1233: Der Johanniterorden in der Krone Aragón garantiert den Muslimen von Cervera ihr Siedlungsrecht: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Kapitel LAT-DE TAB-5|Eric Böhme|Guinot Rodríguez, Enric (Hrsg.): ''Cartes de poblament medievals valencianes'', València: Generalitat Valenciana, 1991, Nr. 7, S. 95–98, übers. Eric Böhme.|5=[§1] Die zitierten Textstellen stammen aus einer ''Carta de Poblament'', die der Meister des Johanniterordens in Aragón und Katalonien am 22. November 1233 für die Muslime von Cervera (Arab.: ''Ǧarbayra'') ausstellte. Das ursprüngliche Dokument beinhaltete einst sowohl einen lateinischen als auch einen arabischen Textteil, die sich zeilenweise abwechselten. Letzterer muss jedoch als verloren gelten, da bereits der mit der Herstellung der frühesten bekannten Abschrift (1316) beauftragte Notar Guillem Esteve aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse nur den lateinischen Teil berücksichtigte. Aus dem gleichen Grund können auch über die äußere Form des Originals keine belastbaren Rückschlüsse gezogen werden.<ref name="ftn2">Guillem Esteve fügte seiner Abschrift folgende Bemerkung hinzu: „Salvo tamen quod predictum originalium est quasi totum similiter scriptum sive interlineatum de primea linea usque ad ultimam cum literis morisquis quas ego dictus notarius nescivi translatare neque inteligere.“ Diese Abschrift kennen wir wiederum nur aus einer weiteren Kopie des 18. Jahrhunderts, abgedruckt in: Vicente García Edo, Actitud de Jaime I en relación con los musulmanes del reino de Valencia durante los años de conquista (1232–1245) (Notas para su estudio), in: Míkel de Epalza, Jesús Huguet (Hrsg.), ''Ibn al-Abbar. Polític i escriptor àrab valencià (1199–1260)''. València: Generalitat Valènciana, 1990, S. 289–321, hier App., Nr. 1, S. 316. Die Ergänzungen von 1316 wurden in der hier maßgeblichen Edition von Guinot Rodríguez (Hrsg.),'' Cartes de Poblament'', Nr. 7, S. 95–98, nicht mit aufgenommen.</ref>  
{{Kapitel LAT-DE TAB-8|Eric Böhme|Guinot Rodríguez, Enric (Hrsg.): ''Cartes de poblament medievals valencianes'', València: Generalitat Valenciana, 1991, Nr. 7, S. 95–98, übers. Eric Böhme.|5=[§1] Die zitierten Textstellen stammen aus einer ''Carta de Poblament'', die der Meister des Johanniterordens in Aragón und Katalonien am 22. November 1233 für die Muslime von Cervera (Arab.: ''Ǧarbayra'') ausstellte. Das ursprüngliche Dokument beinhaltete einst sowohl einen lateinischen als auch einen arabischen Textteil, die sich zeilenweise abwechselten. Letzterer muss jedoch als verloren gelten, da bereits der mit der Herstellung der frühesten bekannten Abschrift (1316) beauftragte Notar Guillem Esteve aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse nur den lateinischen Teil berücksichtigte. Aus dem gleichen Grund können auch über die äußere Form des Originals keine belastbaren Rückschlüsse gezogen werden.<ref name="ftn2">Guillem Esteve fügte seiner Abschrift folgende Bemerkung hinzu: „Salvo tamen quod predictum originalium est quasi totum similiter scriptum sive interlineatum de primea linea usque ad ultimam cum literis morisquis quas ego dictus notarius nescivi translatare neque inteligere.“ Diese Abschrift kennen wir wiederum nur aus einer weiteren Kopie des 18. Jahrhunderts, abgedruckt in: Vicente García Edo, Actitud de Jaime I en relación con los musulmanes del reino de Valencia durante los años de conquista (1232–1245) (Notas para su estudio), in: Míkel de Epalza, Jesús Huguet (Hrsg.), ''Ibn al-Abbar. Polític i escriptor àrab valencià (1199–1260)''. València: Generalitat Valènciana, 1990, S. 289–321, hier App., Nr. 1, S. 316. Die Ergänzungen von 1316 wurden in der hier maßgeblichen Edition von Guinot Rodríguez (Hrsg.),'' Cartes de Poblament'', Nr. 7, S. 95–98, nicht mit aufgenommen.</ref>  


[§2] Der katalanische Begriff ''Cartes de Poblament'' (Kast.: ''Cartas pueblas'', Dt. etwa: „Ansiedlungsurkunden“) bezeichnet Dokumente, mit denen der König oder ein anderer Landesherr den Mitgliedern einer oder mehrerer Gemeinden das Siedlungsrecht in seinem Herrschaftsgebiet unter bestimmten Bedingungen (weiter-)gewährte. Zu den Empfängern gehörten allerdings nicht nur ansässige muslimische Gemeinden, sondern ebenso christliche, jüdische oder muslimische Neusiedlergruppen die sich an bestimmten Orten niederließen. Obwohl diese Schriftstücke formal vonseiten der Herrschenden ausgestellt wurden, sollten sie keinesfalls als einseitige Gunsterweise, sondern vielmehr als das beurkundete Endergebnis oft langwieriger und hart geführter Verhandlungen betrachtet werden, an denen alle beteiligten Parteien ihren Anteil hatten. Aus dem Königreich València kennen wir bis zum Ende der Regierungszeit Jakobs I. 1276 rund 170 solcher Dokumente, von denen etwa 30 für muslimische Empfänger ausgestellt wurden. Unter letzteren ist die hier zu behandelnde Urkunde für Cervera (''Ǧarbayra'') das älteste bekannte Exemplar.<ref name="ftn3">Die wichtigsten Editionswerke sind: Guinot Rodríguez (Hrsg.),'' Cartes de poblament'' und Febrer Romaguera, Manuel Vicente (Hrsg.): ''Cartas pueblas de las morerías valencianas y documentación complementaria (1234–1372)'', Zaragoza: Anubar, 1991. Eine generelle Einführung zur Quellengruppe bietet Guinot Rodríguez, Cartes de poblament.</ref>
[§2] Der katalanische Begriff ''Cartes de Poblament'' (Kast.: ''Cartas pueblas'', Dt. etwa: „Ansiedlungsurkunden“) bezeichnet Dokumente, mit denen der König oder ein anderer Landesherr den Mitgliedern einer oder mehrerer Gemeinden das Siedlungsrecht in seinem Herrschaftsgebiet unter bestimmten Bedingungen (weiter-)gewährte. Zu den Empfängern gehörten allerdings nicht nur ansässige muslimische Gemeinden, sondern ebenso christliche, jüdische oder muslimische Neusiedlergruppen die sich an bestimmten Orten niederließen. Obwohl diese Schriftstücke formal vonseiten der Herrschenden ausgestellt wurden, sollten sie keinesfalls als einseitige Gunsterweise, sondern vielmehr als das beurkundete Endergebnis oft langwieriger und hart geführter Verhandlungen betrachtet werden, an denen alle beteiligten Parteien ihren Anteil hatten. Aus dem Königreich València kennen wir bis zum Ende der Regierungszeit Jakobs I. 1276 rund 170 solcher Dokumente, von denen etwa 30 für muslimische Empfänger ausgestellt wurden. Unter letzteren ist die hier zu behandelnde Urkunde für Cervera (''Ǧarbayra'') das älteste bekannte Exemplar.<ref name="ftn3">Die wichtigsten Editionswerke sind: Guinot Rodríguez (Hrsg.),'' Cartes de poblament'' und Febrer Romaguera, Manuel Vicente (Hrsg.): ''Cartas pueblas de las morerías valencianas y documentación complementaria (1234–1372)'', Zaragoza: Anubar, 1991. Eine generelle Einführung zur Quellengruppe bietet Guinot Rodríguez, Cartes de poblament.</ref>
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