Das Ritual der Hochzeit in der höfischen Literatur und im Parzival: Unterschied zwischen den Versionen

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== Hochzeit in der höfischen Literatur ==
== Hochzeit in der höfischen Literatur ==


Hochzeiten sind normalerweise an Schemata gebunden, wie das der Brautwerbung, das einer Hochzeit vorangestellt ist und durch welches eine Hochzeit erst zustande kommen kann. Es ist allerdings auffallend, dass genau dieses Schema im Parzival verbachlässigt wird und ein anderes an seine Stelle tritt.
Hochzeiten sind normalerweise an Schemata gebunden, wie das der Brautwerbung, das einer Hochzeit vorangestellt ist und durch welches eine Hochzeit erst zustande kommen kann.  
 
Der Sinn des Brautschemas besteht darin "die Grundelemente der Raumstruktur fest [zu legen]". Außerdem gibt es Rollen vor, die den Handlungsverlauf beinflussen und bestimmen. Diese sind unter anderem folgende: Herrscherbeschreibung, Ratszene, Botenfahrt, Gang des Werbers vom heimlichen Ort der Landung zur Residenz des Brautvaters, Kemenatenszene, Brautentführung, Kampf zwischen Werber und Brautvater, Heimführung der Braut, Hochzeit. Diese Punkte werden von der Handlung nach und nach "abgearbeitet" und enden mit der Hochzeit[Schmid-Cadalbert 1985: 98] .
 
 
Es ist allerdings auffallend, dass genau dieses Schema im Parzival nicht in seiner üblichen Form angewandt wird. Wie die "Brautwerbung" im Parzival stattfindet und die Hochzeiten ablaufen wird im Folgenden geschildert werden. Dabei gibt es natürlich auch


== Hochzeiten im Parzival ("Vollzug" der Ehe) ==
== Hochzeiten im Parzival ("Vollzug" der Ehe) ==
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=== Gramoflanz und Itonje ===
=== Gramoflanz und Itonje ===
<HarvardReferences />
[*Schmid-Cadalbert 1985] Christian Schmid-Cadalbert: Der ‚Ortnit-AW’ als Brautwerbungsdichtung. Ein Beitrag zum Verständnis mittelhochdeutscher Schemaliteratur. Bern 1985.

Version vom 24. Juni 2015, 11:13 Uhr

Hinweis: Dieser Artikel entsteht derzeit im Rahmen des Haupt- und Oberseminars zu Wolframs Parzival (Sommersemester 2015) und wird konstant überarbeitet.

Es soll ein Vergleich angestellt werden zwischen den Konventionen einer Hochzeit in der höfischen Literatur des Mittelalters und den Hochzeiten, die im Parzival beschrieben werden.

Hochzeit in der höfischen Literatur

Hochzeiten sind normalerweise an Schemata gebunden, wie das der Brautwerbung, das einer Hochzeit vorangestellt ist und durch welches eine Hochzeit erst zustande kommen kann.

Der Sinn des Brautschemas besteht darin "die Grundelemente der Raumstruktur fest [zu legen]". Außerdem gibt es Rollen vor, die den Handlungsverlauf beinflussen und bestimmen. Diese sind unter anderem folgende: Herrscherbeschreibung, Ratszene, Botenfahrt, Gang des Werbers vom heimlichen Ort der Landung zur Residenz des Brautvaters, Kemenatenszene, Brautentführung, Kampf zwischen Werber und Brautvater, Heimführung der Braut, Hochzeit. Diese Punkte werden von der Handlung nach und nach "abgearbeitet" und enden mit der Hochzeit[Schmid-Cadalbert 1985: 98] .


Es ist allerdings auffallend, dass genau dieses Schema im Parzival nicht in seiner üblichen Form angewandt wird. Wie die "Brautwerbung" im Parzival stattfindet und die Hochzeiten ablaufen wird im Folgenden geschildert werden. Dabei gibt es natürlich auch

Hochzeiten im Parzival ("Vollzug" der Ehe)

Gahmuret und Belacane

Gahmuret und Herzeloyde

Parzival und Condwiramurs

Feirefîz und Repanse de Schoye

Hochzeiten im Parzival (als Fest)

Gawan und Orgeluse

Gramoflanz und Itonje

<HarvardReferences /> [*Schmid-Cadalbert 1985] Christian Schmid-Cadalbert: Der ‚Ortnit-AW’ als Brautwerbungsdichtung. Ein Beitrag zum Verständnis mittelhochdeutscher Schemaliteratur. Bern 1985.