Entwicklung der Beziehung zwischen Tristan und Isolde (Gottfried von Straßburg, Tristan): Unterschied zwischen den Versionen

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:daz nieman âne ir lêre
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:noch tugende hat noch êre.
:noch tugende hat noch êre.
: [V. 187 ff.]
: [V. 187 ff.] [Krohn 1980]
[Krohn 1980]
 
==Protagonisten==
==Protagonisten==



Version vom 11. Januar 2011, 22:28 Uhr

Tristan und Isolde, Ölgemälde von 1902 von Edmund Blair Leighton (1853–1922)

Hier soll die Entwicklung der Gefühle und die verschiedenen Stadien der Beziehung zwischen den beiden Protagonisten, Tristan und Isolde aufgezeigt werden.

Definition: Liebe

"Liebe (von mhd.liebe, „Gutes, Angenehmes, Wertes“) ist im engeren Sinne die Bezeichnung für die stärkste Zuneigung, die ein Mensch für einen anderen Menschen [...] zu empfinden fähig ist."[1]

Liebe im "Tristan"-Rroman

Der Liebesroman "Tristan" zeichnet ein anderes Bild von der Liebe als vergleichbare Literatur im Mittelalter. Gottfried von Straßburg ist seiner Zeit voraus. Die Minne wird bei ihm nicht allein durch Ehe oder Entsagung gekennzeichnet, wie sonst im Mittelalter gängig, sondern er beschreibt die Liebe selbst als zentral.

liebe ist ein alsô saelic dinc,
ein alsô saeleclich gerinc,
daz nieman âne ir lêre
noch tugende hat noch êre.
[V. 187 ff.] [Krohn 1980]

Protagonisten

Tristan

Tristan ist die dominante Figur des Romans. Die Geschichte seines Lebens, auch bevor er auf Isolde trifft, wird ausführlich erzählt. Auch wie es zu seinem Leben überhaupt kommt wird durch die Geschichte, der Liebe seiner Eltern, Riwalin und Blanscheflur, zu Beginn des Romans erörtert. Er wird das este Mal erwähnt als Blanscheflur mit ihm schwanger wird, nachdem sie Tristans Vater durch Liebesvollzug das Leben gerettet hat.

dar nâch sô was vil harte unlanc,
unz daz ir beider wille ergienc
und daz vil süeze wîp enpfienc
ein kint von sînem lîbe.
V. 1322 ff.

Isolde

Isolde steht nicht in der selben Weise im Mittelpunkt der Geschichte, wie Tristan es tut. Sie taucht erst auf als die Verwicklungen rund um Tristan und die irische Herrscherfamilie ihren Lauf nehmen. So hat sie ihren ersten Auftritt auch erst nach einem Drittel der Erzählung, wenn die Kunde von Morolds Tod, der ihr Onkel war, Irland erreicht.

diu künigîn sîn swester,
der leit was aber noch vester,
ir jâmer unde ir clagenôt.
sî unde ir tohter Îsôt
die quelten manege wîs ir lîp,[...]
V. 7165 ff


Literatur

<HarvardReferences />

  • [*Krohn 1980] Gottfried von Straßburg: Tristan. Nach dem TextvonFriedrich Ranke neu herausgegeben, ins Neuhochdeutsche übersetzt,miteinem Stellenkommentar und einem Nachwort von Rüdiger Krohn. Bd.1–3.Stuttgart 1980 (RUB 4471-3).

<references>