Diskussion:Sexuelle Gewalt im Reinhart Fuchs

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Tips zur Überarbeitung: Zitatformat mit Harvard References korrigieren (zur Anleitung s. Hilfeseite oder andere Artikel); schreiben Sie indikativisch ("dieser Artikel stellt dar..."), nicht prospektivisch ("dieser Artikel soll darstellen"); ergänzen Sie weitere Handlungsinformationen zu sexueller Gewalt im Text (detailliert)! Gutes Gelingen & herzliche Grüße, --BG (Diskussion) 11:37, 8. Jun. 2020 (CEST)


Folgendes Zitat aus dem Aufsatz von Michael Mecklenburg (s. Bibliographie) könnte für den Artikel fruchtbar sein:

"Vielmehr liegt für die Rezipient_innen ein wesentlich problematischeres Identifikationspotential vor, insofern nicht nur sexualisierte Gewalt qua überlegener Körperkraft legitimiert wird, sondern eben auch eine Ausübung sexualisierter Gewalt, die sich zur Kompensation von Körperkraft-Defiziten anderer Mittel bedienen darf. Anders gesagt: Nicht einmal vor körperlich unterlegenen Männern sind Frauen sicher : vern Hersante schande was niht cleine, / si beiz vor zorne in die steine, / ir kraft konde ir nicht gefrvmen. (RF, V. 1181–1183). Das Perfide an dieser Argumentation ist, dass sich damit die Klage von Hersant um den verlorenen Schwanz ihres Mannes gegen sie selbst kehrt" (S. 96)

Ein weiterer Denkanstoß für den Artikel 'Sexuelle Gewalt im Reinhart Fuchs':

Neben der Vergewaltigung Reinharts an Isengrins Frau Hersant fügt Reinhart der Familie noch mehr Gewalt zu: Reinhart schneidet Isengrin seinen zagel /'Schwanz' ab, und nimmt Isengrin damit sowohl seine Männlichkeit, als auch seinen Status. In dem Aufsatz von Michael Mecklenburg wird diese Geschichte interpretiert und gar ins Lächerliche gezogen.

"Allerdings benennt Isengrin in seiner Klage vor Hersant lediglich den (mhd.) zagel, also den Schwanz, womit aber in einer semantischen Doppeldeutigkeit immer auch das männliche Glied gemeint sein kann. Dementsprechend ist Hersants Klage ebenfalls in einer entsprechenden Doppeldeutigkeit von zagel zu verstehen. Nimmt man dies ernst, dann beklagt Hersant nicht nur den für ihren Ehemann und damit auch für sie statusmindernden Verlust des Schwanzes, sondern eben auch den Verlust des Genitals, ohne das es ihr nie wieder gut gehen werde – eine auf Komik zielende Äußerung von Heinrichs Figur." (Vgl. Michael Mecklenburg, S.77-78)

Auch wenn Heinrich eine derartige Komik erzielen wollte, darf nicht die grausame Bedeutung der Beschneidung unter gehen. Isengrin leidet an der Gewalt Reinharts, sein Leben lang, denn ihm wurde das wichtigste des Mannes genommen und die Figur des Wolfes gleichermaßen bloß gestellt. In dem folgenden Artikel sollte auch dieser Gewaltakt Reinharts analysiert und erwähnt werden, da sexuelle Gewalt nicht ausschließlich an Frauen vollzogen wird, nicht nur im Tierepos.