Das Motiv des Niemandslands im Parzival (Funktion und Bedeutung)

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Im Parzival tauchen immer wieder Episoden auf, in denen sich die Protagonisten im Niemandsland zwischen zwei geografischen Orten befinden. Dieser Artikel gibt einen Überblick über diese Szenen "zwischen den Orten" und fragt nach der Funktion der Zwischenorte für die Narration und deren Bedeutung für den gesamten Roman.

Die hier besprochenen Orte grenzen sich also von den geografisch nachvollziehbaren, realen Orten im Parzival ab, die im Artikel Geografische Orte im Parzival behandelt werden. Es soll dabei weniger die Frage geklärt werden, wo genau die jeweiligen Szenen stattfinden, sondern nach der Funktion und der Bedeutung des Niemandslands für die jeweilige Szene und den Handlungsverlauf gefragt werden.

Trevrizents Klause als Ort im Niemandsland

Trevrizent fungiert als Parzivals Berater und Lehrer und beschreibt ihm die Ereignisse um das Gralsritual auf der Gralsburg Munsalvaesche. Seine Einsiedlerklause, als Ort zwischen den Haupthandlungsorten X und Y, bietet eine ideale, distanzierte Beobachterposition. Hier kann Trevrizent seinen Erinnerungen an die Zeit auf Munsalvaesche nachgehen und Perzival davon berichten. Trevrizent ist Munsalvaesche hier in seinen Gedanken einerseits nah, andererseits aber zeitlich entfernt. Parallel dazu ist auch der Zwischenort seiner Klause gleichzeitig örtlich nah und entfernt.