Tristans Nutzen falscher Identitäten (Gottfried von Straßburg, Tristan)

Aus MediaeWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Tristan und Isolde, Ölgemälde von 1902 von Edmund Blair Leighton (1853–1922); Tristan nutzt die falsche Identität des kranken Spielmanns Tantris

1 Tristans Entführung

Als junger Mann wird Tristan von Norwegern entführt, die von seiner guten Bildung und Erziehung begeistert sind. Die Kaufleute erhoffen sich von ihm Ansehen und Nutzen, weshalb sie beschließen, ihn zu entführen. Dieses völlig überraschend auftretende Ereignis erschüttert Tristan so, dass er im Nachhinein vorsichtiger ist und seine Talente nur noch bewusst vorsichtig einbringt. Vor allem kam die Entführung Tristans sehr spontan zustande, denn eigentlich war die ganze Unternehmung der Norweger nicht geplant. Somit haben diese sein Vertrauen in die Menschen erschüttert. Durch die Entführung wird Tristan erst bewusst, wie sehr er Menschen beeinflussen und sich selbst dadurch schützen kann, wenn er nur seinen Verstand einsetzt. So nutzt er einen Sturm aus dem Meer, um die Kaufleute davon zu überzeugen, ihn freizulassen, die den Sturm auch als Strafe Gottes ansehen.

Die Entführung, die Tristan widerfährt, löst des Weiteren ein Gefühl aus, welches ihm bis dato womöglich noch gänzlich fremd war, nämlich, dass nicht alle Menschen nur Gutes in sich tragen und zum Wohle der Anderen handeln. Tristan erfuhr bis zu der Entführung meist Respekt und Vertrauen, welches er auch anderen gab, wohingegen die Kaufleute ihn aus purem Eigennutz entführen und nicht um ihn vor einer Gefahr oder Schlechtem zu schützen. Tristan werden im Roman größtenteils positive Züge und Fähigkeiten zugeschrieben, die er nicht eigensinnig für sich behält, sondern ganz im Gegenteil mit allen teilen möchte.

2 Tristans Lügengeschichten

2.1 Vor den Pilgern

Beim Aufeinandertreffen von Tristan und den Pilgern erfindet Tristan zum ersten Mal eine Lügengeschichte. Diese Lügen ziehen sich von da an durch sein ganzes Leben und er benutzt sie immer wieder um seine Identität zu verschleiern oder sich aus komplizierten Situationen zu befreien. Bei den Pilgern lügt er, um sich selbst zu schützen. Die Kaufleute setzen Tristan mit genügend Proviant an der Küste Cornwalls aus und fahren weiter. Da Tristan nicht weiß, wo er ist, setzt er sich nach einer Weile an einem breiten Weg zur Rast. Da sieht er von weitem zwei Männer auf ihn zukommen. Obwohl er erkennt, dass es sich bei den beiden Männern um Pilger handelt, misstraut er ihnen und gibt seine wahre Identität nicht preis. Das gibt ihm die Sicherheit, sich vorerst nicht fürchten zu müssen. Er kann sich, ohne seinen Stand und Status völlig preiszugeben, zuerst durch seine Charaktereigenschaften beweisen und zeigen, dass er eine höfische Erziehung genossen hat und in guter Gesellschaft aufgewachsen ist. Sein erstes Auftreten ist für seine Umwelt sehr beeindruckend, sodass die Bekanntgabe seiner Identität die Begeisterung für ihn später noch steigert. Mit der Maskerade bezweckt Tristan in diesem Fall nicht mehr als seine Sicherheit, bis er weiß, welche Verhältnisse in diesem Land herrschen und ob er den Menschen vertrauen kann.

2.2 Vor Marke und der Jagdgesellschaft

2.3 Tantris