Diskussion:Inhaltsangabe "Alpharts Tod": Unterschied zwischen den Versionen
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In der Aufzählung der Helden liest die Berliner Handschrift "Walther von Kerlingen". Elisabeth Lienert begründet im Stellenkommentar ihrer Edition die These, dass es sich hierbei um eine Verwechslung des Verfassers handeln muss. Walther von Kerlingen, der Protagonist der Waltherepik, kämpft in der Dietrichepik zumeist auf Seiten Kaiser Ermrichs, ist Dietrichs Helden also entgegen gestellt. In Alpharts Tod taucht der Beiname "von Kerlingen" erst wieder beim Botengang Hildebrands in Breisach auf; hier erst sichert besagter Walther seine Unterstützung den Bernern zu, da er sich im Notstand eines Freundes über seinen Lehnseid hinwegsetzen kann. Es würde daher kaum Sinn ergeben, wenn jener Walther schon zu Beginn am Hofe der Berner weilen würde. Sehr viel wahrscheinlicher ist daher, das hier Walther von Lengers gemeint sein soll, der auch in den anderen Werken der historischen Dietrichepik auf Seiten Dietrichs als einer der wichtigsten Männer Etzels genannt wird. (Dietrichs Flucht, V. 9244) Dahingehend folgt der Artikel der These Lienerts und nennt Walther von | In der Aufzählung der Helden liest die Berliner Handschrift "Walther von Kerlingen". Elisabeth Lienert begründet im Stellenkommentar ihrer Edition die These, dass es sich hierbei um eine Verwechslung des Verfassers handeln muss. Walther von Kerlingen, der Protagonist der Waltherepik, kämpft in der Dietrichepik zumeist auf Seiten Kaiser Ermrichs, ist Dietrichs Helden also entgegen gestellt. In Alpharts Tod taucht der Beiname "von Kerlingen" erst wieder beim Botengang Hildebrands in Breisach auf; hier erst sichert besagter Walther seine Unterstützung den Bernern zu, da er sich im Notstand eines Freundes über seinen Lehnseid hinwegsetzen kann. Es würde daher kaum Sinn ergeben, wenn jener Walther schon zu Beginn am Hofe der Berner weilen würde. Sehr viel wahrscheinlicher ist daher, das hier Walther von Lengers gemeint sein soll, der auch in den anderen Werken der historischen Dietrichepik auf Seiten Dietrichs als einer der wichtigsten Männer Etzels genannt wird. (Dietrichs Flucht, V. 9244) Dahingehend folgt der Artikel der These Lienerts und nennt Walther von Lengers ("der Lengesære.")<br /> | ||
Interessant ist, dass in der Forschung häufig nicht zwischen den beiden Figuren differenzert wird. Auch Gillespie hat in seinen Studien keine explizite Differenzierung zwischen den beiden Figuren vorgenommen, verweist allerdings auf Georg Baesecke, der die historische Person des Bischofs Walter von Langres als Grundlage für die Figur des Walther von Lengres nennt. Auf Gillespies Arbeiten stützen sich viele Publikationen der gegenwärtigen Forschung zur Dietrichepik als eine wesentliche Quelle. | Interessant ist, dass in der Forschung häufig nicht zwischen den beiden Figuren differenzert wird. Auch Geroge T. Gillespie hat in seinen Studien Anfang der 1970er Jahre keine explizite Differenzierung zwischen den beiden Figuren vorgenommen, verweist allerdings auf Georg Baesecke, der die historische Person des Bischofs Walter von Langres als Grundlage für die Figur des Walther von Lengres nennt. Auf Gillespies Arbeiten stützen sich viele Publikationen der gegenwärtigen Forschung zur Dietrichepik als eine wesentliche Quelle. | ||
--Fridurich von Drusomagus 15:40, 16. Mär. 2016 (CET) | --Fridurich von Drusomagus 15:40, 16. Mär. 2016 (CET) |
Version vom 16. März 2016, 22:08 Uhr
Besonderheiten des Artikels
Identitäten der Figuren
Versbereich V. 271-360:
In der Aufzählung der Helden liest die Berliner Handschrift "Walther von Kerlingen". Elisabeth Lienert begründet im Stellenkommentar ihrer Edition die These, dass es sich hierbei um eine Verwechslung des Verfassers handeln muss. Walther von Kerlingen, der Protagonist der Waltherepik, kämpft in der Dietrichepik zumeist auf Seiten Kaiser Ermrichs, ist Dietrichs Helden also entgegen gestellt. In Alpharts Tod taucht der Beiname "von Kerlingen" erst wieder beim Botengang Hildebrands in Breisach auf; hier erst sichert besagter Walther seine Unterstützung den Bernern zu, da er sich im Notstand eines Freundes über seinen Lehnseid hinwegsetzen kann. Es würde daher kaum Sinn ergeben, wenn jener Walther schon zu Beginn am Hofe der Berner weilen würde. Sehr viel wahrscheinlicher ist daher, das hier Walther von Lengers gemeint sein soll, der auch in den anderen Werken der historischen Dietrichepik auf Seiten Dietrichs als einer der wichtigsten Männer Etzels genannt wird. (Dietrichs Flucht, V. 9244) Dahingehend folgt der Artikel der These Lienerts und nennt Walther von Lengers ("der Lengesære.")
Interessant ist, dass in der Forschung häufig nicht zwischen den beiden Figuren differenzert wird. Auch Geroge T. Gillespie hat in seinen Studien Anfang der 1970er Jahre keine explizite Differenzierung zwischen den beiden Figuren vorgenommen, verweist allerdings auf Georg Baesecke, der die historische Person des Bischofs Walter von Langres als Grundlage für die Figur des Walther von Lengres nennt. Auf Gillespies Arbeiten stützen sich viele Publikationen der gegenwärtigen Forschung zur Dietrichepik als eine wesentliche Quelle.
--Fridurich von Drusomagus 15:40, 16. Mär. 2016 (CET)