Ritter als Rastlose in Wolframs Parzival: Unterschied zwischen den Versionen
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<div style="border:1px solid gray; margin:5px 3px 0px 3px; padding:0 5px 2px 5px; background-color:#EEEEEE">Hinweis: Dieser Artikel entsteht im Rahmen des [[Seminar:Hauptseminar_Parzival_SoSe_2015|Haupt- und Oberseminars zu Wolframs Parzival]] (Sommersemester 2015) und wird laufend überarbeitet.</div> | |||
Hier soll ein Artikel entstehen, der sich mit dem Vagabundendasein der Ritter beschäftigt. Warum bleibt Parzival nach seiner Heirat nicht bei seiner Frau, sondern sucht die Abenteuer? | Hier soll ein Artikel entstehen, der sich mit dem Vagabundendasein der Ritter beschäftigt. Warum bleibt Parzival nach seiner Heirat nicht bei seiner Frau, sondern sucht die Abenteuer? | ||
Version vom 11. Juni 2015, 16:54 Uhr
Hier soll ein Artikel entstehen, der sich mit dem Vagabundendasein der Ritter beschäftigt. Warum bleibt Parzival nach seiner Heirat nicht bei seiner Frau, sondern sucht die Abenteuer?
Analyse
Ritter werden in Wolframs Parzival fast immer in Bewegung beschrieben. Im Folgenden soll genau analysiert werden, warum Ritter scheinbar das Leben als Abenteurer bevorzugen. Inwiefern das ständige Streben nach Kämpfen und Erfahrungen die Suche nach einer Heimat, die dauerhaft bewohnt wird, zu dem Verlust des einfachen Glücks, das heißt des familiären, soll in einem Fazit geklärt werden.
Gahmuret
Im Falle Gahmurets wird dies noch damit begründet, dass dieser der Zweitgeborene ist und somit nicht die väterliche Burg erbt. Jedoch löst sich dieser Vorwand bereits nach seiner ersten Heirat auf: Gahmuret tritt in den Dienst als Ritter bei Belacâne und hinterlässt ihr lediglich einen Brief, in dem er erklärt, dass er sie verlassen muss und sie ihn nur im Falle einer Taufe wiedergewinnen kann.
mittelhochdeutsch | Übersetzung |
---|---|
frouwe, wiltu toufen dich, | Frau, willst du dich taufen lassen, |
du maht ouch erwerben mich. | kannst du auch mich erwerben. |
(56, 25f.)
Obwohl sie sich dazu bereiterklärt (vgl. 58), ist jedoch die Erzählung über Belacâne und Gahmuret beendet. Gahmuret zieht weiter kämpfend und nach Abenteuern suchen durch die Welt, als er schließlich auch Herzeloydes Herz gewinnt. Hier erhebt er zwar Einspruch gegen das Verlangen der Königin:
mittlehochdeutsch | Übersetzung |
---|---|
do sprach er 'frouwe, ich hân ein wîp: | Da sprach er: 'Frau, ich habe eine Ehefrau: |
diu ist mir lieber danne der lîp. | Die ist mir lieber als mein Leib. |
(94, 5f.)
Jedoch heiratet er Herzeloyde schließlich, aber auch sie verlässt er vor der Geburt Parzivals zugunsten vieler Reisen. Seine letzt soll ihm auch den Tod fernab von der Heimat oder der Familie bringen.
Parzival (in Bearbeitung)
Der Suche nach Abenteuern und damit der Rastlosigkeit möchte Herzeloyde durch die Erziehung in der Einöde von Soltane aktiv entgegenwirken, allerdings kann diese Voraussicht nicht verhindern, dass auch Parzival durch die Welt zieht. Nach dem ersten Kontakt mit Rittern, die er wegen dem Glänzen ihrer Rüstungen mit Gott gleichsetzt, will auch er ausziehen, um an den Arthushof zu gelangen. Er reist über viele Stationen an den Hof, um dort weiter an Gurnemanz verwiesen zu werden. Schließlich kann er als Ritter in den Dienst Condwîr âmurs treten, die er daraufhin auch ehelicht. Aber schon bald erbittet er eine Art Urlaub um seine Mutter besuchen zu können. Hierauf folgen viele Tjoste, viele Auseinandersetzungen, die Ankunft in Munsalvaesche und ein Lernprozess. Bei Parzival ist im Unterschied zu Gahmuret jedoch eine Art Heimweh auszumachen, was in der Blutstopfenszene (siehe dazu auch: Die Blutstropfenszene (Wolfram von Eschenbach, Parzival)) seinen Höhepunkt erreicht.
Der Artushof (in Bearbeitung)
Auch der Hof um König Arthus scheint häufiger auf strategischen Reisen zu sein, als in beschaulicher Idylle zu leben. Interessant ist hier, dass immer der ganze Hofstaat mitreist und nicht nur die Ritter, wie Gahmuret, Parzival und Gâwân, die alleine reiten.
Vergleich mit anderen mittelhochdeutschen Texten
Kudrun
Iwein
Literaturverzeichnis
Textausgabe
[*Parzival]Wolfram von Eschenbach: Parzival. Studienausgabe. Mittelhochdeutscher Text nach der sechsten Ausgabe von Karl Lachmann. Übersetzung von Peter Knecht. Mit einer Einführung zum Text der Lachmannschen Ausgabe und in Probleme der 'Parzival'-Interpretation von Bernd Schirok, 2. Aufl., Berlin/New York 2003.