1071-1072: Wilhelm von Apulien über die normannische Eroberung Palermos

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Verfasser/in: Theresa Jäckh

Quelle

Guillaume de Pouille, La Geste de Robert Guiscard. Édition, traduction, commentaire et introduction (Testi e Monumenti, Istituto Siciliano di Studi Bizantini e Neoellenici, Testi 4), ed. Marguerite Mathieu, Palermo: Istituto siciliano di studi bizantini e neoellenici, 1961, lib. 3, V. 321-351, S. 180-182, übers. Theresa Jäckh.
Gens Agarena, videns se viribus omnibus esse / Exutam, tota spe deficiente salutis / Suppliciter poscit, miseros miseratus ut eius / Respiciat casus, neque dux condigna rependat. / Cuncta duci dedunt, se tantum vivere poscunt. / Deditione sui facta meruere favorem / Esorare ducis placidi; promittitur illis / Gratia cum vita. Nullum proscribere curat, / Observansque fidem promissi, laedere nullum, / Quamvis gentiles essent, molitur eorum. Als das „agarenische Volk“ [d.h. die Muslime] sah, dass es von all seinen Männern verlassen war, verlor es alle Hoffnung auf Rettung. Es forderte flehend, dass sich der Herzog [Robert Guiskard] ihres armen Schicksals erbarme und dass er keine Vergeltung an ihnen verübe. Als es sich dem Herzog ganz unterwarf, erhielten sie alle durch ihr Flehen die Gunst und Gnade des Herzogs, der ihnen ihr Leben und sein Wohlwollen versprach. Er ächtete niemanden und versuchte, getreu seinem Versprechen, keinem von ihnen zu schaden, obwohl sie Ungläubige waren.
Omnes subiectos sibi lance examinat aequa, / Glorificansque Deum templi destruxit iniqui / Omnes structuras, et qua muscheta solebat / Esse prius, matris fabricavit Virginis aulam; / Et quae Machamati fuerat cum daemone sedes, / Sedes facta Dei, fit dignis ianua coeli. / Munia castrorum fecit robusta parari, / Tuta quibus contra Siculos sua turba maneret, / Addidit et puteos alimentaque commoda castris. Er behandelte alle seine Untertanen gleich und, um Gott zu ehren, zerstörte er alles Bauwerk vom Gotteshaus des Feindes. Und dort, wo vorher eine Moschee stand, baute er eine Halle [d. h. Kirche] für die jungfräuliche Mutter. Und was der Sitz des Muḥammad mit dem Dämon war, wurde zum Sitz Gottes und zu einem würdigen Himmelstor. Und mit starken Mauern machte er die Kastelle bereit, sodass sie in Sicherheit vor den Siziliern sein würden und er stattete die Kastelle auch mit Brunnen und genügend Vorräten aus.
Obsidibus sumptis aliquot castrisque paratis, / Reginam remeat Robertus victor ad urbem, / Nominis eiusdem quodam remanente Panormi / Milite, qui Siculis datur amiratus haberi. / Omnes cum Stephano Paterano protinus Argos, / Qui Bari fuerant capti, permisit abire. / Sic impunitos quia dux placidissimus hostes / Dimittebat, eis ut amantibus ipse placebat. / Barinis, Calabris, dux obsidibusque Panormi / Militibusque suis vadit comitatus ad urbis / Moenia Melfensis. Caput haec erat urbibus illis / Omnibus, est et adhuc, quas continet Appula tellus. Nachdem er einige Geiseln genommen und die Festungen gerüstet hatte, kehrte Robert siegreich in die Stadt Reggio zurück. In Palermo ließ er einen Soldaten in seinem eigenen Namen zurück, den er den Siziliern als ihren Emir (amiratus) gab. Er [Robert Guiscard] erlaubte allen Griechen (Argos), die in Bari gefangen genommen worden waren, mit Stephan Paterano zu ziehen, weil der höchst gnädige Herzog es bevorzugte, seine Feinde ungestraft gehen zu lassen, damit sie seine loyalen Unterstützer würden. Begleitet von den Baresen, den Kalabresen, den Gefangenen aus Palermo und seinen Soldaten, ging der Herzog in die bewehrte Stadt Melfi, die nämlich die Hauptstadt unter allen Städten der apulischen Landschaft war.

Autor/in & Werk:

[§1] Die Gesta Roberti Wiscardi sind eine der wichtigsten lateinischen Quellen zur Eroberung und Herrschaftsetablierung der Normannen in Süditalien. Die einzige erhaltene mittelalterliche Handschrift der Gesta (Avranches, Bibliothèque municipal, Ms. 162) nennt einen gewissen Wilhelm von Apulien (Willelmus Apuliensis) als Verfasser, über den anderweitig jedoch kaum etwas bekannt ist. Der Prolog, welcher das in Hexametern komponierte Werk eröffnet, zeigt lediglich an, dass sich der Autor als Dichter einer neuen Ära (vates novus) verstanden wissen wollte und als solcher die Taten (gestae) und Triumphe der gens Normannica in Italien zu erinnern suchte.[1] Seine Sprachgewandtheit und Ausdrucksweise deuten darauf hin, dass jener Wilhelm von Apulien eine gute Ausbildung genossen hatte und klassische Autoren kannte. Weiter lässt sich aus der Vorrede schließen, dass er zumindest lose Kontakte zur päpstlichen Kurie sowie zum Umfeld der mittlerweile in Apulien, Kalabrien und Sizilien etablierten normannischen Herrscherfamilie der Hauteville pflegte. So verfasste Wilhelm sein Werk laut eigenen Angaben auf Anregung Papst Urbans II. (sed. 1088-1099) und widmete es Herzog Roger Borsa (regn. 1085-1111), dem Sohn Herzog Robert Guiskards (regn. 1059-1085).[2]

[§2] Die Nähe zu Roger Borsa dürfte auch erklären, wieso der Titel der Gesta allein auf dessen Vater Robert Guiskard Bezug nimmt, obwohl dessen Taten keineswegs immer dezidiert im Fokus des Werkes stehen: So erzählt Buch I zunächst von der Ankunft der Normannen in Süditalien um das Jahr 1000 und beschreibt deren frühe Eroberungen bis etwa 1042. Ab Buch II berichtet Wilhelm dann über Robert Guiskard, allerdings ohne näher auf seine Abstammung bzw. Verwandtschaftsverhältnisse oder auf die genaue Chronologie seiner Erfolge einzugehen. Die Darstellung seiner Eroberungen scheint bei genauerer Betrachtung sogar recht eklektisch, vor allem im Vergleich zu den Eroberungschroniken des Amatus von Montecassino (gest. nach 1080)[3] und des Gaufredus Malaterra (gest. nach 1099)[4]. Beispielsweise handelt Wilhelm von Apulien in Buch III die zwölf Jahre zwischen der Herzogwerdung Robert Guiskards (1059/1060) und der Belagerung von Bari (1068-71) in weniger als 100 Versen ab[5], und über die mehr als zwei Jahrzehnte dauernde Eroberung Siziliens berichtet er lediglich im Zusammenhang der Belagerung und Einnahme Palermos, von der ein Ausschnitt hier angeführt ist. Die Bücher IV und V beschäftigen sich dann überwiegend und vergleichsweise ausführlich mit den Kampagnen in Apulien, Dalmatien und im Balkan, die in dem relativ kurzen Zeitraum zwischen 1081 und 1085 stattfanden. Mit dem Tod Guiskards und dem Scheitern seines Unternehmens gegen Byzanz enden die Gesta.

[§3] Weil sich Wilhelm an mehreren Stellen ausgesprochen positiv über die Langobarden äußert, geht ein Teil der Forschung davon aus, dass er selbst einer langobardischen Familie Apuliens entstammte;[6]; er könnte jedoch auch normannischer Herkunft gewesen sein. In jedem Falle verdeutlicht Wilhelms Schreiben, dass Apulien den Mittelpunkt seines Lebens und politischen Interesses darstellte und dass außerdem die Zugehörigkeit zu dieser Region identitätsstiftend für ihn war. In seinem Bericht stehen daher überwiegend die für Apulien bedeutenden Ereignisse und Gruppierungen im Zentrum der Schilderungen, wobei der Verfasser an die Tradition und das Wissen apulischer Lokalgeschichtsschreibung anknüpfte (Annales Barenses, Lupus Protospatharius, Anonymi Barensis Chronicon).[7]

[§4] Der Verfassungszeitraum des Werkes kann auf Grund der spärlichen Informationen über die Person Wilhelms nur vage umrissen werden: Der Verweis auf Papst Urban II. im Prolog lässt vermuten, dass das Werk vor dessen Tod Ende Juli 1099 beendet wurde, was weiter durch eine Textstelle wahrscheinlich gemacht werden kann, in der Wilhelm vom Aufbruch der Kreuzfahrer aus Süditalien in das Heilige Land berichtet (1096).[8] Von der Eroberung Jerusalems Mitte Juli 1099 scheint Wilhelm demnach noch keine Kenntnis gehabt zu haben. Vielleicht stellt der Hinweis auf die Kreuzfahrer, deren Hoffnung es gewesen sei, das Heilige Grab zu befreien, sogar einen konkreten Aktualitätsbezug zur Kreuzzugswerbung und -mobilisierung dar, die sich zum Zeitpunkt der Niederschrift Wilhelms Werkes abspielte. Die Erwähnung von Ereignissen nach 1085 bzw. nach dem Tod Guiskards ist jedenfalls einzigartig für die Gesta.

Inhalt & Quellenkontext:

[§5] Die vorliegende Passage setzt mit der Beschreibung ein, wie die Verteidigung des islamischen Palermos zusammenbrach, nachdem es den Männern Guiskards nach fünfmonatiger Belagerung gelungen war, in eines der äußerem Stadtviertel Palermos einzudringen.[9] Angesichts dieser nun ausweglosen Situation, so die hier zitierte Quellenstelle, hätten sich die Bewohner der Stadt dem Herzog unterworfen, wobei sie ihn anflehten, ihr Leben zu schonen. Guiskard habe sich der Bevölkerung erbarmt. Wilhelm von Apulien betont dabei, dass der Herzog keine Unterschiede zwischen seinen Untertanen gemacht habe, obgleich die Bewohner Palermos doch Ungläubige (gentiles) gewesen seien. Zerstört habe Guiskard aber ein Gebäude, das Wilhelm von Apulien als „Gotteshaus des Feindes“ (templum iniqui) bezeichnet und entsprechend als Moschee identifiziert werden dürfte. An die gleiche Stelle soll der Herzog dann eine Kirche für die Jungfrau Maria gesetzt haben. Weiter ist von sedes Machamati die Rede, die zu sedes Dei wurden, wobei hier offen bleiben muss, ob sedes sich auf ein oder mehrere Gebäude bezieht. Darüber hinaus habe Guiskard Kastelle befestigen und mit Brunnen ausstatten lassen, um seinen Kriegern einen Rückzugsort und Schutz vor der lokalen Bevölkerung zu garantieren. Aus anderen Quellen ist zu schließen,[10] dass sich Guiskard für diese Maßnahmen mehrere Monate lang in der Stadt aufhielt.

[§6] Die Quellenstelle berichtet weiter, dass der Herzog einige Geiseln genommen habe, die von Wilhelm von Apulien allerdings nicht näher charakterisiert werden. Laut der Chronik des Amatus von Montecassino waren unter ihnen die Söhne der wichtigsten Familien aus der gesamten Region.[11] Zusammen mit diesen schiffte sich Guiskard zurück auf das süditalienische Festland nach Reggio in Kalabrien ein, ließ Wilhelm von Apulien zufolge aber einen Soldaten in seinem Namen bzw. als seinen Stellvertreter in Palermo zurück, den Guiskard den Siziliern als amiratus gab. Die Bezeichnung amiratus leitet sich dabei vom arabischen Titel amīr ab und hatte zuvor den islamischen Herrscher Siziliens bezeichnet.[12]

[§7] Weiter berichtet Wilhelm von Apulien, dass Guiskard auf dem süditalienischen Festland die griechischen Gefangenen freiließ, die er nach der Einnahme Baris 1071 zur Verstärkung mit nach Palermo genommen hatte. Eigens genannt wird dabei der byzantinische Flottenführer Stephan Pateranos, der 1069 mit Schiffen aus Konstantinopel nach Bari geschickt worden war, um die letzte byzantinische Bastion Apuliens gegen die Normannen zu verteidigen. In der Schlacht war er aber in normannische Gefangenschaft geraten und wurde in seiner Funktion als gefangener Flottenführer mit nach Palermo geführt, um die anstehende Belagerung zu unterstützen.[13] Die Freilassung der Gefangenen, die man erst ziehen ließ, nachdem sie gewissermaßen ihren Zweck erfüllt hatten, vermittelt einen interessanten Einblick in Guiskards Kriegsplanung und -praxis. Mit den Kontingenten der Baresen und Kalabresen, den Gefangenen aus Palermo und seinen eigenen Kriegern sei Guiskard schließlich in die apulische Burgstadt Melfi gezogen.

[§8] Obwohl sich die Kämpfe auf Sizilien noch bis zur Unterwerfung von Noto im Jahr 1091 hinstreckten, scheint es in der Darstellung des Wilhelm von Apulien so, als habe die Eroberung Palermos das gesamte Unternehmen entschieden oder anders gesagt: Die Eroberung Palermos steht für Wilhelm von Apulien stellvertretend für die Eroberung Siziliens. Nur noch ein einziges Mal erwähnt der Verfasser die Insel und zwar im Zusammenhang mit Roger Borsa, der durch seinen Vater Guiskard im Jahr 1081 alle Rechte und Privilegien (ius proprium) über Apulien, Kalabrien und Sizilien verliehen bekam und somit zu seinem herzoglichen Nachfolger bestimmt wurdee.[14]

Kontextualisierung, Analyse & Interpretation:

[§9] Spätestens seitdem Robert Guiskard und Roger I. (gest. 1101) auf der Synode von Melfi 1059 durch Papst Nikolaus II. (sed. 1058-1061) als „Herzog / Graf Apuliens, Kalabriens und, nach von beiden erbrachter Hilfe, Siziliens“ (dux / comes Apulie et Calabrie et utroque subveniente futurus Sicilie) belehnt worden waren,[15] hatte die Eroberung des muslimisch beherrschten Sizilien obere Priorität für die Brüder. 1060 begann das Unternehmen, das über die nächsten 30 Jahre überwiegend von Roger I. angeführt wurde. Schon früh übte dabei Palermo als politisch-militärisches und wirtschaftliches Zentrum der Insel eine besondere Faszination auf die Eroberer aus. Ablesen lässt sich dies u. a. daran, dass sie mehrfach den Versuch unternahmen, Palermo zu erobern. Diese Angriffe (1064, 1068) scheiterten aber daran, dass die Normannen über keine Schiffsmacht verfügten und die gut bewehrte Stadt nur von Land aus belagern konnten, während die Versorgung weiter vom Meer aus sichergestellt war. Einem erneuten Eroberungsversuch ging daher die Unterwerfung der byzantinischen Hafenstädte in Apulien voraus. In Otranto gelang es Guiskard zunächst, Schiffe zu ergattern, mit denen er vor Bari eine erste Belagerung von See aus erprobte. Nach diesem Sieg übernahm er weitere Schiffe und Besatzungen der Byzantiner, mit denen gerüstet Guiskard und Roger I. im späten Sommer des Jahres 1071 gemeinsam nach Palermo zogen – ersterer über See, zweiterer über das Inselinnere.

[§10] Die Einnahme Palermos durch Herzog Robert Guiskard und Graf Roger I. zum Jahresübergang von 1071/1072 ist das am ausführlichsten geschilderte Ereignis in allen drei Hauptquellen zur normannischen Eroberungen Siziliens: Neben Wilhelm von Apulien’s Werk sind dies die Ystoire de li Normant des Amatus von Montecassino und die De rebus gestis des Gaufredus Malaterra.[16] Durch die dichte Überlieferung, die nicht zuletzt auf die strategische und symbolische Bedeutung der Stadt verweist, erlaubt die Darstellung Wilhelms von Apulien den Umgang der normannischen Eroberer mit dem Eroberten recht detailliert und auf mehreren Ebenen nachzuvollziehen: erstens die Eroberung bzw. Unterwerfung der Bevölkerung, zweitens die unmittelbare Übernahme der urbanen Strukturen und drittens die frühe Herrschaftsetablierung durch Organisation und Verwaltung. Dieser Dreischritt wird von Wilhelm von Apulien angezeigt durch die Begnadigung der Bevölkerung, die militärische Sicherung Palermos (Kastelle, Mauern) sowie die Etablierung christlicher Einrichtungen (Marienkirche) und schließlich die Einsetzung einer lokalen Verwaltung (amiratus) mitsamt der Abführung einiger Geiseln aus Palermo.

[§11] Hinsichtlich der Bevölkerung betont Wilhelm von Apulien zunächst, dass Robert Guiskard die Palermitaner, nachdem sie sich ergeben hatten, geschont habe. Im Falle Palermos mag diese Milde des Herzogs dadurch begründet sein, dass die Stadt nach langem und erbittertem Widerstand schließlich freiwillig aufgab und dabei einen gewissen Handlungsspielraum bei der Aushandlung der Kapitulationsbedingungen gewann. Diese betrafen neben der Sicherung des Lebens und Besitzes zumal den rechtlichen Status der muslimischen Unterworfenen.[17] Auch wenn Wilhelm von Apulien nicht direkt auf solche Verhandlungen eingeht, so impliziert doch die von ihm beschriebene Unterwerfung ein gewisses Mindestmaß an Kommunikation: Neben rituellen Handlungen ist von Bitten und Versprechen auf der einen sowie von Zusagen und Einhaltungen auf der anderen Seite die Rede. Bei Gaufredus Malaterra werden diese genauer ausbuchstabiert: Malaterra beschreibt ebenfalls, dass Palermo aufgab, nachdem Leute des Guiskard in eines der Stadtviertel innerhalb des äußeren Mauerrings eingedrungen waren. Dorthin hätten die Palermitaner einige städtische Führer (primores) geschickt, um mit den normannischen Brüdern zu verhandeln. Sie seien bereit zur Übergabe gewesen, als man ihnen versprochen habe, dass sie ihre religiösen Vorschriften einhalten dürften und man sie nicht zwinge, eine neue Religion anzunehmen. Im Gegenzug hätten sie zugesichert, die Stadt aufzugeben, ihren neuen Herren treu ergeben zu sein und Tributzahlungen zu leisten. Diese Abmachung beschworen die primores bei ihrem Gesetz (lex) bzw. ihrer heiligen Schrift.[18] Diese Konzession religiöser Koexistenz bei nachgeordneter rechtlich-fiskalischer Stellung erinnert an die im islamischen Recht verankerte ḏimma, die Schutzverträge, die zwischen muslimischen Eroberern und Nichtmuslimen geschlossen wurden.[19] Im Falle Palermos ist es aber unklar, ob sich diese Tributzahlungen explizit auf die Muslime oder aber auf die Einwohner der Stadt als Ganzes bezogen.[20]

[§12] Neben dem Umgang mit der Bevölkerung legen alle lateinischen Quellen ein besonderes Augenmerk auf die im Quellenexzerpt genannte Marienkirche, welche den Triumph des Christentums über die vormals islamische Hauptstadt symbolisiert. Es ist dabei nicht zufällig, dass diese Kirche dort lokalisiert wird, wo sich zuvor die Hauptmoschee der Stadt befunden haben soll. Wilhelm von Apulien zufolge soll diese Moschee von Guiskard zerstört und das Gotteshaus für die heilige Jungfrau neu errichtet worden sein. Bei Gaufredus Malaterra und Amatus von Montecassino gewinnt man hingegen den Eindruck, dass eine Transformation des Gebäudes stattfand, indem die ehemalige Moschee durch Gottesdienstfeierlichkeiten „gereinigt“ bzw. geweiht und vielleicht in Teilen umgestaltet wurde. Angesichts der Ressourcenfrage, die sich für die unmittelbare Phase nach der fünfmonatigen Belagerung stellt, scheint dies die überzeugendere Darstellung.[21] Es unterstreicht außerdem das Selbstverständnis der Normannen, Wiederhersteller und nicht Begründer des christlichen Glaubens in Sizilien zu sein. So wird die Moschee in der Parallelüberlieferung denn auch als ehemalige Kirche der Stadt und sogar als erzbischöflicher Sitz identifiziert. Diese Deutung stimmt überdies mit den arabischen Quellen des 10. und 11. Jahrhunderts überein, die den Standort der Moschee, wenn nicht gar das Gebäude selbst, mit der Basilika der byzantinischen Stadt gleichsetzen.[22] Sowohl Malaterra und Amatus als auch die urkundliche Überlieferung zeugen davon, dass die Eroberer unmittelbar nach der Einnahme der Stadt einen Erzbischof in die Moschee-Kathedrale eingesetzt haben, um den christlichen Glauben zu „restaurieren“. Dafür nahmen sie einen lokalen Geistlichen, der eigentlich Grieche war und unter islamischer Herrschaft in einem Dorf nahe der Hauptstadt gedient hatte. Damit wurde das erste Erzbistum unter normannischer Herrschaft bzw. in der nachislamischen Zeit auf Sizilien etabliert. Vom Papst im Amt bestätigt, wurde der Grieche Nikodemos erst in den späteren 1080ern durch einen Lateiner ersetzt.[23]

[§13] Neben der Kirche wurde in die Stadtstruktur, so Wilhelm von Apulien, durch die Errichtung oder Befestigung von Kastellen eingegriffen. Diese sollten der Verteidigung der noch jungen und empfindlichen Herrschaft einer kleinen Elite in der überwiegend muslimischen Metropole dienen. Wilhelm verweist darauf mit der Bemerkung, dass die Kastelle den zurückbleibenden Getreuen Guiskards Schutz vor der sizilischen Bevölkerung gaben. Durch andere Quellen können diese Kastelle näher lokalisiert werden: Eines befand sich am Palermitaner Hafen und eines auf der ehemaligen Akropolis der Stadt.[24] Den in Palermo stationierten Truppen sollte nach Abzug des Herzogs ein Soldat vorstehen, der den Titel amiratus erhielt. Dank einiger Urkunden kann er als Petrus Vidonis/ Bidonis identifiziert werden.[25] Dass dieser Titel eine latinisierte Form des Arabischen ist, wurde bereits erwähnt. Bemerkenswert ist außerdem, dass Wilhelm mit diesem Titel offenbar die Herrschaft oder Aufsicht über die Stadt Palermo verbindet. Dies ließe vermuten, dass nicht nur der Titel, sondern auch die mit dem Ort behaftete Bedeutung Palermos als Hauptstadt von den Muslimen übernommen wurde. Nach Petrus Vidonis lag das Amt des amiratus für mehrere Jahrzehnte in der Hand arabischsprachiger Griechen, die maßgeblich dafür verantwortlich waren, die normannische Verwaltung in Sizilien nach Gepflogenheiten der fatimidischen Verwaltungspraxis aufzuziehen.[26] So wurden königliche Dokumente in Sizilien bis in die Mitte des 12. Jahrhunderts häufig und bis zur Zeit Friedrichs II. vereinzelt auf Arabisch ausgestellt. Mit Arabisch als Sprache der normannisch-sizilischen Herrscher wurde aber auch schon in den Monaten nach der Einnahme Palermos experimentiert, als dort Münzen (ṭarī) mit arabischen Herrschertitulaturen für Robert Guiskard und Roger I. geprägt wurden. Diese weisen eine Mischform arabisch-islamischer Titel mit der arabischen Transliteration lateinischer Titel auf (al-dūqat für dux, al-qūmis für comes)[27] und beinhalten auch das islamische Glaubensbekenntnis (šahada). Sowohl die Münzprägung als auch die Arabisierung der Titulaturen lassen auf die unmittelbar an die Eroberung anschließende Repräsentation der neuen Herrscher schließen.

[§14] Von Relevanz sind schließlich auch die erwähnten Gefangenen aus Palermo, die Guiskard mit sich nach Apulien geführt haben soll. Jenen Geiseln wurde von der Forschung bisher kaum Aufmerksamkeit geschenkt, da sie von Wilhelm von Apulien zum einen nicht näher identifiziert werden und man zum anderen überwiegend davon ausging, dass in Palermo zum Zeitpunkt der Eroberung ohnehin keine politische Führung mehr aktiv war. Einige judäo-arabische Dokumente aus der Kairener Geniza lassen aber vermuten, dass die Geschicke Palermos in den letzten Jahren vor der Einnahme durch die Normannen von einem städtischen Rat (šūrā) gelenkt wurden, dem wiederum Repräsentanten und Anführer vorstanden.[28] Dies würde auch mit den von Malaterra erwähnten primores zusammenpassen, welche die Übergabe Palermos verhandelten, sowie mit den von Amatus beschriebenen Führern (cayte, vom Arabischen al-qāʾid), welche die Normannen in die Stadt geleitet haben sollen. Wie bereits erwähnt, beschrieb Amatus von Montecassino die Gefangenen als Söhne der wichtigsten Familien der ganzen Region. Dieser Hinweis ließe darauf schließen, dass der Herzog gezielt versuchte, jene militärisch-politischen sowie symbolisch-autoritativen Personen(gruppen) der Stadt und ihrer Umgebung zu entfernen, die in Zukunft womöglich gegen ihn rebellieren könnten.

[§15] Hinsichtlich der Herrschaftsetablierung ist noch erwähnenswert, dass Palermo zusammen mit der Val Demone im Nordosten der Insel explizit der unmittelbaren Herrschaft Guiskards zugesprochen wurde, während sein Bruder Roger I. über den Rest der Insel verfügen durfte. Erklärt werden könnte dies zum einen damit, dass die Val Demone mit ihrer Verbindung zum kalabresischen Festland eine besondere strategische Bedeutung hatte, zumal diese Region zum Zeitpunkt der Teilung schon weitgehend unter normannischer Kontrolle und zudem verstärkt christlich geprägt war. Im Falle Palermos scheint hingegen die symbolische Bedeutung der Stadt eine Rolle gespielt zu haben: Die Herrschaft über Siziliens vormals islamische Hauptstadt war mit Macht- und Prestigesteigerung verbunden. In den 1090er Jahren musste Roger Borsa seinem Onkel die Mitherrschaft (condominium) über Palermo zugestehen, nachdem Roger I. seinen Neffen bei der Niederschlagung einer Revolte auf dem Festland unterstützt hatte. Bedenkt man, dass die Gesta in diesem Zeitraum verfasst worden sein dürften, könnte sich die angespannte Situation zwischen nomineller und faktischer Macht über die wichtigste Stadt Siziliens auch darin spiegeln, dass Roger I. in der Darstellung Wilhelms von Apulien zur Einnahme Palermos vielleicht bewusst keine Erwähnung findet und sich aus seinem militärischen Zutun somit kein Herrschaftsanspruch ableiten ließe.

[§16] Neben diesen inner-sizilischen und inner-normannischen Dynamiken sei abschließend noch darauf hingewiesen, dass die Eroberung Siziliens als eine Variante der lateinisch-christlichem Expansionsbewegung des 11. Jahrhunderts nicht nur zeitlich mit den Kreuzzügen in Verbindung gebracht werden kann: Guiskard und Roger I. verstanden sich dezidiert als christliche Kämpfer, die unter dem päpstlichem Segen und Banner gegen Muslime kämpften, um Land zu erobern, ja zu befreien, das ihnen als rechtmäßig christlich galt. Gleichzeitig lassen sich in den Chroniken zur normannischen Eroberung Siziliens auch Narrative und Figuren finden (bspw. das Erscheinen des heiligen Georg), die durchaus Verbindungen zu Traditionen der Kreuzzugshistoriographie aufweisen.[29]

[§17] Im Hinblick auf die transmediterrane und christlich-islamische Beziehungsgeschichte ist außerdem die Rolle zu betonen, die der normannischen Eroberung des islamischen Sizilien im geo-politischen Geflecht des zentralen Mittelmeerraums zukam. Nachdem Palermo seit dem mittleren 10. Jahrhundert als Sitz der islamischen Herrscher Siziliens und als eine der bedeutendsten Anlaufstellen des Mittelmeerhandels fungiert hatte, war die Insel mit ihren politischen, ökonomischen und sozio-kulturellen Kommunikationsnetzwerken ganz in die arabisch-islamische Welt integriert. Nach der Schlacht von Palermo 1071/1072 wurde Sizilien als zentrale Drehscheibe mediterraner Austauschprozesse fortan verstärkt in die lateinisch-christliche Welt eingegliedert und die Grenze zur arabisch-islamischen Sphäre wurde langsam an die südlichen Ufer des Mittelmeeres verschoben.

Editionen & Übersetzungen

Guillaume de Pouille, La geste de Robert Guiscard. Édition, traduction, commentaire et introduction (Testi e Monumenti. Istituto Siciliano di Studi Bizantini e Neoellenici. Testi 4), ed. Marguerite Mathieu, Palermo: Istituto siciliano di studi bizantini e neoellenici, 1961.

Guglielmo di Puglia, Le gesta di Roberto il Guiscardo (Collana di studi storici medioevali 10), ed. Francesco De Rosa, Cassino: Ciolfi 2003.

Zitierte & weiterführende Literatur

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Cahen, Claude, Art. Djizya, in: Encyclopaedia of Islam 2, Bd. 2, Leiden: Brill, 1965, S. 559-562, URL: http://dx.doi.org/10.1163/1573-3912_islam_COM_0192

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Wolf, Kenneth B.: Making History. The Normans and their Historians in Eleventh-Century Italy, Philadelphia: Pennsylvania University Press 1995.

Zitierempfehlung

Theresa Jäckh, "1071-1072: Wilhelm von Apulien über die normannische Eroberung Palermos", in: Transmediterrane Geschichte. Kommentierte Quellenanthologie, ed. Daniel G. König, Theresa Jäckh, Eric Böhme, URL: https://wiki.uni-konstanz.de/transmed-de/index.php/1071-1072:_Wilhelm_von_Apulien_über_die_normannische_Eroberung_Palermos. Letzte Änderung: 24.05.2022, Zugriff: 28.03.2024.

Schlagworte

amīr, ḏimma (dhimma), ḏimmī (dhimmī), Eroberung, (Friedens)vertrag, ğizya (jizya), islamisches Glaubensbekenntnis (šahada), islamisches Recht, Kirche, Moschee, Münzprägung, Normannen, Palermo, Rechtsbeziehungen, religiöser Status, Sicherheit, Sizilien, Steuern, Transformation, Tribut, Unterwerfung, Verhandlung


  1. Willelmus Apuliensis, Gesta, ed. Mathieu, Prolog, V. 1-5, S. 98.
  2. Willelmus Apuliensis, Gesta, ed. Mathieu, Prolog, V. 6-13, S. 98.
  3. Amatus Casinensis, Historia Normannorum /Aimé du Mont-Cassin, Ystoire de li Normant. Édition du manuscript BnF fr. 688, ed. Michèle Guéret-Laferté (Les classiques frainçais du Moyen Âge 166), Paris: Honoré Champion Éditeur, 2011.
  4. Gaufredus Malaterra, De rebus gestis Rogerii Calabriae et Siciliae Comitis et Roberti Guiscardi Ducis fratris eius (Rerum Italicarum Scriptores 5,1), ed. Ernesto Pontieri, Bologna: Zanichelli, 1925-1928; für Bücher I-II siehe die neue Edition: Gaufredus Malaterra, De rebus gesti Rogerii Calabriae et Siciliae Comitis et Roberti Guiscardi Ducis fratris eius, lib. 1 & 2, ed. Marie-Agnès Lucas-Avenal (Fontes & Paginæ), Caen: Presses universitaires de Caen, 2016.
  5. Willelmus Apuliensis, Gesta, ed. Mathieu, lib. 2, V. 384-479, S. 152-158.
  6. Willelmus Apuliensis, Gesta, ed. Mathieu, S. 17-25; Chibnall, Normans, S. 117; Albu, Normans, S. 133-135; Johnson, Normandy, S. 87; Brown, Gesta, S. 162-179.
  7. William James Churchill, The Annales Barenses and the Annales Lupi Protospatharii: Critical Edition and Commentary, Diss. masch, Toronto, 1979; Lupus Protospatharius, Annales, ed. Georg H. Pertz (MGH SS 5), Hannover: Hahn’sche Buchhandlung, 1846, S. 52-63; D’Angelo, Storiografi, S. 198-215; Anonymi Barensis Chronicon, ed. Ludovico Muratori (Rerum Italicarum Scriptores 5Vorlage:Anchor ), Mailand, 1724, S. 147-156.
  8. Willelmus Apuliensis, Gesta, ed. Mathieu, lib. 3, V. 100-105, S. 168f.
  9. Willelmus Apuliensis, Gesta, ed. Mathieu, lib. 3, V. 205-320, S. 174-180.
  10. Vgl. Longo, Cathedral.
  11. Amatus Casinensis, Historia Normannorum. ed. Guéret-Laferté, lib. 6, cap. 23, S. 434.
  12. Zur Herkunft und Verwendung des Titels in der islamischen Welt, siehe Al-Dūrī, Art. Amīr. Zum Wandel des Titels und seiner Zuständigkeiten im normannischen Sizilien, siehe Ménager, Amiratus; Takayama, Amiratus.
  13. Brown, Mercenaries, S. 57-61.
  14. Willelmus Apuliensis, Gesta, ed. Mathieu, lib. 6, V. 185-194, S. 214.
  15. Deér, Papsttum, S. 112-113; Hoffmann, Legitimitätsproblem.
  16. Amatus Casinensis, Historia Normannorum, ed. Guéret-Laferté, lib. 5, cap. 14-23, S. 397-404; Gaufredus Malaterra, De rebus gesti, ed. Lucas-Avenal, lib. 2, cap. 45, S. 382-387.
  17. Johns, Arabic Administration.
  18. Gaufredus Malaterra, De rebus gestis, ed. Lucas-Avenal, lib. 2, cap. 45, S. 382-387, hier S. 385.
  19. Zur ḏimma siehe grundlegend, Cahen, Dhimma; ders. Djizya.
  20. Zur Eingliederung der Muslime und ihrem rechtlichen Status während der Eroberung bzw. der frühen Jahre normannischer Herrschaft siehe Johns, Arabic Administration, S. 34-39 sowie 1091: Eine Urkunde Rogers I. zur Neuordnung Siziliens.
  21. Anderer Ansicht ist Longo, Norman Cathedral.
  22. Amatus Casinensis, Historia Normannorum, ed. Guéret-Laferté, lib. 6, cap. 19, S. 431-432; Ibn Ḥawqal, Kitāb ṣūrat al-arḍ, ed. von Michael J. De Goeje, bearb. von Johannes H. Kramers (Bibliotheca geographorum Arabicorum 2a), Leipzig: Harrasowitz, 1938, S. 119; Al-Muqaddasī, Kitāb Aḥsan at-taqāsīm fī maʿrifat al-aqālīm, ed. Michael J. De Goeje (Bibliotheca geographorum Arabicorum 3), Leiden: Brill, 1877, S. 225.
  23. Gaufredus Malatera, De rebus gestis, ed. Lucas-Avenel, lib. 2, cap. 45, S. 387; Documenti latini e greci del conte Ruggero I di Calabria e Sicilia, ed. Julia Becker (Ricerche dell’Istituto Storico Germanico di Roma 9), Rom: Viella, 2013, Nr. 27, S. 125-126; Becker, Roger I., S. 68-172.
  24. Jäckh, Space and Place, S. 72-79.
  25. Ménager, Amiratus, S. 23-26 und S. 181-184; Documenti latini e greci, ed. Becker, Nr. 6, S. 53-55; Becker, Roger I., S. 168-172.
  26. Johns, Arabic Administration.
  27. Johns, Titoli arabi.
  28. Al-Nuwayrī, Nihāyat al-arab fī funūn al-adab, ed. by Naǧīb Muṣṭafā Fawwāz and Ḥikmat Kašlī Fawwāz, vol. 24, Beirut: Dār al-Kutub al-ʿIilmīyat, 2004, S. 498; Nef, Islamic Palermo, S. 49-51, bes. Fußnote 57 S. 50.
  29. Chevedden, Crusade.