Benutzerin:Mareike Duscha: Unterschied zwischen den Versionen
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| Reinhart | | Reinhart sprach zv der vrowen: || Reinhart sagte zu der Geliebten: | ||
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| ,gevatere, | | ,gevatere, mochtet ir beschowen || "Gevatterin, könnt Ihr | ||
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| grozen kvmmer, den | | grozen kvmmer, den ich trage: || den großen Kummer, den ich erleide, erkennen: | ||
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| von eweren minnen, daz ist min clage, || | | von eweren minnen, daz ist min clage, || von eurer Liebe, dass ist meine Leid, | ||
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| bin | | bin ich harte sere wunt.' || bin ich heftig (und) schmerzlich versehrt. | ||
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====Übersetzung V.1170-1183==== | ====Übersetzung V.1170-1183==== | ||
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Aktuelle Version vom 29. Januar 2021, 14:28 Uhr
Aufgabe aus Seminar:Proseminar ReinhartFuchs WS 2020 bis zum 11.11.2020 - Übersetzung V.213-219
Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
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des wart er trvric vnde vnvro, | deshalb war er sehr traurig, |
er sprach: "herre, wie kvmt ditz so, | er sprach: "Herr, wie kommt das so, |
daz mich ein voglin hat betrogen? | dass mich ein Vögelchen betrogen hat? |
daz mvet mich, daz ist vngelogen." | das ärgert mich, das ist ungelogen." |
Reinhart kvndikeite pflac, | Reinhart hatte Klugheit inne, |
doch ist hevte niht sin tac, | doch ist heute nicht sein Tag, |
daz iz im nach heile mvege ergan. | dass es ihm glücklich ergehen könne. |
Für welche Laute steht der Buchstabe >v< in der Edition?
--> für >u<, Bespiel >trvric< ist im Wörterbuch unter >truric< zu finden
--> für >v>, Beispiel >vnvro< ist im Wörterbuch unter >unvro< zu finden (hier also einmal >u< und einmal >v<)
Übersetzung V.385-401 bis zum 18.11.20
Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
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Dô Reinhart die nôt vberwant, | Als Reinhart die Not überwunden hatte, [Tempusfolge im Nhd.?] |
vil schire er den wolf Ysengrin vant. | fand er sehr bald den Wolf Isegrin. |
dô er in von erst ane sach, | Als er ihn als Erster (an) sah, |
nv vernemet, wie er dô sprach: | nun hört (zu), was er da sagte: |
,got gebe evch, herre, gvten tac. | "Gott wünscht euch einen guten Tag, Herr. |
swaz ir gebietet vnde ich mac | Was ihr verlangt und ich ["mac" von "mugen"; davon hängen die nachfolgenden Infinitive ab] |
evch gedinen vnde der vrôwen mîn, | euch und meiner Herrin dienen/erreichen kann, |
des svlt ir beide gewis sîn. | dessen sollt ihr beide sicher sein. |
ich bin dvrch warnen her zv ev kvmen, | Ich bin gekommen, um euch zu warnen, |
wan ich han wol vernumen, | denn ich habe genau erfahren, |
daz evch hazzet manic man. | dass euch viele Leute hassen. |
wolt ir mich zv gesellen han? | Wollt ihr mich zum Freund haben? |
ich bin listic, starc sit ir, | Ich bin listig, ihr seid stark, |
ir mochtet gvten trôst han zv mir. | ihr könnt festes Vertrauen zu mir haben./ihr könnt mir fest vertrauen. |
vor ewere kraft vnde von minen listen | vor eurer Kraft und vor meinen Listen |
konde sich niht gevristen, | könnte sich nichts schützen, |
ich konde eine bvrc wol zebrechen.', | ich könnte gewiss eine Burg zerstören(?)." |
Übersetzung bis zum 02.12.20 Vers 2155-2167
alsvs lonet ir Reinhart | So dankte Reinhart ihr |
daz si sin vorspreche wart. | dass sie seine (Helferin/Fürsprecherin?) war. |
iz ist ovch noch also getan: | Es ist auch heute noch so beschaffen: |
swer hilfet einem vngetrewen man, | wer einem untreuen Mann hilft, |
daz er sine not vberwindet, | seine Not zu überwinden, |
daz er doch an im vindet | findet an ihm doch nur Falsches, ["nur"?] |
valschs, des han wir gnvc gesehen | das haben wir genügend gesehen |
vnde mvz ovch dicke alsam geschen. | und wird auch oft so geschehen. |
alsvst hat bewart | So hat Reinhart |
sine vrteilere Reinhart. | seine Richter versorgt (sich um seine Richter gekümmert). |
der arzet was mit valsche da, | der Arzt verhielt sich da heimtückisch, |
den kvnic verriet er sa. | er verriet sogleich den König. |
er konde mangen vbelen wanc. | Er war manch böser Wendung/Untreue fähig. |
Übersetzung V.253-274 bis 16.12.2020
Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
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Nv horet, wie Reinhart, | Nun höre, wie Reinhart, |
der vngetrewe hovart, | der treuelose Hofhund (?) |
warb vmb sines neven tot. | nach seines Neffen Tod strebte. |
daz tet er doch ane not. | Das tat er jedoch ohne Not. |
Er sprach: "lose, Dizelin, | Er sagte: "Los, Diezelin, |
hilf mir, trvt neve min! | hilf mir, mein geliebter Neffe! |
dir ist leider miner not niht kvnt: | Dir ist leider meine Not nicht bekannt: |
ich wart hvete vru wunt; | ich war heute früh verletzt; |
der kese liet mir ze nahen bi. | der Käse liegt mir zu nahe. |
er smecket sere, ich vurcht, er si | er stinkt sehr, ich fürchte, |
mir zv der wunden schedelich. | dass er mir an der Wunde schädlich ist. |
trvt neve, nv bedenke mich! | Geliebter Neffe, nun erbarme dich mir! |
dines vater trewe waren gvt, | die Treue deines Vaters war gut, |
ovch hore ich sagen, daz sippeblvt | auch höre ich sagen, dass Blut der Sippe |
von wazzere niht vertirbet. | durch Wasser nicht verdirbt. |
din neve alsvst erstirbet. | Dein Onkel stirbt bald. |
daz macht dv erwenden harte wol. | Das kannst du gewiss schnell verhindern. |
vom stanke ich grizen kvmmer dol." | Durch den Gestank erleide ich große Not. |
Der rabe zehant hinnider vlovc, | Der Rabe flog sofort herunter, |
dar in Reinhart betrovc. | darauf betrog Reinhart ihn. |
er wolde im helfen von der not | Er wollte ihn aus Treue von der Not befreien, |
dvrch trewe, daz was nach sin tot. | das war fast sein Tod. |
Übersetzung V.1784-1790, bis 20.01.2021
Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
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nv vernemet seltzene dinc | Nun hört die merkwürdigen Dingen |
vnde vremde mere, | und seltsame Geschichte, |
der die glichesere | die der Heuchler |
v kvnde geit, wen si sint gewerlich. | euch erzählt, denn sie sind wahrhaft. |
[ ] er ist geheizen Heinrich | [ ] Er heißt Heinrich, |
der hat die bvch zesamene geleit | der die Bücher |
von Isengrines arbeit. | von Isengrins Leid zusammengetragen hat. |
Aufgabe bis 03.02.2021
Übersetzung V.423-427
Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
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Reinhart sprach zv der vrowen: | Reinhart sagte zu der Geliebten: |
,gevatere, mochtet ir beschowen | "Gevatterin, könnt Ihr |
grozen kvmmer, den ich trage: | den großen Kummer, den ich erleide, erkennen: |
von eweren minnen, daz ist min clage, | von eurer Liebe, dass ist meine Leid, |
bin ich harte sere wunt.' | bin ich heftig (und) schmerzlich versehrt. |
Übersetzung V.1170-1183
Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
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do gewan si schire schande genuc: | Da erwartete sie sofort großes Verderben: |
sine mochte hin noch her, | sie konnte weder vor noch zurück, |
Reinhart nam des gvten war, | Reinhart bemerkte die Gunst |
zv eime andern loche er vz spranc, | sprang zu einem anderen Loch heraus, |
vf sine gevateren tet er einen wanc. | (und) machte einen Sprung auf seine Gevatterin. |
Isengrine ein herzen leit geschach: | Isengrin wurde von Schmerz erfüllt: |
er gebrvtete si, daz erz an sach. | er vergewaltigte sie, sodass er es sah. (1. "er" = Reinhart, 2. "er" = Isengrin) |
Reinhart sprach: ,villibe vrvndin, | Reinhart sagte: "Liebste Freundin, |
ir schvlt talent mit mir sin. | ihr sollte heute den ganzen Tag bei mir sein. |
izn weiz niman, ob got wil, | So Gott will, weiß niemand etwas davon, |
dvrch ewer ere ich iz gerne verhil.' | um eure Ehre willen, würde ich es verheimlichen." |
vern Hersante schande was niht cleine, | Frau Hersantes Schande war nicht gering, |
si beiz vor zorne in die steine, | sie biss vor Wut in die Steine, |
ir kraft konde ir nicht gefrvmen. | ihre Größe/Körperkraft konnte ihr nicht nützen. |