Gottfried von Straßburg: Unterschied zwischen den Versionen

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==Gottfrieds Lebensumstände==
==Gottfrieds Lebensumstände==
Die genauen, und vor allem wissenschaftlich haltbaren Verhältnisse der Existenz Gottfrieds sind, wie bereits oben angedeutet, bis heute nicht hinreichend geklärt, immer wieder wurden neue spekulative Hypothesen verfasst, deren Wahrheitsgehalt jedoch höchst fragwürdig ist. Dennoch gilt Gottfried als einer der bedeutendsten Schriftsteller, dessen größtes bekanntes Werk ''Tristan'' bis heute zu einer der schönsten Liebesgeschichten zählt.<br />
Die genauen, und vor allem wissenschaftlich haltbaren Verhältnisse der Existenz Gottfrieds sind, wie bereits oben angedeutet, bis heute nicht hinreichend geklärt, immer wieder wurden neue spekulative Hypothesen verfasst, deren Wahrheitsgehalt jedoch höchst fragwürdig ist. Dennoch gilt Gottfried als einer der bedeutendsten Schriftsteller, dessen größtes bekanntes Werk ''Tristan'' bis heute zu einer der schönsten Liebesgeschichten zählt.<br />
Erwähnungen seines Namens finden sich beispielsweise im "Wilhelm von Orlens" und im "Alexander" des Rudolf von Ems sowie in dem "Herzmære" und in der "Goldenen Schmiede" Konrads von Würzburg. Sein Tod wird unter anderem in den jeweiligen Einleitungen der beiden Verfasser der ''Tristan''-Fortsetzungen thematisiert und beklagt, dass er so an der Vollendung seines großen Werkes gehindert wurde .<ref>Weber, Gottfried und Hoffmann, Werner: Gottfried von Strassburg.  
Erwähnungen seines Namens finden sich beispielsweise im "Wilhelm von Orlens" und im "Alexander" des Rudolf von Ems sowie in dem "Herzmære" und in der "Goldenen Schmiede" Konrads von Würzburg. Sein Tod wird unter anderem in den jeweiligen Einleitungen der beiden Verfasser der ''Tristan''-Fortsetzungen Ulrich von Türheim und Heinrich von Freiberg thematisiert und beklagt, dass er so an der Vollendung seines großen Werkes gehindert wurde .<ref>Weber, Gottfried und Hoffmann, Werner: Gottfried von Strassburg.  
Sammlung Metzler. Stuttgart 1962. S. 1.</ref><br /><br />
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"''Ôwê der herzelicher klage,''<br />
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(Ulrich von Türheim, V. 15-18)<ref>Weber, Gottfried und Hoffmann, Werner: Gottfried von Strassburg.  
(Ulrich von Türheim, V. 15-18)<ref>Weber, Gottfried und Hoffmann, Werner: Gottfried von Strassburg.  
Sammlung Metzler. Stuttgart 1962. S. 1.</ref>
Sammlung Metzler. Stuttgart 1962. S. 1.</ref><br />
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Obwohl auch über seine Herkunft und damit einhergehend seinen Stand keine konkreten Beweise vorliegen, wird doch relativ sicher angenommen, dass Gottfried nicht dem Rittertum angehörte. Diese Vermutung basiert auf seiner offensichtlich ablehnenden oder zumindest indifferenten Einstellung diesem gegenüber, sowie auf der Tatsache, dass Gottfried in Schriften, in denen sein Name Erwähnung findet, lediglich mit "meister" und nicht etwa dem adeligen "her" tituliert wird. Desweiteren werden die wenigen Abbildungen, etwa in der Mannessischen Handschrift, nicht mit einem herrschaftlichen Wappen oder dergleichen geschmückt. Wenn auch aufgrund der durchaus uneindeutigen Konnotationen und dem teilweise willkürlichen Gebrauch der Adelstitel nicht gänzlich geklärt, so ist doch relativ sicher, dass Gottfried nicht dem Adel enstammte.<ref>Weber, Gottfried und Hoffmann, Werner: Gottfried von Strassburg. Sammlung Metzler. Stuttgart 1962. S. 3.</ref> Dennoch war er dem kultivierten höfischen Leben bestens vertraut und besaß eine das Trivium, die drei sprachlichen Fächern der sieben freien Künste, umfassende Bildung.


==Schriftstellerische Werke==
==Schriftstellerische Werke==

Version vom 29. November 2010, 19:31 Uhr

Gottfried von Straßburg war einer der bedeutendsten Dichter des späten Mittelalters. Über seine genauen Lebensumstände kursieren aufgrund fehlender rekonstruierender Urkunden bis heute nur hypothetische Vermutungen und herrscht generell Uneinigkeit. Zwar ist relativ sicher, dass er um 1215 gestorben ist, nicht jedoch, in welchem Alter. Bewiesen ist auch Straßburg als seine Heimatstadt, was zudem seine Sprache bezeugt.[1] Dennoch ist Gottfrieds Verfasserschaft gemeinhin akzeptiert und wurde auch noch nie in Zweifel gestellt. So wird er bereits in frühen Werken späterer Schriftsteller eindeutig als der Verfasser des Tristan deklariert.

Gottfrieds Lebensumstände

Die genauen, und vor allem wissenschaftlich haltbaren Verhältnisse der Existenz Gottfrieds sind, wie bereits oben angedeutet, bis heute nicht hinreichend geklärt, immer wieder wurden neue spekulative Hypothesen verfasst, deren Wahrheitsgehalt jedoch höchst fragwürdig ist. Dennoch gilt Gottfried als einer der bedeutendsten Schriftsteller, dessen größtes bekanntes Werk Tristan bis heute zu einer der schönsten Liebesgeschichten zählt.
Erwähnungen seines Namens finden sich beispielsweise im "Wilhelm von Orlens" und im "Alexander" des Rudolf von Ems sowie in dem "Herzmære" und in der "Goldenen Schmiede" Konrads von Würzburg. Sein Tod wird unter anderem in den jeweiligen Einleitungen der beiden Verfasser der Tristan-Fortsetzungen Ulrich von Türheim und Heinrich von Freiberg thematisiert und beklagt, dass er so an der Vollendung seines großen Werkes gehindert wurde .[2]

"Ôwê der herzelicher klage,
daz ime der tôt sîn lebende tage
leder ê der zît zerbrach,
daz er diz buoch niht vollesprach!"

(Ulrich von Türheim, V. 15-18)[3]

Obwohl auch über seine Herkunft und damit einhergehend seinen Stand keine konkreten Beweise vorliegen, wird doch relativ sicher angenommen, dass Gottfried nicht dem Rittertum angehörte. Diese Vermutung basiert auf seiner offensichtlich ablehnenden oder zumindest indifferenten Einstellung diesem gegenüber, sowie auf der Tatsache, dass Gottfried in Schriften, in denen sein Name Erwähnung findet, lediglich mit "meister" und nicht etwa dem adeligen "her" tituliert wird. Desweiteren werden die wenigen Abbildungen, etwa in der Mannessischen Handschrift, nicht mit einem herrschaftlichen Wappen oder dergleichen geschmückt. Wenn auch aufgrund der durchaus uneindeutigen Konnotationen und dem teilweise willkürlichen Gebrauch der Adelstitel nicht gänzlich geklärt, so ist doch relativ sicher, dass Gottfried nicht dem Adel enstammte.[4] Dennoch war er dem kultivierten höfischen Leben bestens vertraut und besaß eine das Trivium, die drei sprachlichen Fächern der sieben freien Künste, umfassende Bildung.

Schriftstellerische Werke

Stand der Forschung

Literatur

  1. Weber, Gottfried und Hoffmann, Werner: Gottfried von Strassburg. Sammlung Metzler. Stuttgart 1962.
  2. Weber, Gottfried und Hoffmann, Werner: Gottfried von Strassburg. Sammlung Metzler. Stuttgart 1962. S. 1.
  3. Weber, Gottfried und Hoffmann, Werner: Gottfried von Strassburg. Sammlung Metzler. Stuttgart 1962. S. 1.
  4. Weber, Gottfried und Hoffmann, Werner: Gottfried von Strassburg. Sammlung Metzler. Stuttgart 1962. S. 3.