1243-1245: Rodrigo Jiménez de Radas polemisches Vorwort zur Historia Arabum: Unterschied zwischen den Versionen

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Beim zitierten Ausschnitt handelt es sich um das Vorwort zur ''Historia Arabum'' des Rodrigo Jiménez de Radas, deren ältestes erhaltenes Manuskript aus dem Jahre 1256 stammt. Rodrigo beendete die ''Historia Arabum ''um 1245.<ref name="ftn15">Maser, ''Rodrigo'', S. 353; Pick, Jiménez de Rada, S. 919.</ref>  
Beim zitierten Ausschnitt handelt es sich um das Vorwort zur ''Historia Arabum'' des Rodrigo Jiménez de Radas, deren ältestes erhaltenes Manuskript aus dem Jahre 1256 stammt. Rodrigo beendete die ''Historia Arabum ''um 1245.<ref name="ftn15">Maser, ''Rodrigo'', S. 353; Pick, Jiménez de Rada, S. 919.</ref>  


Im zitierten Prolog gibt Rodrigo einen Einblick in seine Beweggründe, das Werk zu schreiben. Als konkreten Ausgangspunkt nennt er den von Gott geschenkten und durch gotische Tüchtigkeit erwirkten Sieg Alfons’ VIII. (regn. 1158-1214) gegen die unter der Führung des ''Amiramomenium'' stehenden „Araber“. Bei ''Amiramomenium'' handelt es sich um eine verzerrte lateinische Schreibung des arabischen Kalifentitels „Beherrscher der Gläubigen“ (''amīr al-muʾminīn''). Gemeint sind hier der almohadische Kalif Muḥammad al-Nāṣir (regn. 595-610/1199-1213)<ref name="ftn16">Lévi-Provençal, al-Nāṣir, S. 989.</ref> und seine eher berberisch geprägten Truppen, deren Niederlage in der auf Arabisch als ''maʿrakat al-ʿIqāb'' bekannten Schlacht von Las Navas de Tolosa 1212 Rodrigo in ''Bilche'', heute Vilches nahe Jaén, verortet.<ref name="ftn17">Vgl. zur Schlacht: Monés, {{anchor|Hlk44509979}} al-ʿIḳāb, S. 1055-1056, und García Fitz, ''Las Navas de Tolosa''.</ref> Das von ihm bald erwartete Ende der muslimischen Herrschaft auf der Iberischen Halbinsel nimmt er zum Anlass, die bereits über 500 Jahre andauernde Geschichte des muslimischen Spaniens im Rückblick festzuhalten. Diese Periode habe, so Rodrigo, Verwüstung, Unglück und Leid hinterlassen, indem der nicht-arabische Teil Spanien in viele Teile zersplittert wurde und zwischen den einzelnen Reichen Kastilien, León, Navarra, Asturien und Aragón Feindschaften entstanden es die nichtarabischen Teile Spaniens zersplittert und zwischen den einzelnen Reichen Kastilien, León, Navarra, Asturien und Aragón Feindschaften produziert habe. In diesem Zusammenhang geißelt er das Versagen dieser Herrscher ebenso wie „Überläufer zu den Sarazenen“ (''transfugis ad Sarracenos''). Durch göttliche Unterstützung hätten es die Christen unter Führung Alfons’ VIII. nun allerdings geschafft, die bisher von den Muslimen ausgeübte Herrschaft zu übernehmen und Letztere dem bereits etablierten muslimischen Steuersystem (''sub tributo'' – gemeint ist das islamrechtliche Steuersystem der ''ḏimma'') zu unterwerfen. Nun solle, komplementär zu seinen anderen bereits verfassten Schriften zur Geschichte Spaniens und seiner Herrscher, auch ein Werk entstehen, welches die Herrschaftsperiode der Araber für die Nachwelt erhalte (''successiones et tempora volens posteris conservare''). Beginnen solle diese Geschichte mit dem Auftreten Muḥammads, dessen Religion Rodrigo als Irrglauben klassifiziert.  
Im zitierten Prolog gibt Rodrigo einen Einblick in seine Beweggründe, das Werk zu schreiben. Als konkreten Ausgangspunkt nennt er den von Gott geschenkten und durch gotische Tüchtigkeit erwirkten Sieg Alfons’ VIII. (regn. 1158-1214) gegen die unter der Führung des ''Amiramomenium'' stehenden „Araber“. Bei ''Amiramomenium'' handelt es sich um eine verzerrte lateinische Schreibung des arabischen Kalifentitels „Beherrscher der Gläubigen“ (''amīr al-muʾminīn''). Gemeint sind hier der almohadische Kalif Muḥammad al-Nāṣir (regn. 595-610/1199-1213)<ref name="ftn16">Lévi-Provençal, al-Nāṣir, S. 989.</ref> und seine eher berberisch geprägten Truppen, deren Niederlage in der auf Arabisch als ''maʿrakat al-ʿIqāb'' bekannten Schlacht von Las Navas de Tolosa 1212 Rodrigo in ''Bilche'', heute Vilches nahe Jaén, verortet.<ref name="ftn17">Vgl. zur Schlacht: Monés, al-ʿIḳāb, S. 1055-1056, und García Fitz, ''Las Navas de Tolosa''.</ref> Das von ihm bald erwartete Ende der muslimischen Herrschaft auf der Iberischen Halbinsel nimmt er zum Anlass, die bereits über 500 Jahre andauernde Geschichte des muslimischen Spaniens im Rückblick festzuhalten. Diese Periode habe, so Rodrigo, Verwüstung, Unglück und Leid hinterlassen, indem der nicht-arabische Teil Spanien in viele Teile zersplittert wurde und zwischen den einzelnen Reichen Kastilien, León, Navarra, Asturien und Aragón Feindschaften entstanden es die nichtarabischen Teile Spaniens zersplittert und zwischen den einzelnen Reichen Kastilien, León, Navarra, Asturien und Aragón Feindschaften produziert habe. In diesem Zusammenhang geißelt er das Versagen dieser Herrscher ebenso wie „Überläufer zu den Sarazenen“ (''transfugis ad Sarracenos''). Durch göttliche Unterstützung hätten es die Christen unter Führung Alfons’ VIII. nun allerdings geschafft, die bisher von den Muslimen ausgeübte Herrschaft zu übernehmen und Letztere dem bereits etablierten muslimischen Steuersystem (''sub tributo'' – gemeint ist das islamrechtliche Steuersystem der ''ḏimma'') zu unterwerfen. Nun solle, komplementär zu seinen anderen bereits verfassten Schriften zur Geschichte Spaniens und seiner Herrscher, auch ein Werk entstehen, welches die Herrschaftsperiode der Araber für die Nachwelt erhalte (''successiones et tempora volens posteris conservare''). Beginnen solle diese Geschichte mit dem Auftreten Muḥammads, dessen Religion Rodrigo als Irrglauben klassifiziert.  


Neben dem Vorwort gliedert sich die ''Historia Arabum'' in 49 Kapitel, die sich jeweils mit einer Herrschaftsperiode oder einem wichtigen Ereignis der politischen Geschichte des muslimischen Spanien (Arab. ''al-Andalus'') befassen. Direkt an das Vorwort angeschlossen findet sich in den ersten sechs Kapiteln eine Muḥammadvita (cap. I-VI). Der polemische Charakter dieser Vita zeigt sich bereits in den Überschriften. So widmet Rodrigo beispielsweise ein Kapitel den „lügnerisch erfundenen Visionen“ (''visionibus mendaciter excogitatis)'' des Muḥammad.<ref name="ftn18">Rodrigo Jiménez de Rada, ''Historia Arabum'', ed. Valverde (CCCM 72c), cap. V, S. 92-96.</ref> Danach folgt eine kurze Darstellung der Geschichte von al-Andalus, die sich zunächst mit der muslimischen Invasion der Iberischen Halbinsel und Herrschaft der frühen Statthalter befasst und mit dem abbasidischen Sturz der Umayyaden sowie der Errichtung eines eigenständigen umayyadischen Emirats in Córdoba durch ʿAbd al-Raḥmān I. (regn. 138-172/756-788) im Jahre 138/756 endet (cap. VII-XVII).<ref name="ftn19">Lévi-Provençal, ʿAbd al-Raḥmān, S. 81-82.</ref> Es folgt eine nach Herrschern geordnete Geschichte des Emirats und Kalifats von Córdoba (cap. XVIII-XLVII), dessen um 422/1031 anzusetzendes Ende die von almoravidischen und almohadischen Invasionen gekennzeichnete Zeit der sogenannten Taifa-Reiche einleitet (cap. XLVIII und XLVIIII).  
Neben dem Vorwort gliedert sich die ''Historia Arabum'' in 49 Kapitel, die sich jeweils mit einer Herrschaftsperiode oder einem wichtigen Ereignis der politischen Geschichte des muslimischen Spanien (Arab. ''al-Andalus'') befassen. Direkt an das Vorwort angeschlossen findet sich in den ersten sechs Kapiteln eine Muḥammadvita (cap. I-VI). Der polemische Charakter dieser Vita zeigt sich bereits in den Überschriften. So widmet Rodrigo beispielsweise ein Kapitel den „lügnerisch erfundenen Visionen“ (''visionibus mendaciter excogitatis)'' des Muḥammad.<ref name="ftn18">Rodrigo Jiménez de Rada, ''Historia Arabum'', ed. Valverde (CCCM 72c), cap. V, S. 92-96.</ref> Danach folgt eine kurze Darstellung der Geschichte von al-Andalus, die sich zunächst mit der muslimischen Invasion der Iberischen Halbinsel und Herrschaft der frühen Statthalter befasst und mit dem abbasidischen Sturz der Umayyaden sowie der Errichtung eines eigenständigen umayyadischen Emirats in Córdoba durch ʿAbd al-Raḥmān I. (regn. 138-172/756-788) im Jahre 138/756 endet (cap. VII-XVII).<ref name="ftn19">Lévi-Provençal, ʿAbd al-Raḥmān, S. 81-82.</ref> Es folgt eine nach Herrschern geordnete Geschichte des Emirats und Kalifats von Córdoba (cap. XVIII-XLVII), dessen um 422/1031 anzusetzendes Ende die von almoravidischen und almohadischen Invasionen gekennzeichnete Zeit der sogenannten Taifa-Reiche einleitet (cap. XLVIII und XLVIIII).  
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Lévi-Provençal, Évariste: al-Mahdī, in: ''Encyclopaedia of Islam 2, ''Bd. 5, Leiden: Brill, 1986, S. 1239-1240, DOI: http://dx.doi.org/10.1163/1573-3912_islam_SIM_4780.
Lévi-Provençal, Évariste: al-Mahdī, in: ''Encyclopaedia of Islam 2, ''Bd. 5, Leiden: Brill, 1986, S. 1239-1240, DOI: http://dx.doi.org/10.1163/1573-3912_islam_SIM_4780.


L{{anchor|Hlk44559934}} évi-Provençal, Évariste: al-Nāṣir, in: ''E{{anchor|Hlk44559989}} {{anchor|Hlk44509995}} ncyclopaedia of Islam 2'', Bd. 7, Leiden/New York: Brill, 1993, S. 989, DOI: http://dx.doi.org/10.1163/1573-3912_islam_SIM_5821.
Lévi-Provençal, Évariste: al-Nāṣir, in: ''Encyclopaedia of Islam 2'', Bd. 7, Leiden/New York: Brill, 1993, S. 989, DOI: http://dx.doi.org/10.1163/1573-3912_islam_SIM_5821.


Lévi-Provençal, Évariste: al-Rāzī, in: ''Encyclopaedia of Islam 1'', Bd. 3, Leiden: Brill, 1934, S. 1227-1228, DOI: http://dx.doi.org/10.1163/2214-871X_ei1_COM_0105.
Lévi-Provençal, Évariste: al-Rāzī, in: ''Encyclopaedia of Islam 1'', Bd. 3, Leiden: Brill, 1934, S. 1227-1228, DOI: http://dx.doi.org/10.1163/2214-871X_ei1_COM_0105.
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Maser, Matthias: Rodrigo Jiménez de Rada, in: David Thomas et al. (Hrsg.): ''Christian-Muslim Relations. A Bibliographical History'' (Bd. 4, 1200-1350), Leiden/Boston: Brill, 2012, S. 343-355, DOI: http://dx.doi.org/10.1163/1877-8054_cmri_COM_24223.
Maser, Matthias: Rodrigo Jiménez de Rada, in: David Thomas et al. (Hrsg.): ''Christian-Muslim Relations. A Bibliographical History'' (Bd. 4, 1200-1350), Leiden/Boston: Brill, 2012, S. 343-355, DOI: http://dx.doi.org/10.1163/1877-8054_cmri_COM_24223.


Molina Martínez, Luis: Sobre la historia de al-Rāzī. Nuevos datos en el Muqtabis de Ibn Ḥayyān, in: ''a{{anchor|Hlk44562756}} l-Qanṭara'' 1 (1980), S. 435-441, URI: http://hdl.handle.net/10261/13326.{{anchor|Hlk44562582}}
Molina Martínez, Luis: Sobre la historia de al-Rāzī. Nuevos datos en el Muqtabis de Ibn Ḥayyān, in: ''al-Qanṭara'' 1 (1980), S. 435-441, URI: http://hdl.handle.net/10261/13326.  


Monés, Hussain: al-ʿIḳāb, in: ''E{{anchor|Hlk44564811}} ncyclopaedia of Islam 2'', Bd. 3, Leiden: Brill, 1986, S. 1055-1056, DOI: http://dx.doi.org/10.1163/1573-3912_islam_SIM_3508.
Monés, Hussain: al-ʿIḳāb, in: ''Encyclopaedia of Islam 2'', Bd. 3, Leiden: Brill, 1986, S. 1055-1056, DOI: http://dx.doi.org/10.1163/1573-3912_islam_SIM_3508.


Novikoff, Alex J.: From dialogue to disputation in the age of Archbishop Rodrigo Jiménez de Rada, in: ''Journal of Medieval Iberian Studies'' 4 (2012), S. 95-100, DOI: https://doi.org/10.1080/17546559.2012.677194.
Novikoff, Alex J.: From dialogue to disputation in the age of Archbishop Rodrigo Jiménez de Rada, in: ''Journal of Medieval Iberian Studies'' 4 (2012), S. 95-100, DOI: https://doi.org/10.1080/17546559.2012.677194.
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Vones, Ludwig: Ferdinand III., in: ''Lexikon des Mittelalters'', 10 Bde., Stuttgart: Metzler, 1977-1999, Bd. 4, Sp. 359-360.
Vones, Ludwig: Ferdinand III., in: ''Lexikon des Mittelalters'', 10 Bde., Stuttgart: Metzler, 1977-1999, Bd. 4, Sp. 359-360.


Ziegler, Aloysius K.: ''Church and State in Visigothic Spain'', Diss., Washington D. C.: Catholic University, 1930.|8=Almoraviden, Almohaden, ḏimma, dhimma, Ideologie, Muslime unter christlicher Herrschaft, Papsttum, Reconquista, Westgoten,|3a=INCIPT PROLOGVS IN LIBRO ARABVM POST PRINCIPIVM MACHOMETI|3b=Que calamitatum aceruis Hispania dispendia sit perpessa in superioribus, ut licuit, explicaui; nunc de excidiis Arabum, que utinam sint postrema, a quibus nichil fuit in Hispaniis intemptatum, finem imponere dignum duxi, si diuina potencia uelit de cetero a gladiatorum dissecationibus custodire.|3c=Que iam a quingentis triginta duobus annis et ultra repetito gladio dissecata nec a filiis euasit uiscerum seccionem necnon quinque regibus dispertita ab eis et transfugis ad Sarracenos intestini uulneris supplicia non euasit. Verum diuina clemencia miserante a tempore nobilis Aldefonsi, qui prope Bilche Amiramomenium cum Arabibus campestri prelio effugauit, et Arabum gladius ebetatus et Gothorum strenuitas restituta talionis semitas aperuit Christianis.|3d=Et sicut a principio christianos incolas sub tributi onere coegerunt, sic et modo restitutis munitionibus principibus christianis degunt seruitute solita sub tributo.|3e=Eorum itaque successiones et tempora uolens posteris conseruare, eorum exordium a Machometi tempore inchoaui, qui eorum secte fuit conditor et inuentor. De eius origine, predicatione et regno, qui relatione fideli et eorum scripturis ad detegendam gentis illius seuiciam et uersuciam, satis breuiter explicaui.|4a=ES BEGINNT HIER DAS VORWORT ZUM BUCH ÜBER DIE ARABER NACH DEM ERSTEN AUFTRETEN MUḤAMMADS|4b=Durch welche Unmengen an Unglück Spanien (''Hispania'') Schaden zu leiden hatte, habe ich bereits in den vorangegangenen [Büchern] gebührlich ausgeführt. Nun hielt ich es für angebracht, [mit dem Bericht] über die Verwüstungen der Araber, von denen nichts in den Spanien [Plural: ''in Hispaniis''] verschont blieb, die nun aber hoffentlich die letzten sein werden, einen würdigen Schlusspunkt zu setzen, sofern die göttliche Macht [Spanien] in Zukunft vor Gemetzeln der Schwertkämpfer bewahren will.|4c=Schon seit 532 Jahren und länger vom immer wiederkehrenden Schwert zerschlagen, entging [Spanien] nicht der Zerfleischung seiner Eingeweide durch die [eigenen] Söhne, noch entkam es, aufgesplittert unter fünf Königen, der Pein innerer Verwundung sowohl durch diese als auch durch Überläufer zu den Sarazenen. Da aber die göttliche Barmherzigkeit sich erbarmte, eröffnete sie den Christen seit der Zeit des edlen Alfons, der den ''amīr al-muʾminīn'' (''Amiramomenium'', Arab. „Beherrscher der Gläubigen“) zusammen mit den Arabern in offener Feldschlacht bei Bilg [Vilches, nahe Jaén, einer der Austragungsorte der Schlacht von Las Navas de Tolosa 1212] in die Flucht schlug, nun, da sowohl das Schwert der Araber gezähmt als auch die Tüchtigkeit der Goten wiederhergestellt ist, Wege der Vergeltung.|4d=So wie diese von Anbeginn die christlichen Einwohner unter die Last des Tributs (''sub tributi onere'') zwangen, so leben [nun] sie, kaum, dass die Befestigungsanlagen durch christliche Fürsten wiedererrichtet sind, selbst in altbekannter Knechtschaft unter dem Tribut.|4e=Aus dem Wunsch, ihre Herrscherfolge und Epochen für die Nachwelt zu bewahren, habe ich mich darangemacht, ihren Aufstieg seit der Zeit des Muḥammad, der Begründer und Erfinder ihres Irrglaubens (''secte'') war, zu schildern. Über dessen Ursprung, Predigt und Herrschaft habe ich in angemessener Kürze all das dargelegt, was [ich] zur Entlarvung der Wildheit und Verschlagenheit dieses Volkes aus vertrauenswürdigen Erzählungen und ihren Schriften [zusammentragen konnte].}}
Ziegler, Aloysius K.: ''Church and State in Visigothic Spain'', Diss., Washington D. C.: Catholic University, 1930.|8=Almoraviden, Almohaden, ḏimma, dhimma, Ideologie, Judentum, Koranübersetzung, Kreuzzugsgedanke, Muslime unter christlicher Herrschaft, Papsttum, Polemik, Reconquista, Toledo, Westgoten,|3a=''INCIPT PROLOGVS IN LIBRO ARABVM POST PRINCIPIVM MACHOMETI''|3b=''Que calamitatum aceruis Hispania dispendia sit perpessa in superioribus, ut licuit, explicaui; nunc de excidiis Arabum, que utinam sint postrema, a quibus nichil fuit in Hispaniis intemptatum, finem imponere dignum duxi, si diuina potencia uelit de cetero a gladiatorum dissecationibus custodire.''|3c=''Que iam a quingentis triginta duobus annis et ultra repetito gladio dissecata nec a filiis euasit uiscerum seccionem necnon quinque regibus dispertita ab eis et transfugis ad Sarracenos intestini uulneris supplicia non euasit. Verum diuina clemencia miserante a tempore nobilis Aldefonsi, qui prope Bilche Amiramomenium cum Arabibus campestri prelio effugauit, et Arabum gladius ebetatus et Gothorum strenuitas restituta talionis semitas aperuit Christianis.''|3d=''Et sicut a principio christianos incolas sub tributi onere coegerunt, sic et modo restitutis munitionibus principibus christianis degunt seruitute solita sub tributo.''|3e=''Eorum itaque successiones et tempora uolens posteris conseruare, eorum exordium a Machometi tempore inchoaui, qui eorum secte fuit conditor et inuentor. De eius origine, predicatione et regno, qui relatione fideli et eorum scripturis ad detegendam gentis illius seuiciam et uersuciam, satis breuiter explicaui.''|4a=ES BEGINNT HIER DAS VORWORT ZUM BUCH ÜBER DIE ARABER NACH DEM ERSTEN AUFTRETEN MUḤAMMADS|4b=Durch welche Unmengen an Unglück Spanien (''Hispania'') Schaden zu leiden hatte, habe ich bereits in den vorangegangenen [Büchern] gebührlich ausgeführt. Nun hielt ich es für angebracht, [mit dem Bericht] über die Verwüstungen der Araber, von denen nichts in den Spanien [Plural: ''in Hispaniis''] verschont blieb, die nun aber hoffentlich die letzten sein werden, einen würdigen Schlusspunkt zu setzen, sofern die göttliche Macht [Spanien] in Zukunft vor Gemetzeln der Schwertkämpfer bewahren will.|4c=Schon seit 532 Jahren und länger vom immer wiederkehrenden Schwert zerschlagen, entging [Spanien] nicht der Zerfleischung seiner Eingeweide durch die [eigenen] Söhne, noch entkam es, aufgesplittert unter fünf Königen, der Pein innerer Verwundung sowohl durch diese als auch durch Überläufer zu den Sarazenen. Da aber die göttliche Barmherzigkeit sich erbarmte, eröffnete sie den Christen seit der Zeit des edlen Alfons, der den ''amīr al-muʾminīn'' (''Amiramomenium'', Arab. „Beherrscher der Gläubigen“) zusammen mit den Arabern in offener Feldschlacht bei Bilg [Vilches, nahe Jaén, einer der Austragungsorte der Schlacht von Las Navas de Tolosa 1212] in die Flucht schlug, nun, da sowohl das Schwert der Araber gezähmt als auch die Tüchtigkeit der Goten wiederhergestellt ist, Wege der Vergeltung.|4d=So wie diese von Anbeginn die christlichen Einwohner unter die Last des Tributs (''sub tributi onere'') zwangen, so leben [nun] sie, kaum, dass die Befestigungsanlagen durch christliche Fürsten wiedererrichtet sind, selbst in altbekannter Knechtschaft unter dem Tribut.|4e=Aus dem Wunsch, ihre Herrscherfolge und Epochen für die Nachwelt zu bewahren, habe ich mich darangemacht, ihren Aufstieg seit der Zeit des Muḥammad, der Begründer und Erfinder ihres Irrglaubens (''secte'') war, zu schildern. Über dessen Ursprung, Predigt und Herrschaft habe ich in angemessener Kürze all das dargelegt, was [ich] zur Entlarvung der Wildheit und Verschlagenheit dieses Volkes aus vertrauenswürdigen Erzählungen und ihren Schriften [zusammentragen konnte].}}
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