Herzeloydes Traum und Leid
ACHTUNG: erstmal nur Rohfassung und Ideen!! (Deshalb auch noch keine Quellen etc.)
Dieser Artikel wird sich mit Herzeloydes Traum, den sie hatte bevor die Todesnachricht Gahmurets sie erreicht (103,25) und ihrem Kummer über Gahmurets Tod (105,5; 109,1 – 114,4) beschäftigen. Dabei soll die Traumdeutung eine Rolle spielen, sowie die Auswirkungen des Traumes und Herzeloydes Leid auf ihr Handeln und das Leben Parzivals.
1. Der Traum
Herzeloyde macht einen Mittagschlaf, bei dem sie schlecht träumt. Neben Blitzen und feurigen Donnerstrahlen die sie wegtragen, träumt sie davon, dass sie einen Drachen gebiert, welcher sogar an ihrer Brust trinkt. Der Drache fliegt dann auf nimmer Wiedersehen fort und sie leidet an schrecklichem Kummer. (103,25 – 104,30)
1.1 Traumdeutung
In der Traumdeutung der Antike sagt das Träumen einer Schwangeren von einem Drachen das Gebären eines großen Herrschers voraus. Die Blitze, „feurigen Donnerstrahlen“ und „knisternden, sengenden Funken“, welche sie in den Himmel heben, können laut Bumke mit der „<Apokalypse> des <Neuen Testaments>“ in Verbindung gebracht werden. „Speziell an die Vision von der sonnenumhüllten Frau und dem großen Drachen, die im Mittelalter auf Maria als Gottesgebärerin bezogen wurde.“ (Bumke, S. 52) Dies spiegelt sich auch im Parzival Text wieder, wenn Herzeloyde rechtfertigt, warum sie ihren Sohn selbst stillt und dies nicht einer Amme überlässt: „Die höchste Königin selber bot Jêsus ihre Brust“ (113,18 f.).
1.2 Auswirkungen des Traumes auf Herzeloydes und Parzivals Leben
Sie träumt, dass der Drachen „ihr den Bauch zerreißt“ (Bumke, S.52), als sie ihn gebiert. Parallelen zu ihrem Leben lassen sich insofern herstellen, als dass sie bei der Geburt ihres Sohnes beinahe stirbt.
Der Traum ist in vielerlei Hinsicht vorausblickend. Einerseits in die nahe Zukunft, als sie Parzival gebiert und dabei beinahe stirbt und als sie Parzival an ihrer Brust trinken lässt. Andererseits gibt der Traum auch einen Ausblick auf die fernere Zukunft, wenn Herzeloyde ihr Kind in Soltane aufzieht und Parzival eines Tages fortgeht und sie vor Kummer stirbt, aber auch, dass Parzival ein großer Herrscher werden wird, nämlich Gralskönig.
2. Herzeloydes Leid
Die Nachricht von Gahmurets Tod erreicht Herzeloyde nach ihrem Alptraum. Sie trauert so schrecklich um ihren Mann, dass sie in Ohnmacht fällt. Erst ein alter Mann kommt ihr mit Wasser zu Hilfe, während alle anderen sie liegen lassen. (109,3 ff.) Sie bittet Gott um Hilfe, dass sie nicht „stumpf und fühllos“ werde. Sie vergleicht dies sogar mit dem zweiten Tod Gahmurets, weil sie schließlich das Kind ihres verstorbenen Mannes in sich trägt. (110,17) Zu Herzeloydes Leid können auch die zwei Wochen zählen, in denen sie in den Wehen lag. Auch die Geburt geht nicht ohne Probleme über die Bühne. Ihr Sohn „ [hatte] so starke Glieder“, dass sie bei der Geburt fast gestorben wäre (112,6 f.).
Durch Gahmurets Tod und ihre Trauer vergisst Herzeloyde welchen Stand in der Gesellschaft sie hat und welche Regeln dort gelten. Sie stillt ihren Neugeborenen Sohn selbst
ACHTUNG: erstmal nur Rohfassung und Ideen!! (Deshalb auch noch keine Quellen etc.)