfränkisch?.
  • s Strassburg, Coll. Bibl. nat. et univ., Ms. 2280 (früher All. 321) der Bibliothèque Nationale et Universitaire. Pergamentstreifen (Verse 9781-9821 u. 9903-9934). 2. hälfte 13. Jh. Ostalemannisch (mit bair. Merkmalen).
  • t Tübingen, Ms. Md. 671 der Universitätsbibliothek. Pergament_Doppelblatt (Verse 12559-12708 u. 12789-12934). 2. Hälfte 13. Jh. Alemannsich (ostalemannisch bei westalem. Grundlage).
  • v Würzburg, M. p. misc. f. 35 der Universitätsbibliothek. Halbes Pergamentblatt (Verse 9681-9740). Anfang 14. Jh. Rhein oder ostfränkisch.
  • w Wien, Cod. vindob. 2707,1 (früher Philol. 216, Ms. Ambras. 424) der österreichischen Nationalbibliothek. Pergamentblatt, der Hs. W vorgebunden (Verse 2029-2104). Anfang 14. Jh. Alemannisch (westalem. Grundlage mit ostalem. Einschlägen).
  • z/z1 Zürich, Sammelmappe C VI 1, Mappe VI, Nr. 6a des Staatsarchives. 3 Pergament-Doppelblätter (Verse 2209-2484[z],3037-3314[z1], 4696-4972[z] u. 14369-14924[z]). 70er Jahre des 13 Jh.s. (West?-)alemannisch. Der Handschrift folgte direkt Wolframs "Parzival".[5]

Anmerkungen

  1. Weber, Gottfried: Gottfried von Straßburg.Stuttgart 1981.
  2. 2,0 2,1 Huber, Christoph: Gottfried von Straßbourg. Tristan. Berlin 2001.
  3. 3,00 3,01 3,02 3,03 3,04 3,05 3,06 3,07 3,08 3,09 3,10 3,11 Kunerth, Barbara: Der Bilderzyklus in der Münchner "Tristan-Handschrift" Cgm 51: Band I: Text (Teil 1), Band II: Text (Teil 2), Band III: Abbildungsteil.Cottbus, Techn. Univ., Diss., 1999.
  4. Bettina, Falkenberg: Die Bilder der Münchener Tristan-Handschrift.Frankfurt am Main; Bern; New York: Lang, 1986.
  5. 5,0 5,1 5,2 Wetzel, René: Die Handschriftliche Überliferung des 'Tristan' Gottfrieds von Strassburg.Untersucht an ihren Fragmenten.Hs. Eduard Studer. Freiburg Schweiz: Univ.-Verl.,1992.

Literaturangaben

Gottfried von Straßburg: Tristan. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch. Nach dem Text von Friedrich Ranke neu hg., ins Neuhochdeutsche übers., mit einem Stellenkommentar und einem Nachwort von Rüdiger Krohn, Bd. 1 u. 2: Text, Bd. 3: Kommentar, 8./9./12. Aufl., Stuttgart 2007-2008 (RUB 4471-4473).

  • [*Falkenberg, 1986] Bettina, Falkenberg: Die Bilder der Münchener Tristan-Handschrift.Frankfurt am Main; Bern; New York: Lang, 1986.
  • [*Huber, 2001] Huber, Christoph: Gottfried von Straßburg: Tristan.Berlin:Erich Schmidt Verlag GmbH & Co, 2001.S.27- 31.
  • [*Weber, 1981] Weber, Gottfried: Gottfried von Straßburg. Gottfried Weber und Werner Hoffmann- 5., von Werner Hoffmann bearb. Aufl..Stuttgart: Metzler, 1981. S. 1-8.
  • [*Wetzel, 1992] Wetzel, René: Die Handschriftliche Überliferung des 'Tristan' Gottfrieds von Strassburg.Untersucht an ihren Fragmenten.Hs. Eduard Studer. Freiburg Schweiz: Univ.-Verl.,1992.
  • [*Kunerth, 1999]Kunerth, Barbara: Der Bilderzyklus in der Münchner "Tristan-Handschrift" Cgm 51: Band I: Text (Teil 1), Band II: Text (Teil 2), Band III: Abbildungsteil.Cottbus, Techn. Univ., Diss., 1999.