711-745: Ibn al-Qūṭiyya zur Kooperation seiner westgotischen Vorfahren mit den muslimischen Eroberern: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Kapitel AR-DE TAB-3|Daniel G. König|Ibn al-Qūṭiyya, ''Tariḫ iftitaḥ al-Andalus'' [Geschichte der Eroberung von al-Andalus], ed. Ibrāhīm al-Ibyārī, Beirut / Kairo: Dār al-kitāb al-lubnānī, 1989, S. 29-32, übers. Daniel G. König.|5===Autor & Werk:==
{{Kapitel AR-DE TAB-3|Daniel G. König|Ibn al-Qūṭiyya, ''Tariḫ iftitaḥ al-Andalus'' [Geschichte der Eroberung von al-Andalus], ed. Ibrāhīm al-Ibyārī, Beirut / Kairo: Dār al-kitāb al-lubnānī, 1989, S. 29-32, übers. Daniel G. König.|5===Autor & Werk==


<div style="margin-left:0cm;margin-right:0cm;">Bei Ibn al-Qūṭiyya (gest. 367/977) handelt es sich um einen in Sevilla geborenen und ausgebildeten muslimischen Gelehrten und einen in al-Andalus bekannten Autor von Gedichten, Werken zu Grammatik und Lexikographie, der in Córdoba auch das Amt eines Richters (''qāḍī'') innehatte.<ref name="ftn1">Bosch-Vilà, Ibn al-Ḳūṭiyya, S. 847.</ref> Im Allgemeinen wird er als Autor der hier zitierten „Geschichte der Eroberung von al-Andalus“ (''Tārīḫ iftitāḥ al-Andalus'') angesehen. Am Ende des einzigen überlieferten Manuskriptes wird das Werk als „Geschichte des Ibn al-Qūṭiyya“ (''tārīḫ Ibn al-Qūṭiyya'') bezeichnet. Dieses wird zu Anfang mit der Phrase eingeleitet „Es berichtete uns Abū Bakr Muḥammad b. ʿUmar b. ʿAbd al-ʿAzīz [b. al-Qūṭiyya].“<ref name="ftn2">Ibn al-Qūṭiyya, Tārīḫ, ed. al-Ibyārī, S. 29, 127.</ref> Diese Form der Einleitung impliziert, dass es sich bei dem erhaltenen Manuskript um eine von einem oder mehreren Schülern getätigte Abschrift des Werkes bzw. eine Form von „Vorlesungsmitschriften“ handelt, von der allerdings nicht klar ist, ob sie vom Autor selbst authentifiziert wurde. Die Tatsache, dass einige Zitate des Werkes bei späteren arabisch-islamischen Geschichtsschreibern im einzigen erhaltenen Manuskript nicht wiederzufinden sind, impliziert, dass wohl mehrere Varianten des Werkes in Umlauf waren. Damit stellt sich die Frage, ob man hier in der üblichen Weise von einer Autorenschaft sprechen kann. Soweit eine Datierung des Manuskriptes möglich ist, handelt es sich um eine korrumpierte Kurzversion einer Mit- oder Abschrift, die im oder nach dem 11. Jahrhundert hergestellt wurde.<ref name="ftn3">Ibn al-Qūṭīya, ''History'', übers. James, S. 18; König, Rückbindung, S. 132-133.</ref> </div>
<div style="margin-left:0cm;margin-right:0cm;">Bei Ibn al-Qūṭiyya (gest. 367/977) handelt es sich um einen in Sevilla geborenen und ausgebildeten muslimischen Gelehrten und einen in al-Andalus bekannten Autor von Gedichten, Werken zu Grammatik und Lexikographie, der in Córdoba auch das Amt eines Richters (''qāḍī'') innehatte.<ref name="ftn1">Bosch-Vilà, Ibn al-Ḳūṭiyya, S. 847.</ref> Im Allgemeinen wird er als Autor der hier zitierten „Geschichte der Eroberung von al-Andalus“ (''Tārīḫ iftitāḥ al-Andalus'') angesehen. Am Ende des einzigen überlieferten Manuskriptes wird das Werk als „Geschichte des Ibn al-Qūṭiyya“ (''tārīḫ Ibn al-Qūṭiyya'') bezeichnet. Dieses wird zu Anfang mit der Phrase eingeleitet „Es berichtete uns Abū Bakr Muḥammad b. ʿUmar b. ʿAbd al-ʿAzīz [b. al-Qūṭiyya].“<ref name="ftn2">Ibn al-Qūṭiyya, Tārīḫ, ed. al-Ibyārī, S. 29, 127.</ref> Diese Form der Einleitung impliziert, dass es sich bei dem erhaltenen Manuskript um eine von einem oder mehreren Schülern getätigte Abschrift des Werkes bzw. eine Form von „Vorlesungsmitschriften“ handelt, von der allerdings nicht klar ist, ob sie vom Autor selbst authentifiziert wurde. Die Tatsache, dass einige Zitate des Werkes bei späteren arabisch-islamischen Geschichtsschreibern im einzigen erhaltenen Manuskript nicht wiederzufinden sind, impliziert, dass wohl mehrere Varianten des Werkes in Umlauf waren. Damit stellt sich die Frage, ob man hier in der üblichen Weise von einer Autorenschaft sprechen kann. Soweit eine Datierung des Manuskriptes möglich ist, handelt es sich um eine korrumpierte Kurzversion einer Mit- oder Abschrift, die im oder nach dem 11. Jahrhundert hergestellt wurde.<ref name="ftn3">Ibn al-Qūṭīya, ''History'', übers. James, S. 18; König, Rückbindung, S. 132-133.</ref> </div>
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== Kontextualisierung, Analyse & Interpretation ==
== Kontextualisierung, Analyse & Interpretation ==


<div style="margin-left:0cm;margin-right:0cm;">Vor diesem Hintergrund ist die Forschung zu sehr unterschiedlichen Bewertungen der Genealogie gekommen. Manche sehen in ihr nicht unbedingt Ausdruck einer bestimmten Zielsetzung des Autors, sondern als weiteres Beispiel für die hohe Bedeutung von Genealogien im arabisch-islamischen Schrifttum.<ref name="ftn16">Christys, ''Christians'' S. 168-170; Christys, History, S. 338; Ibn al-Qūṭīya, übers. James, S. 38.</ref> Dennoch ist die Prominenz dieser Genealogie innerhalb und zu Anfang eines Geschichtswerks, nicht einer Biographiensammlung, ungewöhnlich. Folglich schreibt der Großteil der Forschung Ibn al-Qūṭiyya unterschiedliche Motivationen zu, eine königliche Abkunft zu behaupten oder – sollte sie authentisch sein – an so prominente Stelle zu tun:<ref name="ftn17">Zusammenfassend: König, Rückbindung, S. 134-136.</ref> Wenig überraschend ist die Überlegung, Ibn al-Qūṭiyya habe mit der Dokumentation dieser Genealogie bewusst oder unbewusst seinen sozialen Status demonstrieren oder aufwerten wollen.<ref name="ftn18">Vgl. etwa Collins, Early Medieval Spain, S. 190.</ref> Bezüglich der jeweiligen Motivationen wird spekuliert, Ibn al-Qūṭiyya habe seine Abstammung von einer Königsfamilie sowie die Beziehungen seiner Vorfahren zu den Umayyaden in Szene setzen<ref name="ftn19">Barkai, ''Enemigo'', S. 64-65; Manzano Moreno, ''Conquistadores'', S. 40.</ref> oder gar behaupten wollen, seine Familie habe den Umayyaden die Herrschaft über die Iberische Halbinsel übergeben.<ref name="ftn20">Martinez-Gros, Adoption, S. 19.</ref> Andere sehen in der Genealogie ein soziopolitisches Manifest, das der Aufwertung der so genannten ''muwalladūn'', also zum Islam konvertierter autochthoner Familien dienen solle, unter denen gerade im 10. Jahrhundert vielfach Unzufriedenheit herrschte.<ref name="ftn21">Fierro, La obra histórica, S. 510-511; García Moreno, Spanish Gothic Consciousness, S. 311-312; Barkai, ''Enemigo'', S. 64-65.</ref> Egal wie man sich zu diesen Spekulationen positioniert: Anhand der Genealogie wird in jedem Falle deutlich, dass die Rolle, die seine Familie im Rahmen der Eroberung eingenommen hatte, für einen andalusischen Muslim immer noch von Bedeutung sein konnte. Sie deutet auch darauf hin, dass Familien, die an dieser Invasion in irgendeiner Weise beteiligt waren, eine gewisse Erinnerung an diese Ereignisse pflegten. Mit ihrer zunehmenden Integration dieser Familien in die muslimische Gesellschaft von al-Andalus wurde diese Erinnerung zum einen Bestandteil der muslimischen Erinnerungskultur, ging aber auch sukzessive verloren, wenn sie nicht schriftlich festgehalten wurde.<ref name="ftn22">König, ''Arabic-Islamic Views'', S. 160-161.</ref></div>|6=|7=|8=|3a=أخبرنا أبو محمد بن عمر بن عبد العزيز، قال: حدّثنا غير واحد من علمائنا (...): أن آخر ملوك القوط بالأندلس غيطشة، تــُوفي عن ثلاث أولاد، أكبرهم المند، ثم وقلة، ثم أرطباش، وكانو صغاراً عند وفاة أبيهم، فضبطت عليهم أمهم مُلك أبيهم بطليطلة، وانحرف لذريق، وكان قائداً للملك أبيهم، بمن يطيف به من رجال الحرب، فاحتل قرطبة. فلما دخل طارقُ بن زياد الأندلس، أيام الوليد بن عبد الملك، كتب لذريق إلى أولاد الملك غيطشة، وقد تـَرعرعوا وركبوا الخيل، يدعوهم إلى مناصرته، وأن تكون أيديهم واحدةً على عدوهم، وحشدوا الثغر، وقدموا ونزلوا شقــُندة وما يطمئنون إلى لذريق بدخول قرطبة، فخرج إليهم، ثم نهض للقاء طارق، فلما تقابلت الفتئان أجمع المــُند وأخوه على الغدر بلذريق، وأرسلوا في ليلتهم تلك إلى طارق يــُعلمونه أن لذريق إنما كان كلباً من كلاب أبيهم وأتباعه، ويسألونه الأمان، على أن يخرجوا إليه بالصباح، وأن يــُمضِي لهم ضياع أبيهم بالأندلس، وكانت ثلاث آلاف ضيعة، سُمِّيت بعد ذلك: صفايا الملوك.|3b=فلما أصبحوا انحاشوا بمن معهم إلى طارق، فكانوا سبب الفتح، فلما وصلوا إليه قالو له: أنت أمير نفسك أم على رأسك أمير؟ قال لهم: بلى، على رأسي أمير، وعلى الأمير أمير، وأذن لهم باللحاق بموسى بن نصير بإفريقية ليؤكد سببهم به، وسألوه الكتاب إليه بشأنهم معه، وما أعطاهم من عهده، ففعل. وساروا نحو موسى، فتلقَّؤه في انحداره إلى الأندلس على قرب من بلاد البربر، بكتاب طارق بما كان من إجابتهم إلى الطاعة، وما شرط لهم، فوجّههم موسى بن نصير إلى الوليد بن عبد الملك، ووصلو إليه وأنفذ لهم عهد طارق بن زياد، وعقد لكل واحد منهم بذلك سجلاً، ومكانت سجلاتهم: ألا يقوموا إلى داخل عليهم ولا إلى خارج منهم.|3c=وقدموا الأندلس، وكانوا بهذا الحال، إلى أن توفي المُند، وخَلَّف إبنة، وهي سارة القوطية، وابنين صغيرين، أحدهما، وعباس المتوفي بجليقية، فبسط أرطباش (يده) إلى ضيعهم فقبضها إلى صياعه، وذلك في أول ولاية هشام بن عبد الملك. فأنشأت مركباً بإشبيلية. وكان أبوها المُند قد آشر سُكنى إشبيلية، وصار له من الضيع ألف ضيعة بغرب الأندلس، وصار لأرطباش مثله في وسط الأندلس، ولزم سكنى قرطبة. ومن نسله: أبو سعيد القومس. (...) وصار لوقلة ألف ضيعة بشرق الأندلس، وكان آثر سكنى طليلة. و من نسله: حفص بن البر، قاضى العجم. ثم توجهت بأخويها بمركب إلى الشام حتى نزلت بعسقلان، ثم قصدت حتى وقفت بباب هشام بن عبد الملك، فأنهت خبرها والعهد المنعقد لأبيها على الوليد، وتظلمت من عمها أرطباش، فأوصلها إلى نفسه، ونظرت إلى عبد الرحمن بن معاوية صبياً بين يديه، وكان عبد الرحمن يحفظ ذلك لها بالأندلس، وكانت إذا أتت قُرطبة أذن لها في دخول القصر إلى العِيال. فكتب لها هشام إلى حنظلة بن صفوان الكلبي، عامل إفريقية، بإنهاد عهد الوليد بن عبد الملك، ويأمر بذلك عاملَه حُسام بن ضرار، وهو أبو الخطَّاب الكلبي، فتم لها ذلك. وأنكحها الخليفة هشام من عيسى بن مزاحم، فقدم معها الأندلس، وقبض ضياعها، وهو جد ابن القوطية (...).|4a=Es informierte uns Abu Bakr Muḥammad bin ‘Umar bin ‘Abd al-‘Azīz. Er sagte: Mehr als einer unserer Gelehrten (…) [berichtete], dass der letzte König der Goten [''al-Qūṭ''] in al-Andalus Witiza [''Ġayṭaša''] gewesen sei, der bei seinem Tod drei Söhne hinterließ: Der älteste war Almund, gefolgt von Waqala, gefolgt von Arṭabāš. Sie alle waren noch klein, als ihr Vater starb. So führte ihre Mutter das Königreich ihres Vaters für sie. Dann allerdings rebellierte Roderich [''Luḏrīq''], einer der Militärführer im Reiche ihres Vaters, gemeinsam mit einigen Militärs seiner Entourage und besetzte Córdoba. Als dann Ṭāriq bin Ziyād in der Herrschaftsperiode [des Kalifen] al-Walīd bin ‘Abd al-Malik in al-Andalus eintraf, schrieb Roderich an die Söhne Witizas, die nun schon erwachsen geworden waren und schon zu Pferde ritten, und rief sie dazu auf, ihm zum Siege zu verhelfen und gemeinsam mit vereinten Kräften gegen ihren Feind zusammenzuhalten. Da sammelten sie sich, traten den Marsch an und ließen sich in Secunda [''Šaqunda''] nieder, denn sie hatten nicht genügend Vertrauen zu Roderich, als dass sie Córdoba betreten hätten. So kam er also zu ihnen, dann bereitete er sich auf das Aufeinandertreffen mit Ṭāriq vor. Als dann die beiden Gruppen aufeinandertrafen, da entschlossen sich Almund und seine zwei Brüder, Roderich zu verraten. Und sie schickten in dieser ihrer Nacht zu Ṭāriq, ließen ihm mitteilen, dass Roderich ein Hund von den Hunden ihres Vaters und seiner Anhänger gewesen sei, und baten ihn um Schutz unter der Bedingung, dass sie am nächsten Morgen zu ihm überlaufen würden. Auch [ließen sie ihm mitteilen], dass ihnen die Domänen ihres Vaters in al-Andalus weggenommen worden seien. Es handelte sich dabei um dreitausend Landgüter, die später "die Krongüter" [''ṣafāyā al-mulūk''] genannt wurden.|4b=Als sie dann am nächsten Morgen erwachten, machten sie sich mit ihren Leuten auf zu Ṭāriq, was dann auch die Ursache der Eroberung war. Als sie ihn erreichten, sagten sie zu ihm: Bist Du Befehlshaber in eigenem Recht oder steht über Dir noch ein Befehlshaber? Da sagte er zu ihnen: Aber nein, mir ist ein Befehlshaber vorgesetzt und diesem wiederum ein Befehlshaber. Dann gestattete er ihnen, sich zu Mūsā bin Nuṣayr in Nordafrika [''Ifrīqīya''] zu begeben, damit er ihr Anliegen bestätige. Auch baten sie ihn um ein Schreiben an ihn [Mūsā] mit Bezug auf ihre Verhandlung mit ihm sowie auf den Vertrag, den er ihnen gegeben hatte, was er dann auch tat. Sie machten sich dann zu Mūsā auf. Sie trafen auf ihn, als er gerade dabei war, sich von den Regionen der Berber auf den Weg nach al-Andalus zu machen, und gaben ihm das Schreiben von Ṭāriq, das ihre Unterwerfung und die ihnen auferlegten Bedingungen enthielt. Musa bin Nuṣair schickte sie daraufhin zu al-Walīd bin ʿAbd al-Malik. Sie gelangten zu ihm und er ratifizierte ihnen gegenüber den Vertrag von Ṭāriq bin Ziyād. Außerdem verpflichtete er sie in Form eines Schriftstückes zum neutralen Verhalten sowohl im Innern als auch nach außen.|4c=Sie machten sich dann nach al-Andalus auf, wo sie diesen Vereinbarungen treu blieben, bis schließlich Almund starb und eine Tochter hinterließ, nämlich Sara die Gotin [''Sāra al-Qūṭiyya''] sowie zwei kleine Söhne – einer von ihnen Bischof [''al-maṭrān''] in Sevilla [''Išbīliya''] und ‘Abbās, der in Galicien verstarb [''Ǧalliqiyya'']. Da fand Arṭabaš Gefallen an ihren Domänen und fügte sie den seinen hinzu, und das war zu Beginn der Herrschaft von Hišām b. ʿAbd al-Malik. Sie [Sāra] schuf sich dann ein Gefolge in Sevilla, denn ihr Vater hatte es vorgezogen, sich in Sevilla niederzulassen. Ihm waren von den Domänen eintausend Landgüter im Westen von al-Andalus zugefallen. Dasselbe galt für Arṭabāš, der sich in Córdoba [''Qurṭuba''] niedergelassen hatte, im Zentrum von al-Andalus. Zu seiner Nachkommenschaft gehört Abū Saʿīd al-Qūmis. (…) Waqala erhielt tausend Landgüter im Osten von al-Andalus und hatte es vorgezogen, sich in Toledo [''Ṭulayṭula''] niederzulassen. Zu seiner Nachkommenschaft gehört Ḥafṣ bin Albar, der Qaḍī der Nichtaraber [''al-‘aǧam'']. Sie [Sāra] machte sich daraufhin mit ihren zwei Brüdern per Schiff nach Syrien auf, bis sie in Askalon [''‘Asqalān''] eintraf. Dann machte sie sich auf den Weg bis sie vor die Pforte des Hišām bin ʿAbd al-Malik kam. Sie übermittelte ihm ihre Nachricht und informierte ihn von dem Vertrag, der zwischen ihrem Vater und al-Walīd geschlossen worden war. Auch beschwerte sie sich über ihren Onkel Arṭabāš. Er ließ sie zu sich, so dass sie auch einen Blick auf den jungen ‘Abd al-Raḥmān bin Muʿāwiya warf. Dieser erinnerte sich später in al-Andalus daran und erlaubte ihr, wenn sie nach Córdoba kam, das Betreten des Palastes zu den Familienmitgliedern. Hišām setzte dann für sie ein Schriftstück an Ḥanẓala bin Ṣafwan al-Kalbī, den Gouverneur von Nordafrika, aus, in dem er ihn aufforderte, den Vertrag des al-Walīd bin ‘Abd al-Malik umzusetzen. Der befahl seinem Statthalter Ḥusām bin Ḍarar, also Abū l-Ḫaṭṭāb al-Kalbī (r. 125-127/743-745), der das für sie ausführte. Der Kalif Hišām gab sie dann ‘Īsā bin Muzaḥim zur Frau, der sich mit ihr nach al-Andalus aufmachte und ihre Ländereien an sich nahm. Er ist der Vorfahre von Ibn al-Qūṭiyya (…).}}
<div style="margin-left:0cm;margin-right:0cm;">Vor diesem Hintergrund ist die Forschung zu sehr unterschiedlichen Bewertungen der Genealogie gekommen. Manche sehen in ihr nicht unbedingt Ausdruck einer bestimmten Zielsetzung des Autors, sondern als weiteres Beispiel für die hohe Bedeutung von Genealogien im arabisch-islamischen Schrifttum.<ref name="ftn16">Christys, ''Christians'' S. 168-170; Christys, History, S. 338; Ibn al-Qūṭīya, übers. James, S. 38.</ref> Dennoch ist die Prominenz dieser Genealogie innerhalb und zu Anfang eines Geschichtswerks, nicht einer Biographiensammlung, ungewöhnlich. Folglich schreibt der Großteil der Forschung Ibn al-Qūṭiyya unterschiedliche Motivationen zu, eine königliche Abkunft zu behaupten oder – sollte sie authentisch sein – an so prominente Stelle zu tun:<ref name="ftn17">Zusammenfassend: König, Rückbindung, S. 134-136.</ref> Wenig überraschend ist die Überlegung, Ibn al-Qūṭiyya habe mit der Dokumentation dieser Genealogie bewusst oder unbewusst seinen sozialen Status demonstrieren oder aufwerten wollen.<ref name="ftn18">Vgl. etwa Collins, Early Medieval Spain, S. 190.</ref> Bezüglich der jeweiligen Motivationen wird spekuliert, Ibn al-Qūṭiyya habe seine Abstammung von einer Königsfamilie sowie die Beziehungen seiner Vorfahren zu den Umayyaden in Szene setzen<ref name="ftn19">Barkai, ''Enemigo'', S. 64-65; Manzano Moreno, ''Conquistadores'', S. 40.</ref> oder gar behaupten wollen, seine Familie habe den Umayyaden die Herrschaft über die Iberische Halbinsel übergeben.<ref name="ftn20">Martinez-Gros, Adoption, S. 19.</ref> Andere sehen in der Genealogie ein soziopolitisches Manifest, das der Aufwertung der so genannten ''muwalladūn'', also zum Islam konvertierter autochthoner Familien dienen solle, unter denen gerade im 10. Jahrhundert vielfach Unzufriedenheit herrschte.<ref name="ftn21">Fierro, La obra histórica, S. 510-511; García Moreno, Spanish Gothic Consciousness, S. 311-312; Barkai, ''Enemigo'', S. 64-65.</ref> Egal wie man sich zu diesen Spekulationen positioniert: Anhand der Genealogie wird in jedem Falle deutlich, dass die Rolle, die seine Familie im Rahmen der Eroberung eingenommen hatte, für einen andalusischen Muslim immer noch von Bedeutung sein konnte. Sie deutet auch darauf hin, dass Familien, die an dieser Invasion in irgendeiner Weise beteiligt waren, eine gewisse Erinnerung an diese Ereignisse pflegten. Mit ihrer zunehmenden Integration dieser Familien in die muslimische Gesellschaft von al-Andalus wurde diese Erinnerung zum einen Bestandteil der muslimischen Erinnerungskultur, ging aber auch sukzessive verloren, wenn sie nicht schriftlich festgehalten wurde.<ref name="ftn22">König, ''Arabic-Islamic Views'', S. 160-161.</ref></div>|6=Ibn al-Qūṭiyya, ''Tariḫ iftitaḥ al-Andalus'', ed. Ibrāhīm al-Ibyārī, Beirut / Kairo 1989, S. 29-32.
 
''Historia de la conquista de España de Abenalcotía el cordobès'', ed. Julián Ribera y Tarragó, Madrid: Tipografía de la Revista de los Archivos, 1926.
 
''The History of Ibn al-Qūṭīya'', übers. David James, London: Routledge, 2009.
 
''Histoire de la conquête de l’Espagne par les Musulmans traduite de la chronique d’Ibn al-Kouthya'', ed. Auguste Cherbonneau, Paris: Imprimerie impériale, 1857.|7=<div style="margin-left:0cm;margin-right:0cm;">Barkai, Ron:'' El enemigo en el espejo: cristianos y musulmanes en la España medieval'', Madrid: RIALP, 2007.</div>
 
<div style="margin-left:0cm;margin-right:0cm;">Bosch-Vilá, J.: Ibn al-Ḳūṭiyya, in: Encyclopaedia of Islam 2, Bd. 3, Leiden: Brill, 1986, S. 847.</div>
 
<div style="margin-left:0cm;margin-right:0cm;">Chalmeta, Pedro: ''Invasión e islamización. La sumisión de Hispania y la formación de al-Andalus'', Jaén: Universidad de Jaén, 2003.</div>
 
<div style="margin-left:0cm;margin-right:0cm;">Christys, Ann: ''Christians in al-Andalus'', Richmond: Curzon, 2002.</div>
 
<div style="margin-left:0cm;margin-right:0cm;">Christys, Ann: The History of Ibn Habib and Ethnogenesis in al-Andalus, in: Richard Corradini, Max Diesenberger, Helmut Reimitz (Hrsg.), ''The Construction of Communities in the Early Middle Ages. Texts, Resources and Artefacts'', Leiden: Brill, 2003, S. 323-338.</div>
 
<div style="margin-left:0cm;margin-right:0cm;">Clarke, Nicola: ''The Muslim Conquest of Iberia: Medieval Arabic Narratives'', London: Routledge, 2012.</div>
 
<div style="margin-left:0cm;margin-right:0cm;">Collins, Roger: ''Early Medieval Spain. Unity in Diversity, 400-1000'', Basingstoke: MacMillan, 1983.</div>
 
<div style="margin-left:0cm;margin-right:0cm;">Dhanūn Ṭāha, ʿAbdulwāḥid:'' The Muslim Conquest and Settlement of North Africa and Spain'', London: Routledge, 1989.</div>
 
<div style="margin-left:0cm;margin-right:0cm;">Fierro, María Isabel: La obra histórica de Ibn al-Qutiyya, in: ''al-Qantara'' 10/2 (1989), S. 485–512.</div>
 
<div style="margin-left:0cm;margin-right:0cm;">García Moreno, Luís: Spanish Gothic Consciousness, in: Alberto Ferreiro (Hrsg.): ''The Visigoths. Studies in Culture and Society'', Leiden: Brill, 1999, S. 303-323.</div>
 
<div style="margin-left:0cm;margin-right:0cm;">König, Daniel G.: Rückbindung an die westgotische Vergangenheit. Zur Interpretation der Genealogie des Ibn al-Qūtịyya’, in: Michael Borgolte, Julia Dücker, Marcel Müllerburg, Bernd Schneidmüller (Hrsg.), ''Integration und Desintegration der Kulturen im europäischen Mittelalter'', Berlin: Akademie, 2011, S. 127–137.</div>
 
<div style="margin-left:0cm;margin-right:0cm;">König, Daniel G.: ''Arabic-Islamic Views of the Latin West. Tracing the Emergence of Medieval Europe'', Oxford: OUP, 2015.</div>
 
<div style="margin-left:0cm;margin-right:0cm;">Manzano Moreno, Eduardo: ''Conquistadores, emires y califas. Los Omeyas y la formación de al-Andalus, ''Barcelona: Crítica, 2006.</div>
 
<div style="margin-left:0cm;margin-right:0cm;">Martinez-Gros, Gabriel: L’adoption de l’Occident chez les Omeyyades de Cordoue, in: Augustin Redondo (Hrsg.): ''Les représentations de l’Autre dans l'espace ibérique et ibéro-américain'', Paris: Presses de la Sorbonne nouvelle, 1991, S. 15-22.</div>|8=|3a=أخبرنا أبو محمد بن عمر بن عبد العزيز، قال: حدّثنا غير واحد من علمائنا (...): أن آخر ملوك القوط بالأندلس غيطشة، تــُوفي عن ثلاث أولاد، أكبرهم المند، ثم وقلة، ثم أرطباش، وكانو صغاراً عند وفاة أبيهم، فضبطت عليهم أمهم مُلك أبيهم بطليطلة، وانحرف لذريق، وكان قائداً للملك أبيهم، بمن يطيف به من رجال الحرب، فاحتل قرطبة. فلما دخل طارقُ بن زياد الأندلس، أيام الوليد بن عبد الملك، كتب لذريق إلى أولاد الملك غيطشة، وقد تـَرعرعوا وركبوا الخيل، يدعوهم إلى مناصرته، وأن تكون أيديهم واحدةً على عدوهم، وحشدوا الثغر، وقدموا ونزلوا شقــُندة وما يطمئنون إلى لذريق بدخول قرطبة، فخرج إليهم، ثم نهض للقاء طارق، فلما تقابلت الفتئان أجمع المــُند وأخوه على الغدر بلذريق، وأرسلوا في ليلتهم تلك إلى طارق يــُعلمونه أن لذريق إنما كان كلباً من كلاب أبيهم وأتباعه، ويسألونه الأمان، على أن يخرجوا إليه بالصباح، وأن يــُمضِي لهم ضياع أبيهم بالأندلس، وكانت ثلاث آلاف ضيعة، سُمِّيت بعد ذلك: صفايا الملوك.|3b=فلما أصبحوا انحاشوا بمن معهم إلى طارق، فكانوا سبب الفتح، فلما وصلوا إليه قالو له: أنت أمير نفسك أم على رأسك أمير؟ قال لهم: بلى، على رأسي أمير، وعلى الأمير أمير، وأذن لهم باللحاق بموسى بن نصير بإفريقية ليؤكد سببهم به، وسألوه الكتاب إليه بشأنهم معه، وما أعطاهم من عهده، ففعل. وساروا نحو موسى، فتلقَّؤه في انحداره إلى الأندلس على قرب من بلاد البربر، بكتاب طارق بما كان من إجابتهم إلى الطاعة، وما شرط لهم، فوجّههم موسى بن نصير إلى الوليد بن عبد الملك، ووصلو إليه وأنفذ لهم عهد طارق بن زياد، وعقد لكل واحد منهم بذلك سجلاً، ومكانت سجلاتهم: ألا يقوموا إلى داخل عليهم ولا إلى خارج منهم.|3c=وقدموا الأندلس، وكانوا بهذا الحال، إلى أن توفي المُند، وخَلَّف إبنة، وهي سارة القوطية، وابنين صغيرين، أحدهما، وعباس المتوفي بجليقية، فبسط أرطباش (يده) إلى ضيعهم فقبضها إلى صياعه، وذلك في أول ولاية هشام بن عبد الملك. فأنشأت مركباً بإشبيلية. وكان أبوها المُند قد آشر سُكنى إشبيلية، وصار له من الضيع ألف ضيعة بغرب الأندلس، وصار لأرطباش مثله في وسط الأندلس، ولزم سكنى قرطبة. ومن نسله: أبو سعيد القومس. (...) وصار لوقلة ألف ضيعة بشرق الأندلس، وكان آثر سكنى طليلة. و من نسله: حفص بن البر، قاضى العجم. ثم توجهت بأخويها بمركب إلى الشام حتى نزلت بعسقلان، ثم قصدت حتى وقفت بباب هشام بن عبد الملك، فأنهت خبرها والعهد المنعقد لأبيها على الوليد، وتظلمت من عمها أرطباش، فأوصلها إلى نفسه، ونظرت إلى عبد الرحمن بن معاوية صبياً بين يديه، وكان عبد الرحمن يحفظ ذلك لها بالأندلس، وكانت إذا أتت قُرطبة أذن لها في دخول القصر إلى العِيال. فكتب لها هشام إلى حنظلة بن صفوان الكلبي، عامل إفريقية، بإنهاد عهد الوليد بن عبد الملك، ويأمر بذلك عاملَه حُسام بن ضرار، وهو أبو الخطَّاب الكلبي، فتم لها ذلك. وأنكحها الخليفة هشام من عيسى بن مزاحم، فقدم معها الأندلس، وقبض ضياعها، وهو جد ابن القوطية (...).|4a=Es informierte uns Abu Bakr Muḥammad bin ‘Umar bin ‘Abd al-‘Azīz. Er sagte: Mehr als einer unserer Gelehrten (…) [berichtete], dass der letzte König der Goten [''al-Qūṭ''] in al-Andalus Witiza [''Ġayṭaša''] gewesen sei, der bei seinem Tod drei Söhne hinterließ: Der älteste war Almund, gefolgt von Waqala, gefolgt von Arṭabāš. Sie alle waren noch klein, als ihr Vater starb. So führte ihre Mutter das Königreich ihres Vaters für sie. Dann allerdings rebellierte Roderich [''Luḏrīq''], einer der Militärführer im Reiche ihres Vaters, gemeinsam mit einigen Militärs seiner Entourage und besetzte Córdoba. Als dann Ṭāriq bin Ziyād in der Herrschaftsperiode [des Kalifen] al-Walīd bin ‘Abd al-Malik in al-Andalus eintraf, schrieb Roderich an die Söhne Witizas, die nun schon erwachsen geworden waren und schon zu Pferde ritten, und rief sie dazu auf, ihm zum Siege zu verhelfen und gemeinsam mit vereinten Kräften gegen ihren Feind zusammenzuhalten. Da sammelten sie sich, traten den Marsch an und ließen sich in Secunda [''Šaqunda''] nieder, denn sie hatten nicht genügend Vertrauen zu Roderich, als dass sie Córdoba betreten hätten. So kam er also zu ihnen, dann bereitete er sich auf das Aufeinandertreffen mit Ṭāriq vor. Als dann die beiden Gruppen aufeinandertrafen, da entschlossen sich Almund und seine zwei Brüder, Roderich zu verraten. Und sie schickten in dieser ihrer Nacht zu Ṭāriq, ließen ihm mitteilen, dass Roderich ein Hund von den Hunden ihres Vaters und seiner Anhänger gewesen sei, und baten ihn um Schutz unter der Bedingung, dass sie am nächsten Morgen zu ihm überlaufen würden. Auch [ließen sie ihm mitteilen], dass ihnen die Domänen ihres Vaters in al-Andalus weggenommen worden seien. Es handelte sich dabei um dreitausend Landgüter, die später "die Krongüter" [''ṣafāyā al-mulūk''] genannt wurden.|4b=Als sie dann am nächsten Morgen erwachten, machten sie sich mit ihren Leuten auf zu Ṭāriq, was dann auch die Ursache der Eroberung war. Als sie ihn erreichten, sagten sie zu ihm: Bist Du Befehlshaber in eigenem Recht oder steht über Dir noch ein Befehlshaber? Da sagte er zu ihnen: Aber nein, mir ist ein Befehlshaber vorgesetzt und diesem wiederum ein Befehlshaber. Dann gestattete er ihnen, sich zu Mūsā bin Nuṣayr in Nordafrika [''Ifrīqīya''] zu begeben, damit er ihr Anliegen bestätige. Auch baten sie ihn um ein Schreiben an ihn [Mūsā] mit Bezug auf ihre Verhandlung mit ihm sowie auf den Vertrag, den er ihnen gegeben hatte, was er dann auch tat. Sie machten sich dann zu Mūsā auf. Sie trafen auf ihn, als er gerade dabei war, sich von den Regionen der Berber auf den Weg nach al-Andalus zu machen, und gaben ihm das Schreiben von Ṭāriq, das ihre Unterwerfung und die ihnen auferlegten Bedingungen enthielt. Musa bin Nuṣair schickte sie daraufhin zu al-Walīd bin ʿAbd al-Malik. Sie gelangten zu ihm und er ratifizierte ihnen gegenüber den Vertrag von Ṭāriq bin Ziyād. Außerdem verpflichtete er sie in Form eines Schriftstückes zum neutralen Verhalten sowohl im Innern als auch nach außen.|4c=Sie machten sich dann nach al-Andalus auf, wo sie diesen Vereinbarungen treu blieben, bis schließlich Almund starb und eine Tochter hinterließ, nämlich Sara die Gotin [''Sāra al-Qūṭiyya''] sowie zwei kleine Söhne – einer von ihnen Bischof [''al-maṭrān''] in Sevilla [''Išbīliya''] und ‘Abbās, der in Galicien verstarb [''Ǧalliqiyya'']. Da fand Arṭabaš Gefallen an ihren Domänen und fügte sie den seinen hinzu, und das war zu Beginn der Herrschaft von Hišām b. ʿAbd al-Malik. Sie [Sāra] schuf sich dann ein Gefolge in Sevilla, denn ihr Vater hatte es vorgezogen, sich in Sevilla niederzulassen. Ihm waren von den Domänen eintausend Landgüter im Westen von al-Andalus zugefallen. Dasselbe galt für Arṭabāš, der sich in Córdoba [''Qurṭuba''] niedergelassen hatte, im Zentrum von al-Andalus. Zu seiner Nachkommenschaft gehört Abū Saʿīd al-Qūmis. (…) Waqala erhielt tausend Landgüter im Osten von al-Andalus und hatte es vorgezogen, sich in Toledo [''Ṭulayṭula''] niederzulassen. Zu seiner Nachkommenschaft gehört Ḥafṣ bin Albar, der Qaḍī der Nichtaraber [''al-‘aǧam'']. Sie [Sāra] machte sich daraufhin mit ihren zwei Brüdern per Schiff nach Syrien auf, bis sie in Askalon [''‘Asqalān''] eintraf. Dann machte sie sich auf den Weg bis sie vor die Pforte des Hišām bin ʿAbd al-Malik kam. Sie übermittelte ihm ihre Nachricht und informierte ihn von dem Vertrag, der zwischen ihrem Vater und al-Walīd geschlossen worden war. Auch beschwerte sie sich über ihren Onkel Arṭabāš. Er ließ sie zu sich, so dass sie auch einen Blick auf den jungen ‘Abd al-Raḥmān bin Muʿāwiya warf. Dieser erinnerte sich später in al-Andalus daran und erlaubte ihr, wenn sie nach Córdoba kam, das Betreten des Palastes zu den Familienmitgliedern. Hišām setzte dann für sie ein Schriftstück an Ḥanẓala bin Ṣafwan al-Kalbī, den Gouverneur von Nordafrika, aus, in dem er ihn aufforderte, den Vertrag des al-Walīd bin ‘Abd al-Malik umzusetzen. Der befahl seinem Statthalter Ḥusām bin Ḍarar, also Abū l-Ḫaṭṭāb al-Kalbī (r. 125-127/743-745), der das für sie ausführte. Der Kalif Hišām gab sie dann ‘Īsā bin Muzaḥim zur Frau, der sich mit ihr nach al-Andalus aufmachte und ihre Ländereien an sich nahm. Er ist der Vorfahre von Ibn al-Qūṭiyya (…).}}
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