Gahmuret und Feirefiz - ein Vergleich: Unterschied zwischen den Versionen

Aus MediaeWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 4: Zeile 4:
Gahmuret ist der jüngere von zwei Söhnen des Königs Gandîn. Sein älterer Bruder trägt den Namen Galoes. Gahmuret und seine Verwandten gehören dem Geschlecht der Anschouwe und der Mazadansippe an. Relativ zu Beginn der Handlung des ''Parzival'' stirbt Gahmurets Vater, was Gahmuret dazu motiviert, [[Gahmuret als Ritter (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|als Ritter]] in den Orient hinauszuziehen. „Der ''hoehsten hant'' zu dienen ist [hierbei] das erklärte Ziel des Helden“ (Müller 67), wodurch er sich Ruhm und Ehre verdienen möchte. Nach seinem Dienst bei der hoehsten hant, dem Barûc, gelangt Gahmuret in das Königreich Zazamanc, wo er seine erste Ehe mit der heidnischen Königin dieses Reiches beschließt. Aus der [[Die Beziehung zwischen Gahmuret und Belacane (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|Beziehung von Gahmuret und Belacane]] geht der gemeinsame Sohn [[Feirefiz (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|Feirefiz]] hervor. Gahmuret verlässt Belacane jedoch heimlich, bevor dieser geboren wird. Nach seiner Rückkehr ins Abendland, heiratet Gahmuret nun ein weiteres Mal. Die [[Gahmuret und Herzeloyde (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|Beziehung von Gahmuret und Herzeloyde]], einer Christin, führt zur Geburt von Gahmurets zweitem Sohn, der [[Parzival]] getauft wird. Jedoch lernt Parzival, genau wie Feirefiz, seinen Vater niemals kennen, da Gahmuret ein weiteres Mal dem Ruf des Barûc folgt und bei einem Kampf im Orient stirbt.
Gahmuret ist der jüngere von zwei Söhnen des Königs Gandîn. Sein älterer Bruder trägt den Namen Galoes. Gahmuret und seine Verwandten gehören dem Geschlecht der Anschouwe und der Mazadansippe an. Relativ zu Beginn der Handlung des ''Parzival'' stirbt Gahmurets Vater, was Gahmuret dazu motiviert, [[Gahmuret als Ritter (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|als Ritter]] in den Orient hinauszuziehen. „Der ''hoehsten hant'' zu dienen ist [hierbei] das erklärte Ziel des Helden“ (Müller 67), wodurch er sich Ruhm und Ehre verdienen möchte. Nach seinem Dienst bei der hoehsten hant, dem Barûc, gelangt Gahmuret in das Königreich Zazamanc, wo er seine erste Ehe mit der heidnischen Königin dieses Reiches beschließt. Aus der [[Die Beziehung zwischen Gahmuret und Belacane (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|Beziehung von Gahmuret und Belacane]] geht der gemeinsame Sohn [[Feirefiz (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|Feirefiz]] hervor. Gahmuret verlässt Belacane jedoch heimlich, bevor dieser geboren wird. Nach seiner Rückkehr ins Abendland, heiratet Gahmuret nun ein weiteres Mal. Die [[Gahmuret und Herzeloyde (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|Beziehung von Gahmuret und Herzeloyde]], einer Christin, führt zur Geburt von Gahmurets zweitem Sohn, der [[Parzival]] getauft wird. Jedoch lernt Parzival, genau wie Feirefiz, seinen Vater niemals kennen, da Gahmuret ein weiteres Mal dem Ruf des Barûc folgt und bei einem Kampf im Orient stirbt.


Kurz nach Gahmurets Verlassen von Belacane und Feirefiz' Geburt, stirbt Belacane an gebrochenem Herzen. Feirefiz wächst dementsprechend als Waise im Heidenland auf. Außerdem hat Gott ihn - dem Erzähler zufolge - mit einem Wunder versehen und ihm einen zweifarbigen Körper, eine schwarz-weiß-gefleckte Haut geschenkt. Nach diesen Beschreibungen von Feirefiz im ersten Buch des ''Parzival'', erfährt der Leser zunächst nichts mehr über ihn, bis er im sechsten Buch in Erzählungen von [[Cundrîe - Figur des Wendepunktes|Cundrîe]] und [[Ekubâ]] als "mittlerweile mächtige[r] Minneritter und König des Orients" (Müller, 11) bezeichnet wird. Ein persönliches Auftauchen von Feirefiz als erwachsenem Mann wird jedoch erst im 15. und 16. Buch in die Handlung miteingeflochten. Nach seinem Überschreiten der Grenze zum Abendland trifft [[Parzival und Feirefiz (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|Feirefiz seinen Bruder Parzival]], konvertiert zum Christentum und heiratet die [[Der Gral im Parzival (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|Gral]]strägerin, Repanse de Schoye. Mit ihr kehrt er nach Indien zurück. Die Feirefiz-Handlung endet mit der ""Christianisierung des Orients und [der] Begründung [s]eines eigenen Geschlechts, dem der Priesterkönige [...]" (Müller, 11).
Kurz nach Gahmurets Verlassen von Belacane und Feirefiz' Geburt, stirbt Belacane an gebrochenem Herzen. Feirefiz wächst dementsprechend als Waise im Heidenland auf. Außerdem hat Gott ihn - dem Erzähler zufolge - mit einem Wunder versehen und ihm einen zweifarbigen Körper, eine schwarz-weiß-gefleckte Haut geschenkt. Nach diesen Beschreibungen von Feirefiz im ersten Buch des ''Parzival'', erfährt der Leser zunächst nichts mehr über ihn, bis er im sechsten Buch in Erzählungen von [[Cundrîe - Figur des Wendepunktes|Cundrîe]] und [[Ekubâ]] als "mittlerweile mächtige[r] Minneritter und König des Orients" (Müller, 11) bezeichnet wird. Ein persönliches Auftauchen von Feirefiz als erwachsenem Mann wird jedoch erst im 15. und 16. Buch in die Handlung miteingeflochten. Nach seinem Überschreiten der Grenze zum Abendland trifft [[Parzival und Feirefiz (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|Feirefiz seinen Bruder Parzival]], konvertiert zum Christentum und heiratet die [[Der Gral im Parzival (Wolfram von Eschenbach, Parzival)|Gral]] strägerin, Repanse de Schoye. Mit ihr kehrt er nach Indien zurück. Die Feirefiz-Handlung endet mit der ""Christianisierung des Orients und [der] Begründung [s]eines eigenen Geschlechts, dem der Priesterkönige [...]" (Müller, 11).

Version vom 30. Juni 2015, 15:58 Uhr

Dieser Artikel soll sich mit den Parallelen im Lebensweg von Gahmuret und seinem Sohn Feirefiz beschäftigen, sowie Unterschiede herausstellen. Die Arbeitsthese ist folgende: Feirefiz ähnelt Gahmuret in vielen Bereichen, er stellt jedoch eine gesteigerte Version seines Vaters dar: er ist höfischer, er erlangt große Herrschaft im Heidenreich die er auch noch lange lebend genießen kann, er überschreitet nicht nur Grenzen sondern vereint sie äußerlich und innerlich.

Wer sind Gahmuret und Feirefiz?

Gahmuret ist der jüngere von zwei Söhnen des Königs Gandîn. Sein älterer Bruder trägt den Namen Galoes. Gahmuret und seine Verwandten gehören dem Geschlecht der Anschouwe und der Mazadansippe an. Relativ zu Beginn der Handlung des Parzival stirbt Gahmurets Vater, was Gahmuret dazu motiviert, als Ritter in den Orient hinauszuziehen. „Der hoehsten hant zu dienen ist [hierbei] das erklärte Ziel des Helden“ (Müller 67), wodurch er sich Ruhm und Ehre verdienen möchte. Nach seinem Dienst bei der hoehsten hant, dem Barûc, gelangt Gahmuret in das Königreich Zazamanc, wo er seine erste Ehe mit der heidnischen Königin dieses Reiches beschließt. Aus der Beziehung von Gahmuret und Belacane geht der gemeinsame Sohn Feirefiz hervor. Gahmuret verlässt Belacane jedoch heimlich, bevor dieser geboren wird. Nach seiner Rückkehr ins Abendland, heiratet Gahmuret nun ein weiteres Mal. Die Beziehung von Gahmuret und Herzeloyde, einer Christin, führt zur Geburt von Gahmurets zweitem Sohn, der Parzival getauft wird. Jedoch lernt Parzival, genau wie Feirefiz, seinen Vater niemals kennen, da Gahmuret ein weiteres Mal dem Ruf des Barûc folgt und bei einem Kampf im Orient stirbt.

Kurz nach Gahmurets Verlassen von Belacane und Feirefiz' Geburt, stirbt Belacane an gebrochenem Herzen. Feirefiz wächst dementsprechend als Waise im Heidenland auf. Außerdem hat Gott ihn - dem Erzähler zufolge - mit einem Wunder versehen und ihm einen zweifarbigen Körper, eine schwarz-weiß-gefleckte Haut geschenkt. Nach diesen Beschreibungen von Feirefiz im ersten Buch des Parzival, erfährt der Leser zunächst nichts mehr über ihn, bis er im sechsten Buch in Erzählungen von Cundrîe und Ekubâ als "mittlerweile mächtige[r] Minneritter und König des Orients" (Müller, 11) bezeichnet wird. Ein persönliches Auftauchen von Feirefiz als erwachsenem Mann wird jedoch erst im 15. und 16. Buch in die Handlung miteingeflochten. Nach seinem Überschreiten der Grenze zum Abendland trifft Feirefiz seinen Bruder Parzival, konvertiert zum Christentum und heiratet die Gral strägerin, Repanse de Schoye. Mit ihr kehrt er nach Indien zurück. Die Feirefiz-Handlung endet mit der ""Christianisierung des Orients und [der] Begründung [s]eines eigenen Geschlechts, dem der Priesterkönige [...]" (Müller, 11).