Geschlechterverhältnisse (Reinhart Fuchs): Unterschied zwischen den Versionen
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Ruh, Kurt: Reinhart Fuchs. Eine antihöfische Kontrafaktur, XXXX, S.17 |
Version vom 16. Dezember 2020, 18:07 Uhr
In diesem Artikel findet sich eine ausführliche Erörterung der Geschlechterverhältnisse und eine Charakterisierung der Geschlechterrollen in Heinrichs des Glîchezære Reinhart Fuchs. Im Zuge der Erörterung befasst sich der Artikel mit den Geschlechterrollen und den Geschlechterverhältnisse im Mittelalter und einer Analyse über die Parallelen zwischen der Geschichte in Rheinhart Fuchs und den gesellschaftliche Gegebenheiten im Mittelalter.
Geschlechterrollen
Geschlechterrollen in Rheinhart Fuchs
Die Rolle der Frau
Es sei zunächst zu betrachten, ob die Frau in Rheinhart Fuchs eine eindeutig stereotypische Rolle einnimmt. Weibliche Figuren mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Stellungen sind mit dem Kamel, der Wölfin Hersant und die Henne Pinte in der Geschichte vertreten. All diese drei weiblichen Figuren repräsentieren die Rolle der Frau, nehmen aber bei genauerer Betrachtung unterschiedliche Positionen ein. Die drei Figuren werden im Weiteren genauer betrachtet.
1. Frau Henne Pinte
Die Henne Frau Pinte, die 'Musterhenne' [1]des Hahns Scantecler, verkörpert die Rolle der klugen Frau, die ihrem Mann zugeneigten ist. Ihre Liebe und ihr Respekt zu ihm ist spürbar. Dennoch ist sie in der Lage, Gefahrensituationen zu erkennen, auch wenn Scantecler dies nicht zu sein scheint. Die folgende Szene macht dies deutlich:
Reinhart Fuchs schleicht sich eines Morgens auf der Suche nach Nahrung, wie schon viele Male zuvor, in den Hühnerstall des Bauern Lanzelin, wo der Hahn Scantecler und seine Henne zu Hause sind. Bereits zuvor hatten die Stallbewohner mit Reinharts Absichten und Listen Bekanntschaft gemacht. Als die Henne Frau Pinte ihn bemerkt, versetzt sie alle in Alarmbereitschaft: Ihr Mann Scantecler nimmt sie jedoch nicht Ernst.
Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
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vrowe Pinte sprach: ,er vnde trvot, | Frau Pinte sagte: ,Herr und Vertrauter, |
ich sach sich regen in ienem chruot: | ich habe gesehen, wie sich etwas in dem Gestrüpp bewegte: |
mich entrigen mine sinne: | mein Sinne [verraten] mich |
hi ist ich enweiz was vbeles inne. | hier geht wer weißt was Übles vor sich. |
der riebe got beschirme dich! | Der liebe Gott beschütze dich! |
mir gat vber erklich. | mir geht es wirklich schlecht |
mir grovwet so, ich vurchte, wir | mir drängt sich der Gedanke auf, ich befürchte, |
ze noten komen, daz sag ich dir.' | dass wir in Bedrängnis geraten, das sage ich dir.' |
Scantecler sprach: ,sam mir min lip, | Scantecler sagte: ,Bei meinem Leben, |
mer verzaget ein wip, | ein einziges Weib/ (eine einzige Alte) fürchtet sich mehr, |
danne tvn viere man. | als vier Männer zusammen. |
(...)
Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
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vor Pinte sprach: ,lazet ewern zorn | Frau Pinte sagte: ,Hört auf euch aufzuregen |
vnde vliget vf disen dorn.' | und fliegt auf den Ast da.' |
Trotz der Zuneigung zu ihrem Mann , lässt sie nicht zu , dass dieser sie in ihrem Bewusstsein und ihrer Meinung trübt. Die Rolle der selbstbewussten, selbstsicheren und klugen Frau wird hier durch Frau Pinte verkörpert. Klug ist sie nicht zuletzt deshalb, weil sie sich ihrer gesellschaftlichen Rolle fügt und als 'Frau des Hahns' zwar Ratschläge erteilt, jedoch nicht versucht das Kommando zu übernehmen. Man könnte annehmen, dass sie sich ihrer Rolle bewusst ist und auch der Tatsache, dass sie sich, um akzeptiert zu werden, dieser fügen muss. Sie findet dennoch einen guten Mittelweg, eine eigenständige Meinung ihrem Mann gegenüber zu vertreten.
Die Rolle des Mannes
Geschlechterrollen im Mittelalter
Die Rolle der Frau
Die Rolle des Mannes
Vergleich zwischen den beiden Welten
Geschlechterverhältnisse
Geschlechterverhältnisse in Rheinhart Fuchs
Hahn und Henne: Herr Scantecler und Frau Pinte
Wolf und Wölfin: Herr Isengrin und Frau Hersant
Fuchs Rheinhart und Wölfin Hersant
Fuchs Rheinhart und Wolf Isengrin
Geschlechterverhältnisse im Mittelalter
Vergleich zwischen den beiden Welten
Fazit
Literaturverzeichnis
Ruh, Kurt: Reinhart Fuchs. Eine antihöfische Kontrafaktur, XXXX, S.17