Dreiecksbeziehungen (Gottfried von Straßburg, Tristan): Unterschied zwischen den Versionen

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Dieser Artikel soll verschiedene Dreiecksbeziehungen im "Tristan"-Roman, ihre Voraussetzungen und auch ihre Folgen beleuchten.
Dieser Artikel soll verschiedene Dreiecksbeziehungen im "Tristan"-Roman, ihre Voraussetzungen und auch ihre Folgen beleuchten.
==Tristan - Marke - Isolde==
Zu der Zeit, in der Isolde im "Tristan" noch kaum eine Rolle spielt, werden Tristan und Marke als sich extrem nahe stehend beschrieben. An vielen Stellen könnte man glauben es handele sich um eine einzige Person. Ihre Höfischheit ist so ausgeprägt, dass sie deckungsgleich scheinen, bzw. sich ergenzen. So vervollkommnet Tristan mit der Jagdtradition, die er ins Reich Markes importiert, Markes Höfischheit. Mehr und mehr verschmelzen die beiden zu einem Ritterideal. Als dann die Verwandtschaft geklärt wird, erschließt sich zusätzlich eine gemeinsame Blutslinie, welche das Band noch weiter stärkt.
Marke geht soweit, dass er allen Frauen abschwört, um Tristan (anstatt eines fiktiven ungeborenen leiblichen Sohnes) Land und Leute zu sichern. Erst auf Tristans drängen hin, den der Neid des Hofstaats in Bedrängnis bringt, entschließt sich Marke für ein Werben um Isolde. Seinen jugendhaften, starken, potenten Teil - Tristan - entsendet er zu dieser Aufgabe. Nun ist Isolde Teil der Handlung. Die Linearität der Figuren "Marke" und "Tristan" wird durch Isolde nun unterbrochen. Ein Dreieck beginnt zu ''wachsen''.

Version vom 9. Januar 2011, 23:26 Uhr

Dieser Artikel soll verschiedene Dreiecksbeziehungen im "Tristan"-Roman, ihre Voraussetzungen und auch ihre Folgen beleuchten.

Tristan - Marke - Isolde

Zu der Zeit, in der Isolde im "Tristan" noch kaum eine Rolle spielt, werden Tristan und Marke als sich extrem nahe stehend beschrieben. An vielen Stellen könnte man glauben es handele sich um eine einzige Person. Ihre Höfischheit ist so ausgeprägt, dass sie deckungsgleich scheinen, bzw. sich ergenzen. So vervollkommnet Tristan mit der Jagdtradition, die er ins Reich Markes importiert, Markes Höfischheit. Mehr und mehr verschmelzen die beiden zu einem Ritterideal. Als dann die Verwandtschaft geklärt wird, erschließt sich zusätzlich eine gemeinsame Blutslinie, welche das Band noch weiter stärkt. Marke geht soweit, dass er allen Frauen abschwört, um Tristan (anstatt eines fiktiven ungeborenen leiblichen Sohnes) Land und Leute zu sichern. Erst auf Tristans drängen hin, den der Neid des Hofstaats in Bedrängnis bringt, entschließt sich Marke für ein Werben um Isolde. Seinen jugendhaften, starken, potenten Teil - Tristan - entsendet er zu dieser Aufgabe. Nun ist Isolde Teil der Handlung. Die Linearität der Figuren "Marke" und "Tristan" wird durch Isolde nun unterbrochen. Ein Dreieck beginnt zu wachsen.