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| her Werenbreht, waz mag ich des, wirt im der umberieren? || Herr Werenbrecht, was kann ich dafür, wird ihn das zu Fall bringen? | | her Werenbreht, waz mag ich des, wirt im der umberieren? || Herr Werenbrecht, was kann ich dafür, wird ihn das zu Fall bringen? | ||
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| Die wîl ich die klingen || Die Schwerter will ich | |||
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| um mîne sîten trage, || an meinen Seiten tragen, | |||
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| sô darf mir durch mîn sumber || so kann mir niemand | |||
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| niemen stechen nieht. || durch mein Geflecht stechen. | |||
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| er mouz vil wîte springen: || Er muss sehr weit springen: | |||
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| begrîfe ichn mit dem slage, || ich erwische ihn mit dem Schlag, | |||
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| ich slahe in, daz er tumber || ich schlage ihn, dass er | |||
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| schouwet nimmer lieht. || kein Licht mehr sieht. | |||
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| ich hilf im des lîbes in den aschen || Ich bringe seinen Körper in den Schmutz | |||
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| und slah im mit willen eine vlaschen, || und gebe ihm mit Absicht einen Hieb, | |||
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| daz im die hunt daz hirne ab der erde müezen naschen. || dass ihm die Hunde das Gehirn von der Erde lecken können. | |||
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| Her Nîthart hât gesungen, || Herr Neidhart hat gesungen, | |||
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| az ich in hazzen wil || dass ich ihn hassen werde | |||
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| durch mînes neven willen, || meinem Verwandten zuliebe, | |||
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| des neven er beschallt. || dessen Verwandten er beschuldigt hatte. | |||
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| lieze ers unbetwungen! || Es ließ ihn unbekümmert! | |||
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| es ist im gar ze vil. || Es ist ihm gar zu viel. | |||
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| enpflæge er sîner grillen || Wenn er seine Grillen kultivieren würde, | |||
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| und het ouch der gewalt! || hätte er auch Gewalt! | |||
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| ez ist ein schelten, daz mich freuden letzet.|| Es ist eine Beleidigung, die mich der Freude beraubt. | |||
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| wirt diu weibelroute mir gewetzet,|| Wird für mich das Gerichtsschwert gewetzt, | |||
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| ich trenne in ûf, daz man wol einen sezzel in in setzet. || schneide ich ihn auf, sodass man wohl einen Sessel in ihn stellen könnte. | |||
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Version vom 13. November 2020, 13:31 Uhr
Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
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I | |
Dô der liebe summer | Weil der liebe Sommer |
ureloup genam, | Abschied genommen hatte, |
dô muose man der tänze | musste man auf die Tänze |
ûfm anger gar verphlegen. | auf der Wiese gänzlich verzichten. |
des gewan sît kummer | Das bereitete seitdem |
der herre Gunderam: | Herr Gunderam Kummer: |
der muose ouch sîn gestränze | Er musste auch seine Angeberei |
dô lazen under wegen. | unterwegs aufgeben. |
der ist bickelmeister disen winder: | Er ist diesen Winter Aufseher beim Würfelspiel: |
oeder gouch ist in dem lande ninder, | nirgendwo in diesem Land gibt es einen törichteren Dummkopf. |
sîn rûmegazze kaphet zallen zîten wol hin hinder. | Sein Gassenräumer schaut wohl immer zu seinem Hintern. |
II | |
Waz er an den meiden | Was er an den Mädchen |
wunders dâ begât, | da für Wundertaten tat, |
ê daz mîn vrouwe Schelle | Noch bevor die Glocken meiner Frau |
volende ir gebot! | ihren Dienst vollenden würden! |
erst vil unbescheiden, | Er ist sehr rücksichtslos, |
wan swelhe er bestât, | denn welche er auch immer belagert, |
diu wirt von slegen helle | sie wird bleich wegen der Schläge |
und mîdende den spot; | und von dem Spott zieht sie sich zurück; |
dâ von lâzen alle ir smutzemunden, | Aus diesem Grund sollen alle mit dem Schmunzeln aufhören, |
des die jungen niht verheln enkunden! | das die Jungen nicht verbergen können! |
des hât ir hant von solher meisterschefte dicke enphunden. | Daher hat ihre Hand unter solcher Überlegenheit schon häufig gelitten. |
III. | |
Immer, sô man vîret, | Immer wenn man feiert, |
sô hebent sî sich dar | begeben sie sich dorthin |
mit einer samenunge, | mit einem Gefolge, |
den ich wol schaden gan. | dem ich wohl gerne schaden werde. |
Werenbreht der lîret, | Werenbrecht spielt auf der Leier |
sô sumbert Sigemâr. | und Sigmar trommelt. |
daz in dâ misselunge, | Dass ihm das misslingt, |
daz laege et eben an! | das wäre nur gut! |
daz sich doch vil lîhte mac verrîden: | was doch sehr leicht umkippen kann: |
wellents ir getelse niht vermîden, | wenn sie ihre Zügellosigkeit nicht unterlassen, |
sich mugen zwêne an mîner weibelruoten wol versnîden. | können sich zwei an meinem Gerichtsstab wohl verletzen. |
IV. | |
Koeme ich zeinem tanze, | Käme ich zu einem Tanz, |
dâs alle giengen bî, | wo alle hingingen, |
dâ wurde ein spil von hende | dann würde es ein Spiel mit Händen |
mit beiden ekken zuo. | und beiden Schwertern geben. |
lîhte geviele ein schanze, | Leicht ergäbe sich der Zufall, |
daz vor mir laegen drî. | dass vor mir drei daniederliegen. |
ich hielte ez âne wende, | Ich hielt es für sicher, |
verbüte ez einer vruo. | auch wenn es einer früh verhindern würde |
sige und saelde hulfen mir gewinnen, | Sieg und Glück würden mir gewinnen helfen, |
daz si halbe müesen dan entrinnen. | sodass sie fast davonkommen müssen. |
nu ziehen ûf und lâzen in ir gogelheit zerinnen! | Nun macht euch auf und die Ausgelassenheit soll zerinnen! |
V. | |
Sîne weidegenge | Seine Jagdausflüge, |
die verewent mich grâ, | lassen mich grau werden, |
swenn er verwendeclîchen | wann auch immer er hochmütig |
vür mîne vrouwen gât. | vor meiner Dame geht. |
trîbet erz die lenge, | Betreibt er es auf Dauer, |
bestât er danne dâ, | bleibt er dann dort, |
man hilft im ûz der kîchen, | hilft man ihm aus seinem Keuchen, |
daz er vil riuwic stât. | dass er sehr leidvoll dasteht. |
er und etelîcher sîn geselle, | Ihn und seine Gesellen, |
den ich tanzent an ir hant ersnelle, | die ich tanzend an ihrer Hand erwische, |
des sî gewis, ich slahe in, daz sîn offen stât ein elle! | das sei gewiss, die schlage ich, dass ihre Elle heraustritt! |
VI. | |
Im hilft niht sîn treie | Weder sein Wams hilft ihm |
noch sîn hiubelhuot; | noch seine Haube; |
ez wirt im in getrenket: | man wird sich an ihm rächen: |
er zuhte ir einen bal. | Er entriss ihr einen Ball. |
erst ein toerscher leie; | Er ist ein dummer Laie; |
sîn tumbelîcher muot | sein törichter Mut |
der wirt im dâ bekrenket. | wird ihn dabei verletzen. |
wil er vür Riuwental | Will er beim Jammertal |
hin und her sô vil gewentschelieren, | so sehr hin und her gehen, |
er wirt wol zezeiset under vieren. | er wird wohl von Vieren zerzaust, |
her Werenbreht, waz mag ich des, wirt im der umberieren? | Herr Werenbrecht, was kann ich dafür, wird ihn das zu Fall bringen? |
VIa | |
Die wîl ich die klingen | Die Schwerter will ich |
um mîne sîten trage, | an meinen Seiten tragen, |
sô darf mir durch mîn sumber | so kann mir niemand |
niemen stechen nieht. | durch mein Geflecht stechen. |
er mouz vil wîte springen: | Er muss sehr weit springen: |
begrîfe ichn mit dem slage, | ich erwische ihn mit dem Schlag, |
ich slahe in, daz er tumber | ich schlage ihn, dass er |
schouwet nimmer lieht. | kein Licht mehr sieht. |
ich hilf im des lîbes in den aschen | Ich bringe seinen Körper in den Schmutz |
und slah im mit willen eine vlaschen, | und gebe ihm mit Absicht einen Hieb, |
daz im die hunt daz hirne ab der erde müezen naschen. | dass ihm die Hunde das Gehirn von der Erde lecken können. |
VIb | |
Her Nîthart hât gesungen, | Herr Neidhart hat gesungen, |
az ich in hazzen wil | dass ich ihn hassen werde |
durch mînes neven willen, | meinem Verwandten zuliebe, |
des neven er beschallt. | dessen Verwandten er beschuldigt hatte. |
lieze ers unbetwungen! | Es ließ ihn unbekümmert! |
es ist im gar ze vil. | Es ist ihm gar zu viel. |
enpflæge er sîner grillen | Wenn er seine Grillen kultivieren würde, |
und het ouch der gewalt! | hätte er auch Gewalt! |
ez ist ein schelten, daz mich freuden letzet. | Es ist eine Beleidigung, die mich der Freude beraubt. |
wirt diu weibelroute mir gewetzet, | Wird für mich das Gerichtsschwert gewetzt, |
ich trenne in ûf, daz man wol einen sezzel in in setzet. | schneide ich ihn auf, sodass man wohl einen Sessel in ihn stellen könnte. |