Inhaltsangabe "Alpharts Tod": Unterschied zwischen den Versionen

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Der folgende Artikel fasst den Inhalt der historischen Heldenepisode ''Alpharts Tod'' zusammen. Die Verszählung folgt dabei der Textausgabe von Elisabeth Lienert. <ref>Lienert 2007.</ref>
<div style="border:1px solid gray; margin:5px 3px 0px 3px; padding:0 5px 2px 5px; background-color:#EEEEEE">Hinweis: Dieser Artikel befindet sich noch in Bearbeitung und wird daher nur unvollständig angezeigt.</div>
 
Der folgende Artikel fasst den Inhalt der historischen Heldenepisode ''Alpharts Tod'' zusammen. Die Verszählung folgt dabei der Textausgabe von Elisabeth Lienert. [Lienert 2007]


== Einführung==
== Einführung==
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Das fragmentarisch erhaltene und unvollendete Epos interpretiert die aus ''[[Inhaltsangabe "Dietrichs Flucht"|Dietrichs Flucht]]'' bekannte Szene um den Tod des Heldens Alphart eigen. Im Fokus der rheinfränkischen Erzählung stehen die Wulfinger, Dietrichs treue Gefolgsleute, allen voran Hildebrand und sein Neffe Alphart. Der namensgebende Protagonist wird mit der Warte beauftragt und tjostiert in einem ungleichen Kampf gegen die Verräter Witege und Heime, welche zu Dietrichs befeindetem Onkel Kaiser Ermrich übergelaufen sind. Handlungsräume sind das norditalienische Umland von Verona (Bern) und Breisach am Oberrhein.
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== Streitgespräch zwischen Dietrich und Heime / Alphart als Späher und Schlächter (V. 1-900)==
== Dietrich und Heime - Wortgefecht um Treue und Verrat (V. 1 - 450)==
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| V. 1 - 90 || Der Text setzt in Ermrichs Rede ein: Heime der "riter kune" wird widerwillig von Ermrich dazu befohlen, zu Dietrich nach Bern zu reiten. Dort angekommen und vor Dietrich stehend, verlangt dieser den Grund für seine Ankunft zu erfahren, den Heime aber selbst nicht kennt. Dietrich beklagt Heimes Verrat, den er einst zu seinem Schildgesellen nahm und bezichtigt ihn des schweren Eidbruchs. Er verlangt von ihm zu bleiben und für sein Vergehen einzustehen. Heime erinnert Dietrich an seine Stärke, wie er ihn in jungen Jahren herausgefordert hatte, eher er Dietrichs Gefolgsmann wurde. Er beteuert seinen treuen Dienst in der Vergangenheit (das ich dyr in myner jogent so vil gedinet han) , fürchtet aber umso mehr Ermrichs Zorn. Er klagt darüber, den Botengang auferlegt bekommen zu haben und versichert Ermrichs starken Willen, ihn in seinen Reihen zu halten. Der Erzähler wirft an dieser Stelle eine Prolepse ein, die Alpharts Tod ankündigt und wie Witege und Heime daran schwere Schuld tragen sollen, die ihn zu zweit bekämpfen und unehrenhaft (schändlich, sündhaft) töten werden.
| V. 1 - 90 || Der Text setzt in Ermrichs Rede ein: Heime, dem "riter kune", wird von Ermrich aufgetragen, zu Dietrich nach Bern zu reiten. (Worin dieser nur widerwillig Folge leistet.) Dort angekommen und vor Dietrich stehend, verlangt dieser den Grund für seine Ankunft zu erfahren, den Heime aber selbst nicht kennt. Dietrich beklagt Heimes Verrat, den er einst zu seinem Schildgesellen nahm und bezichtigt ihn des schweren Eidbruchs. Er verlangt von ihm zu bleiben und für sein Vergehen einzustehen. Heime erinnert Dietrich an seine Stärke, wie er ihn in jungen Jahren herausgefordert hatte, bevor er zu Dietrichs Gefolgsmann wurde. Er beteuert seinen treuen Dienst in der Vergangenheit (das ych dyr in myner jogent so vyl gedynet han) , fürchtet aber umso mehr Ermrichs Zorn. Er klagt darüber, den Botengang auferlegt bekommen zu haben und versichert Ermrichs starken Willen, ihn in seinen Reihen zu halten. Der Erzähler wirft an dieser Stelle eine Prolepse ein, die Alpharts Tod ankündigt und wie Witege und Heime daran schwere Schuld tragen sollen, die ihn zu zweit bekämpfen und unehrenhaft (schändlich, sündhaft) töten werden.
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| V. 91 - 180 || Heime erklärt wie es dazu kam, dass er von Dietrich fortgeritten war, um sich Ermrich anzuschließen; Er ging, da es um den Sieg Ermrichs gut stünde und behauptet, Dietrich habe ihn auf Wunsch aus seinem Dienst entlassen. Moralisch wertet er Ermrichs Vorgehen dennoch als Treuebruch (an Dietrichs Vater). Er erklärt dass Ermrich und seine "fursten unverzeyt" bereit sind, 80.000 Mann nach Bern zu führen. Er befürchtet, dass beide Seiten große Verluste erleiden werden. Dietrich will noch einmal entschieden wissen, ob Heime für seinen Feind, den "rychen keyser" kämpfen werde. Heime entgegegnet darauf im Zorn, er habe das "golt so rote" und den "rychen met" nur zu gerne von Ermrich genommen, sodass er sich seinem Dienst verpflichtete. Im selben Zorn verlangt Dietrich, Heime solle schweigen. Wiederholend bezichtigt er ihn des Eidbruchs, meint dem zum Trotz aber, er verliere durch Heimes Abgang nur ein Schild, ein gutes Ross und einen unehrenhaften Mann. Heime versucht sich und Witege frei von Schuld zu sprechen ("wyr han yß also ferre mit worten uß dem eyde gnommen"), indem er ihm versichert, dass beide nicht gegen Hildengrin (Dietrichs Helm) kämpfen würden. Für den Verrat beider macht der Erzähler Ermrichs "bösen" Ratgeber Sibeche verantwortlich. Heime reitet "yber die Etsch brcuken" hinfort unf bittet darum, dass Amelot und Nere ihn weiter begleiten. Ermrich reitet Heime mit Tausend Mann verdroßen entgegen, in dem Glauben dass "syn nefe" Dietrich ihn gefangen habe, da er so lange fort war.  
| V. 91 - 180 || Heime erklärt, wie es dazu kam, dass er von Dietrich fortgeritten war, um sich Ermrich anzuschließen; Er ging, da es um den Sieg Ermrichs gut stünde und behauptet, Dietrich habe ihn auf Wunsch aus seinem Dienst entlassen. Moralisch wertet er Ermrichs Vorgehen dennoch als Treuebruch (an Dietrichs Vater). Er meint, dass Ermrich und seine "fursten unverzeyt" bereit sind, 80.000 Mann nach Bern zu führen und befürchtet, dass beide Seiten große Verluste erleiden werden. Dietrich will noch einmal entschieden wissen, ob Heime für seinen Feind, den "rychen keyser" kämpfen werde. Heime entgegegnet darauf im Zorn, er habe das "golt so rote" und den "rychen met" nur zu gerne von Ermrich genommen, sodass er sich ihm verpflichtete. Dietrich deutet ihm zu schweigen. Wiederholend bezichtigt er ihn des Eidbruchs, meint dem zum Trotz aber, er verliere durch Heimes Abgang nur ein Schild, ein gutes Ross und einen unehrenhaften Mann. Heime versucht sich und Witege frei von Schuld zu sprechen ("wyr han yß also ferre mit worten uß dem eyde gnommen"), indem er ihm versichert, dass beide nicht gegen Hildengrin (Dietrichs Helm) ankämpfen würden. Für den Verrat beider macht der Erzähler Ermrichs "bösen" Ratgeber Sibeche verantwortlich. Heime bittet Amelolt und Nere, ihn ein Stück zu begleiten (zum Schutzgeleit). Er reitet mit ihnen über die Ponte Pietra ("Etsch brucken", im Neuhochdeutschen auch Steinbrücke genannt) hinfort. Ermrich reitet Heime derweil mit Tausend Mann verdroßen entgegen, in dem Glauben, dass "syn nefe" Dietrich ihn gefangen habe, da er so lange fort blieb.  
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| V. 181 - 270 || "Uff der heyde" erwartet er daher Heime. Dieser bittet Amelot und Nere darum, die "heleden lobesam", nun umzukehren, da der Kaiser zornig sei und er sie nicht mit seinem Leben schützen werde. Ermrich möchte von Heime erfahren, wie Dietrich auf seinen Botengang reagiert habe. Heime antwortet nur knapp, Dietrich sei "unverzeyt". Daraus schließt Ermrich, Dietrich wolle sich seiner Herrschaft weiterhin widersetzen. Er befragt, wer Dietrich observieren möchte ("dye wart suchen"), worauf er von seinen Gefolgsleuten eilig umkreist wird. Herzog Wolffing erklärt sich als erster bereit, ihm folgen 80 Mann. 80 Helden, die unter einem maßlos vergoldeten Banner reiten. Nun springt der Erzähler zurück zum Empfang Heimes in Ermrichs Heer und breitet den Dialog zwischen beiden aus. Ermich will also wissen, was sein Neffe Dietrich Heime als Nachricht mitgegeben habe. Heime bekundet Ermrich Dietrichs Zorn und Entschlossenheit, seine unweigerliche Haltung dagegen, sich ihm zu ergeben. Ermrich erwidert darauf, er gäbe ihm "zornes not" und werde ihn bis in seinen Tod bekämpfen. Heime beteuert dagegen wiederum Dietrichs Ehre und Tugendhaftigkeit und dass es Ermrich schaden werde, würde er Dietrich aus Bern vertreiben und es Heime "von alle mym hertzen umb ine leyt" täte. Ermrich entgegegnet darauf zornig, Dietrich und die Wulfinger (Hildebrands Geschlecht, alternativ Dietrichs Gefolge im Gesamten) sollen ihm das Land überlassen, dann würde er es Dietrich zum Lehen geben. Schließlich mahnt Heime Dietrichs Erbrecht auf Bern an, darum sieht Ermrich die Schlacht um Bern als einzigen Weg.
| V. 181 - 270 || "Uff der heyde" erwartet er daher Heime. Dieser empfielt Amelolt und Nere, den "heleden lobesam", nun umzukehren, da der Kaiser zornig sei und er sie nicht mit seinem Leben schützen werde. Ermrich möchte von Heime erfahren, wie Dietrich auf seinen Botengang reagiert habe. Heime antwortet nur knapp, Dietrich sei "unverzeyt". Woraus Ermrich schließt, Dietrich wolle sich seiner Herrschaft weiterhin widersetzen. Er fragt, wer Dietrich observieren möchte ("dye wart suchen"), worauf er von seinen Gefolgsleuten eilig umringt wird. Herzog Wolffing erklärt sich als erster bereit, ihm folgen 80 Mann. Der Erzähler springt nun in einem Neuansatz zurück zum Empfang Heimes in Ermrichs Heer und breitet den Dialog zwischen beiden aus: Ermich will also wissen, was sein Neffe Dietrich Heime als Nachricht mitgegeben habe. Heime bekundet Ermrich Dietrichs Zorn und Entschlossenheit; seine unweigerliche Haltung dagegen, sich ihm zu ergeben. Ermrich erwidert darauf, er gäbe ihm "zornes not" und werde ihn bis in seinen Tod bekämpfen. Heime beteuert Dietrichs Ehre und Tugendhaftigkeit, dass es Ermrich schaden werde, würde er Dietrich aus Bern vertreiben und es Heime "von alle mym hertzen umb ine leyt" täte. Ermrich entgegnet darauf zornig, Dietrich und die Wulfinger (Hildebrands Geschlecht, alternativ: Dietrichs Gefolge im Gesamten) sollen ihm das Land überlassen, dann würde er es Dietrich zum Lehen geben. Schließlich mahnt Heime Dietrichs Erbrecht auf Bern an, aus diesem Grund sieht Ermrich die Schlacht um Bern als einzig verbleibende Option.
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| V. 271 - 360 || Dietrich klagt vor seinen Leuten über Ermrichs Verrat und Sibeche "den ungetruwen" als falschen Ratgeber seines Onkels, er betritt den (Thron-?)Saal. Die tapferen Wulfinger um den alten Hildebrand setzen sich zu seiner Rechten und weitere Helden, die folgend aufgezählt werden: der junge Hache, Bange und Rudwein, Berchter der Starke, Folckwin, Rychart und Gerhart, der kühne Wytzschach, die stürmischen Helphrich und Helmschart, Ekkehart und Hunbrecht, Hartung und Helmschrot, Bottel und Hunold, Brancker und Wolffing², Amelger von Brysen (Breisgau) und der kühne Wolfhart wie viele weitere tapfere Gefolgsleute, die der Erzähler nicht benennen will bzw. kann. Im Saal sitzen die jungen Recken gemeinsam mit Friedrich von Raben, Wicker und Wytgenant, dem mutigen Walderich und Sigebant, den zwei "kunen degen" Alphart und Sigestap, sowie den im Kampf erprobten Hildebrand und Wolffhelm. Amelolt und Nere sitzen ebenso da, mit Walther von Lengres und Helmnot von Tutzschgan (Toskana), die von Dietrich ("vogt von Amelung") außerkoren wurden. In einem Eck hockt der streitlustige Nudung mit dem Schwert über seinem Bein. Seine Beständigkeit ("stede") und Treue werden betont und mit "Swanfelden" und "Nornberg der Sant" (Nürnberger Umland) sein Herrschaftsgebiet genannt. Schildbrand, Wolfwin und Sigher der degen bilden den Abschluss der Aufzählung (Heldenkatalog).
 
Alle schweigen, als ihnen Dietrich sein Leid klagt und alle antworten ihm synchron und repetitiv mit dem Treueid, was ihn sehr erfreut. Dietrich möchte Rat darüber, wie er vorgehen solle; Alphart meint, er solle Recken aussenden und bietet sich sogleich selbst als Späher an. Er betont nachdrücklich seinen Eifer. Wolfhart antwortet seinem Bruder, er sei zu jung und unvorsichtig, man solle einen Anderen an seiner statt ziehen lassen. Alphart fühlt sich darum (übermütig) in seiner Ehre verletzt und vergleicht sich mit einem "armen wyp", wenn er "da hyme" bleiben müsse.
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| V. 271 - 360 || Dietrich klagt vor seinen Leuten über Ermrichs Verrat und Sibeche "den ungetruwen" als falschen Ratgeber seines Onkels, er betritt den (Thron-?)Saal. Die kühnen Wulfinger um den alten Hildebrand setzen sich zu seiner Rechten sowie weitere Helden, die folgend aufgezählt werden: der junge Hache, Bange und Rudwein, Berchter der Starke, Folckwin, Rychart und Gerhart, der kühne Wytzschach, die stürmischen Helphrich und Helmschart, Eckhart und Hunbrecht, Hartung und Helmschrot, Bottel und Hunolt, Brancker und Wolffing², Amelger von Brysen (Breisgau) und der kühne Wolfhart wie viele weitere kühne Gefolgsleute, die der Erzähler nicht benennen will bzw. kann. Im Saal sitzen die jungen Recken gemeinsam mit Friedrich von Raben, Wicker und Wytgenant, dem kühnen Walderich und Sigebant, den zwei "kunen degen" Alphart und Sigestap, sowie den im Kampf erprobten Hildebrand und Wolffhelm. Amelolt und  Nere sitzen da mit Walther von Lengres und Helmnot von Tutzschgan (Toskana), die von Dietrich ("vogt von Amelung") außerkoren wurden. In einem Eck hockt der streitlustige Nudung mit dem Schwert über seinem Bein. Seine Beständigkeit (stede) und Treue werden betont und mit "Swanfelden" und "Nornberg der Sant" sein Herrschaftsgebiet genannt. Schildbrand, Wolfwin und Sigher der degen bilden den Abschluss der Aufzählung (Heldenkatalog).  
| V. 361 - 450 || Er betont seinen Willen, sein Leben zu riskieren und seinen Ruhm ("brys") zu mehren, wie es einem echten "degen" entspräche, seine Tugendhaftigkeit vor Gott und seine Stärke, gegen Ermrichs Männer auf dem Felde zu bestehen. Er verdeckt symbolisch "leben und adelarn" (Löwe und Adler, die Wappentiere Dietrichs) auf seinem Schild, um seine Eignung als unerkannter Späher zu demonstrieren. Es folgen weitere Selbstbeschreibungen von heroischer Stärke. Hildebrand stellt Alpharts Selbstbild in Frage, doch Alphart übertönt ihn schließlich in seinem Willen. Roß, Harnisch und Gewand werden herbei befohlen und er wird zu Frau Ute geleitet, die allen Gottes Segen erteilt, Alphart rüstet und ihm aufs Pferd verhilft. Ute bricht in ihrem Klagen um den Abschied ihres Neffens in Tränen aus. Dieser versucht, sie zu trösten und sie reicht ihm zum Abschied ihre schneeweiße Hand. Amelgart, "edel jongfrauw" aus Schweden, welche Alphart zu rechter Ehe versprochen wurde (Hildebrand habe sie deshalb aus dem Reich ihres Vaters geholt), kommt hinzu und will Alphart ebenfalls aufhalten, aber dieser lässt sich nicht von seinem Auftrag abhalten.
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Alle schweigen, als ihnen Dietrich sein Leid klagt und alle antworten ihm darauf synchron und repetitiv mit dem Treueid, was ihn sehr erfreut. Dietrich möchte Rat darüber, wie er vorgehen solle; Alphart meint, er solle Recken aussenden und bietet sich sogleich selbst als Späher an, betont nachdrücklich seinen Eifer. Wolfhart antwortet seinem Bruder, er sei zu jung und unvorsichtig, man solle einen Anderen statt seiner ziehen lassen. Alphart fühlt sich darum in seiner Ehre (Übermut) verletzt und vergleicht sich mit einem "armen wyp", wenn er "da hyme" bleiben müsse.
== Alpharts Wartgang unter die Linden - Einer gegen Achtzig (V. 451 - 900)==
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| V. 361 - 450 || Er betont seinen Willen, sein Leben zu riskieren, wie es einem echten "degen" entspräche, seine Tugendhaftigkeit vor Gott und seine Stärke, gegen Ermrichs Männer auf dem Felde zu bestehen und ggf. die brys (Breisach?) mit Blut auszuweiten. Er verdeckt symbolisch "leben und adelarn" (Löwe und Adler, die Wappentiere Dietrichs) auf seinem Schild, um seine Eignung als unerkannter Späher zu bekräftigen. Es folgen weitere Selbstbeschreibungen von heroischer Stärke. Hildebrand stellt Alpharts Selbstbild in Frage, doch Alphart überzeugt ihn schließlich in seinem Willen. Roß, Harnisch und Gewand werden ihm gereicht und er wird zu Frau Ute geleitet, die allen Gottes Segen erteilt und Alphart rüstet mit Schild und Harnisch, ihm aufs Pferd verhilft. Ute bricht in ihrem Klagen um den Abschied ihres Neffens in Tränen aus, dieser versucht sie zu trösten, sie reicht ihm zum Abschied ihre schneeweiße Hand. Amelgart, "edel jongfrauw" aus Schweden, welche Alphart zu rechter Ehe versprochen wurde (Hildebrand habe sie deshalb aus dem Reich ihres Vaters geholt), kommt hinzu und will Alphart ebenfalls aufhalten, aber dieser lässt sich nicht von seinem Auftrag abhalten.
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| V. 451 - 540 || In einer kurzen Prolepse wird erzählt, wie der getarnte Alphart auf die 80 von Ermrich ausgesandten Krieger trifft. Die edlen Frauen und Ritter versammeln sich auf den Burgmauern von Bern, beten und blicken Alphart nach, wie er über die "Etsch brucken" davon reitet. Hildebrand entscheidet sich ihm zu folgen und ist rasch gerüstet und hinterhergeritten. Er erreicht Alphart und versucht ihn über den Zweikampf an seiner Reise zu hindern, von eigenem Übermut angetrieben. Alphart, der seinen Onkel in der Rüstung nicht erkennt und für einen "keysers diner" hält, verpasst ihm im Gefecht einen Schlag, sodass er vom Pferd fällt. Hildebrand bittet ihn um Gnade und darum, ihm seinen Helm abzunehmen. So gibt er sich seinem Neffen zu erkennen, beteuert seine gute Absicht und bittet ihn erneut darum, mit ihm gemeinsam umzukehren.
| V. 451 - 540 || In einer kurzen Prolepse wird davon erzählt, wie der getarnte Alphart auf die 80 von Ermrich ausgesandten Krieger trifft. Die edlen Frauen und Ritter versammeln sich auf den Burgmauern von Bern, beten und blicken Alphart nach, wie er über die "Etsch brucken" davon reitet. Hildebrand entscheidet sich, ihm zu folgen, ist schnell gerüstet und hinterhergeritten. Er erreicht Alphart und versucht ihn über den Zweikampf an seiner Mission zu hindern, von eigenem Übermut angetrieben. Alphart, der seinen Onkel in der Rüstung nicht erkennt und für einen "keysers diner" hält, verpasst ihm im Gefecht solch einen Schlag, dass er vom Pferd fällt. Hildebrand bittet ihn um Gnade und darum, ihm seinen Helm abzunehmen. So gibt er sich seinem "neven" zu erkennen, beteuert seine gute Absicht und bittet ihn erneut darum, mit ihm gemeinsam umzukehren.
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| V. 541 - 630 || Alphart bleibt unbeirrt und verwirft diesen Vorschlag. Hildebrand akzeptiert es schließlich und schwört, Dietrich von Alpharts Stärke zu erzählen, der es nicht ungern hören werde, dass Alphart ihn besiegt habe. In Bern zurück, erntet Hildebrand Spott. ("wo yst uwer gefanger, den yr brenget an der hand?") Dietrich bestätigt Hildebrands Einschätzung aber in seiner Reaktion auf die Lobrede an Alphart. Derweil reitet Alphart 2 Meilen ("eyn rast"), ehe ihm 80 kühne Helden entgegen kommen. Der grüngoldene Banner kündigt Herzog Wolffing und sein Gefolge an. Wolffing erklärt dem ihm Fremden sogleich seine Absicht, dass ihn Ermrich ausgesadt habe um Dietrich zu schaden. Alphart erwidert darauf, dass Dietrich und Wolffing dem gleichen Geschlecht angehören würden. Als ihn Wolffing nach seinem Namen fragt, gibt ihm Alphart unmissverständlich zu erkennen, dass er sein Feind sei und er ihn um seiner Tapferkeit Willen zum Einzelkampf herausfordere, sein Gefolge (gesinde) sich darum heraushalten solle.  Beide nehmen sich einen Speer, wobei es Alphart gelingt, Wolffing den Todesstoß zu verpassen, indem er mit dem Speer seine Brust durchbohrt. Die Gefolgsleute beklagen den Tod des Herzogs und Sigwin fordert darüber hinaus einen Blutzoll von Alphart. Alphart reagiert darauf übermutig, er würde noch über Tausend Mann besiegen mit Gott an seiner Seite. Er fordert damit Sigwin auf, Wolffings Tod zu rächen.
| V. 541 - 630 || Alphart bleibt entschlossen und verwirft diesen Vorschlag ungeachtet. Hildebrand akzeptiert es damit und schwört, Dietrich von Alpharts Stärke zu berichten, der es nicht ungern hören werde, dass Alphart ihn besiegt habe. In Bern zurück, erntet Hildebrand Spott. ("wo yst uwer gefanger, den yr brenget an der hand?") Dietrich bestätigt Hildebrands Einschätzung aber in seiner Reaktion auf die Lobrede auf Alphart. Derweil reitet Alphart 2 Meilen ("eyn rast"), ehe ihm 80 "kune" Helden entgegen kommen. Der grüngoldene Banner kündigt Herzog Wolffing und sein Gefolge an. Wolffing erklärt dem ihm Fremden sogleich seine Absicht; dass ihn Ermrich ausgesandt habe, um Dietrich zu schaden. Alphart meint darauf, dass Wolffing demselben (Familien)geschlecht wie Dietrich angehöre. Als ihn Wolffing nach seinem Namen fragt, gibt ihm Alphart nur unmissverständlich zu verstehen, dass er sein Feind sei und er ihn um seiner Tapferkeit Willen zum Einzelkampf herausfordere. Sein Gefolge (gesinde) solle sich darum heraushalten.  Beide bewaffnen sich mit dem Speer, wobei es Alphart schnell gelingt, Wolffing den Todesstoß zu verpassen, indem er ihm mit dem Speer die Brust durchbohrt. Die Gefolgsleute beklagen den Tod des Herzogs und Sigwin fordert darüber hinaus ein Wergeld von Alphart. Alphart reagiert darauf erneut übermütig; er würde noch über Tausend Mann besiegen, Gott an seiner Seite. Er fordert damit Sigwin auf, Wolffings Tod zu rächen.
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| V. 631 - 720 ||  Gerbart springt darauf von seinem Ross und nimmt Alpharts Herausforderung an. Alphart schlägt ihm tiefe Wunden und er dieser liegt sogleich totgeschlagen nieder. Alphart fordert denjenigen auf, der meine, Gottes Heil mit seiner Hand zu führen, worauf sich alle verbliebenen 77 Mann herausgefordert fühlen. Alphart schlägt wieder einen nach dem anderen nieder und wird mehrfach mit dem Teufel verglichen. Einer unter ihnen beklagt, dass er aus Apulien nach Bern gekommen sei, um hier zu sterben. So besiegt Alphart insgesamt 72 der 80 Männer, die restlichen 8 reiten flüchtend davon, Alphart jagt ihnen hinterher. Der Klee der Heide ist begoßen vom Blut der Feinde. Alphart findet sich unter Linden ein und beobachtet den Rauch, der aus Emrichs Heerlager über das weite Feld zieht. Er meint, habe er nur Tausend Mann, seinen Bruder Wolfhart und den "alden meister" Hildebrand müsse Ermrich sogleich ihnen das Feld räumen.
| V. 631 - 720 ||  Gerbart springt jedoch darauf von seinem Ross und nimmt Alpharts Herausforderung an. Alphart schlägt ihm tiefe Wunden, die für ihn tödlich enden. Alphart fordert denjenigen auf, der meine, Gottes Heil mit seinem Schwert zu führen, worauf sich alle verbliebenen 77 Mann herausgefordert fühlen. Alphart schlägt wieder einen nach dem anderen nieder und wird dabei mehrfach mit dem Teufel verglichen. Einer unter ihnen klagt, dass er aus Apulien nach Bern gekommen sei, nur um hier zu sterben. So besiegt Alphart im Alleingang insgesamt 72 der 80 Männer, die restlichen 8 reiten flüchtend davon. Alphart aber jagt ihnen unerbittlich hinterher. Der Klee der Heide ist begoßen vom Blut der Feinde. Alphart findet sich unter Linden ein (seine Warte) und beobachtet den Rauch, der aus Ermrichs Heereslager über das weite Feld zieht. Er meint, habe er nur Tausend Mann, seinen Bruder Wolfhart und den "alden meister" Hildebrand an seiner Seite, müsse Ermrich ihnen sogleich das Feld räumen.
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| V. 721 - 810 || Derweil treffen die letzten Überlebenden aus Wolffings Spähtrupp bei Ermrich ein, die Helme und Schilder blutbenetzt. Als Ermrich erfährt, dass nur ein Mann alle 80 bezwungen habe, verdächtigt er sogleich Dietrich und will wissen, welches Schild der Feind geführt habe. Die Überlebenden wissen darauf keine andere Antwort als die, dass er es bald erfahren werde, wenn der Fremde auch über ihn komme. Das ganze Heer um Ermrich ist in Aufruhr und zieht sich zusammen, was Alphart von seiner Warte aus beobachtet und was ihn zum Lachen bringt. Ermrich fordert Ruhe und wiederholt seine Frage. Die Überlebenden meinen, keinen gekrönten Löwen und keinen Adler auf seinem Schild gesehen zu haben und den "gast" daher nur als Söldner Dietrichs anzusehen. Ein weiterer Überlebender betont die Überhärte seines Schwertstreichs. Anwesend sind zahlreiche "kune degen", darunter werden folgend vorgestellt: Herzog Rienolt und sein Bruder Randolt von Ankowe, Sewalt der Alte, der Herzog von Tuskan, Herzog Berchtram und die "zwene starken degene" Witege und Heime. Ermrich beklagt, dass niemand seiner Gefolgsleute ihn rächen möchte, auch nicht in Aussicht auf Gold und Edelsteine. Die Gefolgsleute meinen dagegen, man solle dies lieber dem Fremden zum Sold bieten, statt das eigene Leben leichtfertig aufs Spiel zu setzen.
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| V. 811 - 900 || Ermrich erinnert Witege an seinen Treueid und stellt ihm überdies in Aussicht, dass er mit ihm Burg und Land herrschaftlich teilen werde. So rüstet sich Witege und steigt auf sein Pferd, um dem Fremden ritterlich entgegen zu reiten. Heime folgt ihm schließlich nach. Witege findet Alphart neben den vielen Toten auf dem Schlachtfeld ("wal") wieder. Alphart verrät ihm nicht seine Identität, doch verurteilt ihn aufs Schärfste wegen seines Eidbruchs, seiner Schändlichkeit und Unehre. Witege fragt, wie lange er noch zu "bychte" stehen müsse und meint, dass er noch nie mit so harten Worten gestraft worden sei.
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== Der Kampf über Heide und Weide - Speer und Schwert im Ordal (V. 901 - 1220) ==
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| V. 721 - 810 || Derweil treffen die letzten Überlebenden aus Wolffings Truppe bei Ermrich ein, die Helme und Schilder blutbenetzt. Als Ermrich erfährt, dass nur ein Mann alle 80 bezwungen habe, verdächtigt er sogleich Dietrich und will wissen, welches Schild der Feind geführt hat. Die Überlebenden wissen darauf keine andere Antwort als die, dass er es bald erfahren werde, wenn der Fremde auch über ihn kommt. Das ganze Heer um Ermrich ist in Aufruhr und zieht sich zusammen, was Alphart von seiner Position aus beobachtet und ihn zum Lachen bringt. Ermrich mahnt zur Ruhe und fragt erneut, was der Fremde auf seinem Schild geführt habe. Die Überlebenden meinen keinen gekrönten Löwen und keinen Adler gesehen zu haben und den "gast" daher als Söldner Dietrichs anzusehen. Ein weiterer Überlebender betont die Überhärte seines Schwertstreichs. Anwesend sind zahlreiche "kune degen", die folgend vorgestellt werden: Herzog Rienolt und sein Bruder Randolt von Ankowe, Sewalt der Alte, der Herzog von Tuskan, Herzog Berchtram und die "zwen starken degene" Witege und Heime. Ermrich beklagt, dass niemand seiner Gefolgsleute ihn rächen möchte, auch in Aussicht auf Gold und Edelstein. Die Gefolgsleute meinen dagegen, man solle dies lieber dem Fremden zum Sold bieten, statt das eigene Leben leichtfertig aufs Spiel zu setzen.
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| V. 811 - 900 || Ermrich erinnert Witege an seinen Treudeid und stellt ihm überdies in Aussicht, dass er mit ihm Burg und Land herrschaftlich teilen werde. So rüstet sich Witege und steigt auf sein Pferd, um dem Fremden ritterlich entgegen zu reiten. Heime folgt ihm schließlich nach. Witege findet Alphart neben den vielen Toten auf dem Schlachtfeld wieder. Alphart gibt sich ihm zu erkennen und verurteilt ihn aufs Schärfste wegen seines Eidbruchs, seiner Schändlichkeit und Unehrbarkeit. Witege fragt, wie lange er noch zu "bychte" stheen müsse und meint, dass er noch nie mit so harten Worten gestraft worden sei.
| V. 901 - 990 || Witege möchte es nicht darauf beruhen lassen und fordert Alphart zum Kampf heraus. Er behauptet, dass Ermrich ihn allein unter seinen 80.000 Mann auserwählt habe, weil er "der kunste und der best" sei. Seine Stärke erkennt auch Alphart an und meint, sie beide trenne niemand als "des Einen" Tod. (Gottesurteil) Sie kämpfen ("josterten") mit dem Speer, bis Alphart Witege vom Pferd holt. Witege verflucht wegen der Schande, die ihm dabei widerfährt, seine eigene Geburt. Alphart schlägt vor auf der "wyde" den Kampf mit dem Schwert fortzusetzen und Witege willigt ein. Schimminc (Witeges Pferd) trabt sorglos auf das Feld und frisst vom Klee. Die Topoi der Kampfschilderung wiederholen sich; Der Klee verfärbt sich durch das wilde Feuer, das von den Helmen wie Staub fegt, der Schwertgesang schallt. Alphart verpasst Witege den finalen Schlag, sodass dieser scheintot am Boden liegt und ihm das Blut aus Nase und Ohren fließt. Er will "milte" und christliche Vergebung zeigen (Gnade vor Recht ergehen lassen) und den Wehrlosen verschonen, als Heime Witege zur Hilfe eilt. (2 Fehlzeilen folgen, sie müssten kontextuell betrachtet davon berichten, wie es Heime gelingt, Alphart zu Fall zu bringen) Der blutende Witege fordert Alphart auf, seinen Helm abzunehmen, doch Alphart will sich den Feinden nicht zu erkennen geben, da er befürchtet, sie würden den Kampf sonst abbrechen und fliehen.
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| V. 901 - 990 ||  
| V. 991 - 1080 || Alphart fordert Heime dazu auf, ihm Witege als Unterpfand zu überlassen und droht, andernfalls Ermrich selbst als Pfand zu nehmen. Witege steht wieder auf und erinnert Heime daran, dass sie beide niemand trennen könne. Er fordert damit seine Schuld ein, da Witege ihm und Dietrich einst in Montare (Mautern, Österreich) das Leben rettete, weshalb Heime ihm schwor, ihm bis in den Tod beizustehen. (Diese Anspielung lässt sich intertextuell auf das Erzählte im ''Virginal'' und ''Waldere'' beziehen.) Außerdem werde Heime, wenn Witege sterben sollte, von Alphart getötet werden, ohne das dieser jeglichen Schaden nähme. Heime (Adelgers Sohn; "barn") erschrickt, als er Alpharts Wappentiere zu erkennen glaubt und meint, er wolle gegen keinen Wulfinger kämpfen. Witege (Wielands Sohn) schimpft ihn dafür einen Feigling und Treulosen ("du brech ye an den druen, also dustu auch hye!") Heime stellt erneut die Frage nach dem Name des Wulfingers, Alphart erwidert diesmal, dass er es bei seiner Kriegerehre nicht verraten werde. Er ist es schließlich, der Heime vom Kampf überzeugt und betont abermals, dass Gott an seiner Seite kämpfe. Er fordert lediglich ein, man möge ihn nicht hinterrücks angreifen ("dem ruck eyn steden freden geben"). Heime verspricht ihm daher weder seinen Rücken, noch ihn von den Seiten zu attackieren. 
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| V. 991 - 1080 ||  
| V. 1081 - 1170 || Der Kampf wird fortgesetzt. Erneut bringt Alphart Witege hart zu Boden, indem er ihm einen heftigen Schlag auf den Schädel versetzt und sich dann seiner blutüberlaufenen Beine annehmen will. Was jedoch von Heime pariert wird, der damit Alpharts Schwerthiebe auf sich lenkt. Alphart mahnt, man solle ihn nicht zu zweit angreifen, weil das unehrenhaft sei und Gottes Recht bräche. Heime will daraufhin, dass Witege ihn allein mit Alphart kämpfen lässt. Dieser möchte zuerst wissen, ob Alphart der "uzerweltliche degen" gewesen sei, der die 80 Männer erschlug, was dieser sofort bejaht. Er lässt Heime gewähren und dieser bekommt im Ansturm auf Alphart, der sein Schwert beidhändig zum Schlag bereit hält, eine tiefe Wunde geschlagen. Heime befürchtet, jeden Moment zu sterben. ("ych han den dot an myner hant") Witege bietet ihm an, ihm beizustehen und den "freden", den er Alphart zugesagt hat, aufzuheben. Doch Heime will lieber in Ehren sterben. Alphart spottet über die zwei Leichtfertigen ("losen man"), dass sie vor einem fliehen würden, der auf einem Bein gehe. (Hier nur im übertragenen Sinne zu verstehen) Er setzt erneut zu einem Angriff mit "lewen zorn" auf Heime an. Dieser fleht Witege nun doch an, ihm zu Hilfe zu kommen.
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| V. 1081 - 1170 ||  
| V. 1171 - 1220 || So laufen beide gegen Alphart an. Alphart durchbohrt Witeges nicht gut verarbeitetes "gesmyde" und aus den Kettenringen trieft das Blut. Er fordert Alphart dazu auf, konsequent zu sein und ihn endlich zu töten, auch wenn das für ihn einen jungen Tod bedeute. Ein drittes mal also wirft Alphart Witege auf das Feld und sticht auf ihn ein, aber Heime verhindert wieder sein Ende. Als Alphart lobend anerkennt, wie ehrenhaft sie gekämpft haben, widersagt Witege den "freden" und beide bringen Alphart in arge Bedrängnis. Heime setzt zu einem heftigen Schlag an, durchbohrt damit von hinten Alpharts Helm und sticht weiter. Mit "elenthaffter hant" bringen beide Alphart schließlich zu Fall. Das lässt das Blut aus seinem Gesicht strömen und ihn "jemerlich" dahinsiechen. Witege verpasst ihm einen letzten, unrühmlichen Stich durch den Zwickel des Panzerhemdes ("durch den slytz"). Mitten in Alpharts fluchenden, letzten Worten  bricht der Text ab.   
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== Verdeckte Schilder - Die Schlacht vor Breisach (V. 1221 - 1620) ==
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| V. 1171 - 1260 ||  
| V. 1221 - 1350 || Hildebrand und Herzog Nitger kommen in Breisach an und werden ehrenvoll empfangen. Walther von Kerlingen und Hug von Dänemark kommen ihnen entgegen, weitere 500 Burgmänner begrüßen die Helden. Der Hausherr Eckardt lässt ihnen neue Gewänder bringen, ein Bad bereiten und viele schöne Frauen Gesellschaft leisten. Ein "begaßen" Brot und ein Becher mit Wein werden ihnen an der Tafel gereicht. Die Breisacher möchten den Grund für die Anreise Hildebrands erfahren, dieser erzählt ihnen von der großen Not, die sein Herr Dietrich erfahren habe durch Ermrich, der ihm sein Land streitig mache und den Tod des jungen Alphart zu verantworten habe. Er fordert darum die Unterstützung der Breisacher ein. Eckart freut sich darüber, Dietrich helfen zu können, erinnert Hildebrand aber zugleich an einen früheren Versuch Dietrichs, ihn um Ermrichs Willen aus seinem Land zu vertreiben. Nitger kann nur seine eigene Unterstützung im Kampf anbieten, da er seine 2.000 Mann seinem Lehnsherrn Ermrich überlassen musste. Auch Walther von Kerlingen sagt seine Hilfe mit 10.000 Mann zu, gleichwohl er unter Ermrichs Treueid steht und dennoch hofft, dessen Gnade nicht zu verlieren. Hildebrands Bruder und Mönch Ilsan ist ebenfalls unter den Breisachern und hofft mit seiner Zusage um Sühne bei Dietrich. Er will 1.100 Cluniazenser ("man mit swartz kotten") zu ihm führen. Als Hug und seine jungen Ritter aus dem Kloster kommen und Hildebrand ihre Unterstützung zusagen, springt dieser gar vor Freude auf. Während die Helden ihr Heerlager vor Breisach in den "rosen" aufschlagen, reiten zahlreiche degen zu Eckardt, aus denen dieser 6.000 weitere Kräfte für das Heer stellen kann. Die Lasttiere werden beladen und unter Hildebrands Führung setzt sich das Heer schließlich in Bewegung Richtung Bern. Als die Nacht heranbricht, hält sich der befeindete Studenfuchs vom Rhein und sein Gefolge in unmittelbarer Nähe auf. Hildebrand hält eine Kampfrede, um das Heer zu motivieren und mahnt an, dass alle gerüstet bleiben sollen. Nitger bietet seinem Onkel die "schyltwacht" an, ihm folgen Walther, Ilsan, Eckardt und Hug. Hildebrand erklärt ihnen das Signal: Für den Fall dass der Feind angreife, werde er in sein "vil cleines horn" blasen, um sie zurück zu rufen.
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| V. 1261 - 1350 ||  
| V. 1351 - 1440 || Hildebrand beklagt die Dunkelheit der Nacht und dass er dadurch keine Schildwappen mehr identifizieren könne. Er reitet auf zwei befeindete Krieger zu. Einer von ihnen berichtet ihm, sie seien auf Ermrichs Befehl gekommen, um die Breisacher daran zu hindern, sich Dietrich anzuschließen. Hildebrand behauptet, sein Heer wolle sich Ermrich anschließen, doch die beiden haben ihn bereits als den berühmten Hildebrand erkannt und durchschaut. Er verhöhnt Ermrich und provoziert damit ihren Angriff. Studenfuchs sieht seine zwei Männer fallen und stürmt auf Hildebrand mit 6.000 Mann los. Hildebrand zieht ihnen im Übermut entgegen. Vom Kampflärm allein werden die vier ausgesandten Helden (abgesehen von Nitger) alarmiert und eilen Hildebrand zur Hilfe. Studenfuchs bläst darauf ins Horn und ruft seinen Bruder Gere herbei, der weitere 6.000 Mann in die Schlacht lenkt. Hildebrand beklagt, dass die Verbündeten zu weit entfernt seien und sie daher in den sicheren Tod gehen werden.
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| V. 1351 - 1440 ||   
| V. 1441 - 1530 ||  Eckardt ermutigt ihn, darum schlägt sich Hildebrand aus dem Getümmel frei und bläst kräftig in sein Horn. Nitger kommt ihnen darauf zu Hilfe, der ein grünes Banner mit sich führt. Er gibt es aus der Hand und zieht sein langes Schwert. Hildebrand, Walther und Hug führen das gewaltige Heer im Schildwall an und wüten durch die Reihen der Feinde. Eckardt gelingt es mit seinem "unmaßen starck" Schwert namens Gleste, Gere zu enthaupten. Studenfuchs will seinen Bruder rächen, doch Nitger kommt dem verwundeten Eckardt zur Hilfe. Das Heer der Breisacher gewinnt deutlich an Überhand, darum reitet Studenfuchs mit 12 seiner Männer aus den Reihen und signalisiert den Rückzug. vieler "Alter und jonger" Tode wird gezählt. Die Breisacher jagen den Feinden noch "wol eyn rast" hinterher, ehe der Kampf sein Ende findet.
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| V. 1441 - 1530 ||  
| V. 1531 - 1620 || Die Helden erbeuten Gold und Silber aus Studenfuchs Land und bringen es "an dem sebenden abent" mit nach Bern. Hildebrand befielt den Wulfingern, die Schilder abzuwerfen, damit niemand sie erkennen könne, wenn sie ihr Heerlager vor Bern aufschlagen. Am nächsten Morgen erspäht Dietrich die unerkannten Männer vor der Stadt und Wolfhart der "kune degen" rüstet sich, um ihnen als erster und im Alleingang entgegen zu reiten. Sein Zorn und Ehrgeiz werden mit der Kraft eines Ebers umschrieben. Er stürmt auf die grüne Heide, dem vermeintlichen Feind entgegen. Hildebrand wendet sein Schild und offenbart Wolfhart damit seine Identität, da Wolfhart das "gulden sarbant" erkennt. (Drache, Wappentier Hildebrands) Wolfharts Zorn wendet sich schlagartig in Wiedersehensfreude, er begrüßt seinen Onkel und reitet danach zurück in die Stadt. Dietrich kommt mit 500 Mann den Helden entgegen und begrüßt alle ihm Bekannten herzlich. Hildebrand macht ihn auf seinen Bruder Ilsan aufmerksam, der ihn um Vergebung bitten möchte durch seine Unterstützung. Doch Dietrich erinnert daran, dass er ihm nie verzeihen könne, da dieser seinen Onkel einst vor Garda erschlagen habe.
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== Dietrichs Vergebung und Wolfharts Zorn - Die Schlacht um Bern (V. 1621 - 1871) ==
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| V. 1531 - 1620 ||  
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| V. 1621 - 1710 || Eckardt bekräftigt Ilsans Verdienst in der Schlacht, Dietrich will ihn darum mit dem Leben verschonen. Das genügt den Helden nicht und Nudung deutet den Breisachern an zu gehen. Hildebrand mahnt sie zu bleiben und nach "baden und fleten" der Breisacher vergibt Dietrich schließlich doch Ilsan seine Schuld. Er wird von Wolfhart und Sigestap zum Grab ihres gefallenen Bruders Alphart gebracht und sie trauern gemeinsam. Eckart meint, man solle nun die Pferde ruhen lassen bis an den sechsten Tag und sich dann wieder zum Kampf erheben. Sibeche hat von Studenfuchs derweil erfahren, was sich bei Breisach zugetragen hat und sendet Ermrichs Heer nach Bern aus. Bald erspäht Wolfhart das feindliche Heerlager vor Bern und sieht die Zeit gekommen, seines Bruders Tod zu rächen. Hildebrand schlägt vor, sein Bruder Nere solle über die Stadttore wachen, sodass man im Falle eines Rückzuges schnell das Tor öffnen könne. Nudung dagegen möchte nichts von einer Flucht hören und bietet seine Führung in die Schlacht an. Schließlich wird Walderich beauftragt, das Banner auf das Feld zu führen, der kühne Sigebant sein Geleitschutz. Sibeche nimmt es als Kampfaufforderung wahr und motiviert Heime und Witege mit Aussicht auf Gold und Silber, gegen die Wulfinger zu kämpfen. Diese erklären sich dazu bereit, wenn der "keyser" Ermrich selbst mit ihnen kämpfe. Dieser willigt ein und formiert beide zu seinen Seiten und Rienolt von Meilan mit der Sturmfahne ("storm fan") an seine Front. Insgesamt führt er 80.000 Mann in die Schlacht. ("acht baner, under ieglichen zehen dusent man")
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| V. 1621 - 1710 ||
| V. 1711 - 1800 || Dietrich dagegen hat nicht mehr als 30.000 Mann aufzubieten. Walther von Kerlingen möchte die Vorhut übernehmen. Wolfhart erwidert, ihm stehe es zu, um den Tod seines Bruders zu rächen. Sogleich stürmt dieser gegen das feindliche Heer an und tötet als ersten den Grafen von Dutzschgaw. Ihm folgen Hildebrand, Walther und Ilsan in die Schlacht. Dietrich kündigt vor seinem Heer an, die vier zu töten, die für seine Klage verantwortlich sind und sucht deshalb im Gefecht gezielt nach Heime und Witege. Als er sie ausmachtt, bricht er jegliche Zeichen von seinem Helm Hildengrin ab und schwingt sich das Schild über den Rücken, sodass diese ihn nicht wieder erkennen können. Walther, Hug und Ilsan schlagen derweil einen Feind nach dem anderen nieder. Nudung schlägt mit seinem Schwert gar eine Straße in die Weide. Auch die vorderen Wolfhart und Hildebrand lassen viele "ritter jonge" für Alpharts Tod mit ihrem Leben bezahlen. Wolfhart nimmt es mit Berchter von dem Berge und Sewart zugleich auf und gerät dadurch in große Not. Vom Schwerterklang wird aber Hildebrand angelockt und steht ihm bei. Eckarts Erfolg in der Schlacht wird ebenfalls betont und sein gefährliches Pferd "Roschlin".  Sibeche nimmt ihn wahr, bricht, um unerkannt zu bleiben, das Zeichen von seinem Helm. Walther, Hug, Hildebrand und Ilsan sind inzwischen zu Heime und Witege vorgedrungen und kesseln diese ein. Heime leistet mit seinem Schwert Nagelring erbitterten Widerstand. Auch Witeges Mimung zeigt keine Gnade.
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| V. 1711 - 1800 ||   
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| V. 1801 - 1871 ||  
| V. 1801 - 1871 || Sigestap schlägt eine Schneise ("straze") durch 10.000 Feinde und ruft zu Dietrich, er könne Heime und Witege nicht ausfindig machen. Darauf macht dieser dasselbe und bleibt ebenso erfolglos. Wie sich herausstellt, haben diese mit Ermrich und Sibeche die Flucht in Richtung Raben angetreten. Dietrich führt weniger als 30.000 Mann aus der Schlacht. Mehr als 50.000 Krieger liegen tot auf dem Feld. Vom eigenen Verlust werden 2.000 Krieger errechnet, deren Tod beklagt wird. Von Ilsans 1100 Cluniazensern ist kein Einziger gefallen.  Dietrich belohnt seine Gefolgsleute mit dem erbeuteten Gold und Silber aus Ermrichs Zelt, wofür er im ganzen Land hochgelobt wird. Die Toten werden begraben und das Schlachtfeld geräumt, die Berner kehren in ihre Stadt zurück. "Rych spise und kost" wird den Helden von Frau Ute und ihren Dienerinnen bereitet. Die Breisacher verabschieden sich, doch Dietrich begleitet sie noch zwei Meilen. Mit dem Ende der Erzählung benennt der Erzähler diese selbst als "Alpharts Tod".
 
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==Namensverzeichnis==
==Erklärung zur Angleichung der Figurennamen==


In der dem Artikel zugrunde liegenden Edition von Lienert [Lienert 2007] wird auf eine Angleichung an Lachmann'sches Mittelhochdeutsch verzichtet, entsprechend wird der rheinfränkische Dialekt aus dem Ambraser Heldenbuch übernommen. Im Folgenden wird daher die Namensangleichung derer Figuren, die auch in ''Dietrichs Flucht'' und der ''Rabenschlacht'' eine Rolle spielen, erklärt, die für diesen Artikel vorgenommen wurde:
In der dem Artikel zugrunde liegenden Edition von Lienert <ref>Lienert 2007.</ref> wird auf eine Angleichung an Lachmann'sches Mittelhochdeutsch verzichtet, entsprechend wird der rheinfränkische Dialekt aus der Berliner Handschrift übernommen. Im Folgenden wird daher die Namensangleichung derer Figuren, die auch in ''Dietrichs Flucht'' und der ''Rabenschlacht'' eine Rolle spielen, erklärt, die für diesen Artikel vorgenommen wurde:<br />
(Hins. der Übereinstimmung der Figuren werden hierbei nur die in der Forschung als weitgehend gesichert geltenden Thesen berücksichtigt, nicht die in der Edition mit einem Fragezeichen versehenen Vermutungen.)
 
(Hins. der Übereinstimmung von Figuren werden hierbei in erster Linie nur die in der Forschung als weitgehend gesichert geltenden Thesen berücksichtigt, nicht die im Namensverzeichnis der Edition mit einem Fragezeichen versehenen Hypothesen. Ferner werden aus der Rezeption für den Artikel unter Einbeziehung des Stellenkommentars der Textausgabe eigene Thesen erhoben, die auf der [[Diskussion:Inhaltsangabe_"Alpharts_Tod"|Diskussionsseite]] begründet werden sollen.)


Dytherich - Dietrich von Bern<br />
Dytherich - Dietrich von Bern<br />
Dytmar - Dietmar; Vater Dietrichs, Bruder Ermrichs<br />
Dytmar - Dietmar<br />
Ementrich - Ermrich<br />
Ementrich - Ermrich<br />
Frederich - Friedrich von Raben, Gefolgsmann Dietrichs<br />
Frederich - Friedrich von Raben<br />
Helffrych - Helphrich<br />
Helffrych - Helphrich<br />
Hen - Heime, Gefolgsmann von Dietrich<br />
Hen - Heime<br />
Hylbrant - Hildebrand<br />
Hylbrant - Hildebrand<br />
Nydunc - Nudung (Noudunch), Gefolgsmann Dietrichs<br />
Nydunc - Nudung (Nůdunch)<br />
Rynolt - Rienolt von Meilan<br />
Rynolt - Rienolt von Meilan<br />
Sebich - Sibeche, Gefolgsmann Ermrichs<br />
Sebich - Sibeche<br />
Segenstap - Sigestap<br />
Segenstap - Sigestap<br />
Syegebant - Sigebant, Gefolgsmann Dietrichs<br />
Syegebant - Sigebant<br />
Sygher - Sigeher, Gefolgsmann Dietrichs sowie Vater Wolfharts und Alpharts<br />
Sygher - Sigeher<br />
Studenfuß - Studenfuchs vom Rhein, Gefolgsmann Ermrichs<br />
Studenfuß - Studenfuchs vom Rhein<br />
Wytdich - Witege<br />
Wytdich - Witege<br />
Ylsam - Ilsan<br />
Ylsam - Ilsan<br />
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==Literatur==
==Literatur==
<harvardreferences />
 
===Primärtext===
===Primärtext===


[*Lienert 2007] Alpharts Tod. Dietrich und Wenezlan. Textgeschichtliche Ausgabe, hg. von Elisabeth Lienert, Tübingen 2007 (Texte und Studien zur mittelhochdeutschen Heldenepik 3)
* Alpharts Tod. Dietrich und Wenezlan. Textgeschichtliche Ausgabe, hg. von Elisabeth Lienert und Viola Meyer, Tübingen 2007 (Texte und Studien zur mittelhochdeutschen Heldenepik 3)
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[[Kategorie: Heldenepik]]
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[[Kategorie: Historische Dietrichepik]]
[[Kategorie: Historische Dietrichepik]]
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[[Kategorie: Alpharts Tod]]
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[[Kategorie: Inhaltsangabe]]
[[Kategorie: Artikel]]

Aktuelle Version vom 18. April 2024, 10:50 Uhr

Der folgende Artikel fasst den Inhalt der historischen Heldenepisode Alpharts Tod zusammen. Die Verszählung folgt dabei der Textausgabe von Elisabeth Lienert. [1]

Einführung

Das fragmentarisch erhaltene und unvollendete Epos interpretiert die aus Dietrichs Flucht bekannte Szene um den Tod des Heldens Alphart eigen. Im Fokus der rheinfränkischen Erzählung stehen die Wulfinger, Dietrichs treue Gefolgsleute, allen voran Hildebrand und sein Neffe Alphart. Der namensgebende Protagonist wird mit der Warte beauftragt und tjostiert in einem ungleichen Kampf gegen die Verräter Witege und Heime, welche zu Dietrichs befeindetem Onkel Kaiser Ermrich übergelaufen sind. Handlungsräume sind das norditalienische Umland von Verona (Bern) und Breisach am Oberrhein.

Dietrich und Heime - Wortgefecht um Treue und Verrat (V. 1 - 450)

Versbereich Inhalt
V. 1 - 90 Der Text setzt in Ermrichs Rede ein: Heime, dem "riter kune", wird von Ermrich aufgetragen, zu Dietrich nach Bern zu reiten. (Worin dieser nur widerwillig Folge leistet.) Dort angekommen und vor Dietrich stehend, verlangt dieser den Grund für seine Ankunft zu erfahren, den Heime aber selbst nicht kennt. Dietrich beklagt Heimes Verrat, den er einst zu seinem Schildgesellen nahm und bezichtigt ihn des schweren Eidbruchs. Er verlangt von ihm zu bleiben und für sein Vergehen einzustehen. Heime erinnert Dietrich an seine Stärke, wie er ihn in jungen Jahren herausgefordert hatte, bevor er zu Dietrichs Gefolgsmann wurde. Er beteuert seinen treuen Dienst in der Vergangenheit (das ych dyr in myner jogent so vyl gedynet han) , fürchtet aber umso mehr Ermrichs Zorn. Er klagt darüber, den Botengang auferlegt bekommen zu haben und versichert Ermrichs starken Willen, ihn in seinen Reihen zu halten. Der Erzähler wirft an dieser Stelle eine Prolepse ein, die Alpharts Tod ankündigt und wie Witege und Heime daran schwere Schuld tragen sollen, die ihn zu zweit bekämpfen und unehrenhaft (schändlich, sündhaft) töten werden.
V. 91 - 180 Heime erklärt, wie es dazu kam, dass er von Dietrich fortgeritten war, um sich Ermrich anzuschließen; Er ging, da es um den Sieg Ermrichs gut stünde und behauptet, Dietrich habe ihn auf Wunsch aus seinem Dienst entlassen. Moralisch wertet er Ermrichs Vorgehen dennoch als Treuebruch (an Dietrichs Vater). Er meint, dass Ermrich und seine "fursten unverzeyt" bereit sind, 80.000 Mann nach Bern zu führen und befürchtet, dass beide Seiten große Verluste erleiden werden. Dietrich will noch einmal entschieden wissen, ob Heime für seinen Feind, den "rychen keyser" kämpfen werde. Heime entgegegnet darauf im Zorn, er habe das "golt so rote" und den "rychen met" nur zu gerne von Ermrich genommen, sodass er sich ihm verpflichtete. Dietrich deutet ihm zu schweigen. Wiederholend bezichtigt er ihn des Eidbruchs, meint dem zum Trotz aber, er verliere durch Heimes Abgang nur ein Schild, ein gutes Ross und einen unehrenhaften Mann. Heime versucht sich und Witege frei von Schuld zu sprechen ("wyr han yß also ferre mit worten uß dem eyde gnommen"), indem er ihm versichert, dass beide nicht gegen Hildengrin (Dietrichs Helm) ankämpfen würden. Für den Verrat beider macht der Erzähler Ermrichs "bösen" Ratgeber Sibeche verantwortlich. Heime bittet Amelolt und Nere, ihn ein Stück zu begleiten (zum Schutzgeleit). Er reitet mit ihnen über die Ponte Pietra ("Etsch brucken", im Neuhochdeutschen auch Steinbrücke genannt) hinfort. Ermrich reitet Heime derweil mit Tausend Mann verdroßen entgegen, in dem Glauben, dass "syn nefe" Dietrich ihn gefangen habe, da er so lange fort blieb.
V. 181 - 270 "Uff der heyde" erwartet er daher Heime. Dieser empfielt Amelolt und Nere, den "heleden lobesam", nun umzukehren, da der Kaiser zornig sei und er sie nicht mit seinem Leben schützen werde. Ermrich möchte von Heime erfahren, wie Dietrich auf seinen Botengang reagiert habe. Heime antwortet nur knapp, Dietrich sei "unverzeyt". Woraus Ermrich schließt, Dietrich wolle sich seiner Herrschaft weiterhin widersetzen. Er fragt, wer Dietrich observieren möchte ("dye wart suchen"), worauf er von seinen Gefolgsleuten eilig umringt wird. Herzog Wolffing erklärt sich als erster bereit, ihm folgen 80 Mann. Der Erzähler springt nun in einem Neuansatz zurück zum Empfang Heimes in Ermrichs Heer und breitet den Dialog zwischen beiden aus: Ermich will also wissen, was sein Neffe Dietrich Heime als Nachricht mitgegeben habe. Heime bekundet Ermrich Dietrichs Zorn und Entschlossenheit; seine unweigerliche Haltung dagegen, sich ihm zu ergeben. Ermrich erwidert darauf, er gäbe ihm "zornes not" und werde ihn bis in seinen Tod bekämpfen. Heime beteuert Dietrichs Ehre und Tugendhaftigkeit, dass es Ermrich schaden werde, würde er Dietrich aus Bern vertreiben und es Heime "von alle mym hertzen umb ine leyt" täte. Ermrich entgegnet darauf zornig, Dietrich und die Wulfinger (Hildebrands Geschlecht, alternativ: Dietrichs Gefolge im Gesamten) sollen ihm das Land überlassen, dann würde er es Dietrich zum Lehen geben. Schließlich mahnt Heime Dietrichs Erbrecht auf Bern an, aus diesem Grund sieht Ermrich die Schlacht um Bern als einzig verbleibende Option.
V. 271 - 360 Dietrich klagt vor seinen Leuten über Ermrichs Verrat und Sibeche "den ungetruwen" als falschen Ratgeber seines Onkels, er betritt den (Thron-?)Saal. Die tapferen Wulfinger um den alten Hildebrand setzen sich zu seiner Rechten und weitere Helden, die folgend aufgezählt werden: der junge Hache, Bange und Rudwein, Berchter der Starke, Folckwin, Rychart und Gerhart, der kühne Wytzschach, die stürmischen Helphrich und Helmschart, Ekkehart und Hunbrecht, Hartung und Helmschrot, Bottel und Hunold, Brancker und Wolffing², Amelger von Brysen (Breisgau) und der kühne Wolfhart wie viele weitere tapfere Gefolgsleute, die der Erzähler nicht benennen will bzw. kann. Im Saal sitzen die jungen Recken gemeinsam mit Friedrich von Raben, Wicker und Wytgenant, dem mutigen Walderich und Sigebant, den zwei "kunen degen" Alphart und Sigestap, sowie den im Kampf erprobten Hildebrand und Wolffhelm. Amelolt und Nere sitzen ebenso da, mit Walther von Lengres und Helmnot von Tutzschgan (Toskana), die von Dietrich ("vogt von Amelung") außerkoren wurden. In einem Eck hockt der streitlustige Nudung mit dem Schwert über seinem Bein. Seine Beständigkeit ("stede") und Treue werden betont und mit "Swanfelden" und "Nornberg der Sant" (Nürnberger Umland) sein Herrschaftsgebiet genannt. Schildbrand, Wolfwin und Sigher der degen bilden den Abschluss der Aufzählung (Heldenkatalog).

Alle schweigen, als ihnen Dietrich sein Leid klagt und alle antworten ihm synchron und repetitiv mit dem Treueid, was ihn sehr erfreut. Dietrich möchte Rat darüber, wie er vorgehen solle; Alphart meint, er solle Recken aussenden und bietet sich sogleich selbst als Späher an. Er betont nachdrücklich seinen Eifer. Wolfhart antwortet seinem Bruder, er sei zu jung und unvorsichtig, man solle einen Anderen an seiner statt ziehen lassen. Alphart fühlt sich darum (übermütig) in seiner Ehre verletzt und vergleicht sich mit einem "armen wyp", wenn er "da hyme" bleiben müsse.

V. 361 - 450 Er betont seinen Willen, sein Leben zu riskieren und seinen Ruhm ("brys") zu mehren, wie es einem echten "degen" entspräche, seine Tugendhaftigkeit vor Gott und seine Stärke, gegen Ermrichs Männer auf dem Felde zu bestehen. Er verdeckt symbolisch "leben und adelarn" (Löwe und Adler, die Wappentiere Dietrichs) auf seinem Schild, um seine Eignung als unerkannter Späher zu demonstrieren. Es folgen weitere Selbstbeschreibungen von heroischer Stärke. Hildebrand stellt Alpharts Selbstbild in Frage, doch Alphart übertönt ihn schließlich in seinem Willen. Roß, Harnisch und Gewand werden herbei befohlen und er wird zu Frau Ute geleitet, die allen Gottes Segen erteilt, Alphart rüstet und ihm aufs Pferd verhilft. Ute bricht in ihrem Klagen um den Abschied ihres Neffens in Tränen aus. Dieser versucht, sie zu trösten und sie reicht ihm zum Abschied ihre schneeweiße Hand. Amelgart, "edel jongfrauw" aus Schweden, welche Alphart zu rechter Ehe versprochen wurde (Hildebrand habe sie deshalb aus dem Reich ihres Vaters geholt), kommt hinzu und will Alphart ebenfalls aufhalten, aber dieser lässt sich nicht von seinem Auftrag abhalten.

Alpharts Wartgang unter die Linden - Einer gegen Achtzig (V. 451 - 900)

Versbereich Inhalt
V. 451 - 540 In einer kurzen Prolepse wird davon erzählt, wie der getarnte Alphart auf die 80 von Ermrich ausgesandten Krieger trifft. Die edlen Frauen und Ritter versammeln sich auf den Burgmauern von Bern, beten und blicken Alphart nach, wie er über die "Etsch brucken" davon reitet. Hildebrand entscheidet sich, ihm zu folgen, ist schnell gerüstet und hinterhergeritten. Er erreicht Alphart und versucht ihn über den Zweikampf an seiner Mission zu hindern, von eigenem Übermut angetrieben. Alphart, der seinen Onkel in der Rüstung nicht erkennt und für einen "keysers diner" hält, verpasst ihm im Gefecht solch einen Schlag, dass er vom Pferd fällt. Hildebrand bittet ihn um Gnade und darum, ihm seinen Helm abzunehmen. So gibt er sich seinem "neven" zu erkennen, beteuert seine gute Absicht und bittet ihn erneut darum, mit ihm gemeinsam umzukehren.
V. 541 - 630 Alphart bleibt entschlossen und verwirft diesen Vorschlag ungeachtet. Hildebrand akzeptiert es damit und schwört, Dietrich von Alpharts Stärke zu berichten, der es nicht ungern hören werde, dass Alphart ihn besiegt habe. In Bern zurück, erntet Hildebrand Spott. ("wo yst uwer gefanger, den yr brenget an der hand?") Dietrich bestätigt Hildebrands Einschätzung aber in seiner Reaktion auf die Lobrede auf Alphart. Derweil reitet Alphart 2 Meilen ("eyn rast"), ehe ihm 80 "kune" Helden entgegen kommen. Der grüngoldene Banner kündigt Herzog Wolffing und sein Gefolge an. Wolffing erklärt dem ihm Fremden sogleich seine Absicht; dass ihn Ermrich ausgesandt habe, um Dietrich zu schaden. Alphart meint darauf, dass Wolffing demselben (Familien)geschlecht wie Dietrich angehöre. Als ihn Wolffing nach seinem Namen fragt, gibt ihm Alphart nur unmissverständlich zu verstehen, dass er sein Feind sei und er ihn um seiner Tapferkeit Willen zum Einzelkampf herausfordere. Sein Gefolge (gesinde) solle sich darum heraushalten. Beide bewaffnen sich mit dem Speer, wobei es Alphart schnell gelingt, Wolffing den Todesstoß zu verpassen, indem er ihm mit dem Speer die Brust durchbohrt. Die Gefolgsleute beklagen den Tod des Herzogs und Sigwin fordert darüber hinaus ein Wergeld von Alphart. Alphart reagiert darauf erneut übermütig; er würde noch über Tausend Mann besiegen, Gott an seiner Seite. Er fordert damit Sigwin auf, Wolffings Tod zu rächen.
V. 631 - 720 Gerbart springt jedoch darauf von seinem Ross und nimmt Alpharts Herausforderung an. Alphart schlägt ihm tiefe Wunden, die für ihn tödlich enden. Alphart fordert denjenigen auf, der meine, Gottes Heil mit seinem Schwert zu führen, worauf sich alle verbliebenen 77 Mann herausgefordert fühlen. Alphart schlägt wieder einen nach dem anderen nieder und wird dabei mehrfach mit dem Teufel verglichen. Einer unter ihnen klagt, dass er aus Apulien nach Bern gekommen sei, nur um hier zu sterben. So besiegt Alphart im Alleingang insgesamt 72 der 80 Männer, die restlichen 8 reiten flüchtend davon. Alphart aber jagt ihnen unerbittlich hinterher. Der Klee der Heide ist begoßen vom Blut der Feinde. Alphart findet sich unter Linden ein (seine Warte) und beobachtet den Rauch, der aus Ermrichs Heereslager über das weite Feld zieht. Er meint, habe er nur Tausend Mann, seinen Bruder Wolfhart und den "alden meister" Hildebrand an seiner Seite, müsse Ermrich ihnen sogleich das Feld räumen.
V. 721 - 810 Derweil treffen die letzten Überlebenden aus Wolffings Spähtrupp bei Ermrich ein, die Helme und Schilder blutbenetzt. Als Ermrich erfährt, dass nur ein Mann alle 80 bezwungen habe, verdächtigt er sogleich Dietrich und will wissen, welches Schild der Feind geführt habe. Die Überlebenden wissen darauf keine andere Antwort als die, dass er es bald erfahren werde, wenn der Fremde auch über ihn komme. Das ganze Heer um Ermrich ist in Aufruhr und zieht sich zusammen, was Alphart von seiner Warte aus beobachtet und was ihn zum Lachen bringt. Ermrich fordert Ruhe und wiederholt seine Frage. Die Überlebenden meinen, keinen gekrönten Löwen und keinen Adler auf seinem Schild gesehen zu haben und den "gast" daher nur als Söldner Dietrichs anzusehen. Ein weiterer Überlebender betont die Überhärte seines Schwertstreichs. Anwesend sind zahlreiche "kune degen", darunter werden folgend vorgestellt: Herzog Rienolt und sein Bruder Randolt von Ankowe, Sewalt der Alte, der Herzog von Tuskan, Herzog Berchtram und die "zwene starken degene" Witege und Heime. Ermrich beklagt, dass niemand seiner Gefolgsleute ihn rächen möchte, auch nicht in Aussicht auf Gold und Edelsteine. Die Gefolgsleute meinen dagegen, man solle dies lieber dem Fremden zum Sold bieten, statt das eigene Leben leichtfertig aufs Spiel zu setzen.
V. 811 - 900 Ermrich erinnert Witege an seinen Treueid und stellt ihm überdies in Aussicht, dass er mit ihm Burg und Land herrschaftlich teilen werde. So rüstet sich Witege und steigt auf sein Pferd, um dem Fremden ritterlich entgegen zu reiten. Heime folgt ihm schließlich nach. Witege findet Alphart neben den vielen Toten auf dem Schlachtfeld ("wal") wieder. Alphart verrät ihm nicht seine Identität, doch verurteilt ihn aufs Schärfste wegen seines Eidbruchs, seiner Schändlichkeit und Unehre. Witege fragt, wie lange er noch zu "bychte" stehen müsse und meint, dass er noch nie mit so harten Worten gestraft worden sei.

Der Kampf über Heide und Weide - Speer und Schwert im Ordal (V. 901 - 1220)

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V. 901 - 990 Witege möchte es nicht darauf beruhen lassen und fordert Alphart zum Kampf heraus. Er behauptet, dass Ermrich ihn allein unter seinen 80.000 Mann auserwählt habe, weil er "der kunste und der best" sei. Seine Stärke erkennt auch Alphart an und meint, sie beide trenne niemand als "des Einen" Tod. (Gottesurteil) Sie kämpfen ("josterten") mit dem Speer, bis Alphart Witege vom Pferd holt. Witege verflucht wegen der Schande, die ihm dabei widerfährt, seine eigene Geburt. Alphart schlägt vor auf der "wyde" den Kampf mit dem Schwert fortzusetzen und Witege willigt ein. Schimminc (Witeges Pferd) trabt sorglos auf das Feld und frisst vom Klee. Die Topoi der Kampfschilderung wiederholen sich; Der Klee verfärbt sich durch das wilde Feuer, das von den Helmen wie Staub fegt, der Schwertgesang schallt. Alphart verpasst Witege den finalen Schlag, sodass dieser scheintot am Boden liegt und ihm das Blut aus Nase und Ohren fließt. Er will "milte" und christliche Vergebung zeigen (Gnade vor Recht ergehen lassen) und den Wehrlosen verschonen, als Heime Witege zur Hilfe eilt. (2 Fehlzeilen folgen, sie müssten kontextuell betrachtet davon berichten, wie es Heime gelingt, Alphart zu Fall zu bringen) Der blutende Witege fordert Alphart auf, seinen Helm abzunehmen, doch Alphart will sich den Feinden nicht zu erkennen geben, da er befürchtet, sie würden den Kampf sonst abbrechen und fliehen.
V. 991 - 1080 Alphart fordert Heime dazu auf, ihm Witege als Unterpfand zu überlassen und droht, andernfalls Ermrich selbst als Pfand zu nehmen. Witege steht wieder auf und erinnert Heime daran, dass sie beide niemand trennen könne. Er fordert damit seine Schuld ein, da Witege ihm und Dietrich einst in Montare (Mautern, Österreich) das Leben rettete, weshalb Heime ihm schwor, ihm bis in den Tod beizustehen. (Diese Anspielung lässt sich intertextuell auf das Erzählte im Virginal und Waldere beziehen.) Außerdem werde Heime, wenn Witege sterben sollte, von Alphart getötet werden, ohne das dieser jeglichen Schaden nähme. Heime (Adelgers Sohn; "barn") erschrickt, als er Alpharts Wappentiere zu erkennen glaubt und meint, er wolle gegen keinen Wulfinger kämpfen. Witege (Wielands Sohn) schimpft ihn dafür einen Feigling und Treulosen ("du brech ye an den druen, also dustu auch hye!") Heime stellt erneut die Frage nach dem Name des Wulfingers, Alphart erwidert diesmal, dass er es bei seiner Kriegerehre nicht verraten werde. Er ist es schließlich, der Heime vom Kampf überzeugt und betont abermals, dass Gott an seiner Seite kämpfe. Er fordert lediglich ein, man möge ihn nicht hinterrücks angreifen ("dem ruck eyn steden freden geben"). Heime verspricht ihm daher weder seinen Rücken, noch ihn von den Seiten zu attackieren.
V. 1081 - 1170 Der Kampf wird fortgesetzt. Erneut bringt Alphart Witege hart zu Boden, indem er ihm einen heftigen Schlag auf den Schädel versetzt und sich dann seiner blutüberlaufenen Beine annehmen will. Was jedoch von Heime pariert wird, der damit Alpharts Schwerthiebe auf sich lenkt. Alphart mahnt, man solle ihn nicht zu zweit angreifen, weil das unehrenhaft sei und Gottes Recht bräche. Heime will daraufhin, dass Witege ihn allein mit Alphart kämpfen lässt. Dieser möchte zuerst wissen, ob Alphart der "uzerweltliche degen" gewesen sei, der die 80 Männer erschlug, was dieser sofort bejaht. Er lässt Heime gewähren und dieser bekommt im Ansturm auf Alphart, der sein Schwert beidhändig zum Schlag bereit hält, eine tiefe Wunde geschlagen. Heime befürchtet, jeden Moment zu sterben. ("ych han den dot an myner hant") Witege bietet ihm an, ihm beizustehen und den "freden", den er Alphart zugesagt hat, aufzuheben. Doch Heime will lieber in Ehren sterben. Alphart spottet über die zwei Leichtfertigen ("losen man"), dass sie vor einem fliehen würden, der auf einem Bein gehe. (Hier nur im übertragenen Sinne zu verstehen) Er setzt erneut zu einem Angriff mit "lewen zorn" auf Heime an. Dieser fleht Witege nun doch an, ihm zu Hilfe zu kommen.
V. 1171 - 1220 So laufen beide gegen Alphart an. Alphart durchbohrt Witeges nicht gut verarbeitetes "gesmyde" und aus den Kettenringen trieft das Blut. Er fordert Alphart dazu auf, konsequent zu sein und ihn endlich zu töten, auch wenn das für ihn einen jungen Tod bedeute. Ein drittes mal also wirft Alphart Witege auf das Feld und sticht auf ihn ein, aber Heime verhindert wieder sein Ende. Als Alphart lobend anerkennt, wie ehrenhaft sie gekämpft haben, widersagt Witege den "freden" und beide bringen Alphart in arge Bedrängnis. Heime setzt zu einem heftigen Schlag an, durchbohrt damit von hinten Alpharts Helm und sticht weiter. Mit "elenthaffter hant" bringen beide Alphart schließlich zu Fall. Das lässt das Blut aus seinem Gesicht strömen und ihn "jemerlich" dahinsiechen. Witege verpasst ihm einen letzten, unrühmlichen Stich durch den Zwickel des Panzerhemdes ("durch den slytz"). Mitten in Alpharts fluchenden, letzten Worten bricht der Text ab.

Verdeckte Schilder - Die Schlacht vor Breisach (V. 1221 - 1620)

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V. 1221 - 1350 Hildebrand und Herzog Nitger kommen in Breisach an und werden ehrenvoll empfangen. Walther von Kerlingen und Hug von Dänemark kommen ihnen entgegen, weitere 500 Burgmänner begrüßen die Helden. Der Hausherr Eckardt lässt ihnen neue Gewänder bringen, ein Bad bereiten und viele schöne Frauen Gesellschaft leisten. Ein "begaßen" Brot und ein Becher mit Wein werden ihnen an der Tafel gereicht. Die Breisacher möchten den Grund für die Anreise Hildebrands erfahren, dieser erzählt ihnen von der großen Not, die sein Herr Dietrich erfahren habe durch Ermrich, der ihm sein Land streitig mache und den Tod des jungen Alphart zu verantworten habe. Er fordert darum die Unterstützung der Breisacher ein. Eckart freut sich darüber, Dietrich helfen zu können, erinnert Hildebrand aber zugleich an einen früheren Versuch Dietrichs, ihn um Ermrichs Willen aus seinem Land zu vertreiben. Nitger kann nur seine eigene Unterstützung im Kampf anbieten, da er seine 2.000 Mann seinem Lehnsherrn Ermrich überlassen musste. Auch Walther von Kerlingen sagt seine Hilfe mit 10.000 Mann zu, gleichwohl er unter Ermrichs Treueid steht und dennoch hofft, dessen Gnade nicht zu verlieren. Hildebrands Bruder und Mönch Ilsan ist ebenfalls unter den Breisachern und hofft mit seiner Zusage um Sühne bei Dietrich. Er will 1.100 Cluniazenser ("man mit swartz kotten") zu ihm führen. Als Hug und seine jungen Ritter aus dem Kloster kommen und Hildebrand ihre Unterstützung zusagen, springt dieser gar vor Freude auf. Während die Helden ihr Heerlager vor Breisach in den "rosen" aufschlagen, reiten zahlreiche degen zu Eckardt, aus denen dieser 6.000 weitere Kräfte für das Heer stellen kann. Die Lasttiere werden beladen und unter Hildebrands Führung setzt sich das Heer schließlich in Bewegung Richtung Bern. Als die Nacht heranbricht, hält sich der befeindete Studenfuchs vom Rhein und sein Gefolge in unmittelbarer Nähe auf. Hildebrand hält eine Kampfrede, um das Heer zu motivieren und mahnt an, dass alle gerüstet bleiben sollen. Nitger bietet seinem Onkel die "schyltwacht" an, ihm folgen Walther, Ilsan, Eckardt und Hug. Hildebrand erklärt ihnen das Signal: Für den Fall dass der Feind angreife, werde er in sein "vil cleines horn" blasen, um sie zurück zu rufen.
V. 1351 - 1440 Hildebrand beklagt die Dunkelheit der Nacht und dass er dadurch keine Schildwappen mehr identifizieren könne. Er reitet auf zwei befeindete Krieger zu. Einer von ihnen berichtet ihm, sie seien auf Ermrichs Befehl gekommen, um die Breisacher daran zu hindern, sich Dietrich anzuschließen. Hildebrand behauptet, sein Heer wolle sich Ermrich anschließen, doch die beiden haben ihn bereits als den berühmten Hildebrand erkannt und durchschaut. Er verhöhnt Ermrich und provoziert damit ihren Angriff. Studenfuchs sieht seine zwei Männer fallen und stürmt auf Hildebrand mit 6.000 Mann los. Hildebrand zieht ihnen im Übermut entgegen. Vom Kampflärm allein werden die vier ausgesandten Helden (abgesehen von Nitger) alarmiert und eilen Hildebrand zur Hilfe. Studenfuchs bläst darauf ins Horn und ruft seinen Bruder Gere herbei, der weitere 6.000 Mann in die Schlacht lenkt. Hildebrand beklagt, dass die Verbündeten zu weit entfernt seien und sie daher in den sicheren Tod gehen werden.
V. 1441 - 1530 Eckardt ermutigt ihn, darum schlägt sich Hildebrand aus dem Getümmel frei und bläst kräftig in sein Horn. Nitger kommt ihnen darauf zu Hilfe, der ein grünes Banner mit sich führt. Er gibt es aus der Hand und zieht sein langes Schwert. Hildebrand, Walther und Hug führen das gewaltige Heer im Schildwall an und wüten durch die Reihen der Feinde. Eckardt gelingt es mit seinem "unmaßen starck" Schwert namens Gleste, Gere zu enthaupten. Studenfuchs will seinen Bruder rächen, doch Nitger kommt dem verwundeten Eckardt zur Hilfe. Das Heer der Breisacher gewinnt deutlich an Überhand, darum reitet Studenfuchs mit 12 seiner Männer aus den Reihen und signalisiert den Rückzug. vieler "Alter und jonger" Tode wird gezählt. Die Breisacher jagen den Feinden noch "wol eyn rast" hinterher, ehe der Kampf sein Ende findet.
V. 1531 - 1620 Die Helden erbeuten Gold und Silber aus Studenfuchs Land und bringen es "an dem sebenden abent" mit nach Bern. Hildebrand befielt den Wulfingern, die Schilder abzuwerfen, damit niemand sie erkennen könne, wenn sie ihr Heerlager vor Bern aufschlagen. Am nächsten Morgen erspäht Dietrich die unerkannten Männer vor der Stadt und Wolfhart der "kune degen" rüstet sich, um ihnen als erster und im Alleingang entgegen zu reiten. Sein Zorn und Ehrgeiz werden mit der Kraft eines Ebers umschrieben. Er stürmt auf die grüne Heide, dem vermeintlichen Feind entgegen. Hildebrand wendet sein Schild und offenbart Wolfhart damit seine Identität, da Wolfhart das "gulden sarbant" erkennt. (Drache, Wappentier Hildebrands) Wolfharts Zorn wendet sich schlagartig in Wiedersehensfreude, er begrüßt seinen Onkel und reitet danach zurück in die Stadt. Dietrich kommt mit 500 Mann den Helden entgegen und begrüßt alle ihm Bekannten herzlich. Hildebrand macht ihn auf seinen Bruder Ilsan aufmerksam, der ihn um Vergebung bitten möchte durch seine Unterstützung. Doch Dietrich erinnert daran, dass er ihm nie verzeihen könne, da dieser seinen Onkel einst vor Garda erschlagen habe.

Dietrichs Vergebung und Wolfharts Zorn - Die Schlacht um Bern (V. 1621 - 1871)

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V. 1621 - 1710 Eckardt bekräftigt Ilsans Verdienst in der Schlacht, Dietrich will ihn darum mit dem Leben verschonen. Das genügt den Helden nicht und Nudung deutet den Breisachern an zu gehen. Hildebrand mahnt sie zu bleiben und nach "baden und fleten" der Breisacher vergibt Dietrich schließlich doch Ilsan seine Schuld. Er wird von Wolfhart und Sigestap zum Grab ihres gefallenen Bruders Alphart gebracht und sie trauern gemeinsam. Eckart meint, man solle nun die Pferde ruhen lassen bis an den sechsten Tag und sich dann wieder zum Kampf erheben. Sibeche hat von Studenfuchs derweil erfahren, was sich bei Breisach zugetragen hat und sendet Ermrichs Heer nach Bern aus. Bald erspäht Wolfhart das feindliche Heerlager vor Bern und sieht die Zeit gekommen, seines Bruders Tod zu rächen. Hildebrand schlägt vor, sein Bruder Nere solle über die Stadttore wachen, sodass man im Falle eines Rückzuges schnell das Tor öffnen könne. Nudung dagegen möchte nichts von einer Flucht hören und bietet seine Führung in die Schlacht an. Schließlich wird Walderich beauftragt, das Banner auf das Feld zu führen, der kühne Sigebant sein Geleitschutz. Sibeche nimmt es als Kampfaufforderung wahr und motiviert Heime und Witege mit Aussicht auf Gold und Silber, gegen die Wulfinger zu kämpfen. Diese erklären sich dazu bereit, wenn der "keyser" Ermrich selbst mit ihnen kämpfe. Dieser willigt ein und formiert beide zu seinen Seiten und Rienolt von Meilan mit der Sturmfahne ("storm fan") an seine Front. Insgesamt führt er 80.000 Mann in die Schlacht. ("acht baner, under ieglichen zehen dusent man")
V. 1711 - 1800 Dietrich dagegen hat nicht mehr als 30.000 Mann aufzubieten. Walther von Kerlingen möchte die Vorhut übernehmen. Wolfhart erwidert, ihm stehe es zu, um den Tod seines Bruders zu rächen. Sogleich stürmt dieser gegen das feindliche Heer an und tötet als ersten den Grafen von Dutzschgaw. Ihm folgen Hildebrand, Walther und Ilsan in die Schlacht. Dietrich kündigt vor seinem Heer an, die vier zu töten, die für seine Klage verantwortlich sind und sucht deshalb im Gefecht gezielt nach Heime und Witege. Als er sie ausmachtt, bricht er jegliche Zeichen von seinem Helm Hildengrin ab und schwingt sich das Schild über den Rücken, sodass diese ihn nicht wieder erkennen können. Walther, Hug und Ilsan schlagen derweil einen Feind nach dem anderen nieder. Nudung schlägt mit seinem Schwert gar eine Straße in die Weide. Auch die vorderen Wolfhart und Hildebrand lassen viele "ritter jonge" für Alpharts Tod mit ihrem Leben bezahlen. Wolfhart nimmt es mit Berchter von dem Berge und Sewart zugleich auf und gerät dadurch in große Not. Vom Schwerterklang wird aber Hildebrand angelockt und steht ihm bei. Eckarts Erfolg in der Schlacht wird ebenfalls betont und sein gefährliches Pferd "Roschlin". Sibeche nimmt ihn wahr, bricht, um unerkannt zu bleiben, das Zeichen von seinem Helm. Walther, Hug, Hildebrand und Ilsan sind inzwischen zu Heime und Witege vorgedrungen und kesseln diese ein. Heime leistet mit seinem Schwert Nagelring erbitterten Widerstand. Auch Witeges Mimung zeigt keine Gnade.
V. 1801 - 1871 Sigestap schlägt eine Schneise ("straze") durch 10.000 Feinde und ruft zu Dietrich, er könne Heime und Witege nicht ausfindig machen. Darauf macht dieser dasselbe und bleibt ebenso erfolglos. Wie sich herausstellt, haben diese mit Ermrich und Sibeche die Flucht in Richtung Raben angetreten. Dietrich führt weniger als 30.000 Mann aus der Schlacht. Mehr als 50.000 Krieger liegen tot auf dem Feld. Vom eigenen Verlust werden 2.000 Krieger errechnet, deren Tod beklagt wird. Von Ilsans 1100 Cluniazensern ist kein Einziger gefallen. Dietrich belohnt seine Gefolgsleute mit dem erbeuteten Gold und Silber aus Ermrichs Zelt, wofür er im ganzen Land hochgelobt wird. Die Toten werden begraben und das Schlachtfeld geräumt, die Berner kehren in ihre Stadt zurück. "Rych spise und kost" wird den Helden von Frau Ute und ihren Dienerinnen bereitet. Die Breisacher verabschieden sich, doch Dietrich begleitet sie noch zwei Meilen. Mit dem Ende der Erzählung benennt der Erzähler diese selbst als "Alpharts Tod".

Erklärung zur Angleichung der Figurennamen

In der dem Artikel zugrunde liegenden Edition von Lienert [2] wird auf eine Angleichung an Lachmann'sches Mittelhochdeutsch verzichtet, entsprechend wird der rheinfränkische Dialekt aus der Berliner Handschrift übernommen. Im Folgenden wird daher die Namensangleichung derer Figuren, die auch in Dietrichs Flucht und der Rabenschlacht eine Rolle spielen, erklärt, die für diesen Artikel vorgenommen wurde:

(Hins. der Übereinstimmung von Figuren werden hierbei in erster Linie nur die in der Forschung als weitgehend gesichert geltenden Thesen berücksichtigt, nicht die im Namensverzeichnis der Edition mit einem Fragezeichen versehenen Hypothesen. Ferner werden aus der Rezeption für den Artikel unter Einbeziehung des Stellenkommentars der Textausgabe eigene Thesen erhoben, die auf der Diskussionsseite begründet werden sollen.)

Dytherich - Dietrich von Bern
Dytmar - Dietmar
Ementrich - Ermrich
Frederich - Friedrich von Raben
Helffrych - Helphrich
Hen - Heime
Hylbrant - Hildebrand
Nydunc - Nudung (Nůdunch)
Rynolt - Rienolt von Meilan
Sebich - Sibeche
Segenstap - Sigestap
Syegebant - Sigebant
Sygher - Sigeher
Studenfuß - Studenfuchs vom Rhein
Wytdich - Witege
Ylsam - Ilsan

Siehe außerdem

Inhaltsangabe "Dietrichs Flucht"

Inhaltsangabe "Rabenschlacht"

Inhaltsangabe "Der Rosengarten zu Worms"

Literatur

Primärtext

  • Alpharts Tod. Dietrich und Wenezlan. Textgeschichtliche Ausgabe, hg. von Elisabeth Lienert und Viola Meyer, Tübingen 2007 (Texte und Studien zur mittelhochdeutschen Heldenepik 3)
  1. Lienert 2007.
  2. Lienert 2007.