Schwächen Ulrichs (Ulrich von Liechtenstein, Frauendienst)

Aus MediaeWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Einleitung

Ziel des folgenden Artikels ist es, die Schwächen von Ulrichs Frauendienst herauszuarbeiten. Dafür muss zunächst festgelegt werden was die Stärken und das Ideal Ulrichs waren und hätten sein sollen.

Zur Entstehungszeit des „Frauendienst“ fand ein gesellschaftlicher Wandel und Umbruch statt, der große Auswirkungen auf die Kultur und Bräuche des 13. Jahrhunderts hatte. Wie wirkten sich diese auf das Rittertum aus? Was macht einen höfischen Ritter überhaupt aus? Welche Tugenden, Fertigkeiten muss er besitzen und wie sieht der gelungene Frauendienst aus? Welchen Stellenwert hatte das Individuum? Diese Fragen müssen zunächst beantwortet werden, sowie der historische Hintergrund der damaligen Zeit dargelegt werden, um eine anschließende Analyse der betreffenden Textstellen im „Frauendienst“ gewährleisten zu können.

Zu Beginn des Buches bennent Ulrich einige Tugenden eines höfischen Ritters selbst:

Lip, guot, muot und dar zu daz leben wil ich den vrouwen allez geben und dienen als ich beste kan. Und wird ich immer ze einem man, min dienst muoz an in geligen, da mit verderben oder gesigen: ich wil in immer dienend sin! Sus riet mir daz herze min. (FD 2,11) [1]

Des Weiteren schreibt er nach Lehrjahren bei einem edlen Herrn

[…] “ez wart nie werder man, er were den vrowen undertan.“ […] er lert mich sprechen wider diu wip, uf örsen riten minen lip, an prieven tihten süeziu wort. er jach, ez waer der tugend hort.[...] (FD 6, 32-33)

In Arbeit!

Hintergrund

soziale und kulturelle Wandel

Das Prestige, gewonnen aus dem Kampf und die Waffentüchtigkeit zum Fortbestand der Gesellschaft, stößt im Laufe des 11. und 12. Jahrhundert auf immer mehr Widerstand seitens der Kirche. Ihr Widerstand ist gegen die „Gottesfriedenbewegung gegen die Gewalttaten und die blutigen Fehden des Adels […] und […] die Turniere [...]“[Wenzel 1974: S. 104] gerichtet. Sie verlangen die Konzeption des miles christianus, also den Kampf für den Glauben und seine Ziele, dessen Ausbreitung, und den Schutz der Schwachen und Hilfsbedürftigen, also die Minne der geistlichen Dichtung.[Wenzel 1974: S. 104] Wenzel nennt hier zudem den Begriff der milita christi, der „Doppelbestimmung des Rittertums als Träger der geistig-sittlichen und politisch-militärischen Aufgaben“[Wenzel 1974: S. 104] Die „klassische Minne“ lehnt die Liebe als Selbstwert völlig ab.

Die Forderungen des Klerus, dem dominierenden politischen Stand den Kampf in den Dienst christlicher Interessen, wie den Kreuzzügen, zu stellen, nutzt das Rittertum, um seine Kampfestüchtigkeit im Sinne alter Konventionen weiterhin auszuüben und ihm eine neue Legitimation zu geben. Dadurch wächst die Macht des Adels.[Wenzel 1974: S. 105f.]


[2]

Rittertum und Frauendienst

Identität und Individuum

In Arbeit!

Ulrichs Schwächen im Verlauf von "Frauendienst"

Rittertum und Minnedienst

Soziale Kontakte

Missverständnisse und Abwertung

Resümee

Anmerkungen

  1. Spechtler, Franz Viktor (Hg.): Ulrich von Liechtenstein. Frauendienst, Göppingen 1987, 44. Wann immer der mittelhochdeutsche Text zitiert wird, wird diese Ausgabe verwendet.
  2. Anm.: Diese Grundannahme ist Ausgangspunkt von vielen Kommunikationsmodellen. Vgl. etwa Jakob Bühlers Organonmodell oder Roman Jakobsons Kommunikationsmodell; Vgl. dazu [Holenstein 1989: S. 12f.].

Literaturverzeichnis

<HarvardReferences />

Primärliteratur

  • [*FD] Ulrich <von Liechtenstein>: Frauendienst. Hrsg. v. Franz Viktor Spechtler. Göppingen: Kümmerle, 1987 (Göppinger Arbeiten zur Germanistik 485) (zit. als FD: Strophe,Vers).
  • Ulrich <von Liechtenstein>: Frauendienst. Übers. v. Franz Viktor Spechtler. Klagenfurt: Wieser, 2000.

Sekundärliteratur

  • [*Brunner / Daim 1981] Brunner, Karl & Falko Daim: Ritter Knappen Edelfrauen Ideologie und Realität des Rittertums im Mittelalter. Graz: Hermann Böhlhaus Nachf., 1981.
  • [*Fleckstein 2011] Fleckstein, Josef: Rittertum und ritterliche Welt
  • [*Gerok-Reiter 1995] Gerok-Reiter, Annette: „Auf der Suche nach der Individualität in der Literatur des Mittelalters“. In: Aertsen, Jan A.,/ Speer, Andreas (Hrsg.): Individuum und Individualität im Mittelalter. Berlin: Walter de Gruyter, 1995, S. 223-246.
  • [*Göttert 2002] Göttert, Karl-Heinz: Die Ritter. Stuttgart: Philipp Reclam jun., 2001.
  • [*Peters 1971] Peters, Ursula: Frauendienst. Untersuchungen zu Ulrich von Liechtenstein und zum Wirklichkeitsgehalt der Minnedichtung. Göppingen: Verlag Alfred Kümmerle, 1971.
  • [*Ruben 1969] Ruben, Jürgen: Zur 'gemischten Form' im 'Frauendienst' Ulrichs von Lichtenstein. Untersuchungen über das Verhältnis der Lieder, Büchlein und Briefe zum erzählenden Text. Dissertation, Hamburg: Lüdke bei der Uni, 1969.
  • [*Wenzel 1974] Wenzel, Horst: Frauendienst und Gottesdienst. Berlin: Erich Schmidt Verlag, 1974.