Winterlied 1: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 17. Dezember 2020, 20:35 Uhr

Winterlied 1

Strophe I

Mittelhochdeutsch Neuhochdeutsch
Winder, uns wil dîn gewalt
in die stuben dringen
von der linden breit:
dîne winde die sint kalt.
lerche, lâ dîn singen!
dir hât widerseit!
beide rîfe und ouch der snê;
dû muost stille swîgen:
sô klag ich den grüenen klê.
meie, ich wil dir nîgen;
mir tuot der winder wê.


Strophe II

Tanzet, lachet, weset vrô!
daz zimt wol den jungen
disen winder lanc.
iu ze stiuwer gibe ich sô
hiwer von mîner zungen
einen niuwen sanc,
daz ir âne zwæren muot
vreude mugt erbîten.
Engelmâr, dîn stube ist guot:
küele ist an der lîten.
der winder schaden tuot.


Strophe III

Etzel, Ruoze und Adelber
und der geile Rüele
zesamen hânt gesworn
alle ûf einen dörper hêr:
derst von Wîtenbrüele
und brüevet grôzen zorn.
daz enkunde ich ê noch sît
nie voltagedingen,
Rüele enwolte enwiderstrît
an dem reien springen:
daz was Lanzen nît.


Strophe IV

Lanze eine treiten treit,
diu ist von barchâne,
grüene alsô der klê.
ze wîge hât er sich bereit:
er lebet in dem wâne,
daz im niht widerstê.
dar in er gesteppet hât
ein guot îsnîn hemde.
limmende als ein ber er gât;
guot muot ist im vremde.
erst kint, der in bestât.


Strophe IVa

Lanze der hât noch die frünt,
die in niht enlâzen,
swie gar er sî ein kint.
drî hân ich iu schiere gekünt,
die im ûf der strâzen
bîgestendic sint:
Îsenbolt und Îsenhart
und der junge Vrîte.
Rüele der wart nie sô zart,
er wær an dem strîte
ze verhe wol bewart.


Strophe IVb

Sô lâz wirs vehten umb den lîp.
und gê wir zuo dem tanze:
dâ spring wir schône enbor.
nu wol ûf, meide und jungiu wîp,
Afrâ, Englîn, Franze,
diu wil uns singen vor.
Metze beit ...
und kumet Adelheite
und über ... Engellint
und Irmengart gemeite,
daz sint gar schœniu kint.