Clinschor
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Wer ist Clinschor?
656,25-657,9
Sicilje het ein künec wert: | Es edler Mann war in Sizilien König |
der was geheizen Ibert, | der hieß Ibert. |
Iblis hiez sîn wîp. | Iblis hieß seine Frau |
diu truoc den minneclîchsten lîp | die war so reizend schön, wie sonst kein Leib, |
der ie von brüste wart genomn. | den man einer Mutter Brust genommen hat. |
in der dienst was er komn, | Clinschor war in ihren Dienst getreten |
unz sis mit minnen lônde; | und eines Tages belohnte sie ihn auch und gab ihm ihre Liebe. |
dar umbe der künce in hônde. | Dafür machte ihn der König verachtet. |
Muoz ich iu sîniu tougen sagn, | Wenn ich euch nun sein Geheimnis sage, |
des sol ich iwern urloup tragn: | dann muß ich erst von Euch Dispens erbitten: |
doch sint diu selben mære | denn es ist nicht recht schicklich, |
mir ze sagen ungebære, | daß ich Euch erzähle, |
wâ mit er kom in zoubers site. | wie er zur Zauberei kam: |
zeim kapûn mit einem snite | Er kam dazu mit einem Schnitt, |
wart Clinschor genachet.' | der machte Clinschor zum Kaupan. |
Clinschors Darstellung
Clinschor als Herrscher
Clinschor und Orgeluse
Clinschor bei Wolfran und Chrétiens
Clinschor und Virgil
Anmerkungen
Literaturverzeichnis
Tuchel, Susan: Macht ohne Minne. Zu Konstruktion und Genealogie des Zauberers Clinschor im Parzival Wolframs von Eschenbach In: Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen Bd. 231/1994, S. 241-25.
Textausgabe
Wolfram von Eschenbach: Parzival. Studienausgabe. Mittelhochdeutscher Text nach der sechsten Ausgabe von Karl Lachmann. Übersetzung von Peter Knecht. Mit einer Einführung zum Text der Lachmannschen Ausgabe und in Probleme der ‚Parzival’-Interpretation von Bernd Schirok, 2. Aufl., Berlin/New York 2003.