Benutzer:Fluchfrettchen: Unterschied zwischen den Versionen
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| doch ist hevte niht sin tac, || doch ist heute nicht sein Tag | | doch ist hevte niht sin tac, || doch ist heute nicht sein Tag | ||
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| daz iz im nach heile mvege ergan. || dass ihm Glück geschieht. | | daz iz im nach heile mvege ergan. || dass ihm Glück geschieht. | ||
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| Do Reinhart die not vberwant, || Nachdem Reinhart die Not überwunden hatte, | | Do Reinhart die not vberwant, || Nachdem Reinhart die Not überwunden hatte, | ||
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| ich konde eine bvrc wol zebredten.' || Ich könnte selbst eine Burg zerstören.“ | | ich konde eine bvrc wol zebredten.' || Ich könnte selbst eine Burg zerstören.“ | ||
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| REinhart kvndikeite pflac, || Reinhart pflegte seine Klugheit | | REinhart kvndikeite pflac, || Reinhart pflegte seine Klugheit | ||
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| Reinhart sich kvndikeite vleiz: || Reinhart hatte Wissen über den kranken Körper | | Reinhart sich kvndikeite vleiz: || Reinhart hatte Wissen über den kranken Körper | ||
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| alsvs lonet ir Reinhart, || So also belohnte ihr Reinhart, | | alsvs lonet ir Reinhart, || So also belohnte ihr Reinhart, | ||
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| er konde mangen vbelen wanc. || Er kannte manchen üblen Streich | | er konde mangen vbelen wanc. || Er kannte manchen üblen Streich | ||
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| Nv horet, wie Reinhart, || Nun hört, wie Reinhart | |||
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| der vngetrewe hovart, || Der untreue Hund | |||
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| warb vmb sines neven tot. || Sich um seines Neffen Tot bemühte | |||
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| daz tet er doch ane not. || Dass tat er doch ohne Not. | |||
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| Er sprach: ,lose, Dizelin, || Er sprach: „Höre, Dizelin, | |||
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| hilf mir, trvt neve min! || Hilf mir, mein geliebter Neffe! | |||
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| dir ist leider miner not niht kvnt: || Du kennst meine Not leider nicht: | |||
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| ich wart hvete vru wunt; || Ich wurde heute früh verletzt; | |||
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| der kese liet mir ze nahen bi. || Der Käse liegt zu nah bei mir. | |||
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| er smecket sere, ich vurcht, er si || Er stinkt sehr, ich fürchte, er ist | |||
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| mir zv der wunden schedelich. || für meine Wunden schädlich. | |||
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| | | trvt neve, nv bedenke mich! || Lieber Neffe, denke an mich! | ||
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| | | dines vater trewe waren gvt, || Die Loyalitäten deines Vaters waren gut, | ||
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| | | ovch hore ich sagen, daz sippeblvt || Auch höre ich sagen, dass das Blut der Sippe | ||
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| | | von wazzere niht vertirbet. || Von Wasser nicht verdirbt. | ||
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| | | din neve alsvst erstirbet. || Dein Onkel also stirbt, | ||
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| | | daz macht dv erwenden harte wol. || Dass magst du sicher ganz verhindern | ||
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| | | Vom stanke ich grozen kvmmer dol.' || Von dem Gestank leide ich großen Schmerz.“ | ||
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| | | Der rabe zehant hinnider vlovc, || Der Rabe flog unverzüglich hinunter, | ||
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| | | dar in Reinhart betrovc. || Wohin ihn Reinhart betrogen hatte. | ||
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| | | er wolde im helfen von der not || Er Wollte ihm von der Not befreien. | ||
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| | | dvrch trewe, daz was nach sin tot. || Durch Treue, dass war fast sein Tot. | ||
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| | | Nv vernemet seltzene dinc || Nun vernehmt die sonderbaren Dinge | ||
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| | | vnde vremde mere, || und fremden Erzählungen [mere = maere?]] | ||
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| der die glichesere || von denen der Heuchler | |||
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| v kvnde geit, wen si sint gewerlich. || euch Kunde gibt, denn sie sind gefährlich. [?] | |||
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| [ ] er ist geheizen Heinrich, || er wird Heinrich genannt | |||
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| der hat die bvch zesamene geleit || der die Bücher zusammengeführt hat | |||
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| von Isengrines arbeit. || von Isengrins Anstrengung. | |||
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| Reinhart sprach zv der vrowen: || Reinhart sprach zu der Frau: | |||
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| ,gevatere, mochtet ir beschowen || „Gevatter-in, möget ihr erkennen, | |||
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| grozen kvmmer, den ich trage: || den großen Kummer, den ich trage: | |||
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| von eweren minnen, daz ist min clage, || von der Liebe zu euch, das ist meine Klage, | |||
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|bin ich harte sere wunt.' || Bin ich schwer verwundet. | |||
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| | | do gewan si schire schande genuc: || Da wurde sie gleich genug geschändet: | ||
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| | | sine mochte hin noch her, || Sie konnte weder hin noch her. | ||
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| Reinhart nam des gvten war, || Reinhart nahm dieses Glück wahr, | |||
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| | | zv eime andern loche er vz spranc, || er sprang zu einem anderem Loch, | ||
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| | | vf sine gevateren tet er einen wanc. || und unverzüglich auf seine Gevatter-in herauf. | ||
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| | | Isengrine ein herzen leit geschach: || Isengrins Herz erfuhr großes Leid: | ||
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| | | er gebrvtete si, daz erz an sach. || er vergewaltigte sie und er sah es an. | ||
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| | | Reinhart sprach: ,vil libe vrvndin, || Reinhart sprach: Viel geliebte Freundin, | ||
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| | | ir schvlt talent mit mir sin. || ihr solltet den ganzen Tag mit mir sein. | ||
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| | | izn weiz niman, ob got wil, || Niemand weiß es, wenn Gott es will, | ||
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| dvrch ewer ere ich iz gerne verhil.' || für eure Ehre verheimliche ich es gerne.“ | |||
|- | |||
| vern Hersante schande was niht cleine, || Hersantes Schande war nicht klein, | |||
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| si beiz vor zorne in die steine, || Sie biss vor Wut in die Steine, | |||
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| ir kraft konde ir nicht gefrvmen. || Ihre Kraft konnte ihr nicht zugute kommen. [vrumen] | |||
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Aktuelle Version vom 3. Februar 2021, 13:03 Uhr
Text | Übersetzung |
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des wart er trvric vnde vnvro, | Deshalb war er sehr traurig |
er sprach: ,herre, wie kvmt ditz so, | Er sprach: „Herr, wie kommt es, |
daz mich ein voglin hat betrogen? | dass mich ein Vöglein betrogen hat? |
daz mvet mich, daz ist vngelogen.' | das ärgert mich, das ist ungelogen.“ |
REinhart kvndikeite pflac, | Reinhart pflegte seine Klugheit, |
doch ist hevte niht sin tac, | doch ist heute nicht sein Tag |
daz iz im nach heile mvege ergan. | dass ihm Glück geschieht. |
Do Reinhart die not vberwant, | Nachdem Reinhart die Not überwunden hatte, |
vil schire er den wolf Ysengrin vant. | fand er sofort den Wolf Ysengrin. |
do er in von erst ane sach, | Als dieser ihr erstmals erblickte, |
nv vernemet, wie er do sprach: | Hört, wie er dann sprach: |
,got gebe evch, herre, gvten tac | „Gott gebe euch, Herr, einen guten Tag. |
swaz ir gebietet vnde ich mac | Was ihr gebietet und ich, |
evch gedinen vnde der vrowen min, | Euch und meiner Frau leisten kann, |
des svlt ir beide gewis sin. | dem könnt ihr euch beide sicher sein. |
ich bin dvrch warnen her zv ev kvmen, | Ich bin durch eine Warnung zu euch kommen |
wan ich han wol vernumen, | Denn ich habe gut gehört, |
daz evch hazzet manic man. | dass euch viele Männer hassen. |
wolt ir mich zv gesellen han? | Wollt ihr mich zum Gesellen haben? |
ich bin listic, starc sit ir, | Ich bin listig, ihr seid stark, |
ir mochtet gvten trost han zv mir. | Ihr könnt gute Zuversicht zu mir haben. |
vor ewere kraft vnde von minen listen | Vor eurer Kraft und meiner List |
konde sidt niht gevristen, | könnte sich niemand verteidigen, |
ich konde eine bvrc wol zebredten.' | Ich könnte selbst eine Burg zerstören.“ |
REinhart kvndikeite pflac, | Reinhart pflegte seine Klugheit |
do was im kvndikeite zit | Da war es Zeit für eine List |
do bedorfte er wol kvndikeit: | Da benötigte er nun sein Wissen |
siner amien warf er dvrch den mvnt | Seiner Geliebten gewann er durch den Mund |
sinen zagel dvrch kvndikeit. | seinen Schweif durch Geschicklichkeit |
ez sold in wol erlozen | Es sollte ihn wohl bewahren |
Reinhart mit siner kvndikeit. | vor Reinhart mit seiner List |
nieman evch gezelen mack | Niemand kann euch Listen machen |
Reinhartes kvndikeit -, | über Reinharts Schlauheit |
Reinhart sich kvndikeite vleiz: | Reinhart hatte Wissen über den kranken Körper |
alsvs lonet ir Reinhart, | So also belohnte ihr Reinhart, |
daz si sin vorspreche wart. | Dass sie sein Fürsprecher war |
Iz ist ovch noch also getan: | Es ist auch noch ebenso beschaffen: |
swer hilfet einem vngetrewen man, | Wenn jemand einem treulosen Mann hilft, |
daz er sine not vberwindet, | Dass er seine Not überwindet, |
daz er doch an im vindet | Dann findet er doch an ihm nur |
valschs, des han wir gnvc gesehen | Falsches, das haben wir genug gesehen |
vnde mvz ovch dicke alsam geschen. | Und es muss auch häufig ebenso geschehen |
alsvst hat bewart | Auf diese Weise haben beschützt |
sine vrteilere Reinhart. | die Richter Reinharts. |
der arzet was mit valsche da. | Der Arzt war mit Betrug da |
den kvnic verriet er sa. | Den König verriet er sofort |
er konde mangen vbelen wanc. | Er kannte manchen üblen Streich |
Nv horet, wie Reinhart, | Nun hört, wie Reinhart |
der vngetrewe hovart, | Der untreue Hund |
warb vmb sines neven tot. | Sich um seines Neffen Tot bemühte |
daz tet er doch ane not. | Dass tat er doch ohne Not. |
Er sprach: ,lose, Dizelin, | Er sprach: „Höre, Dizelin, |
hilf mir, trvt neve min! | Hilf mir, mein geliebter Neffe! |
dir ist leider miner not niht kvnt: | Du kennst meine Not leider nicht: |
ich wart hvete vru wunt; | Ich wurde heute früh verletzt; |
der kese liet mir ze nahen bi. | Der Käse liegt zu nah bei mir. |
er smecket sere, ich vurcht, er si | Er stinkt sehr, ich fürchte, er ist |
mir zv der wunden schedelich. | für meine Wunden schädlich. |
trvt neve, nv bedenke mich! | Lieber Neffe, denke an mich! |
dines vater trewe waren gvt, | Die Loyalitäten deines Vaters waren gut, |
ovch hore ich sagen, daz sippeblvt | Auch höre ich sagen, dass das Blut der Sippe |
von wazzere niht vertirbet. | Von Wasser nicht verdirbt. |
din neve alsvst erstirbet. | Dein Onkel also stirbt, |
daz macht dv erwenden harte wol. | Dass magst du sicher ganz verhindern |
Vom stanke ich grozen kvmmer dol.' | Von dem Gestank leide ich großen Schmerz.“ |
Der rabe zehant hinnider vlovc, | Der Rabe flog unverzüglich hinunter, |
dar in Reinhart betrovc. | Wohin ihn Reinhart betrogen hatte. |
er wolde im helfen von der not | Er Wollte ihm von der Not befreien. |
dvrch trewe, daz was nach sin tot. | Durch Treue, dass war fast sein Tot. |
Nv vernemet seltzene dinc | Nun vernehmt die sonderbaren Dinge |
vnde vremde mere, | und fremden Erzählungen [mere = maere?]] |
der die glichesere | von denen der Heuchler |
v kvnde geit, wen si sint gewerlich. | euch Kunde gibt, denn sie sind gefährlich. [?] |
[ ] er ist geheizen Heinrich, | er wird Heinrich genannt |
der hat die bvch zesamene geleit | der die Bücher zusammengeführt hat |
von Isengrines arbeit. | von Isengrins Anstrengung. |
Reinhart sprach zv der vrowen: | Reinhart sprach zu der Frau: |
,gevatere, mochtet ir beschowen | „Gevatter-in, möget ihr erkennen, |
grozen kvmmer, den ich trage: | den großen Kummer, den ich trage: |
von eweren minnen, daz ist min clage, | von der Liebe zu euch, das ist meine Klage, |
bin ich harte sere wunt.' | Bin ich schwer verwundet. |
do gewan si schire schande genuc: | Da wurde sie gleich genug geschändet: |
sine mochte hin noch her, | Sie konnte weder hin noch her. |
Reinhart nam des gvten war, | Reinhart nahm dieses Glück wahr, |
zv eime andern loche er vz spranc, | er sprang zu einem anderem Loch, |
vf sine gevateren tet er einen wanc. | und unverzüglich auf seine Gevatter-in herauf. |
Isengrine ein herzen leit geschach: | Isengrins Herz erfuhr großes Leid: |
er gebrvtete si, daz erz an sach. | er vergewaltigte sie und er sah es an. |
Reinhart sprach: ,vil libe vrvndin, | Reinhart sprach: Viel geliebte Freundin, |
ir schvlt talent mit mir sin. | ihr solltet den ganzen Tag mit mir sein. |
izn weiz niman, ob got wil, | Niemand weiß es, wenn Gott es will, |
dvrch ewer ere ich iz gerne verhil.' | für eure Ehre verheimliche ich es gerne.“ |
vern Hersante schande was niht cleine, | Hersantes Schande war nicht klein, |
si beiz vor zorne in die steine, | Sie biss vor Wut in die Steine, |
ir kraft konde ir nicht gefrvmen. | Ihre Kraft konnte ihr nicht zugute kommen. [vrumen] |