Katharina (Heilige): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Kunstwissenschaft Ikonographie
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[[Datei:Caravaggio- Heilige Katharina von Alexandrien.jpg|mini|Abb. 1: Caravaggio: Heilige Katharina von Alexandrien, 1595-1596. Quelle https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Michelangelo_Caravaggio_060.jpg]]
Katharina von Alexandria ist nach [[Maria]] die am meisten verehrte weibliche Heilige Sie gehört zu den sogenannten Virgines capitales, also den Erzmärtyrerinnen, und ist eine der 14 Nothelfern. Als solche wird sie gegen Leiden der Zunge und bei schwerer Sprache angerufen. Ihr werden allerdings noch viele weitere Patronate zugeschrieben.  
Katharina von Alexandria ist nach [[Maria]] die am meisten verehrte weibliche Heilige Sie gehört zu den sogenannten Virgines capitales, also den Erzmärtyrerinnen, und ist eine der 14 Nothelfern. Als solche wird sie gegen Leiden der Zunge und bei schwerer Sprache angerufen. Ihr werden allerdings noch viele weitere Patronate zugeschrieben.  
<h2>Quellen</h2>
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Nichtsdestotrotz ist der Kaiser beeindruckt und will Katharina zur Frau nehmen, doch diese lehnt ab, da sie allein mit Christus vermählt ist. Daraufhin wird sie nackt ausgepeitscht und für viele Tage ohne Nahrung in einen Kerker gesperrt. Doch Gott steht ihr bei: EIne weiße Taube bringt ihr zu essen und ein Engel umsorgt sie. Dieses himmlische Wunder bekehrt auch die Wachen. Der Kaiser will Katharina grausam ermodern. Sie soll gerädert werden, doch durch einen Engel oder einen Blitzschlag werden die Räder zerstört und statt ihr sterben die heidnischen Henker.  
Nichtsdestotrotz ist der Kaiser beeindruckt und will Katharina zur Frau nehmen, doch diese lehnt ab, da sie allein mit Christus vermählt ist. Daraufhin wird sie nackt ausgepeitscht und für viele Tage ohne Nahrung in einen Kerker gesperrt. Doch Gott steht ihr bei: EIne weiße Taube bringt ihr zu essen und ein Engel umsorgt sie. Dieses himmlische Wunder bekehrt auch die Wachen. Der Kaiser will Katharina grausam ermodern. Sie soll gerädert werden, doch durch einen Engel oder einen Blitzschlag werden die Räder zerstört und statt ihr sterben die heidnischen Henker.  
 
[[Datei:Hans Memling mystische Vermählung.jpg|mini|Abb. 2: Memling: Triptychon der Mystischen Hochzeit der Hl. Katharina von Alexandrien, 1479. Quelle https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hans_Memling_065.jpg]]
Das Wunder Katharinas göttlicher Rettung überzeugt die Kaiserin und die Garde vom christlichen Glauben, weshalb der Kaiser auch sie alle enthaupten lässt.
Das Wunder Katharinas göttlicher Rettung überzeugt die Kaiserin und die Garde vom christlichen Glauben, weshalb der Kaiser auch sie alle enthaupten lässt.


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Manchmal liegt als Attribut auch ihr Gegner Kaiser Maxentius unter ihren Füßen.
Manchmal liegt als Attribut auch ihr Gegner Kaiser Maxentius unter ihren Füßen.
In dem Gemälde Caravaggios (Abb. 1) finden sich gleich mehrere typische Attribute: Die Märtyrerpalme und das Schwert, die auf ihren Märtyrertod hinweisen und als spezifsches individuelles Attribut das große, zebrochene, mit Metallspitzen versehene Rad. Dieses Symbol erzählt von der wundersamen göttlichen Rettung Katharinas vor der Hinrichtung durch Rädern.
<h3>Darstellungsmotive</h3>
<h3>Darstellungsmotive</h3>
Wird Katharina nicht als einzelne Heiligenfigur dargestellt, sondern in Szenen, dann meist in der ihres Martyriums oder bei der mystischen Vermählunh mit Jesus Christus.  
Wird Katharina nicht als einzelne Heiligenfigur dargestellt, sondern in Szenen, dann meist in der ihres Martyriums oder bei der mystischen Vermählung mit Jesus Christus.  
 
Letzteres findet sich beispielsweise auf dem Triptychon Memlings (Abb. 2). In Anwesenheit der Heiligen Barbara, Johannes des Täufers, Johannes des Evangelisten, zwei Engeln und der thronenden Mutter Maria erhält Katharina ihren Ehering durch das Christuskind. Auch hier erleichtert der Künstler die Identifikation durch mehrere Attribute: Katharina trägt eine Krone und kniet neben dem am Boden liegenden Schwert und einem zerbrochenen Rad. 


Für die Heilige Katharina existieren auch diverse Zyklen, die ihr Leben und ihre Wunder gesammelt narrativ abbilden. Dabei geht es häufig darum, wie sie Menschen bekehrte und schlussendlich ihr Leben dafür gab.  
Für die Heilige Katharina existieren auch diverse Zyklen, die ihr Leben und ihre Wunder gesammelt narrativ abbilden. Dabei geht es häufig darum, wie sie Menschen bekehrte und schlussendlich ihr Leben dafür gab.  

Version vom 21. Februar 2022, 16:55 Uhr

Abb. 1: Caravaggio: Heilige Katharina von Alexandrien, 1595-1596. Quelle https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Michelangelo_Caravaggio_060.jpg

Katharina von Alexandria ist nach Maria die am meisten verehrte weibliche Heilige Sie gehört zu den sogenannten Virgines capitales, also den Erzmärtyrerinnen, und ist eine der 14 Nothelfern. Als solche wird sie gegen Leiden der Zunge und bei schwerer Sprache angerufen. Ihr werden allerdings noch viele weitere Patronate zugeschrieben.

Quellen

Ein Teil der Legenden wird in der Legenda Aurea wiedergegeben.

Leben und Wirken

Katharina ist die Tochter des König Costus von Zypern. Sie weist die Heiratsanträge des Kaisersohns und weiterer Verehrer ab, weil sie auf einen Mann wartet der ihr gerecht wird. Ein Einsiedler bekehrt sie und weist ihr Jesus als den richtigen Bräutigam. Daraufhin lässt sich Katharina taufen und einer VIsion wird sie mit Jesus verlobt. Sie lebt keusch als jungfräuliche Braucht Christi. Katharina ist außergewöhnlich schön, sehr gebildet und wortgewandt.

In Alexandria fordert der römische Kaiser Maxentius heidnische Opfer, die Katharina verweigert zu bringen. Sie wehrt sih gegen die Götzenanbetung und ruft das Volk auf es ihr nach zu tun. Sie soll in einer Diskussion ihre Gegner von Jesus Christus überzeugen, wozu der Kaiser die 50 besten heidnischen Philophen und Rhetoriker versammeln lässt. Schlussendlich gewinnt Katharina die Debatte, überzeugt die Philosophen, die ihr nicht nur beipflichten, sondern sogar getauft werden wollen. Der Kaiser lässt sie zur Strafe verbrennen.

Nichtsdestotrotz ist der Kaiser beeindruckt und will Katharina zur Frau nehmen, doch diese lehnt ab, da sie allein mit Christus vermählt ist. Daraufhin wird sie nackt ausgepeitscht und für viele Tage ohne Nahrung in einen Kerker gesperrt. Doch Gott steht ihr bei: EIne weiße Taube bringt ihr zu essen und ein Engel umsorgt sie. Dieses himmlische Wunder bekehrt auch die Wachen. Der Kaiser will Katharina grausam ermodern. Sie soll gerädert werden, doch durch einen Engel oder einen Blitzschlag werden die Räder zerstört und statt ihr sterben die heidnischen Henker.

Abb. 2: Memling: Triptychon der Mystischen Hochzeit der Hl. Katharina von Alexandrien, 1479. Quelle https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hans_Memling_065.jpg

Das Wunder Katharinas göttlicher Rettung überzeugt die Kaiserin und die Garde vom christlichen Glauben, weshalb der Kaiser auch sie alle enthaupten lässt.

Zu guter Letzt wird auch Katharina enthauptet. Aus ihrer Wunde strömt Milch statt Blut und ihr Leichnam wird von Engeln zum Berg Sinai getragen.

Dort soll noch immer heilkräftiges Öl aus ihrem Grabmal fließen.

Bildtraditionen

Attribute

Katharina wird als Königstochter meist mit Krone dargestellt. Außerdem hat sie häugi ein Buch bei sich und als Symbole für ihr Martyrium die Märtyrerpalme, ein Handkreuz oder individueller ein (Fragment von einem) Rad oder ein Schwert. Seltene Attribute sind die Lilie, eine Blume, eine Scheibe mit den Namen der Wissenschaften, die sie beherrscht und vertritt oder ihr abgeschlagenes Haupt.

Vom Typus her wird sie ähnlich zu Maria abgebildet, da beide junge, schöne und königlische Jungfrauen sind.

Manchmal liegt als Attribut auch ihr Gegner Kaiser Maxentius unter ihren Füßen.

In dem Gemälde Caravaggios (Abb. 1) finden sich gleich mehrere typische Attribute: Die Märtyrerpalme und das Schwert, die auf ihren Märtyrertod hinweisen und als spezifsches individuelles Attribut das große, zebrochene, mit Metallspitzen versehene Rad. Dieses Symbol erzählt von der wundersamen göttlichen Rettung Katharinas vor der Hinrichtung durch Rädern.

Darstellungsmotive

Wird Katharina nicht als einzelne Heiligenfigur dargestellt, sondern in Szenen, dann meist in der ihres Martyriums oder bei der mystischen Vermählung mit Jesus Christus.

Letzteres findet sich beispielsweise auf dem Triptychon Memlings (Abb. 2). In Anwesenheit der Heiligen Barbara, Johannes des Täufers, Johannes des Evangelisten, zwei Engeln und der thronenden Mutter Maria erhält Katharina ihren Ehering durch das Christuskind. Auch hier erleichtert der Künstler die Identifikation durch mehrere Attribute: Katharina trägt eine Krone und kniet neben dem am Boden liegenden Schwert und einem zerbrochenen Rad.

Für die Heilige Katharina existieren auch diverse Zyklen, die ihr Leben und ihre Wunder gesammelt narrativ abbilden. Dabei geht es häufig darum, wie sie Menschen bekehrte und schlussendlich ihr Leben dafür gab.

Quellen- / Literaturverzeichnis

Benz, Richard (Hrsg.): Die Legenda aurea des Jacobus de Voragine, Heidelberg 1975, S. 917-927.

Braunfels, Wolfgang/ Kirschbaum, Engelbert (Hrsg.): Lexikon der christlichen Ikonographie (LCI), Band 7, Freiburg 1994/2004, S. 289-297.

Poeschel, Sabine: Handbuch der Ikonographie. Sakrale und profane Themen der bildenden Kunst, Darmstadt 2014, S. 248-250.

Schäfer, Joachim: Ökumenisches Heiligenlexikon. Katharina von Alexandria, https://www.heiligenlexikon.de/BiographienK/Katharina_von_Alexandria.htm (21.02.2022)