Benutzer:Maria Benz: Unterschied zwischen den Versionen
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
| Zeile 247: | Zeile 247: | ||
|- | |- | ||
| freude: dar nâch stêt mîn sin. || Freude zu ehren: Danach steht mir der Sinn. | | freude: dar nâch stêt mîn sin. || Freude zu ehren: Danach steht mir der Sinn. | ||
|} | |||
Übersetzung Sommerlied 18 | |||
{| class="wikitable" | |||
|- | |||
! Mittelhochdeutsch !! Übersetzung | |||
|- | |||
| „Uns wil ein sumer komen", || Beispiel | |||
|- | |||
| sprach ein magt: "jâ hân ich den von Riuwental vernomen. || Beispiel | |||
|- | |||
| jâ wil ich in loben. || Beispiel | |||
|- | |||
| mîn herze spilt gein im vor vreuden, als ez welle toben. || Beispiel | |||
|- | |||
| ich hœr in dort singen vor den kinden. || Beispiel | |||
|- | |||
| jâne will ich nimmer des erwinden, || Beispiel | |||
|- | |||
| ich springe an sîner hende zuo der linden." || Beispiel | |||
|- | |||
| Diu muoter rief ir nâch: || Beispiel | |||
|- | |||
| sî sprach: "tohter, volge mir, niht lâ dir wesen gâch! || Beispiel | |||
|- | |||
| weistû, wie geschach || Beispiel | |||
|- | |||
| dîner spilen Jiuten vert, alsam ir eide jach? || Beispiel | |||
|- | |||
| der wuohs von sînem reien ûf ir wempel, || Beispiel | |||
|- | |||
| und gewan ein kint, daz hiez sie lempel: || Beispiel | |||
|- | |||
| alsô lêrte er sî den gimpelgempel." || Beispiel | |||
|- | |||
| "Muoter, lât iz sîn! || Beispiel | |||
|- | |||
| er sante mir ein rôsenschapel, daz het liehten schîn, || Beispiel | |||
|- | |||
| ûf daz houbet mîn, || Beispiel | |||
|- | |||
| und zwêne rôte golzen brâhte er her mir über Rîn: || Beispiel | |||
|- | |||
| die trag ich noch hiwer an mînem beine. || Beispiel | |||
|- | |||
| des er mich bat, daz weiz ich niewan eine. || Beispiel | |||
|- | |||
| jâ volge ich iuwer ræte harte kleine." || Beispiel | |||
|- | |||
| Der muoter der wart leit, || Beispiel | |||
|- | |||
| daz diu tohter niht enhôrte, daz si ir vor geseit; || Beispiel | |||
|- | |||
| iz sprach diu stolze meit: || Beispiel | |||
|- | |||
| "ich hân im gelobt: des hât er mîne sicherheit. || Beispiel | |||
|- | |||
| waz verliuse ich dâ mit mîner êren? || Beispiel | |||
|- | |||
| jâne wil ich nimmer widerkêren, || Beispiel | |||
|- | |||
| er muoz mich sîne geile sprünge lêren." || Beispiel | |||
|- | |||
| Diu muoter sprach: "wol hin! || Beispiel | |||
|- | |||
| verstû übel oder wol, sich, daz ist dîn gewin. || Beispiel | |||
|- | |||
| dû hâst niht guoten sin. || Beispiel | |||
|- | |||
| wil dû mit im gein Riuwental, dâ bringet er dich hin. || Beispiel | |||
|- | |||
| alsô kan sîn treiros dich verkoufen. || Beispiel | |||
|- | |||
| er beginnt dich slahen, stôzen, roufen || Beispiel | |||
|- | |||
| und müezen doch zwô wiegen bî dir loufen." || Beispiel | |||
|} | |} | ||
Version vom 21. November 2020, 15:47 Uhr
Übersetzung Winterlied 10
| Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
|---|---|
| Dô der liebe summer | Da der liebe Sommer, |
| ureloup genam, | Abschied genommen hat, |
| dô muose man der tänze | da musste man mit den Tänzen |
| ûfm anger gar verphlegen. | auf den Wiesen schließlich aufhören. |
| des gewan sît kummer | Dies entfachte Kummer |
| der herre Gunderam: | in Herrn Gunderam: |
| der muose ouch sîn gestränze | Der musste auch seine Landstreicherei |
| dô lazen under wegen. | deshalb ebenfalls beiseitelegen. |
| der ist bickelmeister disen winder: | Der ist Meister beim Würfelspiel diesen Winter: |
| oeder gouch ist in dem lande ninder; | Nirgendwo im Lande findet man so einen törichten Narr; |
| sîn rumegazze kaphet zallen zîten wol hin hinder. | sein Gassenräumer schaut sich ständig nach hinten um. |
| Waz er an den meiden | Was er sich bei den Mädchen |
| wunders dâ begât, | Unvorstellbares erlaubt hat, |
| ê daz mîn vrouwe Schelle | ehe dass meine Dame klingle |
| volende ir gebot! | und ihr Verbot vollende! |
| erst vil unbescheiden, | Erst deutlich rücksichtslos, |
| wan swlhe er bestât, | als er sich an einer vergriff, |
| diu wirt von slegen helle | schrie laut auf von den Schlägen |
| und mîdende den spot; | und vermied den Spott; |
| dâ von lâzen alle ir smutzemunden, | daher lassen alle von ihrem Schmunzeln ab, |
| des die jungen niht verheln enkunden! | das die Jungen nicht verbergen konnten! |
| des hât ir hant von solher meisterschefte dicke enphunden. | Dies hat ihre Hand solche Gewalt oft erleiden lassen. |
| Immer, sô man vîret, | Immer, wenn man so feiert, |
| sô hebent sî sich dar | so machen sie sich auf, |
| mit einer samenunge, | mit einer Gefolgschaft, |
| den ich wol schaden gan. | der ich wohl Schaden gönne. |
| Werenbreht der lîret, | Werenbreht spielt auf der Leier vor, |
| sô sumbert Sigemâr. | während Sigemar trommelt. |
| daz in dâ misselunge, | Dass ihnen das missglücke, |
| daz laege et eben an! | das wäre sehr angebracht! |
| daz sich doch vil lîhte mac verrîden: | Dass sich doch viel Leichtfertigkeit wenden möge: |
| wellents ir getelse niht vermîden, | Wollt ihr eure Zügellosigkeit nicht vermeiden, |
| sich mugen zwêne an miner weibelruoten wol versnîden. | so mögen sich die beiden an meinem Gerichtsschwert wohl schneiden. |
| Koeme ich zeinem tanze, | Käme ich zu seinem Tanze, |
| dâs alle giengen bî, | bei welchem alle mitmachen würden, |
| dâ wurde ein spil von hende | da würde ein Spiel von Hand |
| mit beiden ekken zuo. | mit beiden Schwertschneiden beginnen. |
| lîhte geviele ein schanze, | Vielleicht würde ein Wurf fallen, |
| daz von mir leagen drî. | dass vor mir drei lägen. |
| ich hielte ez âne wende, | Ich hielte es ohne Wende, |
| verbüte ez einer vruo. | übergäbe es einer Dame. |
| sige und saelde hulfen mir gewinnen, | Übermacht und Glück würden mir helfen zu gewinnen, |
| daz si halbe müesen dan entrinnen. | dass sie zur Hälfte entrinnen müssten. |
| nu ziehen ûf und lâzen in ir gogelheit zerinnen! | Nun ziehen sie auf und lassen ihre Ausgelassenheit verrinnen! |
| Sîne weidegenge | Seine Jagdzüge |
| die verewent mich grâ, | die färben mich grau, |
| swenn er verwendeclîchen | immer wenn er hochmütig |
| vür mîne vrouwen gât. | vor meine Dame tritt. |
| trîbet erz die lenge, | Treibt er dies auf die Dauer, |
| bestât er danne dâ, | bleibt er dann dabei, |
| man hilft im ûz der kîchen, | man hilft ihm aus dem Keuchen, |
| daz er vil riuwic stât. | dass er sehr reuevoll dasteht. |
| er und etelîcher sîn geselle, | Wenn ich ihn und einer seiner Gefährten, |
| den ich tanzent an ir hant ersnelle, | tanzend an ihrer Hand erwische, |
| des sî gewis, ich slahe in, daz sîn offen stât ein elle! | dann sei gewiss, ich schlage ihn, dass ein Loch offensteht! |
| Im hilft niht sîn treie | Ihm hilft nicht seine Jacke, |
| noch sîn hiubelhuot; | noch sein Helm; |
| ez wirt im in getrenket: | es wird ihn getränkt: |
| er zuhte ir einen bal. | er entriss ihr einen Ball. |
| erst ein toerscher leie; | Er ist ein törichter Laie; |
| sîn tumbelîcher muot | sein dümmlicher Verstand, |
| der wirt im dâ bekrenket. | der wird ihn da kränken. |
| wil er vür Riuwental | Wenn er für Riuwental |
| hin und her sô vil gewentschelieren, | hin und her so umherstreichen will, |
| er wirt wol zezeist under vieren. | er wird wohl zerfetzt unter vieren. |
| her Werenbreht, waz mag ich des, wirt im der umberieren? | Herr Werenbreht, was kann ich dafür, wird ihm der abfallen? |
| Die wîl ich die klingen | Deshalb will ich die Schwerter |
| um mîne sîten trage, | um mich herumtragen, |
| sô darf mir durch mîn sumber | so darf mir durch meine Trommel |
| niemen stechen nieht. | niemand stechen. |
| er muoz vil wîte springen: | Er muss sehr weit wegspringen: |
| begrîfe ichn mit dem slage, | Erreichte ich ihn mit dem Schlag, |
| ich slahe in, daz er tumber | ich würde ihn schlagen, dass der Törichte |
| schouwet nimmer lieht. | nie mehr das Licht erblickt. |
| ich hilf im des lîbes in den aschen | Ich helfe seinem Körper in die Asche |
| und slah im mit willen eine vlaschen, | und schlag ihn mit Vergnügen mit einer Flasche, |
| daz im die hunt daz hirne ab der erde müezen naschen. | sodass ihm die Hunde das Hirn aus der Erde naschen könnten. |
| Her Nîthart hât gesungen, | Herr Neidhart hat gesungen, |
| daz ich in hazzen wil | dass ich ihn hassen will |
| durch mînes neven willen, | durch meines Neffen Willen |
| des neven er beschalt. | dessen Onkel er beeinträchtigt. |
| lieze ers unbetwungen! | Ließe er es unbezwungen! |
| es ist im gar ze vil. | Es ist ihm gar zu viel. |
| empflaege er sîner grillen | Würde er seinen Grillen entfliehen |
| und het ouch der gewalt! | und hätte auch die Macht! |
| ez ist ein schelten, daz mich freuden letzet. | Es ist ein Vorwurf, der mich meiner Freude beraubt. |
| wirt diu weibelruote mir gewetzet, | Wird das Gerichtsschwert für mich geschärft, |
| ich trenne in ûf, daz man wol einen sezzel in in setzet. | ich würde ihn auftrennen, sodass man wohl ein Sessel in ihn setzen könnte. |
Übersetzung Sommerlied 4
| Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
|---|---|
| Heid, anger, walt in fröuden stât; | Feld, Wiese und Wald stehen in Freude; |
| diu hânt sich bereitet mit ir besten wât, | die haben sich mit ihrem besten Kleid geschmückt, |
| die in der meie hât gesant. | welches ihnen der Mai geschickt hat. |
| sî wir alle | Wir sind alle |
| frô mit schalle! | heiter und jubeln! |
| sumer ist komen in diu lant. | Der Sommer ist ins Land gekommen. |
| Wol ûz der stuben, ir stolzen kint, | Schön aus den Stuben, ihr übermütigen Kinder, |
| lât iuch ûf der strâze sehen! hin ist der scherfe wint | lasst euch auf der Straße sehen! Weg ist der beißende Wind |
| unde ouch der vil kalte snê. | sowie der sehr kalte Schnee. |
| hebt iuch balde | Brecht schnell auf |
| zuo dem walde! | zum Wald! |
| vogelîn singent, den was wê. | Die Vögelein singen, denen ging es schlecht. |
| Diu sint ergetzet leides gar. | Die sind vom Leid gänzlich getröstet. |
| ir sult mirz gelouben! nemt sîn selbe war, | Ihr sollt es mir glauben! Nehmt es selbst wahr, |
| waz der sumer erzeiget hât! | was der Sommer geleistet hat! |
| er wil rîchen | Er wird schmücken |
| sicherlîchen | sicherlich |
| manegen boum mit loubes wât. | viele Bäume mit einem Gewand aus Laub. |
| Die nû vor grôzer huote megen, | Die nun unter großer Beobachtung stehen werden, |
| die suln balde ir bestez vîrtacgwant an legen, | die sollen schnell ihr bestes Sonntagsgewand anlegen, |
| lâzen sich dar inne ersehen! | und sich darin sehen lassen! |
| wir suln schouwen | Wir sollten zusehen |
| vor den ouwen | bei den Wiesen |
| maneger hande bluomen brehen. | wie viele Hände Blumen pflücken. |
| Swie Riuwental mîn eigen sî, | Auch wenn das Reuental mir gehört, |
| ich bin disen sumer aller sorgen frî, | ich bin diesen Sommer frei von allen Sorgen, |
| sît der winter ist dâ hin, | seit der Winter weg ist, |
| ich wil lêren | ich will lehren |
| die jungen êren | die jungen Leute |
| freude: dar nâch stêt mîn sin. | Freude zu ehren: Danach steht mir der Sinn. |
Übersetzung Sommerlied 18
| Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
|---|---|
| „Uns wil ein sumer komen", | Beispiel |
| sprach ein magt: "jâ hân ich den von Riuwental vernomen. | Beispiel |
| jâ wil ich in loben. | Beispiel |
| mîn herze spilt gein im vor vreuden, als ez welle toben. | Beispiel |
| ich hœr in dort singen vor den kinden. | Beispiel |
| jâne will ich nimmer des erwinden, | Beispiel |
| ich springe an sîner hende zuo der linden." | Beispiel |
| Diu muoter rief ir nâch: | Beispiel |
| sî sprach: "tohter, volge mir, niht lâ dir wesen gâch! | Beispiel |
| weistû, wie geschach | Beispiel |
| dîner spilen Jiuten vert, alsam ir eide jach? | Beispiel |
| der wuohs von sînem reien ûf ir wempel, | Beispiel |
| und gewan ein kint, daz hiez sie lempel: | Beispiel |
| alsô lêrte er sî den gimpelgempel." | Beispiel |
| "Muoter, lât iz sîn! | Beispiel |
| er sante mir ein rôsenschapel, daz het liehten schîn, | Beispiel |
| ûf daz houbet mîn, | Beispiel |
| und zwêne rôte golzen brâhte er her mir über Rîn: | Beispiel |
| die trag ich noch hiwer an mînem beine. | Beispiel |
| des er mich bat, daz weiz ich niewan eine. | Beispiel |
| jâ volge ich iuwer ræte harte kleine." | Beispiel |
| Der muoter der wart leit, | Beispiel |
| daz diu tohter niht enhôrte, daz si ir vor geseit; | Beispiel |
| iz sprach diu stolze meit: | Beispiel |
| "ich hân im gelobt: des hât er mîne sicherheit. | Beispiel |
| waz verliuse ich dâ mit mîner êren? | Beispiel |
| jâne wil ich nimmer widerkêren, | Beispiel |
| er muoz mich sîne geile sprünge lêren." | Beispiel |
| Diu muoter sprach: "wol hin! | Beispiel |
| verstû übel oder wol, sich, daz ist dîn gewin. | Beispiel |
| dû hâst niht guoten sin. | Beispiel |
| wil dû mit im gein Riuwental, dâ bringet er dich hin. | Beispiel |
| alsô kan sîn treiros dich verkoufen. | Beispiel |
| er beginnt dich slahen, stôzen, roufen | Beispiel |
| und müezen doch zwô wiegen bî dir loufen." | Beispiel |