Benutzer:Mrwn.strk
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HA zum 11.11.2020: Übersetzung V. 213-219, Reinhart Fuchs
Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
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des wart er trvric vnde vnvro, | Deshalb war er sehr betrübt, |
er sprach: ,herre, wie kvmt ditz so, | er sprach: "Herr, wie kommt es nur dazu, |
daz mich ein voglin hat betrogen? | dass mich ein Vögelein betrogen hat? |
daz mvet mich, daz ist vngelogen.' | Das ärgert mich, das ist ungelogen." |
REinhart kvndikeite pflac, | Reinhart pflegte seine Klugheit, |
doch ist hevte niht sin tac, | doch heute ist nicht sein Tag, |
daz iz im nach heile mvege ergan. | an dem es ihm glücklich erging. |
Das <v> könnte sowohl für u, als auch f nach einem n entsprechen, siehe vnvro = unfroh = betrübt, unglücklich.
HA zum 18.11.2020: V. 385-401, Reinhart Fuchs
Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
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Do Reinhart die not vberwant, | Nachdem Reinhart die Gefahr überstanden hatte, |
vil schire er den wolf Ysengrin vant. | fand er sogleich den Wolf Isengrin. |
do er in von erst ane sach, | Al er ihn zum ersten Mal erblickte, |
nv vernemet, wie er do sprach: | hörte, was er sagte: |
,got gebe evch, herre, gvten tac. | ,,Gott grüße euch, Herr, guten Tag. |
swaz ir gebietet vnde ich mac | Was auch immer ihr verlangt und meine Dame |
evch gedinen vnde der vrowen min, | und ich für euch tun können, |
des svlt ir beide gewis sin. | dessen sollt ihr euch gewiss sein. |
ich bin dvrch warnen her zv ev kvmen, | Ich bin wegen einer Warnung zu euch gekommen, |
wan ich han wol vernumen, | weil ich gewiss vernommen habe, |
daz evch hazzet manic man. | dass euch viele hassen. |
wolt ir mich zv gesellen han? | Wollt ihr mich zu eurem Gefährten machen? |
ich bin listic, starc sit ir, | Ich bin klug, ihr seid stark, |
ir mochtet gvten trost han zv mir. | Ihr könnt große Hoffnung in mir haben. |
vor ewere kraft vnde von minen listen | Eure Stärke und meine List |
konde sich niht gevristen, | könnte niemand verhindern. |
ich konde eine bvrc wol zebrechen.', | Ich könnte gewiss auch eine Burg zerstören. |
Zur Frage, auf welchen Vokalen ein Zirkumflex stehen müsste: bei <dô>, <îr>, <zû/zv>, <trôst>, <nôt> - also überwiegend bei o, i und u.
HA zum 02.12.2020: V. 2155-2167, Reinhart Fuchs
Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
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Alsvs lonet ir Reinhart, | Auf diese Weise zahlt es Reinhart ihr heim, |
daz si sin vorspreche wart. | dass sie seine Fürsprecherin war. |
Iz ist ovch noch also getan: | Es ist auch noch (immer) so: |
swer hilfet einem vngetrewen man, | wer auch immer einem untreuen Menschen hilft, |
daz er sine not vberwindet, | dass er seine Not überwindet, |
daz er doch an im vindet | der findet an ihm doch |
valschs, des han wir gnvc gesehen | Falschheit, das haben wir oft genug gesehen |
vnde mvs ovch dicke alsam geschen. | und wie es auch häufig noch geschehen sollte. |
alsvst hat bewart | So hat sich Reinhart |
sine vrteilere Reinhart. | um seine Urteilsfinder gekümmert. |
der arzet was mit valsche da, | Der Arzt war von Falschheit erfüllt, |
den kvnic verriet er sa. | den König verriet er sogleich. |
er konde mangen vbelen wanc. | Er kannte viele üble Streiche. |
Der letzte Vers ergab in der wörtlichen Übersetzung überhaupt keinen Sinn. Ich wusste nicht, wie ich ihn übersetzen soll.
Hausaufgabe zum 16.12.2020: V. 253-274, Reinhart Fuchs
Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
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Nv horet, wie Reinhart, | Nun hört, wie Reinhart, |
der vngetrewe hovart, | der untreue Hofwart, |
warb vmb sines neven tot. | um den Tod seines Vetters trachtete |
daz tet er doch ane not. | ohne, dass er das doch nötig hätte. |
Er sprach: ,lose, Dizelin, | Er sprach: ,,Hör zu, Diezelin, |
hilf mir, trvt neve min! | hilf mir, mein lieber Vetter! |
dir ist leider miner not niht kvnt: | Dir ist leider meine Notlage noch nicht aufgefallen: |
ich wart hvete vru wunt; | ich wurde heute früh verletzt; |
der kese liet mir ze nahen bi. | der Käse liegt unmittelbar vor mir |
er smecket sere, ich vurcht, er si | er stinkt sehr, ich fürchte, er ist |
mir zv der wunden schedelich. | für meine Wunde schädlich. |
trvt neve, nv bedenke mich! | lieber Vetter, nun denke an mich! |
dines vater trewe waren gvt, | die Treue deines Vaters war so gut |
ovch hore ich sagen, daz sippeblvt | auch hörte ich sagen, dass Sippenblut |
von wazzere niht vertirbet. | von Wasser nicht verderben lässt. |
din neve alsvst erstirbet. | andernfalls geht dein Vetter zugrunde |
daz macht dv erwenden harte wol. | das könntest du (doch) auch leicht verhindern |
vom stanke ich grozen kvmmer wol.' | unter dem Gestank leide ich sehr. |
Der rabe zehant hinnider vlovc, | Der Rabe flog sofort hinunter, |
dar in Reinhart betrovc. | wo Reinhart ihn daraufhin betrog. |
er wolde im helfen von der not | Er wollte ihm von der Notlage |
dvrch trewe, daz was nach sin tot. | durch Treue befreien, was wäre beinahe sein Tot gewesen. |
Hausaufgabe zum 20.01.2021: V.1784-1790, Reinhart Fuchs
Mittelhochdeutsch | Übersetzung |
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nv vernemet seltzene dinc | Nun hört die seltsamen Dinge |
vnde vremde mere, | und die fremde Geschichte, |
der die glichesere | welche der Gleisner |
v kvnde geit, wen si sint gewerlich. | euch erzählt, denn sie ist gefährlich. |
[] er ist geheizen Heinrich, | Er wurde Heinrich genannt, |
der hat die bvch zesamene geleit | der die Qualen Isengrins |
von Isengrines arbeit. | in einem Buch zusammengetragen hat. |