Der ritterliche Kampf im Parzival - ein Vergleich der Artus- und Gralswelt: Unterschied zwischen den Versionen
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Ziel junger Ritter - und auch des jungen Parzivals - ist es aufgrund der eigenen ehrenvollen Taten von Artus in seinem Gefolge aufgenommen zu werden, da dies die höchste Anerkennung bedeutet. Die Tafelrunde selbst ist ein ''"fester Orientierungsmaßstab für ritterliche Ehre"'' [Schu 2002: 376]. Der Erwerb der Ehre kann sowohl durch die Aufnahme durch Artus geschehen, als auch durch den Sieg über einen Artusritter<ref>Orilus beispielsweise rühmt sich mit dem Sieg über acht Ritter der Tafelrunde (V.135,7-12)</ref>. Es gehört zu den allgemein anerkannten Normen, sich die Ehre durch den Sieg im Zweikampf zu erwerben [vgl. Schu 2002 & Brunner 2008]. Bedeutend sind dabei die Taten, von deren Nachricht der Artushof auch erfährt<ref>"Der Artushof ist ein Art Katasteramt dieses Ruhmes - nur jene Tat zählt, die dort gemeldet wird (...)." [Brunner 2008: 42]</ref>. Bestenfalls wird die Nachricht des Sieges durch den Besiegten selbst überbracht [Brunner 2008: 42]. Auch Parzival schickt die besiegten Ritter zum Artushof und jeder einzelne von ihnen verhilft dem Protagonisten zu mehr Ruhm. Die Anerkennung durch die Gesellschaft ist in Fällen, in denen durch den Kampf unschuldige Frauen beschützt oder gerettet werden, zweifellos zu erwarten. | Ziel junger Ritter - und auch des jungen Parzivals - ist es aufgrund der eigenen ehrenvollen Taten von Artus in seinem Gefolge aufgenommen zu werden, da dies die höchste Anerkennung bedeutet. Die Tafelrunde selbst ist ein ''"fester Orientierungsmaßstab für ritterliche Ehre"'' [Schu 2002: 376]. Der Erwerb der Ehre kann sowohl durch die Aufnahme durch Artus geschehen, als auch durch den Sieg über einen Artusritter<ref>Orilus beispielsweise rühmt sich mit dem Sieg über acht Ritter der Tafelrunde (V.135,7-12)</ref>. Es gehört zu den allgemein anerkannten Normen, sich die Ehre durch den Sieg im Zweikampf zu erwerben [vgl. Schu 2002 & Brunner 2008]. Bedeutend sind dabei die Taten, von deren Nachricht der Artushof auch erfährt<ref>"Der Artushof ist ein Art Katasteramt dieses Ruhmes - nur jene Tat zählt, die dort gemeldet wird (...)." [Brunner 2008: 42]</ref>. Bestenfalls wird die Nachricht des Sieges durch den Besiegten selbst überbracht [Brunner 2008: 42]. Auch Parzival schickt die besiegten Ritter zum Artushof und jeder einzelne von ihnen verhilft dem Protagonisten zu mehr Ruhm. Die Anerkennung durch die Gesellschaft ist in Fällen, in denen durch den Kampf unschuldige Frauen beschützt oder gerettet werden, zweifellos zu erwarten<ref>Beispiele für einen Kampf, welcher der Befreiung einer in Bedrängnis geratenen Dame dient, sind Gahmurets Einsatz für Belakane und Parzivals erfolgreicher Kampf den Clamide.</ref>. | ||
== Die Bedeutung des Kampfes in der Gralswelt == | == Die Bedeutung des Kampfes in der Gralswelt == | ||
== Fazit == | |||
== Literaturverzeichnis == | == Literaturverzeichnis == |
Version vom 30. Juni 2015, 11:50 Uhr
Gegenstand dieses Artikels ist die Analyse der Bedeutung des ritterlichen Zweikampfes am Artushof und in der Gralsfamilie. Im Folgenden werden beide Systeme anhand ausgewählter Textstellen verglichen und ihre Stärken und Schwächen analysiert.
Die Bedeutung des Kampfes in der Artuswelt
Schon bei der ersten Begegnung Parzivals mit dem Fürst Karnahkarnanz wird deutlich, dass ein Ritter der Artusrunde sich über den ritterlichen Zweikampf definiert.
V. 124,6 - 10[1]: | ‘nu sich, swer an mich strîtes gert, | "Schau her: Wenn einer mich zum Kampf fordert, |
des selben wer ich mich mit slegn: | dann wehre ich mich mit Schlägen. | |
für die sîne muoz ich an mich legn, | Um mich vor den Schlägen des anderen zu bewahren, ziehe ich dieses Ding hier an, | |
und für den schuz und für den stich | und auch zum Schutz vor Schüssen und Stichen | |
mouz ich alsus wâpen mich.’ | muß ich die Rüstung tragen." |
Ziel junger Ritter - und auch des jungen Parzivals - ist es aufgrund der eigenen ehrenvollen Taten von Artus in seinem Gefolge aufgenommen zu werden, da dies die höchste Anerkennung bedeutet. Die Tafelrunde selbst ist ein "fester Orientierungsmaßstab für ritterliche Ehre" [Schu 2002: 376]. Der Erwerb der Ehre kann sowohl durch die Aufnahme durch Artus geschehen, als auch durch den Sieg über einen Artusritter[2]. Es gehört zu den allgemein anerkannten Normen, sich die Ehre durch den Sieg im Zweikampf zu erwerben [vgl. Schu 2002 & Brunner 2008]. Bedeutend sind dabei die Taten, von deren Nachricht der Artushof auch erfährt[3]. Bestenfalls wird die Nachricht des Sieges durch den Besiegten selbst überbracht [Brunner 2008: 42]. Auch Parzival schickt die besiegten Ritter zum Artushof und jeder einzelne von ihnen verhilft dem Protagonisten zu mehr Ruhm. Die Anerkennung durch die Gesellschaft ist in Fällen, in denen durch den Kampf unschuldige Frauen beschützt oder gerettet werden, zweifellos zu erwarten[4].
Die Bedeutung des Kampfes in der Gralswelt
Fazit
Literaturverzeichnis
<HarvardReferences />
[*Brunner 2008] Brunner, Horst: Annäherungen. Studien zur deutschen Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Berlin: Schmidt 2008
[*Schu 2002] Schu, Cornelia: Vom erzählten Abenteuer zum Abenteuer des Erzählens. Überlegungen zur Romanhaftigkeit von Wolframs Parzival. Frankfurt am Main: Lang 2002
Fußnoten
- ↑ Alle Versangaben beziehen sich auf die Ausgabe: Wolfram von Eschenbach: Parzival. Studienausgabe. Mittelhochdeutscher Text nach der sechsten Ausgabe von Karl Lachmann. Übersetzung von Peter Knecht. Mit einer Einführung zum Text der Lachmannschen Ausgabe und in Probleme der 'Parzival'-Interpretation von Bernd Schirok, 2. Aufl., Berlin/New York 2003.
- ↑ Orilus beispielsweise rühmt sich mit dem Sieg über acht Ritter der Tafelrunde (V.135,7-12)
- ↑ "Der Artushof ist ein Art Katasteramt dieses Ruhmes - nur jene Tat zählt, die dort gemeldet wird (...)." [Brunner 2008: 42]
- ↑ Beispiele für einen Kampf, welcher der Befreiung einer in Bedrängnis geratenen Dame dient, sind Gahmurets Einsatz für Belakane und Parzivals erfolgreicher Kampf den Clamide.