973: Ibn Ḥawqal über christlich-muslimische Ehen auf Sizilien

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Verfasser/in: Theresa Jäckh

Quelle

Ibn Ḥawqal, Kitāb ṣūrat al-arḍ [Buch vom Bild der Erde], ed. von Michael J. De Goeje, bearb. von Johannes H. Kramers (Bibliotheca geographorum Arabicorum 2a), Leipzig: Harrasowitz, 1938, S. 129, übers. Theresa Jäckh.
المشعمذون اكثر اهل حصونهم وباديتهم وضياعهم، رأيتهم التزويج الى النصارى على ان ما كان بينهم من ولدٍ ذكر لحق بأبيه من المشعمذون وما كانت من انثى فنصرانية مع امها، لايصلّون ولا يتطهرون ولا يزكون ولا يحجّون. وفيهم من يصوم شهر الرمضان ويغتسلون اذا صاموا من الجنابة. وهذه منقبةٌ لا يشَركهم أحد وفضيلة دون جميع الخلق، احرزوا بها في الجهل قصب السبق Die meisten Bewohner der Festungen, der ländlichen Gegenden und Dörfern sind al- mušaʿmiḏūn. Ich habe gesehen, dass sie die Ehe mit Christinnen eingehen, was dazu führt, dass die Jungen ihren Vätern als al-mušʿamiḏūn zugeordnet sind und dass die Mädchen Christinnen werden mit ihren Müttern. Sie beten nicht, sie vollziehen keine rituellen Reinigungsakte, sie zahlen keine Almosensteuer und gehen auch nicht auf Pilgerfahrt. Einige von ihnen fasten im Monat Ramaḍān und erreichen so eine Reinigung nach großer ritueller Unreinheit (al-ğanāba). Dies[e Praxis] ist eine Merkwürdigkeit, die sie mit niemandem sonst auf der Welt teilen und mit dieser Eigenschaft haben sie den Pokal im Wettrennen der Dummheit gewonnen.

Autor/in & Werk

Ibn Ḥawqal stammte aus Nisibis im nördlichen Mesopotamien (heutiges Nuṣaybin in der südl. Türkei). Im Mai 943 (7. Ramaḍān 331) begab er sich von Baġdād aus nach al-Mahdiyya, der Hauptstadt der Fatimiden, an deren Hof Ibn Ḥawqal weilte, bevor er auf langjährige Reisen aufbrach, die ihn zunächst nach al-Andalus, Nordafrika und in die südliche Sahara führten (336-40/947-51). Danach gelangte er im Osten bis nach Armenien und Azerbaijan (ca. 344/955) und weiter nach Persien und Transoxanien (350-8/961-9 bzw. 358/969). Als letzte Station besuchte Ibn Ḥawqal im Jahr 973/363 die sich zu dieser Zeit unter fatimidischer Vorherrschaft befindliche Insel Sizilien. Spekuliert wurde, ob Ibn Ḥawqal im Auftrag der fatimidischen Kalifen reiste und in wie weit eine Nähe zu der schiitisch-ismailitischen Dynastie seiner Berichterstattung eine entsprechende ideologische Färbung verliehen habe.[1] Über die bereisten Gebiete verfasste Ibn Ḥawqal ein umfangreiches geographisches Werk, das in der Tradition der Balḫī-Schule steht und darauf zielte, die Regionen (iqlīm, Pl. aqālīm) der Welt und ihre Grenzen zu erfassen und außerdem ihre Bewohner und Gebräuche auf Grundlage eigener Beobachtung (ʿiyān) zu beschreiben. Ibn Ḥawqal’s Werk liegt in drei Versionen vor, die in unterschiedliche Dekaden datieren. Die Standardedition von Kramer bietet eine Kombination der drei Texttraditionen. Eine davon ist bekannt unter dem Namen Kitāb al-masālik wa-l-mamālik und orientiert sich – allein dem Titel nach – noch stark an dem Geographen al-Iṣtaḫrī (gest. mittleres 4./10. Jh.), von dem er während seiner Lehrjahre wichtige Anregungen erhalten hatte. Eine spätere Version trägt den Titel Ṣūrat al-arḍ, wurde zwischen 367/978 und 378/988 verfasst und einem nicht näher bekannten Abū l-Sarī al-Ḥasan b. al-Faḍl al-Iṣfahānī gewidmet. Eine weitere Redaktion des Werkes ist dem ḥamdānidischen Herrscher von Aleppo, Sayf al-Dawla (gest. 356/967), zugedacht, der allerdings schon verstorben gewesen sein muss, denn Ibn Ḥawqal erwähnt darin Entwicklungen, die sich lange nach dessen Tod ereignet hatten. Hervorzuheben sind die zwanzig bzw. einundzwanzig kartographischen Darstellungen, die Teil der späteren Redaktionen sind.

Inhalt & Quellenkontext

Ibn Ḥawqals Ṣūrat al-arḍ folgt im Aufbau nicht seinem Reiseitinerar, sondern ist nach geographischen Regionen und Provinzen angeordnet.[2] So findet sich der Abschnitt zu Sizilien nach der Beschreibung von al-Andalus (der ersten ausführlichen geographischen Darstellung der Iberischen Halbinsel unter islamischer Herrschaft) und geht dem Bericht über Ägypten voraus. Der eigentlichen geographischen Analyse der zentralen Mittelmeerinsel widmet der Autor nur einen kurzen Paragraphen, beschreibt dann aber relativ ausführlich die topographischen Begebenheiten der Hauptstadt Palermo, deren Mauern und Tore, Viertel und Märkte er benennt und verortet, wobei er besonderes detailliert über die Wasserversorgung der Stadt durch Flüsse, Quellen und Brunnen spricht. Der umfangreichere Teil seines Berichtes speist sich ganz aus den persönlichen Beobachtungen Ibn Ḥawqals hinsichtlich der Sizilianer und ihren spezifischen Charakteristika. Diese scheinen ihn so fasziniert zu haben, dass er nach eigener Aussage ein ganzes Buch über sie verfasst habe,[3] das allerdings nicht erhalten ist. Immer wieder bemüht sich Ibn Ḥawqal, durch Anekdoten herauszustellen, wie dumm und unrein die Sizilianer seien, wie verdorben ihre Sitten, wie pervertiert ihre religiösen Praktiken. In diesen Zusammenhang ist auch die Darstellung und Verurteilung interreligiöser Eheschließungen der sizilischen Landbevölkerung einzuordnen. Muslime würden dort Christinnen heiraten, und aus der Verbindung gingen Christinnen einerseits und sogenannte al-mušaʿmiḏūn andererseits hervor. Die mušaʿmiḏūn scheinen Ibn Ḥawqal nicht als Muslime zu gelten, weil sie den religiösen Pflichten des Islam – genannt werden ṣalāt (Pflichtgebet), zakāt (Almosengabe), ḥağğ (Pilgerfahrt) – nicht zu Genüge nachkämen. So lebten sie in ritueller Unreinheit (ğanāba), von der sich nur einige durch Fasten im Ramaḍān reinigen würden (ġusl al-ğanāba).[4]

Kontextualisierung, Analyse & Interpretation:

Aus Ibn Ḥawqals Beschreibung der Sizilianer lässt sich herauslesen, dass er die Bevölkerung in Palermitaner und Nicht-Palermitaner unterteilt und damit zwischen Stadt- und Landbewohnern unterscheidet. So handele es sich bei den mušaʿmiḏūn um die Bevölkerung in den abgelegenen Gebieten Siziliens, den Festungen und Dörfern. Palermo stellte Ibn Ḥawqal zufolge die einzige richtige Stadt Siziliens dar, deren städtisches Leben gewissermaßen eine kulturelle Leitfunktion übernahm. Zu erinnern ist in diesem Kontext, dass Palermo seit der Eroberung durch die Aġlabiden (215-216/831) innerhalb Siziliens den höchsten Grad an Islamisierung und auch an Arabisierung erfahren hatte. Das unwegsame sizilische Hinterland wurde hingegen nur langsam und mühsam unterworfen und blieb in weiten Teilen – zumal im Osten – tiefgreifend christlich bzw. griechisch-byzantinisch geprägt. Über die Palermitaner sagt Ibn Ḥawqal im Kontext seiner topographischen Beschreibung, dass viele von ihnen Händler seien, führt später aber aus, dass Palermo mit Moscheen und Schulen überfüllt gewesen sei, was er nicht etwa auf eine hohe Religiosität zurückführt, sondern darauf, dass die Palermitaner Muslime nicht einmal das Gebet gemeinsam mit ihren Brüdern verrichten und außerdem durch die Lehrtätigkeit an Schulen ihre Pflichten des ğihād sowie gewisse Steuerabgaben umgehen wollten.[5] Zu kontextualisieren sind diese Aussagen vor dem Hintergrund der Konflikte zwischen der Provinz Sizilien und dem fatimidischen Kernland von Ifrīqiya: Immer wieder kam es auf Sizilien zu blutigen Auflehnungen gegen die Statthalter der Fatimiden, sodass die Kalifen dauerhaft ein Kontingent von Kutāma-Garden – einer berberischen Militäreinheit, die sich durch besondere Treue ausgezeichnet hatte – in Palermo stationieren mussten. Die fatimidische Verwaltung zog sich dabei in die eigens gegründete Zwingburg von al-Ḫāliṣa am Stadtrand Palermos zurück.
Neben all der ideologischen Färbung und der daraus resultierenden Verzerrung der Darstellung ist es durchaus wahrscheinlich, dass es im islamischen Sizilien zu komplexen und zumal lokal differierenden Formen religiöser und sozialer Assimilation oder „Transkulturalität“ gekommen war, die nicht mit eindeutigen Kategorien zu erfassen sind[6] und von Ibn Ḥawqal im Kontext interreligiöser Eheschließung mit dem Begriff al-mušaʿmiḏūn beschrieben wurden. Dieser Begriff, der auf keine arabische Wurzel zurückzuführen ist und standardmäßig bisher als „Bastarde“ übersetzt wurde,[7] bedarf einer ausführlicheren Kontextualisierung. Alex Metcalfe hat als erster darauf hingewiesen, dass sich al-mušaʿmiḏūn vom Hebräischen meshumadim ableitet; Giuseppe Mandalà referenzierte diese Aussage mit einigen Belegen und folgerte, dass der Terminus Apostaten bezeichnen würde.[8] Aus der Perspektive des jüdischen Rechts ist die Sache jedoch etwas komplizierter:[9] Die auf hebräischen und aramäischen Ursprung zurückzuführende Wurzel sh-m-d (verderben, zu Grunde gehen) taucht an mehreren Stellen im Tanach, der Hebräischen Bibel auf, wenn Yahweh Ungläubige oder Aufrührer mit Zerstörung bestraft (חשמיד/ hishmīd, er hat zerstört).[10] Im Babylonischen Talmud bezeichnet der Begriff meshumad (Pl. meshumadim) Juden, die die religionsrechtlichen Grenzen – wissentlich, teilweise aus Zwang, bisweilen sogar freiwillig – überschreiten.[11] Die meshumadim sind talmudisch gesehen dabei aber keine Apostaten im Sinne einer apostasia a fide (Glaubensabfall), sondern in Teilen ihrer religiösen Praxis korrumpierte Juden, die noch als Teil der jüdischen Gemeinschaft anzusehen sind. Die der Wurzel innewohnende Bedeutung der Verdorbenheit oder Zerstörung bleibt dabei gewissermaßen als moralisches Urteil bestehen.
In der rabbinischen Literatur wurden Derivate der Wurzel sh-m-d außerdem verwendet, um jene Juden zu bezeichnen, die tatsächlich vom Judentum abfielen, und zwar durch äußeren Druck oder Verfolgung. Ein Beleg dafür findet sich im Jerusalemer Talmud, wo die Herrschaftszeit Kaiser Hadrians (gest. 138) als „Die Zeit der Unterdrückung” bezeichnet wird, auf Hebräisch she’at ha-shemad.[12] Wenn ha-shemad als Unterdrückung oder Verfolgung gilt, wären die meshumadim zunächst als solche zu verstehen, die wegen repressiver politischer Maßnahmen vom Judentum abließen.[13] In ähnlicher Weise tauchen die shemad und meshumadim auch bei Maimonides (gest. 1204) auf, namentlich in seinem „Brief zur Unterdrückung“ (Iggeret ha-shemad), mit dem er sich nach 1161 an die unter almohadischer Herrschaft lebenden Juden wandte.[14] Eine besondere und für die oben zitierte Quellenstelle womöglich nicht unbedeutende Rolle nehmen die meshumadim in den Gebeten arabischsprachiger Juden im östlichen und zentralen Mittelmeerraum ein. Dies zeigen Fragmente des 10. bis 13. Jahrhunderts aus der Geniza der Ben Ezra Synagoge in Kairo. Einer der achtzehn Segenssprüche (brachot) der Amida (das zentrale Gebet im Judentum), verdammt Konvertiten. Der unter dem Namen Birkat ha-minim („Gebet für die Konvertiten“) bekannte Segen war ursprünglich wohl gegen Juden gerichtet, die sich dem Christentum angeschlossen hatten (sogenannte Judenchristen).[15] In den Gebeten der babylonischen Kongregation Ben Ezra ist das für Konvertiten üblicherweise verwendete Wort minim durch meshumadim ersetzt worden. Einige judäoarabische Gelehrte des 11. und 12. Jahrhunderts erklärten dies damit, dass meshumad durch eine Lautverschiebung von ʿayn zu šīn etymologisch mit dem Arabischen al-maʿmūdīya verwandt sei, was Taufe heißt.[16] Obwohl die Forschung diese Schlussfolgerung als Fehlinterpretation ansieht, würde sie darauf hindeuten, dass die meshumadim von den in der arabisch-islamischen Sphäre lebenden Juden dezidiert als zum Christentum abgefallene Glaubensbrüder verstanden worden sind.[17]
Die Übersetzung „Bastarde“ für al-mušaʿmiḏūn ist damit sprachgeschichtlich gesehen nicht haltbar und trifft letztlich auch nicht die Implikation Ibn Ḥawqals Aussage, da als „Bastard“ eigentlich ein Kind aus einer nicht legitim geschlossenen Verbindung bezeichnet wird. Koranisch ist die Ehe zwischen Muslimen und Christinnen aber als unverwerflich einzustufen,[18] nicht zuletzt weil nach islamischem Recht die Kinder solcher Ehen ausnahmslos der Religion des Vaters angehören. Als Normverstoß wäre in der Perspektive Ibn Ḥawqals demnach erstens die Handhabung anzusehen, dass die aus christlich-muslimischen Ehen geborenen Mädchen auf Sizilien nicht Musliminnen, sondern Christinnen wurden sowie zweitens der Umstand, dass die mušaʿmiḏūn den Vollzug islamischer Pflichten nicht leisteten. Die „Bastardisierung“ bezieht sich ‒ entsprechend der talmudischen Bedeutung von meshumadim ‒ also nicht auf die Abstammung, sondern auf die Korruption korrekter religiöser Praxis. Statt einer fortlaufenden Islamisierung sei es auf Sizilien demnach zu der „Produktion“ von Christinnen und mušaʿmiḏūn, nicht aber von Muslimen gekommen. Interessant ist, dass diese Ehepraxis, die auch in anderen Sizilien betreffenden Quellen greifbar wird,[19] mit ihrer geschlechterspezifischen Regulierung der Religionszugehörigkeit innerhalb Siziliens offenbar konfliktfrei geblieben ist,[20] während eine Empörung über den Normverstoß nur durch die Außenperspektive des Reisenden gespiegelt wird – und zwar mit einem Wort, das von arabischsprachigen Juden der Zeit wohl nicht bloß mit laxer Glaubenspraxis, sondern sogar mit einer ideologischen Nähe zum Christentum verbunden wurde. In Anbetracht der Biographie und des Reiseitinerars Ibn Ḥawqals ist es durchaus vorstellbar, dass er die Bezeichnung meshumadin/ mušaʿmiḏūn durch persönlichen Kontakt zu arabischsprachigen Juden kennenlernte und so in sein Vokabular aufnahm.
Analytisch gewinnbringend ist des Weiteren die durch Ibn Ḥawqal aufgeworfene Frage nach dem Zusammenhang von Siedlungsstrukturen und religiösen Lebensformen, die auch durch andere Befunde weiter reflektierbar wird. So zeigen archäologische Studien, dass gerade die sizilischen Festungsstädte der christlichen Bevölkerung als Rückzugsorte dienten. Toponyme verweisen darauf, dass einige ländliche Siedlungen oder Dörfer nicht selten als Militär- und Berbersiedlungen zu identifizieren sind (ribāṭ; maḥalla, raḥl plus Personalattribut). Zu diesem nicht nur religiös, sondern auch sprachlich und ethnisch heterogenen Bild passt auch die Aussage Ibn Ḥawqals über die Sprachfähigkeit der Sizilianer, deren Arabisch schlecht und beinahe unverständlich gewesen sei[21] – ein Umstand, der die Verbreitung falscher Lehren weiter befördert habe. Die Einflüsse Nordafrikas auf das sizilische Arabisch sind lexikalisch noch in staufischer Zeit nachweisbar.[22]

Editionen & Übersetzungen

Ibn Ḥawqal, Kitāb al-masālik wa-l-mamālik, ed. von Michael J. De Goeje (Bibliotheca geographorum Arabicorum 2), Leiden: Brill, 1873.

Ibn Ḥawqal, Kitāb ṣūrat al-arḍ, ed. von Michael J. De Goeje, bearb. von Johannes H. Kramers (Bibliotheca geographorum Arabicorum 2a), Leipzig: Harrasowitz, 1938.

Ibn Hawqal, Configuration de la Terre (Kitāb ṣūrat al-arḍ). Introduction et traduction, avec index, 2 Bde., übers. von Johannes H. Kramers, Gaston Wiet, Paris / Beirut: G.P. Maisonneuve et Larose, 1964.

Ibn Ḥawqal, Sicily, in: Bernard Lewis (Hrsg./ Übers.), Islam from the Prophet Muhammad to the capture of Constantinople, Bd. 2: Religion and society (Documentary history of western civilisation), New York: Harper & Row, 1987, S. 87-101.

Zitierte & weiterführende Literatur

Agius, Dionisius: Siculo Arabic (Library of Arabic Linguistics 12), ND Abingdon: Routledge, 2010.

Benchekroun, Chafik T.: Requiem pour Ibn Ḥawqal, in: Journal asiatique 304/2 (2016), S. 193-211.

Blau, Joshua: Milon le-ṭeḳsṭim ʿaraviyim-yehudiyim mi-yeme ha-benayim / A Dictionary of Medieval Judaeo-Arabic Texts, Jerusalem: The Academy of the Hebrew Language, 2006.
Blau, Joshua: The Emergence and Linguistic Background of Judaeo-Arabic. A Study oft he Origins of Middle Arabic, Jerusalem: Ben-Zvi Institute for the Study of Jewish Communities in the East, 1981.

Bousquet, Georges-Henri: Art. Ghusl, in: Encyclopaedia of Islam 2, Bd. 2, Leiden: Brill, 1965, S. 1104.

Christ, Georg; Dönitz, Saskia; König, Daniel et al.: Transkulturelle Verflechtungen. Mediävistische Perspektiven, Göttingen: Universitätsverlag Göttingen, 2016.

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Epstein, Steven: Hybridity, in: Peregrine Horden, Sharon Kinoshita (Hrsg.), A Companion to Mediterranean History, Chichester: Wiley, 2014, S. 345-358.

Gabrieli, Francesco: Ibn Ḥawqal e gli Arabi di Sicilia, in: Rivista degli Studi Orientali 36 (1961), S. 245-253.

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Kraemer, Joel: Maimonides. The Life and World of one of Civilization’s Greatest Minds, New York: Doubleday, 2008.

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Metcalfe, Alex: Muslims and Christians in Norman Sicily. Arabic speakers and the end of Islam, London: Routledge, 2003.

Metcalfe, Alex: Transkultureller und sozioreligiöser Wandel im muslimischen und frühen normannischen Sizilien, in: Wolfang Gruber, Stephan Köhler (Hrsg.), Siziliens Geschichte: Insel zwischen den Welten (Expansion, Interaktion, Akkulturation 24), Wien: Mandelbaum, 2013, S. 68-98.

Miquel, André: Art. Ibn Ḥawqal, in: Encyclopaedia of Islam 2, Bd. 3, Leiden: Brill, 1971, S. 786-788.

Miquel, André: La géographie humaine du monde musulman jusqu’au milieu du XI e s. (Civilisations et sociétés 7), Paris: La Hayte, 1967, S. 299-309.

Teppler, Yakob: Birkat HaMinim. Jews and Christians in Conflict in the Ancient World, Tübingen: Mohr Siebeck, 2007.

Wiet, Gaston: L’importance d’Ibn Hauqal dans la litterature arabe, in: Johannes H. Kramers, Gaston Wiet (Hrsg.), Ibn Hauqal, Configuration de la Terre (Kitāb ṣūrat al-arḍ). Introduction et traduction, avec index, Bd. 1, Paris / Beirut: Vorlage:Anchor G.P. Maisonneuve et Larose, 1964, S. IX-XVII.

Zeitlin, Solomon: Mumar and Meshumad, in: The Jewish Quarterly Review 54, 1, (1963), S. 84-86.

Zitierempfehlung

Theresa Jäckh, "973: Ibn Ḥawqal über christlich-muslimische Ehen auf Sizilien", in: Transmediterrane Geschichte. Kommentierte Quellenanthologie, ed. Daniel G. König, Theresa Jäckh, Eric Böhme, URL: https://wiki.uni-konstanz.de/transmed-de/index.php/973:_Ibn_Ḥawqal_über_christlich-muslimische_Ehen_auf_Sizilien. Letzte Änderung: 08.04.2020, Zugriff: 22.11.2024.

Schlagworte

Apostasie, Bilder des Anderen, Hebräisch-Arabisch, Ibn Ḥawqal, interreligiöse Ehe und Familie, islamisches Recht, jüdisches Recht, Kairo Geniza, Konversion, Minderheiten, Reinheit, Religion, Sizilien, Sprachtransfer, Talmud


  1. Wiet, L’importance; Miquel, Art. Ibn Ḥawqal; kritisch zuletzt: Benchejroun, Requiem.
  2. Zur Italien- bzw. Sizilienberichterstattung Ibn Ḥawqal’s siehe König, Views, S. 207 und Ducène, L’Europe, S. 290 sowie S. 61-64, S. 79, S: 95f., S. 150f., S. 160f.
  3. Ibn Ḥawqal, Ṣūrat al-arḍ, S. 129.
  4. Juynboll, Art. Djanāba, S. 44f.; Bousquet, Art. Ghusl, S. 1104.
  5. Ibn Ḥawqal, Ṣūrat al-arḍ, S. 126f.
  6. Epstein, Hybridity.
  7. Erstmals als „bastardi“ übersetzt von Gabrieli, Ibn Ḥawqal, S. 249; ähnlich die französische Übersetzung: Kramers / Wiet, Configuration, S. 128 „bâtards“; Metcalfe, Arabic speakers, S. 16 übersetzt „bastardised Muslim“ und fügt in der dazugehörigen Fußnote 51 aber hinzu, [t]he translation in English seems to lie somewhere between mongrels, half-castes, buffoons and imposters“; die Auffassung der Vortäuschung findet sich als „trickster“ auch bei Lewis, Ibn Hauqal, S. 99.
  8. Metcalfe, Wandel, S. 72 und ders., Normans, S.108-109; Mandalà, Minoranze, S. 107-109.
  9. Vgl. die Forschungsdebatten bei Zeitlin, Mumar; Teppler, Birkat; Langer, Cursing.
  10. 2 Kön 21, 9; Deut 2, 22; 1 Chron 5, 25; die Grundbedeutung der Wurzel heißt hingegen „verderben“.
  11. Talmud Bavli Chullin 5a:10, 11, 13, 14; Chullin 5b:1; Avodah Zarah 26b:1-3, Horayot 2a:15; Horayot 11a:12.
  12. Talmud Yerushalmi, Yevamot VIII: 9d; laut keine zeitgenössische Bezeichnung Grossberg, Heresy, S. 120f.
  13. Teppler, Birkat S. 67.
  14. Kraemer, Maimonides, S. 104-111.
  15. Vgl. die grundlegenden Studien zu diesem Gebet von Langer, Cursing; Teppler, Birkat.
  16. Langer, Cursing, S. 48. Die Lautverschiebung von ʿayn zu šīn sei im Judäoarabischen dabei nicht unüblich.
  17. Langer, ebd.
  18. Gemäß Q 5:5; zum Verbot für muslimische Frauen nicht-muslimische Männer zu ehelichen, siehe Q 2:221; 60:10; 4:141.
  19. Siehe dazu Metcalfe, Transkultureller Wandel, S. 79-81.
  20. Zu Kindern interreligiöser Ehe siehe außerdem König: Caught between cultures, S. 65-68 mit dem Vergleich zu den Märtyrern von Córdoba und den Turkopolen (τουρκόπουλοι) sowie ders., Transkulturelle Verflechtungen, S. 84-90.
  21. Ibn Ḥawqal, Ṣūrat al-arḍ, S. 130.
  22. Zur Sprachfrage siehe Agius, Siculo Arabic, S. 93-122.