Landschaft (Gottfried von Straßburg, Tristan): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 10. Januar 2011, 19:03 Uhr
Raum und Landschaft im Tristan.
Landschaftselemente[1]
Der Wald
In der gesamten Dichtung lassen sich grob gefasst zwei kontrastierende Darstellungsformen eines Waldes erkennen, zum einen als wilde Gebirgsgegend, zum anderen als fruchtbares Kultur- und Nutzland. Mittels stereotyper Formulierungen wird eine bestimmte Landschaft dem einen oder anderen Typus zugeordnet und mit wenigen, aber prägnanten und vor allem immer wiederkehrenden Attributen beschrieben. Beim Vergleich der einzelnen Szenerien wird offensichtlich, dass der Erzähler immer wieder bestimmte charakteristische Leitbegriffe, wie "wilde" (V. 2502; V. 12769; V. 16680) oder alternativ "walt" (V. 8996), sowie "wüeste" (V. 12769) und "ungeverte" (V. 16767), hier im Sinne von Enge und Weglosigkeit, verwendet. Variation in der Landschaftsschilderung wird dementsprechend auch nicht durch Variation in der Wortwahl, sondern lediglich durch die unterschiedlich intensive Füllung der Rahmenbeschreibung mit dem erwähnten, recht allgemein gehaltenen Vokabular erzeugt. Während sich die Darstellung der Szene um die Entführung Brangänes auf recht spärliche Bestandteile, genau genommen einen Baumstamm (V. 12866), beschränkt, wird die unheimliche Wildnis in der Kampfszene mit dem Riesen Urgan weitaus detailreicher ausgeschmückt. So ist an dieser Stelle von einem "harte wilden walt" (V. 15965), einem "steingevelle" (V. 8991) und einer "steinwant" (V. 9002), also insgesamt einer kargen, unkultivierten Gebirgsgegend die Rede. Am ausführlichsten ist hinsichtlich der Ausschmückung und damit analog zu ihrer zweifellos außerordentlichen Signifikanz die Schilderung der Minnegrotte. Nicht nur, dass deren Umgebung hier durch "die Doppelformel 'wüeste unde wilde' (V. 16764) [ihren] spezifischen Wertakzent erhält"[2], sie wird auch an insgesamt vier Stellen im Rahmen der Möglichkeiten der schematischen Phrasen als von Felsen (V. 16763; V. 6772; V. 17338) und Bergen (V. 16684; V. 16761; V. 17081) beherrscht veranschaulicht. Im Gegensatz zu vorangegangenen Szenen wird besonders die Unwegsamkeit des die Minnegrotte umgebenden Gebietes akzentuiert und dieses somit auch auf symbolischer Ebene als von jeglichem gesellschaftlichen Einfluss abgeschieden verdeutlicht.
Das Meer
Der schöne Naturort
Der geographische Raum
Fazit
Einzelnachweise
Literatur
- Gruenter, Rainer: Zum Problem der Landschaftsdarstellung im höfischen Versroman. In: Euphorion (Band 56), Zeitschrift für Literaturgeschichte, Hg. von Rainer Gruenert und Arthur Henkel, Heidelberg 1962. S.248-278.
- Hahn, Ingrid: Raum und Landschaft in Gottfrieds Tristan. Reihe: Medium Aevum Philologische Studien Band 3. Hg. von Friedrich Ohly, Kurt Ruh und Werner Schröder. Eidos Verlag München 1963.