Katharina (Heilige)
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Katharina von Alexandria ist nach Maria die am meisten verehrte weibliche Heilige. Sie gehört zu den sogenannten Virgines capitales, also den Erzmärtyrerinnen, und ist eine der 14 Nothelfern. Als solche wird sie gegen das Leiden der Zunge und bei schwerer Sprache angerufen. Ihr werden allerdings noch viele weitere Patronate zugeschrieben.
Quellen
Ein Teil der Legenden wird in der Legenda Aurea wiedergegeben.
Leben und Wirken
Katharina ist die Tochter des Königs Costus von Zypern. Sie weist die Heiratsanträge des Kaisersohns und weiterer Verehrer ab, weil sie auf einen Mann wartet, der ihr gerecht wird. Ein Einsiedler bekehrt sie und weist ihr Jesus als den richtigen Bräutigam. Daraufhin lässt sich Katharina taufen und wird in einer Vision mit Jesus verlobt. Sie lebt keusch als jungfräuliche Braut Christi. Katharina ist außergewöhnlich schön, sehr gebildet und wortgewandt.
In Alexandria fordert der römische Kaiser Maxentius heidnische Opfer, die Katharina verweigert zu bringen. Sie wehrt sich gegen die Götzenanbetung und ruft das Volk auf, es ihr nach zu tun. Daraufhin soll sie in einer Diskussion ihre Gegner von Jesus Christus überzeugen, wozu der Kaiser die 50 besten heidnischen Philosophen und Rhetoriker versammeln lässt. Schlussendlich gewinnt Katharina die Debatte und überzeugt die Philosophen, die ihr nicht nur beipflichten, sondern sogar getauft werden wollen. Aus Wut lässt Kaiser Maxentius die Gelehrten verbrennen.
Nichtsdestotrotz ist der Kaiser beeindruckt und will Katharina zur Frau nehmen. Diese lehnt allerdings ab, da sie allein mit Christus vermählt ist. Daraufhin wird sie nackt ausgepeitscht und für viele Tage ohne Nahrung in einen Kerker gesperrt. Doch Gott steht ihr bei: Eine weiße Taube bringt ihr zu essen und ein Engel umsorgt sie. Dieses himmlische Wunder bekehrt auch die Wachen. Nun beschließt der Kaiser ihren grausamen Mord durch Rädern, doch durch einen Engel oder einen Blitzschlag werden die Räder zerstört und statt Katharina sterben die heidnischen Henker. Das Wunder ihrer göttlichen Rettung überzeugt sowohl die Kaiserin als auch die gesamte Garde vom christlichen Glauben, weshalb der Kaiser sie alle enthaupten lässt.
Zu guter Letzt wird nun auch Katharina enthauptet. Aus ihrer Wunde strömt Milch statt Blut und ihr Leichnam wird von Engeln zum Berg Sinai getragen. Dort soll noch immer heilkräftiges Öl aus ihrem Grabmal fließen.
Bildtraditionen
Attribute
Katharina wird als Königstochter meist mit Krone dargestellt. Außerdem hat sie häufig ein Buch bei sich und als Symbole für ihr Martyrium die Märtyrerpalme, ein Handkreuz oder individueller ein (Fragment von einem) Rad oder ein Schwert. Seltene Attribute sind eine Lilie, eine Blume, eine Scheibe mit den Namen der Wissenschaften, die sie beherrscht und vertritt oder ihr abgeschlagenes Haupt.
Vom Typus her wird sie ähnlich zu Maria abgebildet, da sie beide junge, schöne und königlische Jungfrauen sind.
Manchmal liegt als Attribut auch ihr Gegner Kaiser Maxentius unter ihren Füßen.
In dem Gemälde Caravaggios (Abb. 1) finden sich gleich mehrere typische Attribute: Die Märtyrerpalme und das Schwert, die auf ihren Märtyrertod hinweisen und als spezifsches individuelles Attribut das große, zebrochene, mit Metallspitzen versehene Rad. Dieses Symbol erzählt von der wundersamen göttlichen Rettung Katharinas vor der ihrer Hinrichtung durch das Rädern.
Darstellungsmotive
Wird Katharina nicht als einzelne Heiligenfigur dargestellt, sondern in Szenen, dann meist in der ihres Martyriums oder bei der mystischen Vermählung mit Jesus Christus.
Letzteres findet sich beispielsweise auf dem Triptychon Memlings (Abb. 2). In Anwesenheit der Heiligen Barbara, Johannes des Täufers, Johannes des Evangelisten, zwei Engeln und der thronenden Mutter Maria erhält Katharina ihren Ehering durch das Christuskind. Auch hier erleichtert der Künstler die Identifikation durch mehrere Attribute: Katharina trägt eine Krone und kniet neben dem am Boden liegenden Schwert und einem zerbrochenen Rad.
Für die Heilige Katharina existieren auch diverse Zyklen, die ihr Leben und ihre Wunder gesammelt narrativ abbilden. Dabei geht es häufig darum, wie sie Menschen bekehrte und schlussendlich ihr Leben dafür gab.
Quellen- / Literaturverzeichnis
Benz, Richard (Hrsg.): Die Legenda aurea des Jacobus de Voragine, Heidelberg 1975, S. 917-927.
Braunfels, Wolfgang/ Kirschbaum, Engelbert (Hrsg.): Lexikon der christlichen Ikonographie (LCI), Band 7, Freiburg 1994/2004, S. 289-297.
Poeschel, Sabine: Handbuch der Ikonographie. Sakrale und profane Themen der bildenden Kunst, Darmstadt 2014, S. 248-250.
Schäfer, Joachim: Ökumenisches Heiligenlexikon. Katharina von Alexandria, https://www.heiligenlexikon.de/BiographienK/Katharina_von_Alexandria.htm (21.02.2022)