Gewalt und Herrschaft (Reinhart Fuchs)

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Dieser Artikel thematisiert den Zusammenhang von Gewalt und Herrschaft in Heinrich des Glîchezâren Tierepos Reinhart Fuchs (abgegkürzt RF).[1] Nach einer kurzen Begriffsdefinition wird die im RF dargestellte Hierarchie vorgestellt. Hierbei wird der Fokus auf den Löwen Vrevel, den offiziellen Herrscher, und den Fuchs Reinhart, den Störfaktor in der Ordnung, gelegt. In diesem Kontext werden Gewalthandlungen mit den beiden Figuren verknüpft und für Reinhart das Spannungsfeld Gewalt - kvndikeit erörtert. Die Ameisenepisode stellt eine Schlüsselszene dar und leitet zum zweiten Teil der Arbeit über. In diesem werden die Veränderungen des Herrschaftsgefüges analysiert. Die Krankheit des Königs und das persönliche Zusammentreffen zwischen Vrevel und Reinhart sind hierfür zentral. Abschließend soll Reinhart als neuer Herrscher diskutiert und ein Fazit gezogen werden.

Fragestellung

Gewalt ist ambivalent: sie kann destruktiv und konstruktiv sein.[Neudeck 2016: 10] So stehen sich im Mittelalter Gewalt und Kultur nicht gegenüber, sondern gehören zusammen. Cora Dietl spricht in diesem Kontext von einer "Kultur der Gewalt".[Dietl 2010: 42] Sowohl im ritterlichen Werte- und Normsystem, als auch in der im feudalen Herrschaftssystem finden sich Formen der Gewalt. Der RF wird mit der Aufforderung begonnen, da man bi mag bilde nemen (RF V. 4-5), - interessanterweise jedoch nicht an einem edlen, tugendhaften Ritter, sondern an einem tiere wilde (RF V.3). Es stellt sich die Frage, ob und in wie weit dadurch das Bild einer "Kultur der Gewalt", höfischen Tugenden und monarchischer Herrschaft parodiert und kritisiert werden. In wie weit wird das Bild von Herrschaft und Gewalt verzerrt?

Definition "Gewalt" und "Herrschaft"

Um die Thematik untersuchen zu können, sind zunächst die Begrifflichkeiten zu definieren. Mhd. hêrschaft bezeichnet nicht nur die "Herrschaft" an sich, sondern kann mit vielen Begriffen übersetzt werden, die anzeigen, wie Herrschaft ausgeübt wird und aus was sie sich konstituiert: "Gewalt", "Würde", "Macht", "Erhabenheit".[Henning 2014: 147]
Das Politiklexikon verweist darauf, dass "Herrschaft" ein "Über- und Unterordnungsverhältnis zwischen Herrschenden und Beherrschten" beschreibe. Herrschaft zeichne sich dabei durch ein auf Dauer angelegtes, legitimes Verhältnis aus, dass gewissen Regeln unterworfen ist (Befehl und Gehorsam). Insbesondere die Rechtmäßigkeit von Herrschaft kann auf drei Ursprünge zurückgeführt werden und verdient im Zuge der Untersuchung des RF genaue Beachtung. Nach Max Weber unterscheidet man
A) Charismatische Herrschaft: hierbei wird die Herrschaft dadurch legitim, dass man an den Herrschenden glaubt. Durch Eigenschaften (Kraft, Klugheit, Rhetorik etc.) und Verhaltensweisen muss der Herrschende sich ständig behaupten, um seinen Herrschaftsanspruch nicht zu verlieren.
B) Traditionelle Herrschaft: hier stehen Traditionen und gegebene Ordnungen im Fokus. Sie begründen die Autorität und Rechtmäßigkeit. Als Beispiel ist die Monarchie aufzuführen.
C) Legale Herrschaft: der Herrscher wird bei dieser Form durch Satzung und Recht legitimiert.[Schubert 2018]

Schon die Übersetzung des mhd. hêrschaft hat gezeigt, dass unter anderem eine Übersetzung mit "Gewalt" möglich ist. Somit scheinen schon im Sprachgebrauch Parallelen zwischen Gewalt und Herrschaft zu bestehen.
Gewalt bezeichnet allgemein, "den Einsatz von physischem und psychischem Zwang gegenüber Menschen, sowie die physische Einwirkung auf Tiere oder Sachen." [Schubert 2018] Es ist darauf hinzuweisen, dass für die Untersuchung am RF auch die psychische Einwirkung auf Tiere von Bedeutung ist. Weiterhin ist eine Differenzierung zwischen Gewaltausübung, bei der man a) Schaden zufügt, b) das Gegenüber dem eigenen Willen unterwirft oder c) Gegengewalt als Reaktion auf vorausgegangene Gewalt ausübt, möglich. Gewalt kann zuletzt auch im Sinne von Staatsgewalt verstanden werden und im Kontext von Gebiets- und Personalhoheit angewandt. [Schubert 2018]
Cora Dietl verweist in diesem Zusammenhang auf weitere Begrifflichkeiten, welche die Mehrdeutigkeit von "Gewalt" aufzeigen sollen. So unterscheidet sie im Mittelalterkontext drei Formen der Gewalt: vis stellt dabei die höfisch geregelte Form der Gewalt dar. Für Gewaltanwendungen bei denen die Regulierungen missachtet und Gewalt unbegrenzt und ungerechtfertigt angewandt wird, nutzt die Autorin das Wort violentia. Die Form der Gewalt wird auch als bose gewalt bezeichnet. Zuletzt sei auf die potestas hingewiesen: sie baut auf vis auf und ist verbal und medial vermittelbar, - physische Gewalt und Durchsetzungskraft reichen an dieser Stelle nicht aus.[Dietl 2010: 43,44] So kann an dieser Stelle der Bogen zur ersten Definition aus dem Politiklexikon geschlagen werden: Herrschaft, potestas, ist an Regeln und ein Rechtfertigungsmotiv gebunden.

Hierarchie und Gewalt im RF

Sowohl für den Herrschafts- als auch für den Gewaltbegriff sind Ordnungsverhältnisse konstituierend. Beide Phänomene entstehen aus Über- und Unterordnungsverhältnissen. Eine Betrachtung der Hierarchie ist für diesen Artikel demnach aus zweierlei Gründen unerlässlich. Erstens zeigt sie die allgemeine Ordnung des Herrschaftssystems auf und zweitens ist an ihr der Stellenwert der Gewalt abzulesen. So dient sie als Grundlage für die weitere Diskussion um Gewalt und Herrschaft im RF.

Hierarchie - der Versuch einer Darstellung

Die dargestellte Hierarchie kann als Die Ständegesellschaft der Tiere in "Reinhart Fuchs" aufgefasst werden. Die Stände ergeben sich hierbei aus Eigenschaften, welche die Tiere untereinander unterscheiden und somit in Gruppen einteilen. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist die Größe, mit der Stärke und die Möglichkeit zur Gewaltausübung einhergehen. Im Prozess um Reinhart und auf die Einladung des Königs hin kommen große Tiere, wie der Bär Brun, der Hirsch Randolt, ein Elefant und ein Wildschwein ebenso wie die kleinen Tiere (der Dachs Krimel, ein Hase und weitere) zum Hoftag (vgl. RF V.1104-1120). Die großen Tiere "wolden mit Ysengrine sin" (RF V.1108), während im Text insbesondere die Verbundenheit von Reinhart und dem Dachs Krimel hervorgehoben wird: "hern gesweich im nie zv keiner not." (RF V.1115) Zu bemerken ist, dass in der Gruppe der großen Tiere vermehrt "tier vreisam" (RF V.1188) zu finden sind. Insofern wird ein direkter Bezug von Körpergröße und "gefährlichen Tieren" hergestellt. Es stehen demnach nicht nur Körpergröße und die Möglichkeit zur Gewaltanwendung in einem Zusammenhang, sondern auch Körpergröße und die tatsächliche Gewaltausführung. Aus dieser Eigenschaft ergibt sich die Hierarchie der Tiere. Stärkere und gewaltsamere Tiere stehen über den schwächeren und kleineren.
Es überrascht nicht, dass nach dieser Theorie ein Löwe als Herrscher an der Spitze der Hierarchie steht. Ihm direkt unterstehend findet sich ein Herrschaftsapparat, der aus den nächst stärkeren Tieren, wie dem Bären oder dem Leoparden bestehet.

Es kann festgehalten werden, dass die hierarchische Stellung der einzelnen Tiere auf der Möglichkeit Macht auszuüben, basiert. Macht ist in diesem Zusammenhang als Kraft, Größe und Stärke zu verstehen. Dies ist insbesondere anhand der Figur Vrevel zu erkennen, dessen königliche Machausübung eine Gewaltherrschaft darstellt (vgl. hierzu Neudeck, S. 11-14, 22) [Neudeck 2016]. Die dargestellte Hierarchie ist folglich eine typisch feudale Ordnung und konstituiert sich durch die mit ihr verbundenen Werte und Normen: vis und ehre. Obwohl die Ordnung auf dieses Prinzip hin angelegt ist, sieht die Wirklichkeit im RF anders aus. Das Prinzip, die Ordnung und die Werte und Normen dieser Gesellschaft werden im Verlauf der Handlung immer weiter unterwandert.

Der Herrschaft des Löwen Vrevel - "potenstas", "violentia" und "vis"

Wie bereits in den Definitionen beschrieben, gibt es verschiedene Herrschaftsformen. Bezüglich der Herrschaft im RF ist es schwer, eine eindeutige Zuordnung zu einer dieser Herrschaftsformen zu treffen. Der Löwe Vrevel wird als herre (RF, V.1254) bezeichnet. Es werden keine Informationen über seine Einsetzung als Herrscher, Wahlen oder andere institutionelle oder formale Einsetzungsverfahren genannt. Aus diesem Grund ist eine legale Herrschaft auszuschließen. Zwischen traditioneller und charismatischer Herrschaft zu unterscheiden und eine auszuschließen gestaltet sich schwieriger, finden sich doch Anzeichen und Ausschlusskriterien für beide im Text (noch ausführen und belegen). Was für eine Herrscher ist Vrevel also? Welchen Mitteln zur Herrschaft und Herrschaftssicherung bedient er sich? Um diese Fragen beantworten zu können, muss die Figur des Löwen genauer betrachtet werden. Erstmalige Erwähnung findet Vrevel im zweiten Hauptteil der Erzählung RF:
Nachdem der erste Hauptteil in der Wolf-Fuchs Auseinandersetzungen eine Reihung an physischen und psychischen Gewalttaten erzählt, hat der zweite Hauptteil den Hoftag Vrevels zum Thema. Dieser zweite Hauptteil wird durch einen direkten Bezug zu der vorangegangenen Gewalt eröffnet, indem er erläutert, dass sich dies alles "in eime lantvride" (RF V.1239) ereignet.
RF V.1239-1246

Mittelhochdeutsch Übersetzung
Ditz geschah in eime lantvride, Das spielte sich während eines Landfriedens ab,
den hatte geboten bi der wide den hatte bei der Todesstrafe
ein lewe, der was Vrevil genant, ein Löwe, der Vrevel genannt wurde, befohlen,
gewaltic vber daz lant. mächtig/gewaltig (?) über das Land.
keime tier mochte sin kraft gefrvmen, Keinem Tier konnte seine Stärke nützen,
izn mveste vur in zv gericht kvmen. musste es doch vor ihm zu Gericht kommen.
si leisten alle sin gebot, Sie alle befolgen seinen Befehl,
er was ir herre ane got. er war ihr Herrscher, ausgenommen Gott.

Landfriedensangebote dienten während der Staufer-Zeit häufig als Herrschaftsinstrument. So konnte durch sie "die Möglichkeit eines individuellen gewaltsamen Konfliktaustrags in der Fehde unterbunden werden", da sich die beteiligten Parteien der potestas des Herrschers unterwerfen mussten. [Dietl 2010: 43] Auch im Reinhart Fuchs soll die Fehde zwischen dem Fuchs Reinhart und dem Wolf Isengrin richterlich verhandelt und somit weitere individuelle Auseinandersetzungen verhindert werden. Die Textstelle dient der Einführung der Figur Vrevels als Herrscher und Richter. Es sein darauf hingewiesen, dass sich dieser Artikel vordergründig mit Vrevel als Herrscher befasst. Der Löwe Vrevel (Reinhart Fuchs) kann jedoch auch unter religiösen oder historischen Aspekten untersucht und charakterisiert oder seine Rolle als Täter und Opfer (Reinhart Fuchs) erörtert werden.
Die nachfolgende Handlung erzählt zunächst unter welchen Bedingungen es zum Landfrieden gekommen ist. Grundsätzlich thematisiert der zweite Hauptteil den Hoftag Vrevels und seine Herrschaftsausübung. Was für ein Herrscher ist Vrevel und welchen Stellenwert hat Gewalt in seiner Machtstellung? Hierfür sei zunächst der Blick auf den Namen geworfen. Kurt Ruh führt an, dass die Namensänderung von "Nobel" zu "Vrevel" die einzige gewesen sein, die Heinrich der Glîchezâre vorgenommen habe. Der Grund hierfür sein die Charakteränderung die mit der neuen Namensgebung einhergehen.[Ruh 1980:23] So werden dem Herrscher neben den Eigenschaften "Mut" und "Kühnheit" vor allem negative Qualitäten zugesprochen: mhd. vrevel wird im nhd. mit "Gewalt", "Vergehen" und "Bosheit" übersetzt.[Henning 2014: 423] Hervorzuheben ist, dass Vrevel in jedem Fall gewisse Attribute zugesprochen werden, die seiner Herrschaft durchaus charismatische Züge verleihen. Die charismatische Herrschaft zeichnet sich dadurch aus, dass der Herrschende sich immer wieder beweisen und um die rechtmäßige Anerkennung seiner Untergebenen kämpfen musste. Hierfür sind "Mut" und "Kühnheit" von Bedeutung. Wird der Herrscher als schwach oder kränklich wahrgenommen, verliert er seine Legitimation. Im RF erkrankt der Herrscher Vrevel. Darüber hinaus führt Reinhart den König im weiteren Handlungsverlauf immer wieder vor. Er kann seinen Anspruch demnach nur noch selten durch sein "Charisma" erhalten und muss auf Gewalt zurückgreifen.

Das Problem der Verortung Reinharts - Gewalt und kvndikeit

Schon der Titel verweist auf den Fuchs Reinhart, der im Mittelpunkt der Erzählung stehen soll. Wie die oben dargelegte Hierarchie zeigt, steht Reinhart anfangs keineswegs an der Spitze der Ordnung in der Tierwelt. Der Grund hierfür liegt in seiner physischen Unterlegenheit gegenüber großen Tieren, die durchaus zu Gewalt fähig sind. Der Verlauf der Erzählung zeigt jedoch den Weg von Reinharts Aufstieg: „dieser weiß sich – trotz physischer Unterlegenheit – gegen Rivalen, wie auch gegenüber dem Herrscher zu behaupten, da er mehr als jeder andere über die „Macht der Rechtfertigung“ verfügt.“ [Neudeck 2016: 12]

Physische Gewalt in Form sexuelle Gewalt

Nur selten übt Reinhart selber physische Gewalt aus. Diese wenigen Taten beschränken sich auf sexuelle Gewalt (Vergewaltigung Hersantes) oder Angriffe, die eine Bloßstellung zur Folge haben (Brun verliert seine Kopfhaut, da Reinhart ihn in einem Baum einklemmt). Um die sexuelle Gewalt im Reinhart Fuchs erörtern zu können, ist die Textstelle der Vergewaltigung zu betrachten. Ihr geht ein triuwe Verhältnis zwischen Reinhart und der Wolfsfamilie, sowie eine damit verbundene minnesängerische Werbung um Hersante voraus. Das triuwe Verhältnis ist jedoch seitens Reinharts von Beginn an nicht ehrlich gemeint. Es folgt eine Reihung an Auseinandersetzungen zwischen Reinhart und der Wolfsfamilie, bei denen letztere geschädigt und entehrt wird. Die Vergewaltigung ist der Höhepunkt im Konflikt "der Fuchs und die Wölfe (Reinhart Fuchs)", sowie Voraussetzung für den nachfolgenden Gerichtsprozess und die Begegnung zwischen dem Herrscher Vrevel und Reinhart.
RF, V.1165-1183

Mittelhochdeutsch Übersetzung
Zv siner bvrc er do reit, So kam er zu seiner Burg,
das was ein schonez dachsloch, das war eine schöne Dachshöhle,
dar flvhet sin geslechte noch. in das sein Geschlecht noch heute flieht.
Da ernerte Reinhart den lip sin. Dort rettete Reinhart sein Leben / Dadurch(?) rettete ...
ver Hersant lief nach im drin Frau Hersant lief nach drinnen nach,
mit alle wan vber den bvc. mit allem bis zum Rumpf.
do gewan si schire schande genuc: Da erwartete sie sofort großes Verderben:
sine mochte hin noch her, Sie konnte weder vor noch zurück,
Reinhart nam des gvten war, Reinhart bemerkte die Gunst,
zv eime andern loche er vz spranc, sprang aus einem anderen Loch heraus
vf sine gevateren tet er einen wanc. und machte einen Sprung auf seine Gevatterin.
Isengrine ein herzen leit geschach: Isengrin wurde von Schmerz erfüllt:
er gebrvtete si, daz erz an sach. er (Reinhart) vergewaltigte sie, sodass er es sah.
Reinhart sprach: ,vil libe vrvndin, Reinhart sagte: "Liebste Freundin,
ir schvlt talent mit mir sin. Ihr sollt den ganzen Tag bei mir sein.
izn weiz niman, ob got wil, Es weiß niemand, so Gott will,
dvrch ewer ere ich iz gerne verhil.' um eurer Ehre willen würde ich es verheimlichen."
vern Hersante schande was niht cleine, Frau Hersantes Schande war nicht gering,
si beiz vor zorne in die steine, sie biss vor Wut in die Steine,
ir kraft konnte ir nicht gefrvmen denn ihre Kraft konnte ihr nicht nützen.

Psychische Gewalt


Physische Gewalt vs. kvndikeit

Gewalt steht oft im Zusammenhang mit Stärke und Körpergröße. Wie die obigen Beispiele (werden noch eingetragen) zeigen, muss Gewalt jedoch nicht ausschließlich mit diesen Qualitäten und Eigenschaften assoziiert werden. Insbesondere Reinhart scheint beinahe nie selber physische Gewalt auszuüben, sondern seine Gegner durch List und Tücke in Situationen zu bringen, in denen andere für ihn die physische Gewalt ausüben. Interessant hierbei ist, dass es meist die Menschen sind, welche diese Form der Gewalt an den Tieren verüben. Zu verweisen ist an dieser Stelle beispielsweise auf die Mönche, die Isengrin und seine Familie verprügeln (RF, V.516-533) oder der Fischer, der Isengrin den Schwanz abhackt (RF, V.811-816). Der Reinhart Fuchs eröffnet für die Gewaltthematik ein Spannungsfeld, das vor allem auf kvndikeit als Teil der Gewaltausübung untersucht werden muss. Inhaltlich dient hierbei die Textstelle, in der Reinhart der Vergewaltigung angeklagt und verteidigt wird. Die Textstelle ist dem zweiten Hauptteil zuzuordnen und ereignet sich kurz nach der Vergewaltigung selbst (RF V.1170-1192). Als Auftakt zum Gericht- und Hoftag des Herrscher Vrevel wird der Vorwurf vorgetragen (RF V.1365-1385). Reinhart wird neben einiger anderer Verbrechen, die er im ersten Hauptteil begangen hatte, der Vergewaltigung Hersantes angeklagt. Da er in persona abwesend ist, wird er von dem Dachs Krimel verteidigt:
RF V.1388-1394

Mittelhochdeutsch Übersetzung
diese rede ist vngelovblich Dieser Vorwurf ist unglaubwürdig
vnde mag wol sin gelogen. und kann nur gelogen sein.
wi mochte si min neve genotzogen? Wie konnte mein Neffe sie vergewaltigen?
ver Hersant di ist grozer, dan er si. Frau Hersante ist größer, als er es ist.

Die Körpergröße wird hierbei als Voraussetzung für Gewaltausübung herangezogen. Folglich, so die Argumentation Krimels, kann Reinhart auch keine sexuelle Gewalt ausgeführt haben. Die Belege für Reinhart als Täter sind vielfältig und aus diesem Grund stellt sich die Frage, ob Größe und Stärke die einzigen Maßstäbe für Gewaltausübung darstellen. So verweist Kurt Ruh auf einen Zusammenhang zwischen der "körperlichen Schädigung und moralischer Demontage" Isengrins. [Ruh 1980:22] Zum einen stellt die moralische Demontage eine Form der psychischen Gewalt dar. Diese kann insbesondere durch kvndikeit erwirkt werden. So führt beispielsweise das Wissen über die Vergewaltigung der Ehefrau zu einem psychischen Zusammenbruch Isengrins. Zum anderen kann kvndikeit kann körperliche Gewalttaten vorbereiten und ist somit Teil der Gewaltausübung.


Ameisen-Epsiode

Die Ameisen-Episode stellt eine Schlüsselszene im RF dar und ist vor allem für die Frage nach Gewalt und Herrschaft von großer Bedeutung. Nachdem im ersten Hauptteil die Fuchs-Wolf Auseinandersetzung zu einer Fehde geworden ist, soll sie bei einem Hoftag Vrevels unterbunden und der Streit verhandelt werden. Das besondere an der Situation jedoch ist: den vride gebot er [Vrevel] dvrch not (RV V.1247). Die Szene ist im zweiten Hauptteil des Textes zu verorten und wird als Analepse erzählt. RF, V.1251-1264

Mittelhochdeutsch Übersetzung
zv einem ameizen hvfen wold er gan, Er wollte zu einem Ameisenhaufen gehen.
nv hiez er si alle stille stan Dort befahl er allen stehen zu bleiben
vnde sagte in vremde mere, und verkündete ihnen die seltsame Neuigkeiten
daz er ir herre were. dass er ihr Herrscher sei.
des enwolden si niht volgen, Sie wollten ihm nicht gehorchen,
des wart sin mvt erbolgen. darüber war er sehr zornig.
vor zorne er vf die burc spranc Aus Wut sprang er auf die Burg
mit kranken tieren er do ranc, (und) kämpfte mit den kleinen Tieren,
in dvchte, daz iz im tete not. (weil) er glaubte, dass es notwendig sei.
ir lagen da me danne tvsent tot Mehr als Tausend starben
vnde vil mange sere wunt, und viele behielten schwere Wunden,
gnvc bleibe ir ovch gesvnt. manche blieben aber auch am Leben.
sinen zorn er vaste ane in rach, Seine Wut drückte er als Strafe aus (?)
die bvrk er an den grvnt brach. die Burg zerstörte er bis an den Grund.

Obwohl Vrevel sich als Herrscher darstellt und die Gefolgschaft und Anerkennung fordert, gehorchen die Ameisen ihm nicht. Ohne langen Prozess wendet der Löwe violentia an, zerstört die Ameisenburg und tötet tausende Ameisen. Diese Textstelle ist von Bedeutung, da sie zum Einen über Herrschaftsverhältnisse und die zum Teil fehlende Gefolgschaftstreue aufklärt. Zum Anderen zeigt sie, dass Vrevel nicht überall anerkannt und respektiert ist. Er bedient sich sogleich der violentia um seinen Herrschaftsanspruch durchzusetzen. Diese Gewaltanwendung ist objektiv betrachtet ungerechtfertigt und unreguliert. Nur Vrevel selbst dvchte, daz iz im tete not (RF V.1259). Seine potestas, die eigentlich auf vis beruhen soll, basiert hier auf zorne und wird kritisiert. In der Folge dieses Angriffes übt der Ameisenherr Rache an Vrevel. Indem er ihm ins Ohr springt und bis in das Gehirn klettert, bringt er den König in Bedrängnis (vgl. RF V.1299-1312). Die Schmerzen schreibt er der Verletzung seiner Pflichten zu und möchte "seiner potestas in besonderer Weise nachkommen und Gericht halten."[Dietl 2010: 52] Den Landfrieden und den Hoftag, den er daraufhin ausruft stehen in Kontrast zu seiner bosen gewalt und werden dadurch unglaubwürdig und ins Lächerliche gezogen.

Neben diesen Aspekten ist die Szene auch für den Fortgang der Handlung von Bedeutung. Nur durch die Schmerzen bedingt wird der Hoftag ausgerufen und das Zusammentreffen von Reinhart und Vrevel ermöglicht. Auch wird Vrevel durch den Ameisenkönig geschwächt. Die Krankheit des Herrschers steht im Kontrast zu seiner Stärke und möglichen Gewaltausübung (vis), die seine Stellung überhaupt erst konstituieren.

Zwischenfazit

noch auszuformulieren (Stichpunkte als Zwischennotiz)
- Hierarchie beruht anfangs auf "Rittertugenden" (Stärke, Möglichkeit Gewaltausübung ("vis"), Ruhmerlangung etc.) --> s. große Tiere über kleinen Tieren
- Löwe an Spitze der Hierarchie; charismatischer Herrscher + teilweise Andeutungen für traditionelle Herrschaft
- Reinhart schwer zu verorten, da er zwar eher klein ist, aber durch List ebenso stark ist und Gewalt ausüben kann --> sprengt die Ordnung/Hierarchie --> Größe/Gewalt/Stärke vs. kvnikeit --> seine "Gewalttaten" und die damit verbundenen (Re-)Aktionen seiner Gegner widersprechen "Rittertugenden" --> ein nach außen aufrecht erhaltenes System ist innen schon kaputt
- Ameisen-Episode schwächt König und System zusätzlich --> Reinhart nutzt diesen wunden Punkt aus, um das System/die Herrschaft zu unterwandern und offenzulegen
Rolle bzw. Bedeutung der vorangegangen Gewalttaten: ..............
Reinhart unterwandert die ständegesellschaftliche Ordnung. Im ersten Hauptteil, der von der Fuchs-Wolf Problematik erzählt, kommt es hierbei vermehrt zu indirekter Gewaltausübung. Reinhart führt dabei selten aktiv die Taten aus, sondern leitet sie ein und löst somit eine Abfolge aus, in der meist die Menschen oder der Löwe die tatsächliche Gewalttat ausüben. Mit welcher Intention ist Reinharts Handeln zu begründen? Ist es ein Instinkt oder ist das Handeln in Reinharts Bosheit (Reinhart Fuchs) begründet? In jedem Fall ist festzuhalten, dass aufgrund dieses Handelns und der daraus resultierenden Fehde zwischen Wolf und Fuchs die tatsächliche Unterwanderung der Ordnung erst ereignen kann. Die Fuchs-Wolf Episoden dienen als Vorspiel und Austesten, wie weit Reinhart gehen kann und welche Mittel wirkungsvoll sind. Sie führen Reinhart vor Gericht und zur Spitze der Herrschaft, dem Löwen Vrevel. Nur durch diesen ersten Hauptteil, kann es zu der grundlegenden Veränderung der Herrschaftsverhältnisse kommen.

Veränderungen im Herrschatsgefüge

Reinhart beginnt schon früh die Herrschaftsgefüge zu verändern. So ist die Brunnenszene für die Veränderung in der Stellung von Fuchs und Wolf exemplarisch und als Schlüsselszene zu nennen. Um einer Darstellung der Veränderungen im Großen gerecht zu werden, ist in diesem Artikel der Fokus auf den Löwen Vrevel und seine Beziehung zu Reinhart gelegt. Interessant ist hierbei, durch welche Mittel sich das gesellschaftliche Gefüge und speziell die Herrschaftsverhältnisse verschieben. Die Thematik der Herrschaftsänderung ist eingebettet in einen Gerichtstag, bei dem Reinhart von dem Wolf Isengrin angeklagt wird und der Löwe Vrevel als Richter auftritt. Die Rollenzuschreibungen Reinharts als Untergebener und Vrevels als Herrscher stehen demnach den Rollen als Angeklagter und Richter nach. Durch diese neuen Rollen, ist die Verschiebung des tatsächlichen Herrschaftsgefüges nur hintergründig zu beobachten. Sie vollzieht sich parallel zu der Verschiebung der Rollen im Gericht, der Angeklagte wird zum Richter (vgl. hierzu Ruh, S.29) [Ruh 1980:29], ohne aktiv wahrgenommen zu werden.

Die Krankheit des Herrschers Vrevel

In Folge der Zerstörung der Ameisenburg, nimmt der Ameisenherr Rache. Dabei springt er dem König dabei ins Ohr und "zv dem hirne fvr er vf die richte" (RF V.1307), was Vrevel große Schmerzen bereitet (vgl. RF V.1290-1310). Die Tiere hören sein Klagen:
RF V.1318-1320

Mittelhochdeutsch Übersetzung
er sprach: "mir ist we, daz mvt ich iehen. Er sagte: "Mir geht es schlecht, das kann ich ...
ich weiz wol, iz ist gotes slac, ich weiß wohl, es ist Gottes Unglücksschlag,
wen ich gerichtes niht enflac." da ich kein Gericht abgehalten habe."

Vrevel erklärt sich sein Leid als Gottes Strafe für seine Untätigkeit und beruft sogleich einen Hoftag ein. An diesem Hoftag soll auch die Fehde zwischen Isnegrin und Reinhart gerichtet werden. Die Krankheit Vrevels ist demnach schon alleine für die Fortführung der Erzählung notwendig.
Die Textstelle ist zentral und von großer Bedeutung für die Thematik Gewalt und Herrschaft und so werden nun die zentralen Aspekte hervorgehoben und erläutert: zunächst bezeichnet sich der Herrscher als gesundheitlich krank ("mir ist we"). Damit ergeben sich Probleme für seine Herrschaft, die auf Stärke und somit auch Gesundheit basiert. Strohschneider erläutert die Bedeutung eines kranken Herrschers wie folgt: "Der Löwe ist […] krank, und das heißt: Er ist außer Stande, gleich anderen Königen in kriegerischer Gewaltanwendung Machträume zu besetzen und dieserart Herrschaft und Heil seines Königtums zu konstituieren, zu reproduzieren und darzustellen." [Strohschneider 2004: 32] Dementsprechend kann sein Herrschaft als gefährdet angesehen werden, was Reinhart im späteren Handlungsverlauf immer wieder vorführen wird. Oberstes Ziel für den König muss demnach die Wiedergewinnung seiner Stärke und Gesundheit sein. Dies macht ihn zusätzlich empfänglich für Reinharts List und Schauspiel als Arzt. Seiner eigenen Genesung misst Vrevel stärkere Gewichtung bei als einem gerechten Urteil. Insofern kann der Krankheit des Löwen unter anderem eine Teilschuld an der Ungerechtigkeit beim Hoftag zu gelastet werden. Eine Untersuchung der Krankheit der Herrschers im Kontext um Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit (Reinhart Fuchs) kann somit durchaus lohnenswert sein.
Die weitere Bedeutung der Textstelle ergibt sich aus dem Bezug zu Gott ....

Das Zusammentreffen von Reinhart und Vrevel

Nach zwei gescheiterten Vorladungen Reinharts zum Hoftag seines Königs, wird zuletzt der Dachs Krimel geschickt, um Reinhart zu Gericht zu bringen. Er klärt Reinhart über die Anklage und seine Chancen auf. Trotz des Berichtes, dass alle ihn verurteilen würden, lässt sich Reinhart nicht abbringen (vgl. RF V.1801-1811). Er geht in sein Zimmer um sein bestes Hofgewand, einen Pilgermantel und eine Arzttasche zu holen. In dieser Verkleidung begleitet er Krimel zurück zum König. Sobald die ersten Tiere ihn sehen, beginnen die Klagen und Forderungen ihn zu töten.
RF V.1865-1885

Mittelhochdeutsch Übersetzung
Reinhartes liste waren gros, Reinharts Listen waren zahlreich,
er sprach: "kvnic, was sol dirre doz? er sagte: "König, was soll dieses Getöse?
ich bin in mangen hof kvmen, Ich bin zu vielen Hoftagen gekommen,
daz ich selden han vernvmen ohne dass ich
solche vngezogenheit. solche Zuchtlosigkeit bemerkt habe.
des war, iz ist mir vur evh leit." Wahrhaftig, das tut mir für euch leid."
der kvnic sprach: "iz ist also." Der König erwiderte: "So ist es nun einmal."
vberbrechten verbot man do. Dann verbot man die Schreierei.
Reinhart sprach: "ecvh enpevtet den dienst sin, Reinhart sagte: "Euch, mächtiger König,
reicher kvnich, meister Pendin; erbietet Meister Pendin seinen Dienst;
ein artzt von Salerne, er ist ein Arzt aus Salerno,
der sehe ewer ere gerne,
vnde dar zv alle, die da sint,
beide di alden vnt di kint. beide, die Alten und die Kinder.
vnde geschiht evch an dem leibe icht, Und geschieht euch irgendetwas,
daz enmvgen si vberwinden niht. dass könnten sie nicht überstehen.
herre, ich was zv Salerne Herrscher, ich war darum in Salerno
dar vmme, daz ich gerne weil ich euch gerne
evh hvlfen von diesen sichtagen. von dieser Krankheit heilen möchte.

Schon die ersten Worte, die Reinhart mit Vrevel wechselt, hinterfragen dessen Herrschaft: er bemängelt die Zuchtlosigkeit des Volkes und kritisiert somit die Durchsetzungsfähigkeit des Königs. Dies ist der erste direkte Angriff auf die potestas Vrevels, der sogleich versucht sein Volk wieder unter Kontrolle zu bekommen. Auch der darauffolgende Dialog wird von Reinhart dominiert. Er verweist auf einen Arzt aus Salerno und seinen eigenen Wunsch den König von seinem Leiden zu befreien. Nicht der Herrscher bestimmt bei diesem ersten Zusammentreffen das Thema oder führt das Gespräch, sondern Reinhart. Auch wird der eigentlich Grund für die Vorladung des Fuchses nicht zur Sprache gebracht, den Reinhart lenkt das Gespräch geschickt auf eine sehr persönliche Ebene: die Erkrankung Vrevels.

Reinhart als neuer Herrscher?

RF V.1468-1471

Mittelhochdeutsch Übersetzung
er sprach: "kvnik, vernim, was ich dir sage: er sagte: "König, höre was ich dir sage:
dv scholt wizzen gewerliche, du musst wahrlich merken,
dir hoenet Reinhart din riche; dass Reinhart dir deine Königswürde verspottet;

RF V.1977-1978

Mittelhochdeutsch Übersetzung
"ia", sprach der kvnic, "meister min, "Ja", sagte der König, "mein Herrscher/Arzt (?),
swi dv mich heizest, also wil ich sin." was du mir befiehlst, das werde ich machen.

Überlegung/Anmerkung für mich: In der Übersetzung von Göttert wird "meister" mit "Meister" übersetzt. Laut Wörterbuch ist auch die Übersetzung "Arzt" möglich. Jetzt stellt sich hier die Frage, welche Übersetzung in dem Kontext besser passt. Da Reinhart als Arzt auftritt, wäre diese Rollenzuschreibung geeignet. Auf der anderen Seite übt Reinhart Macht aus und "befiehlt", was wiederum für die Übersetzung als "Meister/Gebieter" sprechen würde.

Fazit

Literatur

noch mit in Artikel einbringen: Erkenntnisse aus
Strohschneider_Opfergewalt und Königsheil (2004)
Nuedeck_Der Fuchs und seine Opfer (insbesondere S. 12-14, 22) <HarvardReferences />

  • [*Henning 2014] Henning, Beate: Kleines Mittelhochdeutsches Wörterbuch, 6. Auflage, Berlin: De Gruyter, 2014.
  • [*Schubert 2018] Schubert, Klaus et.al: Gewalt, in: Das Politiklexikon, Bd.7, Bonn 2018, https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/politiklexikon/17566/gewalt (zuletzt abgerufen am 03.01.2021).
  • [*Dietl 2010] Dietl, Cora: ‚Violentia‘ und ‚potestas‘. Ein füchsischer Blick auf ritterliche Tugend und gerechte Herrschaft im ‚Reinhart Fuchs‘, in: Dichtung und Didaxe. Lehrhaftes Sprechen in der deutschen Literatur des Mittelalters, hg. von Henrike Lähnemann und Sandra Linden, Berlin 2010.
  • [*Ruh 1980] Ruh, Kurt: Höfische Epik des deutschen Mittelalters. Bd. 2: 'Reinhart Fuchs', 'Lanzelet', Wolfram von Eschenbach, Gottfried von Straßburg, Berlin 1980.
  • [*Neudeck 2016] Neudeck, Otto: Der Fuchs und seine Opfer: Prekäre Herrschaft im Zeichen von Macht und Gewalt. Die Fabel vom kranken Löwen und seiner Heilung in hochmittelalterlicher Tierepik. Reflexionen des Politischen in europäischer Tierepik, Berlin / Boston 2016.
  • [*Strohschneider 2004] Strohschneider, Peter: Opfergewalt und Königsheil. Historische Anthropologie monarchischer Herrschaft in der ecbasis captivi, in: Tiereprik und Tierallegorese. Studien zur Poetologie und historischen Anthropologie vormoderner Literatur, Bern 2004.
  1. Alle weiteren Versangaben beziehen sich auf: Heinrich der Glîchezâre: Reinhart Fuchs. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch, hg. und übersetzt von Karl-Heinz Göttert, Reclam, Stuttgart 1976.