Noah

Aus Kunstwissenschaft Ikonographie
Version vom 1. März 2024, 16:16 Uhr von Birgit.rucker (Diskussion | Beiträge) (Korrekturhinweis)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen


ARTIKEL IST NOCH NICHT KORRIGIERT UND FREIGEGEBEN

Er ist in der Lutherbibel unter dem Namen Noach zu finden, oder in unserem Sprachgebrauch nennen wir ihn auch Noah. Er ist durch die Aufgabe Gottes, eine Arche fürs Überleben der Sintflut bekannt. Diese Aufgabe bekommt er durch seine Glaubenstreue.

Noah ist der Sohn von Lamech und ist der zehnte Urvater nach Adam. Er ist ein frommer Mann ohne Tadel, dieser ein göttliches Leben führt. Als Noah fünfhundertundfünfundneunzig Jahre alt wird, zeugt er drei Söhne deren Namen Sem, Ham und Japheth lautet.

Quellen

Im Alten Testament im Buch Genesis (1. Buch Moses) sind die Erzählungen um Noahs Leben und das Bündnis mit Gott dargelegt. Als erstes kommt die Geburt von Noah (1. Mos. 5, 29) vor. Darauf folgt die Ankündigung der Sintflut, Noahs Erwählung und der Bau der Arche (1. Mos. 6, 8-22). Als die Sintflut aufkommt (1. Mos. 7, 1-10) und hereinbricht (1. Mos. 7, 11-24), wird dies durch das Ende der Sintflut gefolgt und Noah opfert reines Vieh und reines Geflügel als Brandopfer auf dem von ihm gebauten Altar für den Herrn (1. Mos. 8, 1-20). Daraufhin spricht der Herr zu Noah, die Erde, für die taten der Menschen, nicht erneut zu verfluchen (1. Mos. 8, 21). Das Bündnis zwischen Gott und Noah sieht wie folgt aus. Es soll für Noah und seine Familie, sowie für deren Nachkommen und für die Tiere die mit auf der Arche wahren, nicht erneut eine Sintflut aufkommen, die die Erde verderben soll. (1. Mos. 9, 8-17)

Der Fluch und Segen Noahs über seine Söhne, nachdem sie das Land neu besiedeln. (1. Mos. 9, 18-27) Und den Tod Noahs. (1. Mos. 9, 28-29)

Im Neuem Testament wird Noah als geschichtliche Person angesehen und die Sintflut als Realität verstanden.

Leben und Wirken

Ankündigung der Sintflut, Noahs Erwählung und Bau der Arche

Dem Herrn fällt die zu große Bosheit der Menschen auf und bereut seine Erschaffung der Menschheit. Vertilgt soll alle samt vom Menschen an bis auf Vieh, Gewürm und Vögel sein. Da aber Noah ein frommer Mann, ohne Tadel ist und ein göttliches Leben zu seiner Zeit führt, findet er Gnade vor dem Herrn. Verderbt ist die Erde immer noch und mit vollem Frevel. Daraufhin befiehlt ihm Gott, einen Kasten aus Tannenholz mit mehreren Kammern zu errichten, dieser soll inwendig und auswendig mit Pech verpicht sein. Dieser Kasten soll dreihundert Ellen lang, fünfzig Ellen breit und dreißig Ellen hoch sein, dazu soll sie drei Boden haben. Ein Ellen großes Fenster soll an die Decke des Kastens und eine Tür seitlich mittig angebracht werden. Alles was auf Erden ist, geht unter, denn Gott lässt eine Sintflut mit einem lebendigen Odem darin auf die Erde kommen. Doch mit Noah richtet Gott einen Bund auf, indem er Noah befiehlt, mit seiner Familie mitsamt Paaren, Männlein und Weiblein, aller Tiere in den Kasten zu gehen. Dabei soll er allerlei Speise an Bord mitnehmen, diese sollen für sie und den Tieren als Nahrung dienen. "Noah tat alles, was ihm Gott gebot." (Lutherbibel 1912, 1. Mos. 6, 22)

Die Sintflut

Gott befiehlt Noah mit seiner Familie in den Kasten zu gehen, denn Gott sieht Noah in der derzeitigen Lage und Zeit als gerecht. Noah soll von allerlei reinem Vieh jeweils sieben paare und von dem unreinen Vieh jedoch jeweils nur ein paar mit in den Kasten nehmen. Dasselbe auch mit den Vögeln, jeweils sieben paare. Von nun an lasse ich es sieben Tage und sieben Nächte lang über vierzig Tage regnen, sodass alles was ich erschufen habe, vertilgen solle, sprach der Herrn. (Lutherbibel 1912, 1. Mos. 7, 4) " Und Noah tat alles, was ihm der Herr gebot." (Lutherbibel 1912, 1. Mos. 7, 5) Nachdem die sieben Tage vergangen sind, kommt die Sintflut auf die Erde.

Die Sintflut bricht herein

Als Noah sechshundert Jahre alt ist, am siebzehnten Tag des zweiten Monats, bricht die Sintflut herein. Die Sintflut bleibt Vierzig Tage lang auf der Erde und trägt den Kasten über die Erde. Die Flut steig an, sodass selbst die Berge über fünfzehn Ellen hoch bedeckt sind. Somit geht alles Leben, welches an Land lebt, unter. Alles was ein Odem hat, bis auf Noah und was mit ihm im Kasten ist, hat die Flut vertilgt. Das Wasser von der Sintflut bleibt weitere hundertfünfzig Tage auf der Erde.

Ende der Sintflut

Nach hundertfünfzig Tage, am siebzehnten Tag des siebten Monats, nimmt das Wasser so weit ab, dass die Arche auf das Gebirge Ararat herunter sinkt. Bis zum zehnten Monat nimmt das Wasser weiterhin ab, sodass am ersten Tag des zehnten Monats die Spitzen der Berge hervor scheint. Vierzig Tage später macht Noah das Fenster dieses er gebaut hat, auf, und lässt einen Raben hinausfliegen. Dieser fliegt hin und her, bis das Wasser vertrocknet ist. Danach lässt er eine Taube, um herauszufinden, ob das Wasser gefallen ist, aus dem Fenster hinausfliegen. Jedoch findet die Taube nichts zum Rasten, da das Wasser noch nicht ganz vertrocknet ist und kommt wieder zurück zur Arche. Noah wartet weitere sieben Tage und schickt erneut eine Taube los. Diese kommt zur Abendzeit mit einem Ölblatt im Mund zurück und Noah erfährt somit, dass das Gewässer absinkt. Nach weitere sieben Tage schickt er erneut eine Taube los, die jedoch nicht wieder zurück zu ihm kommt. Erst als Noah sechshundertundersten Jahre alt ist, das ist der erste Tag des ersten Monats, vertrocknet das Wasser auf der Erde gänzlich. "Da tat Noah das Dach von dem Kasten und sah, daß der Erdboden trocken war." (Lutherbibel 1912, 1. Mos. 8, 13) So ist die Erde nun am siebenundzwanzigsten Tag des zweiten Monats ganz trocken. Daraufhin spricht Gott zu Noah, er soll mit seiner Frau, seinen Söhnen und deren Frauen, sowie die Tiere die an Bord der Arche sind, an Land gehen und diese neu besiedeln. Darauf hin baut Noah einen Altar für den Herrn, und vollbringt von jeglichem reinen Tiers Brandopfer.

Die Verheißung des Herrn

Noah vollbringt die Opferung und der Herrn spricht zu ihm, er verflucht die Erde von nun an nicht mehr.

Der Bund Gottes mit Noah

Noah und seine Söhne werden von Gott gesegnet und er spricht: "Seid fruchtbar und mehrt euch und erfüllt die Erde" (Lutherbibel 1912, 1. Mos. 9, 1). Und Gott spricht zu Noah und seinen Söhnen: "Siehe, ich richte mit euch einen Bund auf und mit eurem Samen nach euch". (Lutherbibel 1912, 1. Mos. 9, 9) Fortan wird es keine Sintflut mehr geben, die die Erde verderben soll. Dieser Bund spricht Gott auch den Tieren auf der Erde, die mit Noah auf der Arche waren, zu. Dies gilt fortan für allen lebendigen Seelen ewiglich.

Der Fluch und Segen Noahs über seine Söhne

Nachdem sie an Land kommen, fangen sie an es neu zu besiedeln. Darunter auch Noah, dieser als Ackermann tätig ist und Weinberge anbaut. Als Noah von dem gewonnenen Wein trinkt, liegt er betrunken und entblößt in der Hütte. Sein jüngster Sohn Ham findet Noah auf, daraufhin holt er seine Brüder Sem und Japheth, die schließlich die Blöße Noahs zudecken. Dazu nehmen Sam und Japheth ein Kleid, um seinen nackten Körper zu bedecken. Dabei legen sie das Kleid über ihre Schultern und wenden ihre Rücken mit abgewendeten Köpfen zu ihrem Vater Noah hin, um die Blöße ihres Vaters nicht zu sehen. Als Noah aufwacht, erfährt er, was ihm sein jüngster Sohn Ham antut. Daraufhin verflucht Noah Hams Sohn Kanaan, dieser nun ein Knecht unter den Brüdern Ham ist. Noah spricht zu Gott und dieser spricht einen Segen über die Söhne Sem und Japheth aus.

Der Tod Noahs

Noah lebt nach der Sintflut weitere dreihundertfünfzig Jahre und stirbt mit einem Alter von neunhundertfünfzig Jahren.

Bildtraditionen

Attribute

Julius Schnorr von Carolsfeld, Noach baut auf Befehl Gottes die Arche, 1860, Holzschnitt. Der Bau der Arche. McLeod CC0. (Abb. 1)
Bruegel Jan: Der Einzug in die Arche Noachs, 1613. Der Einzug mit den Tieren und Noahs Familie in die Arche. Mischa.Steidl CC BY-SA 4.0. (Abb. 2)
Hans Baldung Grien, Die Sintflut, 1516, Mischtechnik auf Lindenholz, 82 x 65 cm. Die Sintflut und die Arche. Dabei wird die Menschheit von der Sintflut verschlungen und sie versuchen sich zu retten, indem sie sich an der Arche festhalten. Hajotthu CC0. (Abb. 3)

Altar

Nach der Sintflut kommt Noah an Land und baut als Dank für das Überleben ein Altar, um für Gott zu Brandopfern. (Abb. 4)

Brandopfer

Als Dank an Gott, dafür, dass Noah die große Flut überlebt hat, bringt er Brandopfer. Er opfert jeweils eines von den reinen Tieren. Das führt dazu, dass Gott ein Bündnis mit Noah einging. Nachdem der Inhalt der Arche nach der Sintflut wieder an Land gegangen ist, baut Noah ein Altar für Gott und bringt Brandopfern als Dank fürs Überleben. Gott bemerkt die Geste, und geht mit Noah ein Bündnis ein. Es soll keine erneute Sintflut geben. (Abb. 4)

Feigenblatt

Das Feigenblatt ist weit verbreitet und dient zur Abdeckung des Geschlechtsteils. In Abbildungen, bei denen Noah nackt ist, wird sein Geschlecht mit solch einem Blatt verdeckt dargestellt. (Abb. 5)

Kasten

Der Kasten wird aus Tannenholz errichtet und mit Pech verpicht. Er ist dreihundert Ellen lang, fünfzig Ellen breit und dreißig Ellen hoch. Der Kasten wird in der heutigen Zeit als Arche genannt. Sie ist ein Zeichen der Rettung und wird von Noah gebaut, dieser den Auftrag von Gott bekommen hat. (Abb. 1) Sie dient zum Überleben der Sintflut. Das häufigste Motiv der Darstellung der Arche, im Buchdruck, sowie in Glasfenstern von Kirchen oder auch in der Bildmalerei, wird dies meist durch den Bau der Arche unter Beaufsichtigung Noahs oder durch den Einzug der Tiere in die Arche dargestellt. (Abb. 2) Dabei wird sie als ein großes Boot mit mehreren Stockwerken und geschlossen mit einem Dach dargestellt. Das Aussehen der Arche hat sich im Laufe der Jahrhunderte gewandelt. Der Wandel verläuft sich vom stilisierten Kästen (Abb. 3), bis hin in der mittelalterlichen Malerei als ein schwimmendes Hausboot (Abb. 2), und schließlich in der Renaissance als ein regelrechtes Boot (Abb. 4) dargestellt.

Kelch

Der Kelch, dieser in Abbildung 5 und Abbildung 6 dargestellt ist, kann als Symbolik für seine Trunkenheit gedeutet werden.

Nacktheit

Sieht man die Nacktheit symbolisch an, so ist sie im Christentum seit dem Sündenfall verpönt und das Feigenblatt deckt die Blöße ab. Jedoch kann der Akt auch Reinheit verkörpern. (Abb. 5)

Ölzweig

Durch einen Ölzweig vom Ölbaum, auch Olivenbaum genannt, erfährt Noah das Ende der Sintflut, da ihm eine Taube den Ölzweig als Zeichen des Friedens zurück in die Arche trägt. Damit ordnet Gott Noah an, die Arche zu verlassen. Ölbäume wachsen im Land, wessen Gott Israel führt (Dt 8, 8). Der Ölbaum ist ein Baum, der mit der Barmherzigkeit verbunden ist. (Engelbert Kirschbaum, Kunst. Ölbaum, in: Lexikon der christlichen Ikonographie Allgemeine Ikonographie L-R, Bd. 3, Freiburg im Breisgau 1971 S. 342) Er ist ein Sinnbild für das ewige Leben. Im Alten Testament gilt der Ölbaum als Sinnbild des Segens, der Gnade, der Weisheit und des Gottvertrauens. Ein Ölzweig, besonders im Schnabel einer Taube, gilt als ein Symbol des Friedens und der Versöhnung.

Rauch

Der Rauch von der Brandopferung Noahs steigt zu Gott auf und macht ihn aufmerksam auf die Geste. Dies führt zum Bündnis zwischen Gott und Noah. (Abb. 4)

Regenbogen

Der Regenbogen dient als Symbol der Versöhnung und Friedens. Er verkörpert das Band zwischen Gott und den Menschen. Nach der Sintflut steht er als "Zeichen des Bundes" (Lutherbibel 1912, 1. Mos. 9, 12) (Abb. 4). Damit wird ein Zeichen des Friedens zwischen ihm und den Menschen am Himmel gesetzt. Dieser Bund den Gott mit Noah ein geht, ist der erste Bund, den Gott mit den Menschen abschließt.

Sintflut

Eine Überschwemmung der Erde bis zu den Bergen über. Gottes vertilgen der verdorbene Lebewesen auf Erden. (Abb. 3)

Tiere

Es wird allerart Tiere paarweise, Männlein und Weiblein in die Arche zusammengebracht. Von den reinen Tieren jeweils sieben Paare und von den unreinen Tieren jeweils ein paar. (Abb. 2 & 4)

  • Pfau (Abb. 4)

Der Pfau ist als Symbol der Unbestechlichkeit und der Auferstehung zu deuten. Seine Präsenz in den Bildern, dient als eine Anspielung auf Christus, dieser wie auch Noah die Lebewesen rettet.

  • Rabe

Der Rabe wird losgeschickt, um für Noah zu schauen, ob das Wasser der Sintflut schon abgenommen hat.

Die Bibel berichtet von negativen und positiven Raben. Bei Noahs versuch den Rabe los zu schicken, spricht die Bibel von einem negativen Ereignis, da sie als unzuverlässiger Kundschafter scheint. Denn im Gegenzug zur Taube, kam der Rabe ohne Erfolg zurück. In Ps 146, 9 deutet den Raben der Sintflut als Symbol des Sünders, der nicht zur Kirche zurückkehrt. Er wird in der Sintflut neben der Taube, als Aas fressende Raben dargestellt.

  • Taube

Nachdem der Rabe erfolgslos ist, entsendet Noah dreimal die Taube aus der Arche. Beim ersten Mal, kommt die Taube wieder zurück, weil sie nichts zum rasten gefunden hat, da das Wasser noch zu hoch ist. Beim zweiten Aussenden, kommt die Taube Abends mit einem Ölzweig im Mund zurück zur Arche. Daraufhin wartet Noah noch einmal sieben Tage und entsendet erneut eine weitere Taube. Diese kommt jedoch nicht wieder zurück und Noah wird klar, dass das Wasser abgenommen hat.

Die Taube, das Tier an sich, wird in der Kirche als Symbol der Versöhnung und des Friedens angesehen. Meist wird die Taube mit einem Ölzweig im Mund dargestellt. Dabei dient sie als Präfiguration der Ausgießung des Heiligen Geistes und Pfingsten. Schon in der Antike ist die Taube als Bedeutungsträgerin bekannt. Die Taube steht hierbei bei der Sintflut für Neuschöpfung.

Anonym: Noach nach der Sintflut, 16. Jahrhundert, Öl auf Leinwand, 80x113 cm. Nach der Sintflut. Noach, seine Familie und die Tierpaare sind an Land. Pacostein, CC BY-SA 4.0 (Abb. 4)

Weintrauben und Weinreben

Die Weintraube steht für das Blut Christus und damit auch für die ganze Passion. Selbst Christus bezeichnet sich in Joh. 15, 1 & 5 als den Weinstock. Die Weinberge und der Wein sind im Allgemeinen Zeichen des Wohlstands und der Freude. Das Gelobte Land ist ein Land mit Weinbergen. Der Weinberg steht für Fruchtbarkeit. Das Anbauen der Weinberge von Noah ist erfolgreich und er macht daraus Wein, welcher ihn in Trunkenheit bringt. (Abb. 5 & 6)

Andrea Sacchi, Die Trunkenheit Noahs, 17. Jahrhundert, Öl auf Leinwand, 150,5 x 205,8 cm. Noahs Kinder finden ihn und decken ihm seine Blöße ein. Shakko, CC0. (Abb. 5)
Ksenofontov Ivan Stepanovitch: Noah verflucht Ham, 19. Jahrhundert, Öl auf Leinwand. Nachdem Noah aus seiner Trunkenheit aufwachte und erfuhr was Ham in antat, verfluchte Noah Ham. Shakko, CC0. (Abb. 6)


Darstellungsmotive

Noah wird meist alt dargestellt, dabei eignet man ihm Lange Grauweiße Kopf- und Barthaare an. Er trägt eher schlichte anstatt kostbarer Kleider. Er hat eine Frau mit die er drei Söhne zeugt. Die Söhne haben jeweils eine Frau. Die Frauen sind nicht zuzuordnen und tragen keine Namen. Sie tragen Kleider und als Kopfbedeckung Tücher.

Eine generelle Zuordnung der Söhne ist bis auf den Abbildungen 5 & 6 nicht möglich. Denn nur durch das Handeln und die Darstellung in Abbildung 5 & 6 ist eine Zuordnung Hams möglich. Die Söhne sind eher halb bekleidet und tragen ein Kleid oder haben ein Tuch um sich gewickelt, hingegen sie bei Abbildung 4 in einem Warms, Tunika oder ähnliches gekleidet dargestellt sind. Sie haben halb lange lockige Haare. Die Söhne und die Frauen haben Blonde, Schwarze und braune Haare.

Gott taucht in Abbildung 1 & 4 aus den Wolken heraus und sein Kleid ist eins mit den Wolken. Gott wird mit langem Haar und Bart dargestellt.

Noach baut auf Befehl Gottes die Arche

In der Abbildung 1 ist die Arche, die auf einem Hügel steht zu sehen. Sie wird von Noah und seinen drei Söhnen und ihre Frauen erbaut. Im Vordergrund liegen Balken und andere Baumaterialien herum. Gott schaut aus dem Himmel herunter und spricht mit Noah.

Noah blickt zu Gott und sie unterhalten sich. Gott rankt soweit aus den Wolken heraus, sodass es scheint, dass sein auf Noah gezeigten Finger ihn berührt. Er zeigt mit seiner linken Hand auf die Arche. Somit lässt sich deuten, dass ihm Gott den Auftrag mit dem Bau der Arche mitteilt.

Einer von den drei Söhnen trägt ein Bart. Dieser hält einen Balken fest, sodass sein anderer gebeugter Bruder etwas daran machen kann. Dahinter der letzte Sohn der kniend im Boot sitzt und mit einem Hammer und einem Meisel die Balken am Boot befestigt.

Der Einzug in die Arche Noachs

Die Abbildung 2 stellt, den Einzug Noahs in die Arche dar. Es werden paarweise Tiere allerart von Noah mit einem Stock in der Hand auf einem Weg in Richtung der Arche getrieben. Noah trägt ein rötliches Hemd mit einer blauen halblangen Hose. Dazu hängt eine Tasche um sein Hals und auf dem Kopf ist ein Tuch gebunden. Er wird von einer Gruppe Menschen, diese frömmlicher als Noah gekleidet sind und auf dem gleichen Weg wie er laufen beobachtet. Neben dem Weg verläuft ein Bach, dieser als Vorreiter der Flut zu deuten scheint. Die Arche selbst ist kaum sichtbar im Hintergrund angeordnet. Es gibt zwei Wege zur Arche. Die eine die auf der Erde verläuft und die andere die in der Luft, dieser durch in Richtung der Arche fliegenden Vögel gekennzeichnet ist.

Die Sintflut

In Abbildung 3 ist die Sintflut abgebildet, die die Erde und deren Bewohner, darunter Menschen und Tiere, die außerhalb der Arche sind, verschlingt. Die Menschen in der Sintflut sehen sehr verbittert, verängstigt und dem Tode geweiht aus. Zum Teil oder schon ganz wurden sie von der Flut gefasst. Manche kämpfen schon im Wasser um ihr Leben und manch andere suchen auf Treibgut Schutz. Einige Menschen versuchen sich an der Arche festzuhalten und sich daran heraufzuziehen. Ein Mann, der bis auf die Unterhose Nackt ist, kam bis zur Tür der Arche und versucht hineinzukommen. Die Arche hat eine verzierte durch ein Schloss verschlossenen Tür. Das Fenster an der Seite ist wie auch die Tür, mit einem Schloss verriegelt. Die Arche ist in diesem Bild als ein Kasten dargestellt. Auffallend sind die zwei Menschen, rechts neben der Arche, die sich von den nackten Menschen abheben, indem sie Seidengewänder tragen. Auch ein Kleinkind, welches sich an einer Bootsspitze festhält, hat ein grünes Kleid an. Oberhalb der Türe sind zwei kleine Fenster vorhanden, die offen sind. Daraus schauen Vögel heraus, daraufhin man auf das Noahs entsenden des Raben und den der Tauben schließen kann. Der Himmel erscheint besonders bedrohlich und wird von Blitzen durchzuckt, dabei trifft einer der Blitze einen nackten Mann, dieser auf einem Treibgut Schutz sucht, an seinen Kopf. Im Hintergrund erkennt man gerade noch so, eine Stadt, die von der Flut überflutet wird.

Noach nach der Sintflut

Bei der Abbildung 4 wird nach der Sintflut das Festland durch Noah und seine Familie wiederaufgebaut. Einige Tiere, die auf der Arche mitgenommen wurden, sind mit abgebildet. Noah sitzt im Hintergrund des Wiederaufbaus kniend vor einem Feuer, seinem Altar und bringt Opfer. Dabei gibt er sich Gott hin, dieser im Himmel aus den Wolken herab, mit einem hellen Licht, zu der Opferung schaut. Im Hintergrund unterhalb Gottes, hinter der Arche, die auf einem Berg steht, ist ein Regenbogen zu sehen. Dahinter hellen die dunklen Wolken von der Flut auf. Generell ist die Landschaft sehr zerstört und verwittert. Dies zeigt auf die großen Mengen des Wassers der Sintflut auf, die zuvor auf der Erde war.

Die Trunkenheit Noahs

Bei diesem Bildbeispiel Abbildung 5 handelt es sich um die Trunkenheit Noahs, die durch das Einverleiben des Weins führt. Sein Genital ist durch ein Feigenblatt verdeckt. Er hält einen seitlich liegenden Kelch von ihm in der rechten Hand. Dieser ist ein Indiz für die letzte Nacht und dass er nicht mehr Herr seiner Sinne ist. Dazu deuten die Weinreben auch auf den Erfolg des Anbaus der Weinberge an, die Noah anlegte als Ackermann. Die Trauben und der leere Kelch gelten auch als Stillleben Elemente, die der Künstler mit einbringt. Noahs verbliebene Kleidung ist nicht aufzufinden. Durch die Gestiken und das Handeln der Personen, lassen sich die Söhne zuordnen. Denn während Sam und Japheth ihren Vater mit etwas, welches sie über ihre Schultern liegend haben, zudenken wollen, sind ihre Blicke vom entblößten Noah abgewendet, da sie somit Respekt gegenüber ihrem Vater zeigen wollen. Ham hingegen wendet sein Gesicht zum Betrachter, dieses Gesicht kann als verspottend oder entsetzt gedeutet werden. Dabei zeigt er mit seinen beiden Händen auf den entblößten Körper. Damit lenkt er den Blick des Betrachters auf den entblößten Körper. Sein Blick kann jedoch auch auf die Wirkung des Weins bezogen werden. Das Szenario findet nicht wie in der Bibel erwähnt in einer Hütte statt, sondern im Freien auf einem Felsen.

Noah verflucht Ham

Die Verfluchung Hams die Noah ausspricht ist in Abbildung 6 zu sehen. Noah sitzt vor Ham, dabei wendet er seinen Kopf von ihm ab. Noah hebt seine Hände gegen ihn. Die Reaktion Noahs deutet auf eine Schande seiner Seite aus. Denn er wurde von seinem Sohn Ham nackt schlafend aufgefunden. Noah spricht einen Fluch für das Handeln Hams gegen ihn aus. Hams Gesicht versinkt in seiner rechten Hand, dabei dreht er Noah den Rücken zu. Neben ihm steht eine Frau, die ihren Kopf mit der linken Hand hält und in Richtung Ham schaut. Auch sie dreht Noah den Rücken zu. Darauf lässt sich schließen, dass sie die Frau von Ham ist. Und beide den Fluch von Noah bekommen haben. Auf dem Schoß Noahs liegt eine gebeugte Frau drauf. Neben Noah liegt ein weiterer Sohn auf dem Boden. Beide sehen sehr bedrückt aus. Im oberen Bildrand kann man Balken und ein Dach erkennen, es scheint, als würde das Geschehen in einer Hütte abspielen. Um den gleichen Balken ranken Weinreben. Sie sitzen und liegen auf einem Teppich. Darauf befindet sich auch ein umgeworfener Kelch, Trauben und eine halbe Wassermelone, diese sind links mittig am unteren Bildrand vorzufinden.

Quellen- / Literaturverzeichnis

Bilder

Abbildung 1: Julius Schnorr von Carolsfeld, Noach baut auf Befehl Gottes die Arche, 1860, Holzschnitt. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Schnorr_von_Carolsfeld_Bibel_in_Bildern_1860_016.png (30.03.2022).

Abbildung 2: Bruegel Jan: Der Einzug in die Arche Noachs, 1613. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bruegel_Arche_Noah.jpg (30.03.2022).

Abbildung 3: Hans Baldung Grien, Die Sintflut, 1516, Mischtechnik auf Lindenholz, 82 x 65 cm. https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/21/Baldung%2C_Hans_-_Die_Sintflut_-_1516.jpg (30.03.2022).

Abbildung 4:Anonym: Noach nach der Sintflut, 16. Jahrhundert, Öl auf Leinwand, 80x113 cm. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:No%C3%A9_despu%C3%A9s_del_Diluvio.jpg (30.03.2022).

Abbildung 5: Andrea Sacchi, Die Trunkenheit Noahs, 17. Jahrhundert, Öl auf Leinwand, 150,5 x 205,8 cm. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Noah_and_his_sons_by_Andrea_Sacchi.jpg (30.03.2022)

Abbildung 6:Ksenofontov Ivan Stepanovitch: Noah verflucht Ham, 19. Jahrhundert, Öl auf Leinwand. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ksenophontov_noah.jpg (30.03.2022).

Internetseiten

Lutherbibel (1912): CID GmbH, Evangeliumsnetz e.V., (online) https://www.bibel-online.net/suche/?search=Noah&translation=luther_1912 (30.03.2022)

https://www.the-artinspector.de/bibel-1/11-die-trunkenheit-noahs (30.03.2022)

https://www.the-artinspector.de/post/giovanni-bellini-die-trunkenheit-noahs (30.03.2022)

Literatur

Chiara de Capoa, Erzählungen und Personen des Alten Testaments. Berlin 2004.

Donat de Chapeaurouge, Einführung in die Geschichte der christlichen Symbole. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1984.

Engelbert Kirschbaum, Kunst. Ölbaum, in: Lexikon der christlichen Ikonographie Allgemeine Ikonographie L-R, Bd. 3,Freiburg im Breisgau 1971.

Heribert Hummel, Die Bibel in Bildern : Schatzkammer der Malerei, Köln 1987.

Jutta Seibert, Herders Lexikon der christlichen Kunst. Themen, Gestalten, Symbole, Erftstadt 2007.