Benutzer:Tamara Groß
Übersetzung Winterlied 10
| Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
|---|---|
| Dô der liebe summer | Nachdem der schöne Sommer |
| ureloup genam, | sich verabschiedet hatte, |
| dô muose man der tänze | musste man auf die Tänze |
| ûfm anger gar verphlegen. | auf der Wiese verzichten. |
| des gewan sît kummer | Seitdem hatte auch |
| der herre Gunderam: | Herr Gunderam Kummer: |
| der muose ouch sîn gestränze | Er musste unterwegs auch seine Landstreicherei |
| dô lazzen under wegen. | beenden. |
| der ist bickelmeister disen winder: | Er ist diesen Winter der Meister beim Würfelspiel: |
| oeder gouch ist in dem lande ninder, | Einen törichten Narr gibt es in diesem Land keinen. |
| sîn rûmegazze kaphet zallen zîten wol hin hinder. | Sein Gassenräumer gafft wohl immer nach hinten. |
| Waz er an den meiden | Was er den Mädchen |
| wunders dâ begât, | schreckliches angetan hat, |
| ê daz mîn vrouwe Schelle | Noch bevor das Glöckchen |
| volender ir gebot! | aufgehört hat zu schlagen! |
| erst vil unbescheiden, | Er war sehr rücksichtslos, |
| wan swelhe er bestât, | |
| diu wirt von slegen helle | |
| und mîdende den spot; | |
| dâ von lâzen alle ir smutzemunden, | |
| des die jungen niht verheln enkunden! | |
| des hât ir hant von solher meisterschefte dicke enphunden. | |
| Immer, sô man vîret, | |
| sô hebent sî sich dar | |
| mit einer samenunge, | |
| den ich wol schaden gan. | |
| Werenbreht der lîret, | |
| sô sumbert Sigemâr. | |
| daz in dâ misselunge, | |
| daz laege et eben an! | |
| daz sich doch vil lîhte mac verrîden: | |
| wellents ir getelse niht vermîden, | |
| sich mugen zwêne an mîner weibelruoten wol versnîden. | |
| Koeme ich zeinem tanze, | |
| dâs alle giengen bî, | |
| dâ wurde ein spil von hende | |
| mit beiden ekken zuo. | |
| lîhte geviele ein schanze, | |
| daz vor mir laegen drî. | |
| ich hielte ez âne wende, | |
| verbüte ez einer vruo. | |
| sige und saelde hulfen mir gewinnen, | |
| daz si halbe müesen dan entrinnen. | |
| nu ziehen ûf und lâzen in ir gogelheit zerinnen! | |
| Sîne weidegenge | |
| die verewent mich grâ, | |
| swenn er verwendeclîchen | |
| vür mîne vrouwen gât. | |
| trîbet erz die lenge, | |
| bestât er danne dâ, | |
| man hilft im ûz der kîchen, | |
| daz er vil riuwic stât. | |
| er und etelîcher sîn geselle, | |
| den ich tanzent an ir hant ersnelle, | |
| des sî gewis, ich slahe in, daz sîn offen stât ein elle! | |
| Im hilft niht sîn treie | |
| noch sîn hiubelhuot; | |
| ez wirt im in getrenket: | |
| er zuhte ir einen bal. | |
| erst ein toerscher leie; | |
| sîn tumbelîcher muot | |
| der wirt im dâ bekrenket. | |
| wil er vür Riuwental | |
| hin und her sô vil gewentschelieren, | |
| er wirt wol zeteiset under vieren. | |
| her Werenbreht, waz mag ich des, wirt im der umberieren? | |
| Die wîl ich die klingen | |
| um mîne sîten trage, | |
| sô darf mir durch mîn sumber | |
| niemen stechen nieht. | |
| er mouz vil wîte springen: | |
| begrîfe ichn mit dem slage, | |
| ich slahe in, daz er tumber | |
| schouwet nimmer lieht. | |
| ich hilf im des lîbes in den aschen | |
| und slah im mit willen eine vlaschen, | |
| daz im die hunt daz hirne ab der erde müezen naschen. | |
| Her Nîthart hât gesungen, | |
| daz ich in hazzen wil | |
| durch mînes neven willen, | |
| des neven er beschallt. | |
| lieze ers unbetwungen! | |
| es ist im gar ze vil. | |
| enpflæge er sîner grillen | |
| und het ouch der gewalt! | |
| ez ist ein schelten, daz mich freuden letzet. | |
| wirt diu weibelroute mir gewetzet, | |
| ich trenne in ûf, daz man wol einen sezzel in in setzet. |