Minnedienst (Wolfram von Eschenbach, Parzival)

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Der Minnedienst war im Mittelalter ein sehr präsentes und häufig diskutiertes Thema. Unzählige Literatur hat sich mit diesem Thema beschäftigt. Auch wenn das Thema im Parzival nicht offensichtlich zentral ist, spielt es doch eine wichtige Rolle für viele Handlungsabläufe

Definition von Minnedienst im Mittelalter

Minnedienst ist im Mittelalter eng gebunden an die Konzeption der höfischen Liebe. Auch wenn dies kein mittelalterlicher Begriff ist, sondern erst durch Rüdiger Schnell im 19. Jahrhundert geprägt wurde, gibt es doch eine Vorstellung von höfischer Liebe im Mittelalter selbst. Leider gibt es keine konkrete Definition. Doch trotz des Pluralismus der Darstellungen gibt es viele gemeinsame Punkte ( beispielsweise die Liebe als wichtiger höfischer Wert, die Substitution von Subjektivität, etc...), bei denen der Diskurs der höfischen Liebe zustande kommt.

Der Minnedienst ist eng verknüpft mit dem Minnesang, dessen Konventionen in der Vorstellung der Fin' Amors der Trobadorlyrik gründet. Die Hauptthematik ist die Veredelung des Sängers durch die Liebe zur Minnedame. Die Unerreichbarkeit der Minnedame war dabei Grundlage dessen, da diese durch das Aushalten des Sängers die Tugend als Folge hatte.

Der Minnedienst galt im Hochmittelalter als Pflicht für einen Ritter. Wie im Minnesang beinhaltete dies die Verehrung einer höhergestellten, meist verheirateten Frau, die als Herrin dargestellt wurde (feudalrechtliches Gesellschaftsbild mit umgekehrter Hierarchiestellung). Ziel war nicht die Frau zu besitzen, sondern diese zu erhöhen und zu idealisieren. Inhalt des Minnedienstes war alle guten und heldenhaften Taten der Frau zu widmen.


Die drei Minne-Exkurse im Parzival

In allen drei Exkursen erhebt der Erzähler schwere Vorwürfe gegen die Minne. Zudem verweist er auf schlechte Erfahrungen, die er selbst erlebt hat.Im Folgenden soll er vor allem darum gehen, die Art der Kommentare des Erzählens in Bezug auf die Minne näher zu betrachten.

1. Exkurs

Der Erzähler spricht im Stil der hofkritischen Kleriker-Literatur. Dabei stellt er die Behauptung auf, dass die Liebe das menschliche Zusammenleben gefährdet. Ebenso stiftet die Minne die Menschen zu verwerflichen Handlungen an und bedroht das menschliche Seelenheil.

2. Exkurs

Es werden zwei unterschiedliche Liebesdarstellungen aufgezeigt: 1. Die erste Liebesdarstellung besagt, dass der Mensch von außen in den Bann der Liebe gezogen wird. Diese Darstellung bedient sich an den antiken Liebesgöttern(Venus, Amor und Cupido). 2. Kommt die Liebe von innen, aus dem Herzen, so wird diese Liebe rehte minne genannt. Richtige Minne ist gleichzeitig wahre triuwe. Diese richtige Minne muss von dem Publikum erraten werden und vom Publikum auf die konkrete Handlung bezogen werden.

3. Exkurs

Dabei werden literarische Gestalten der eigenen Dichtung und anderen höfischen Dichtungen aufgezählt, die Schaden durch die Minne erlitten haben.


Die verschiedenen Minnedienste im Parzival

Parzival

Parzival und Cunneware

Parzival tritt in Cunnewares Dienst nachdem die geschlagen wird, weil sie ihn anlächelt (Parzival und Cunneware).
Dieser Minnedienst besteht zwar darin, dass Parzival auszieht, um die Ehre von Cunneware hochzuhalten oder wiederherzustellen, jedoch aus seiner Perspektive eher weil er sich schuldig fühlt und nicht weil er die Dame idealisieren oder verehren möchte.

Parzival und Codwiramurs

Condwiramurs[1] stammt vom französischen conduire amour und bedeutet "die zur Liebe Hinführende".

Parzival und der Gral?

Gawan

Fazit zu den Minnediensten

Literaturnachweise