Die Rezeption des "Parzival"

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Version vom 12. Juni 2012, 16:03 Uhr von Anna (Diskussion | Beiträge) (Abschnitt "18. Jahrhundert (Romantik)" verfasst)
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Der Parzival ist ein überaus vielrezipiertes Buch. Im folgenden soll die Rezeption des Werks genauer untersucht werden, wobei Rezeption nicht nur die literarische, bildliche und musikalische Wiederaufnahme des Stoffes meint, sondern auch den Stellenwert des Parzival und die Denkweise der Gesellschaft über das Werk einschließt. Ich werde chronologisch vorgehen und dabei die prägnantesten Phasen, begonnen im Mittelalter, analysieren.

Rezeption im Mittelalter

Wolfram galt schon zu seiner Zeit als ein berühmter Dichter [Bumke 2005: S. 29], und so war auch Parzival bereits im Mittelalter entsprechend erfolgreich, [Bumke 2004: S. 255] was unter anderem die zahlreichen Handschriften und die "direkt[...] [einsetzende] und sehr intensive Rezeption" [Dallapiazza 2009: S. 28] in der Literatur bezeugen. Das Werk wird meistens positiv erwähnt, nur Gottfried von Straßburg fällt ein "vernichtendes Gesamturteil" [Schirok 1982: S. 67], dass sich allem voran gegen Wolframs sprachlichen Stil und seine Erzählweise richtet. Den größeren Anteil macht jedoch eine anerkennende Erwähnung aus, es entsteht sogar eine Wolfram-Schule, deren Anhänger teilweise in Wolframs Namen dichteten. [Bumke 2004: S. 30] Ferner werden in anderen Werken auf Figuren des Parzival angespielt [Schirok 1982: S. 69] oder auch sprachliche sowie stilistische Eigenheiten des Autors übernommen. [Bumke 2004: S. 256] Häufig werden Figuren des Parzival übernommen und deren Geschichte in einem eigenen Werk erzählt, [Bumke 2004: S. 255] unter anderem wurde die Gawan-Handlung in einem Werk aufgenommen. [Bumke 2004: S. 255] Darüber hinaus werden Eigennamen, wie zum Beispiel Herzeloyde, Sigune oder Parzival in dieser Zeit populär. Der Einfluss des Parzival kann also auch in der spätmittelalterlichen Gesellschaft ausgemacht werden.

Da die Rezeption des Parzival in der Literatur bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts kontinuiertlich abgenommen hat und schließlich abbrach [Schirok 1982: S. 65], werde ich in meiner Darstellung einen Sprung bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts machen.

18. Jahrhundert (Romantik)

In der Romantik setzte sich nicht nur in der Literatur das Interesse für das Mittelalter fort, welches in der Aufklärung begann. [Wasielewski-Knecht 1993: S. 40] Daraus ergibt sich die erneute Beschäftigung mit dem Parzival. Erwähnenswert ist die Parzival-Dichtung Johann Jacob Bodmers, der einige religiöse Aspekte, wie die Taufe Feirefiz ausspart. [Wasielewski-Knecht 1993: S. 42] Damit passt er sich nicht nur der in der Romantik propagierten Glaubensfreiheit an, sondern auch an die Rationalisierung der vorausgegangenen Aufklärung. Daneben kann bezüglich Bodemers Fassung auch von einer "Homerisierung Wolframs" [Dallapiazza 2009: S. 145] gesprochen werden. Dies zeigt sich im veränderten Versmaß und in dem "Musenanruf". [Dallapiazza 2009: S. 145] Es wird deutlich, dass Bodemer den Parzival-Stoff "dem Geschmack der Zeit entsprechend" [Dallapiazza 2009: S. 145] abändert.

19. Jahrhundert

Die Oper Parsifal von Richard Wagner

Entscheidend für die Parzival-Rezeption im 19. Jahrhundert ist

Wilhelminismus

20. Jahrhundert

Parzival: immer noch aktuell?

Quellennachweise

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[*Bumke 2004] Bumke, Joachim: Wolfram von Eschenbach, 8. Aufl., Stuttgart/Weimar 2004 (Sammlung Metzler 36).

[*Dallapiazza 2009] Dallapiazza, Michael: Wolfram von Eschenbach: Parzival. Berlin: Erich Schmidt Verlag GmbH & Co., 2009, (Klassiker-Lektüren 12).

[* Schirok 1982] Schirok, Bernd: Parzivalrezeption im Mittelalter. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1982.

[*Wasielewski-Knecht 1993] Wasielewski-Knecht, Claudia: Studien zur deutschen Parzival-Rezeption in Epos und Drama des 18.-20. Jahrhunderts. Frankfurt a.M., Berlin, Bern [u.a.]: Lang, 1993.