621: Isidor von Sevilla zum Ursprung des Sarazenenbegriffs: Unterschied zwischen den Versionen

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Isidor erwähnt zahlreiche Toponyme, die mit dem biblischen und altorientalischen, aber auch dem römisch geprägten antiken und spätantiken Nahen Osten in Zusammenhang stehen, darunter die Kontinentalbezeichnungen ''Africa'' und ''Asia'', die Landes- oder Regionenbezeichnungen ''Aegyptus'', ''Aethiopia'', ''Africa'', ''Arabia'', ''Armenia'', ''Assyria'', ''Babylonia'', ''Chanaan, Coelesyria, Cyrenensis Libya, Erythraea, Galatia, Galilaea, India, Israel, Iudaea, Libya, Libya Cyrenensis, Mauretania, Nabathea regio, Numidia, Palaestina, Parthia, Persia, Phoenicia, Phrygia, Saba, Samaria, Syria'', die Städtenamen ''Aelia, Alexandria, Ascalon, Bethleem, Caesarea, Damascus, Edessa, Gaza, Hierosolyma, Hierusalem, Palmira, Thebae, Tripolis, Tyrus'', ferner Gebirge und Gewässer wie ''Antilibanus mons, Asiaticum mare, Caspium mare, Euphrates, Indus, Indicum mare, Iordanis fluvium, Libanus mons, Libycum mare, Mareotis, Oceanus Aethiopicus, Oceanus Indicus, mare Rubrum, mons Sion, Tigris''. Er hat damit einen gewissen geographischen Überblick über die Ursprungsregion des Islam und deren Umfeld.
Isidor erwähnt zahlreiche Toponyme, die mit dem biblischen und altorientalischen, aber auch dem römisch geprägten antiken und spätantiken Nahen Osten in Zusammenhang stehen, darunter die Kontinentalbezeichnungen ''Africa'' und ''Asia'', die Landes- oder Regionenbezeichnungen ''Aegyptus'', ''Aethiopia'', ''Africa'', ''Arabia'', ''Armenia'', ''Assyria'', ''Babylonia'', ''Chanaan, Coelesyria, Cyrenensis Libya, Erythraea, Galatia, Galilaea, India, Israel, Iudaea, Libya, Libya Cyrenensis, Mauretania, Nabathea regio, Numidia, Palaestina, Parthia, Persia, Phoenicia, Phrygia, Saba, Samaria, Syria'', die Städtenamen ''Aelia, Alexandria, Ascalon, Bethleem, Caesarea, Damascus, Edessa, Gaza, Hierosolyma, Hierusalem, Palmira, Thebae, Tripolis, Tyrus'', ferner Gebirge und Gewässer wie ''Antilibanus mons, Asiaticum mare, Caspium mare, Euphrates, Indus, Indicum mare, Iordanis fluvium, Libanus mons, Libycum mare, Mareotis, Oceanus Aethiopicus, Oceanus Indicus, mare Rubrum, mons Sion, Tigris''. Er hat damit einen gewissen geographischen Überblick über die Ursprungsregion des Islam und deren Umfeld.


Die vorislamische arabische Sphäre wird v. a. in den Büchern IX (''De linguis, gentibus, regnis, militia, civibus, affinitatibus''), XII (''De animalibus''), XIV (''De terra et partibus''), XVI (''De lapidibus et metallis''), XVII (''De rebus rusticis'') und XIX (''De navibus aedificiis et vestibus'') behandelt. Isidor befasst sich hier mit der Flora und Fauna der Arabischen Halbinsel – dem Kamel, Schlangen und dem Phoenix in der Tier- (XII,1,35; 4,29; 7,22), v. a. Gewürzen und aromatischen Gewächsen in der Pflanzenwelt (XIV,3,13-26; XVII, 8,1-12; 9,4; 9,11). Auch wertvollen Steinen widmet er einige Aufmerksamkeit (XVI,7,9; 7,11; 8,3-5; 13,6). Einige Passagen befassen sich schließlich auch mit den Lebensgewohnheiten von als ''Arabes'' bezeichneten Gruppen: Er erwähnt durchgestochene Ohren, bestimmte Kleidungsformen sowie aus Salzblöcken gebaute Häuser, ferner auch Handel mit Ägypten (XV,1,35; XVI,2,3; XIX,23,7; 25,6; 26, 10). Die gemachten Angaben beschreiben dabei eindeutig nicht die Verhältnisse auf und im Umfeld der arabischen Halbinsel des späten 6. oder frühen 7. Jahrhunderts, sondern beruhen zum größten Teil auf alttestamentarischen Referenzen zu den Nachkommen Ismaels, in ihren geo- und ethnographischen Inhalten allerdings auf antiken lateinischen geo- und ethnographischen Traktaten.<ref>Philipps, ''DIe historisch-geographischen Quellen''.</ref>
Die vorislamische arabische Sphäre wird v. a. in den Büchern IX (''De linguis, gentibus, regnis, militia, civibus, affinitatibus''), XII (''De animalibus''), XIV (''De terra et partibus''), XVI (''De lapidibus et metallis''), XVII (''De rebus rusticis'') und XIX (''De navibus aedificiis et vestibus'') behandelt. Isidor befasst sich hier mit der Flora und Fauna der Arabischen Halbinsel – dem Kamel, Schlangen und dem Phoenix in der Tier- (XII,1,35; 4,29; 7,22), v. a. Gewürzen und aromatischen Gewächsen in der Pflanzenwelt (XIV,3,13-26; XVII, 8,1-12; 9,4; 9,11). Auch wertvollen Steinen widmet er einige Aufmerksamkeit (XVI,7,9; 7,11; 8,3-5; 13,6). Einige Passagen befassen sich schließlich auch mit den Lebensgewohnheiten von als ''Arabes'' bezeichneten Gruppen: Er erwähnt durchgestochene Ohren, bestimmte Kleidungsformen sowie aus Salzblöcken gebaute Häuser, ferner auch Handel mit Ägypten (XV,1,35; XVI,2,3; XIX,23,7; 25,6; 26, 10). Die gemachten Angaben beschreiben dabei eindeutig nicht die Verhältnisse auf und im Umfeld der arabischen Halbinsel des späten 6. oder frühen 7. Jahrhunderts, sondern beruhen zum größten Teil auf alttestamentarischen Referenzen zu den Nachkommen Ismaels, in ihren geo- und ethnographischen Inhalten allerdings auf antiken lateinischen geo- und ethnographischen Traktaten.<ref>Philipps, ''Die historisch-geographischen Quellen''.</ref>


==Kontextualisierung, Analyse, Interpretation==
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