Franz von Assisi (Heiliger)
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Franz von Assisi, auch Franziskus von Assisi, geboren als Giovanni di Pietro di Bernardone (*1181 und †1226 in Assisi, Italien) war Gründer der Franziskaner und Klarissen.
Neben Maria ist er einer der am meisten dargestellten Heiligen in der neuzeitlichen Kunst.
Leben und Wirken
Franziskus wuchs als Sohn des Teppichhändlers Pietro di Bernardone auf. Seine Mutter Giovanna soll ihn zu Ehren Jesu in einem Stall geboren haben, woraufhin ein Pilger bat das Baby anzuschauen und ihm eine besondere moralische Größe voraussagte. Seine Mutter taufte ihn Giovanni nach Johannes dem Täufer, aber nachdem sein Vater aus Frankreich zurückkehrte, erhielt er seinen Rufnamen Franziskus.
Franziskus erhielt eine gute Ausbildung, damit auch er Kaufmann werden konnte. Jedoch zog er 1202 in den Krieg gegen das benachbarte Perugia, wo er in Gefangenschaft geriet und krank wurde. Nachdem er Freiheit erlangte, machte Franziskus sich auf den Weg nach Apulien, um Ritter im päpstlichen Heer zu werden. In Spoleto jedoch hatte er einen Traum, der ihm beauftragte dem Herrn als Knecht zu folgen. Daraufhin kehrte er nach Assisi zurück, lebte ein Leben in Meditation und Frömmigkeit und pilgerte nach Rom zum Petersgrab.
1205 forderte ein Gekreuzigter in San Damiano Franziskus auf die gefallene Kirche zu restaurieren. Dafür nahm er auch Waren und Geld aus dem Geschäft seiner Eltern, wodurch er bei seinem Vater in Ungnade fiel. 1206 nahm er öffentlich seine Kleidung ab und verkündete im Beisein des Bischofs Guido II. den Verzicht seines Erbes und gab sich vollständig Gott hin. Folgend lebte er in Einsamkeit und Armut und setzte die heute nicht mehr existierende Kirche San Pietro alla Spina und die Kapelle Portiuncula wieder instand. 1208 begann er zu predigen und sammelte langsam Anhänger. Papst Innozenz III. bestätigte ihre Regel 1209 und beauftragte die Franziskaner mit der Bußpredigt. Auch wurde Franziskus zum Diakon ordiniert, aus Demut strebte er aber nie einen Aufstieg ins Priesteramt an. 1212 gründete er mit Klara von Assisi den Klarissen-Orden, nachdem er sie in Portiuncula einkleidete.
Franziskus suchte das Martyrium im Heiligen Land, doch scheiterte. 1219 reiste er in den Nahen Osten, wo er in Ägypten vergeblich versuchte den Sultan al-Malik al-Kamil zu bekehren. Als er 1220 nach Assisi zurückkehrte übertrug er nach internen Streitigkeiten die Ordensleitung an Pietro Cattani. 1221 wurde ein Dritter Orden für Anhänger gegründet, die durch Beruf und Familie in der Welt zurückgehalten wurden.
Wieder lebte er ein zurückgezogenes Leben in strenger Buße. 1224, auf einem Berg bei La Verna, erschien Franziskus ein Seraph, der ihm die Wundmale Christi verlieh.
Erkrankt und fast erblindet, dichtete er 1225 den Sonnengesang (Cantico delle Creature). Kurz vor seinem Tod ließ er sich in die Portiuncula bringen, wo er am 3. Oktober 1226 starb.
Er wurde am 16. Juli 1228 von Papst Gregor IX. heiliggesprochen.
Bildtraditionen
Attribute
Franziskus wird meistens mittleren Alters mit Tonsur, teilweise mit und ohne Bart in einer braunen Kutte mit dem Strick mit drei Knoten, welche an die Gelübde von Armut, Keuschheit und Gehorsam erinnern, dargestellt. Sein Hauptattribut sind die Wundmale Christi, aber er wird auch oft mit Buch, Totenkopf, Kruzifix oder Vögeln dargestellt.
Weitere Attribute
- Wolf
- Lilie/Lilienstab
- Seraph
- Reichsapfel
- Wagen
- Lamm
Darstellungsmotive
Zyklen
Das Leben des Heiligen hat viele Zyklen über sein Leben und seine Legende inspiriert, das wohl am erwähnenswerteste ist das große Freskenzyklus in der Oberkirche der Basilika San Francesco in Assisi von Giotto di Bondone (siehe Abb.2). Basierend auf der Legenda Maior von Bonaventura, einem späteren Ordensgeneral, zeigt der Zyklus 28 Szenen aus Franziskus‘ Leben.
Wunder
Vertreibung der Dämonen aus Arezzo
Als Franziskus in der Vorstadt von Arezzo während eines Bürgerkrieges lebte, sah er einen Teufel über die Stadt fliegen, welcher versuchte die Leute zu Mordtaten zu verleiten. Er schickte Bruder Silvester um diesen zu vertreiben, woraufhin alle bösen Geister aus Arezzo flohen.
➔ Giotto di Bondone, Freskenzyklus in der Oberkirche (1297-1299), Basilika San Francesco in Assisi
➔ Benozzo Gozzoli, Freskenzyklus über das Leben des Heiligen Franziskus (1542), Museumskomplex von San Francesco in Montefalco
Quelle aus Gestein
Durch sein Gebet hat Franziskus eine Quelle aus Gestein fließen lassen, um einen Bauer, der ihn auf seinem Esel hat reiten lassen, vor dem Verdursten zu bewahren.
➔ Giotto di Bondone, Freskenzyklus in der Oberkirche (1297-1299), Basilika San Francesco in Assisi
Vogelpredigt
In Bevagna fand Franziskus einen Ort, an dem viel verschieden Vögel versammelt waren. Er trat unter sie und forderte die Vögel auf das Lob Gottes zu singen. Sie reckten ihre Hälse, schlugen mit ihren Flügeln und beobachteten Franziskus. Nachdem er das Zeichen des Kreuzes, erhielten die Vögel die Erlaubnis davon zu fliegen.
➔ Maestro della Croce, Hl. Franziskus empfängt die Wundmale und Geschichten des Hl. Franziskus (um 1250), Bardi Kapelle in Santa Croce in Florenz (siehe Abb.3)
➔ Guido di Graciano, Tafelbild über den Hl. Franziskus und Geschichten von seinem Leben (nach 1270), Pinacoteca Nazionale Siena
➔ Franziskusmeister, Fresko in der Unterkirche (um 1295), Basilika San Francesco in Assisi
➔ Giotto di Bondone, Freskenzyklus in der Oberkirche (1297-1299), Basilika San Francesco in Assisi
➔ Benozzo Gozzoli, Freskenzyklus über das Leben des Hl.Franziskus (1542), Museumskomplex von San Francesco in Montefalco
Tod des Edlen von Celano
Ein vornehmer Mann lud Franziskus zum Essen mit seiner Familie ein. Bevor sie sich setzten, nahm Franziskus den Mann zur Seite und forderte ihn auf zu beichten, da er bald sterben würde. Der vornehme Mann tat dies und starb nachdem sie sich hingesetzt hatten.
➔ Giotto di Bondone, Freskenzyklus in der Oberkirche (1297-1299), Basilika San Francesco in Assisi
Wolf von Gubbio
Bei Gubbio trieb sich ein gefährlicher Wolf umher, der die Menschen angriff. Aus Mitleid trat Franziskus dem Wolf entgegen. Die Bewohner warnten ihn, doch er ging unbewaffnet zu dem Wolf. Dieser rannte ihm mit offenen Rachen entgegen, doch Franziskus machte das Kreuzzeichen und der Wolf wurde durch die göttliche Kraft gezähmt. Franziskus versprach dem Wolf, dass die Bewohner ihn füttern würden, solange er niemanden mehr angriff. Der Wolf legte seine Tatze in Franziskus‘ Hand als Zeichen seines Einverständnisses. Gemeinsam gingen sie in die Stadt und Franziskus bürgte für den Wolf, welcher fortan in Frieden mit den Bewohnern lebte.
➔ Cristoforo di Bindoccio und Meo di Piero, Freskenzyklus über das Leben des Hl. Franziskus (um 1380), San Francesco Kirche in Pienza
Wunder nach dem Tode
Es gibt einige Darstellungen über die Wunder, die Franziskus nach seinem Tod vollbracht hat. Drei dieser Wunder hat Giotto in seinem großen Freskenzyklus abgebildet:
- Ein Mann in Ilerda in Katalonien verlor seinen Arm samt Schultern. Sein Arzt konnte diese schwere Verwundung nicht heilen, also rief der Kranke zu Franziskus. Dieser erschien und heilte den Mann.
- Um noch Sünden zu gestehen, die sie noch nicht gebeichtet hat, erweckt Franziskus eine tote Frau wieder zum Leben. Daraufhin stirbt sie wieder und ihre Seele kann in Frieden ruhen.
- Ein Mann wird der Ketzerei beschuldigt und in den Kerker geworfen. Dieser reflektiert im Kerker und trennt sich von dem falschen Glauben. Franziskus entfernt seine Ketten, öffnet die Tür und befreit den bekehrten Mann.
Visionen
In den Biographien wird ausgiebig von Visionen erzählt, welche die Minderbrüder von Gott erhalten haben, um die Herrlichkeit ihres Meisters vor Augen zu haben. All diese Visionen wurden von Giotto in seinem Freskenzyklus in Assisi dargestellt.
- Franziskus nachts auf einem feurigen Wagen fahrend
- Schwebende Hände in Form des Kreuzes ausgetreckt in einer leuchtenden Wolke
- Erscheinung auf dem Kapitel zu Arles während einer Predigt des hl. Antonius
- Ein herrlicher Thron am Himmel, der für Franziskus bestimmt war
Weihnachtsfeier in Greccio
Johannes Velita hatte Franzikus einen bewaldeten Berg zur Niederlassung geschenkt. An Weihnachten 1223 wurde in der Höhle, in der Franziskus lebte, eine Krippe mit lebenden Tieren errichtet und die Messe gefeiert. Johannes sah, wie die Figur des Christus Kindes zum Leben erwachte und Franziskus es in den Arm nahm.
➔ Maestro della Croce, Hl. Franziskus empfängt die Wundmale und Geschichten des Hl. Franziskus (um 1250), Bardi Kapelle in Santa Croce in Florenz
➔ Guido di Graciano, Tafelbild über den Hl. Franziskus und Geschichten von seinem Leben (nach 1270), Pinacoteca Nazionale Siena
➔ Giotto di Bondone, Freskenzyklus in der Oberkirche (1297-1299), Basilika San Francesco in Assisi
Erteilung des Portiuncula-Ablasses
Während Franziskus in seiner Zelle bei der Portiuncula betete, erschien ihm der Teufel und versuchte ihn in Versuchung zu führen. Dagegen wälzte sich Franziskus nackt in einem Dornenbusch. Daraufhin erschienen ihm himmlische Geister, welche ihn aufforderten zur Kirche zu eilen. Dort erschien ihm der Herr, welcher ihn nach seinem Wunsch für das Heil der Seelen fragte. Franziskus bat um einen vollkommenen Ablass für all diejenigen, die die Portiuncula nach reumütiger Beichte besuchten. Sein Wunsch wurde gewährt, doch musste er auch vom Papst bestätigt werden. Sofort machte sich Franziskus auf nach Perugia, wo Papst Honorius III. sich aufhielt.
➔ Friedrich Overbeck, Fresko am Eingang der Portiuncula (1829), Basilika Santa Maria degli Angeli in Assisi (Original von Puccio Capanna, Ende des 14. Jahrhundert)
Stigmatisation
Während des Fest der Kreuzerhöhung 1224 war Franziskus auf einem Berg bei La Verna und betete die ganze Nacht. Am nächsten Morgen sah er einen Seraph mit sechs Flügeln zu ihm runterschweben, zwischen den Flügeln erkannte er das Bild des Gekreuzigten. Für seine außergewöhnliche Liebe für den Gekreuzigten erhielt er die Wundmale Christi an Händen und Füßen, sowie die Wunde der Lanze an seiner rechten Seite.
Von allen Ereignissen aus seinem Leben, ist die Stigmatisation wahrscheinlich die am häufigsten dargestellte. Außerhalb von den Zyklen wird sie auch oft szenisch dargestellt (siehe Abb. 4).
Vision Gregors IX. und Kanonisation
Kurz nach seiner Erwählung hatte Papst Gregor IX. die Heiligsprechung von Franziskus eingeleitet. Jedoch war ihm unklar, ob Franziskus auch die Seitenwunde Christus hatte. Daraufhin erschien dieser Gregor im Traum, zeigte ihm die Wunde und ließ daraus Blut in eine Schale fließen.
➔ Giotto di Bondone, Freskenzyklus in der Oberkirche (1297-1299), Basilika San Francesco in Assisi
➔ Maestro della Croce, Hl. Franziskus empfängt die Wundmale und Geschichten des Hl. Franziskus (um 1250), Bardi Kapelle in Santa Croce in Florenz
Gruppendarstellungen
Auf Devotionsbildern wird Franziskus nicht nur mit anderen Heiligen und Maria dargestellt, sondern auch mit seinen Schülern, Kirchenlehrern oder weiteren Ordensgründern.
Quellen- / Literaturverzeichnis
Fernando Lanzi/Gioia Lanzi, Das Buch der Heiligen. Kunst, Symbole und Geschichte, Stuttgart 2003, S.152-154.
Henry Thode, Franz von Assisi und die Anfänge der Kunst der Renaissance in Italien, Berlin 1904.
Joachim Schäfer, Heiligenlexikon (Giotto di Bondone: 28 Szenen aus dem Leben von Franziskus) https://www.heiligenlexikon.de/Literatur/Szenen_Leben_Franziskus.html (14.03.23)
Karl Künstle, Ikonographie der Heiligen, Freiburg im Breisgau 1926, S. 237-254.
Rosa Giorgi, Die Heiligen. Geschichte und Legende, Berlin 2002, S.110.
Wolfgang Braunfels (Hg.), Lexikon der Christlichen Ikonographie. Sechster Band. Ikonographie der Heiligen. Crescentianus von Tunis bis Innocentia, Freiburg im Breisgau 1974, S. 260-315.
Unbekannt, Website der Gubbio-Obdachlosen-Seelsorge (Der Wolf von Gubbio) https://gemeinden.erzbistum-koeln.de/gubbio_obdachlosenseelsorge/obdachlosen-seelsorge-gubbio/gubbio/legende-des-hl.-franziskus/index.html (17.03.23)