Das Werbungsverhalten des Sängers (Neidhart): Unterschied zwischen den Versionen

Aus MediaeWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Felix H. (Diskussion | Beiträge)
Felix H. (Diskussion | Beiträge)
Zeile 23: Zeile 23:
| wan mag ich dienen anderswâ? || wodurch kann ich anderswo dienen?
| wan mag ich dienen anderswâ? || wodurch kann ich anderswo dienen?
|}
|}


Es stellt sich die Frage, was er mit ''anderswâ'' meinen könnte. Sucht er lediglich nach einem anderen Weg um die Frau zu begeistern oder meint er damit gar andere Figuren, denen er seinen Gesang nun lieber widmen möchte?
Es stellt sich die Frage, was er mit ''anderswâ'' meinen könnte. Sucht er lediglich nach einem anderen Weg um die Frau zu begeistern oder meint er damit gar andere Figuren, denen er seinen Gesang nun lieber widmen möchte?
Aufgrund der Tatsache, dass es dem Sänger gleichgültig ist, dass sein Gesang bei der Frau nichts bewirkt, ist es naheliegend, dass der Sänger auch in WL27 das anderswâ nicht auf die einst besungene Frau bezieht, sondern andere Figuren in Betracht zieht.


== Faszination Dörper ==
== Faszination Dörper ==

Version vom 22. Februar 2021, 16:08 Uhr

Dieser Artikel thematisiert das Werbungsverhalten des Sängers in den Neidhartliedern. Um das Werbungsvershalten des Sängers genauer zu analysieren, werden unterschiedliche Aspekte seines Verhaltens betrachtet. Auffällig ist zunächst, dass die Dörper, die oft einen Großteil der Lieder einnehmen, für den Sänger eine sehr bedeutende Rolle zu haben scheinen. Welche dies ist, wird im Folgenden genauer untersucht. Dabei werden insbesondere die Winterlieder betrachtet.

Scheitern des Sängers bei der Werbung um eine Frau

Der Gesang des Liedsängers ist ein sehr zentrales Element der Neidhartlieder. Dabei zeigt sich ein immer wiederkehrendes Muster: Er singt für eine Frau, diese lässt sich davon allerdings nicht beeindrucken, worauf er dann die Dörper thematisiert, die fast den ganzen Rest des Liedes einnehmen.

Im WL24 beklagt der Sänger diese Nutzlosigkeit seines Gesangs. Dies aber ist dem Sänger offenbar gleichgültig:

ez vervaehet niht, swaz ich ir lange hân gesungen; Es nützt nichts, was ich ihr lange vorgesungen habe;
mir ist alsô maere, daz ich mêre stille dage. so ist es mir gleichgültig, dass ich sehr stillschweige.

Auch im WL27 erwähnt der Sänger, dass sein Gesang von der Frau kaum belohnt wird. Hier aber stellt er gleich darauf die Frage, wie er anderswâ dienen könne.

sît si lônet kleine Wenn sie meine neuen Klänge
mîner niuwen klenke, wenig belohnt,
wan mag ich dienen anderswâ? wodurch kann ich anderswo dienen?

Es stellt sich die Frage, was er mit anderswâ meinen könnte. Sucht er lediglich nach einem anderen Weg um die Frau zu begeistern oder meint er damit gar andere Figuren, denen er seinen Gesang nun lieber widmen möchte? Aufgrund der Tatsache, dass es dem Sänger gleichgültig ist, dass sein Gesang bei der Frau nichts bewirkt, ist es naheliegend, dass der Sänger auch in WL27 das anderswâ nicht auf die einst besungene Frau bezieht, sondern andere Figuren in Betracht zieht.

Faszination Dörper

Spott - Nähe und Distanz

Gewalt und Körperlichkeit

Sexualität und Geschlechterverständnis des Sängers