1244: König Jakob I. von Aragón berichtet über die Kapitulation von Xàtiva
Verfasser/in: Eric Böhme |
Quelle
Les quatre grans cròniques. I. Llibre dels feits del rei En Jaume, ed. Ferran Soldevila, unter Mitarbeit v. Jordi Bruguera u. María Teresa Ferrer i Mallol, Barcelona: Institut d’Estudis Catalans, 2008, cap. 350–354, S. 381–384; übers. Eric Böhme. | |
[cap. 350] E, quan venc passat los dos meses envià’ns l’alcaid un sarraí qui havia nom Abolcàsim; e faem eixir tots los de la nostra tenda per parla ab ell. E ell, quan veé que no hi havia negú sinó nós, dix-nos que l’alcaid nos saludava e que es comanava en la nostra gràcia així con en aquell hom del món qui major cor havia de servir e d’amar e d’honrar, e que ens enviava a dir per què el teníem assetjat, que bé sabíem nós ques on pare li havia manat que a negun cristià del món ni a sarraí non lliuràs aquell castell si a nós no, si ell lo havia a perdre; (…) | [cap. 350] Zwei Monate später sandte uns der qāʾid (Altkat. alcaid, dt. etwa: Anführer) einen Sarazenen namens Abolcàsim, und wir wiesen alle an, unser Zelt zu verlassen, damit wir mit ihm sprechen konnten. Als er sah, dass außer uns niemand mehr anwesend war, teilte er uns mit, dass der qāʾid uns grüßen und sich unserer Güte anempfehlen würde, wie jenem Mann in der Welt, dem er am meisten zu dienen, den er zu lieben und ehren verlange. Er habe [seinen Gesandten] zu uns geschickt, um zu fragen, warum wir ihn belagerten, wenn wir doch bestens wüssten, dass sein Vater ihm aufgetragen habe, die Festung keinem Christen oder Sarazenen der Welt außer uns auszuliefern, wenn er sie verlieren müsse; (…) |
[cap. 351] (…) E dix ell:
– Senyor, les paraules que vós deïts són de gran feit, e, si a vós plau, jo tornaré a l’alcaid e dir-les-li he. E nós dixem: – A nós bé plau que hi anets e que les li digats e que ens hi tingats bon lloc, que vós sots escrivà major de Xàtiva, e nós heretar-vos hem bé, més que anc no n’hagués, car bé sabets vós que estorçre no ens podets. |
[cap. 351] (…) Und er sagte:
– „Herr, die Worte, die Ihr sprecht, sind von großer Bedeutung und, wenn es Euch recht ist, werde ich zum qāʾid zurückkehren und sie ihm übermitteln.“ Und wir sagten: – „Es ist uns sehr recht, wenn Ihr geht, ihm davon berichtet und uns gut vertretet. Ihr seid nämlich der höchste Schreiber (escrivà major) Xàtivas und wir werden Euch gut belohnen, mit mehr als Ihr jemals hattet, wisst Ihr doch gut, dass Ihr Euch uns nicht entziehen könnt.“ |
[cap. 352] (…) E ell pregà’ns que li enviàssem N’Eixemèn de Tovia, qui era son privat, e fiava’s molt en ell; e nós enviam-li N’Eixemèn de Tovia e dixem-li que l’alcaid lo demanava, e que es n’entràs ab Abolcàsim en Xàtiva, e que ara coneixeríem l’amor e la naturalea que havia ab nós. E era açò dimecres. E pregà’ns lo missatge que nós no faéssem fer mal a la vila, ni ells no ho farien a nós tro al dimenge, per ço car al divenres venrien los vells a la mesquita e aquí acordarien-se tro al dissabte, e, per açò, que duràs la treva tro al dimenge. E nós atorgam-lo-li. (…) | [cap. 352] (…) Nun bat er uns, ob wir ihm [dem qāʾid] Eximén de Tovía senden könnten, der sein Vertrauter (privat) sei und dem er tief vertraue. Wir ließen also nach Eximén de Tovía schicken und erklärten ihm, dass der qāʾid dies verlange, er mit Abolcàsim nach Xàtiva gehen solle und wir nun die Liebe und das Pflichtgefühl, das er für uns empfinde, kennenlernen würden. Dies geschah am Mittwoch. Der Gesandte bat uns, dass wir der Stadt, ebenso wie sie [d. h. ihre Verteidiger] uns, bis zum Sonntag keinen Schaden zufügen würden, da am Freitag die Alten (vells) zur Moschee kommen und sich dort bis zum Samstag beratschlagen würden; deshalb solle die Waffenruhe bis zum Sonntag andauern. Dies gewährten wir ihm. (…) |
[cap. 353] E en l’altre dia aenant venc-nos Abolcàsim e Setxi e Almofois e N’Eixemèn de Tovia:
– Senyor, aquí ens envia l’alcaid tot son consell e son cor, e ço que aquests faran, tingats per aitan ferm con si ell ho faïa. E foren les paraules aitals: que ell nos lliuraria lo castell menor de Xàtiva, e que ell tingués lo major, d’aquella Pentecosta en dos anys; e nós que li faéssem saber qual lloc honrat li daríem. E nós parlam qual heretat covinent li poiríem dar; e ell demanà Montea e Vallada, que són castells bons e són prop de Xàtiva, e nós dixem que hauríem nostre acord. (…) |
[cap. 353] Am nächsten Tag [d. h. am Montag nach Ende der Waffenruhe] traten Abolcàsim, Setxi, Almofois und Eximén de Tovía vor uns:
– „Herr, der qāʾid schickt Euch hiermit seinen gesamten Rat (consell) und sein Herz; was diese [Männer] tun, könnt Ihr als so gewiss erachten, als ob er es selbst tun würde.“ Und die Vorschläge waren folgende: dass er [der qāʾid] uns die kleinere Festung von Xàtiva ausliefern, die große aber noch zwei Jahre ab Pfingsten behalten würde, wir ihn hingegen wissen lassen mochten, welchen ehrenvollen Ort wir ihm geben würden. Wir fragten, welches passende Erbgut wir ihm geben könnten, woraufhin er Montesa und Vallada verlangte, die gute Festungen sind und nahe bei Xàtiva liegen; wir antworteten, dass wir darüber beraten würden. (…) |
[cap. 354] Ab tant, enviam per N’Eixemèn de Tovia e per los sarraïns; e responem-los en aquesta manera: que tant amàvem nós son pare de l’alcaid e tant amàvem son fill, que ens havia lleixat en nostra comanda, que ja fos que nós no ho haguéssem acabat tot a nostra voluntat, que per amor d’ell que ho volíem fer. E ells pregaren-nos de part de l’alcaid e dels vells que nós que volguéssem que Don Eixemèn de Tovia tingués lo castell, per ço car l’alcaid se fiava en ell molt, e nós atretal qui ens hi fiàvem. E nós atorgam-los-ho e presem lo castell menor. (…) | [cap. 354] Anschließend ließen wir nach Eximén de Tovía und den Muslimen schicken und antworteten ihnen folgendermaßen: dass wir den Vater des qāʾid und seinen Sohn, den jener in unserer Obhut zurückgelassen habe, so sehr schätzten, dass wir, obwohl wir nicht alles gemäß unserem Willen abgeschlossen hatten, dies wegen der Liebe zu ihm machen wollten. Nun ersuchten sie uns im Namen des qāʾid und der Alten um Zustimmung, dass Eximén de Tovía die Festung halten solle, da der qāʾid im tief vertraue und wir uns ebenso auf ihn verließen. Wir gewährten ihnen dies und nahmen die kleine Festung in Besitz. (…) |
Autor/in & Werk
[§1] Der Quellenauszug stammt aus dem sogenannten „Buch der Taten“ (Llibre dels feits) König Jakobs I. von Aragón (r. 1213–1276)[1]. Der 1208 geborene Sohn König Peters II. (r. 1196–1213) wurde nach dem Tod seiner Eltern 1213 zur Vollwaise und wuchs zunächst in der Obhut des Templermeisters für Aragón und Katalonien auf der Festung Monzón auf. Ab 1219 wurde der junge Herrscher zunehmend in die politischen Konflikte seines Reiches involviert, derentwegen sich das in seinem Namen regierende Ratsgremium und verschiedene Adelsfraktionen zum Teil erbittert bekämpften. Erst 1225 gelang es ihm, sich gegen seine Vormünder sowie den Adel durchzusetzen und eigenverantwortlich die Königsherrschaft anzutreten.[2] Wohl auch zur Kanalisierung des politischen Konfliktpotentials innerhalb seines Reiches beteiligte er sich ab 1225 verstärkt in den oft unter dem Begriff „Reconquista“ zusammengefassten Expansionsbestrebungen christlicher Herrschaftskomplexe in den islamisch geprägten Süden von al-Andalus, dessen Widerstandkraft durch den sukzessiven Zusammenbruch der almohadischen Oberherrschaft stark geschwächt wurde.[3] Bis 1245 gelang es Jakob I., die Balearen und große Teile des östlichen Festlandes bis nach Xixona (Arab. Šīšūna) zu erobern und diese im Arabischen als Šarq al-Andalus bezeichneten Gebiete[4] als Teilkönigreiche Mallorca und València in das Herrschaftsgebiet der Krone Aragón einzugliedern.[5] Durch seine militärischen Erfolge etablierte „der Eroberer“ (Kat./Aragon.: el/o Conqueridor, Kastil.: el Conquistador) die Krone Aragón neben Kastilien und Portugal als dritte Macht auf der Iberischen Halbinsel sowie als dominierende Seemacht im westlichen Mittelmeerraum.[6]
[§2] Um seine Taten für die Nachwelt zu dokumentieren, begann der König noch zu Lebzeiten – möglicherweise nach der Eroberung von València (Balansiya) 1238 – den Llibre dels feits zusammenzustellen. Der heute verlorene Originaltext wurde in altkatalanischer Sprache verfasst und 1313 auf Befehl seines Enkels Jakob II. (r. 1291–1327) ins Lateinische übersetzt. Das älteste katalanische Manuskript stammt von 1343 und weist keine größeren inhaltlichen Abweichungen auf. In chronologischer Abfolge berichtet der Llibre über Geburt, Leben und Taten sowie den Tod Jakobs I. und erhält durch seine für die Zeit seltene Ich-Perspektive einen quasi-autobiographischen Charakter. Gleichwohl es klar ist, dass zumindest die vom Tod des Königs handelnden Kapitel nicht mehr von ihm selbst verfasst worden sein können, herrscht in der Forschung weitgehender Konsens darüber, dass der ursprüngliche Text zwar von unbekannten Schreibern niedergeschrieben, aber vom Monarchen selbst mündlich diktiert und redigiert wurde.[7]
[§3] Die Erzählung im Llibre kann in vier große Hauptteile gegliedert werden: (1) die Kindheit und Jugend des Königs bis 1228 (cap. 1–46); (2) die Einnahme der Balearen und des festländischen Šarq al-Andalus bis zum Fall von València 1238 (cap. 47–289); (3) die Unterwerfung kapitulationsunwilliger muslimischer Gemeinden auf dem Gebiet des Königreiches València bis 1258 (cap. 290–377); (4) der Kampf gegen rebellierende Muslime im kastilischen Múrcia (Mursiya) sowie die politischen Ereignisse bis zum Lebensende des Königs, 1265–1276 (cap. 378–566). Schon an der Zahl der Kapitel wird deutlich, dass der inhaltliche Schwerpunkt auf der Errichtung der Königreiche Mallorca und València bis 1240 liegt, wohingegen andere Ereignisse vergleichsweise kurz, detailarm und zum Teil fehlerhaft beschrieben werden. Die zum dritten Hauptteil gehörende Schilderung der Unterwerfung von Xàtiva (Šāṭiba), die mit dem hier behandelten Quellenauszug endet, fällt mit 35 Kapiteln (cap. 316–327, 333–354) vergleichsweise ausführlich aus.
[§4] Die unterschiedliche Gewichtung des Erzählflusses war sehr wahrscheinlich eine bewusste Entscheidung des Königs, der für ihn vorteilhafte Entwicklungen oft sehr ausführlich beschrieb, nachteilige Umstände aber bisweilen völlig verschwieg. Sein „Buch der Taten“ sollte ihn der Nachwelt schließlich als heldenhaften, von Gott auserwählten Herrscher präsentieren, der aus Liebe zur Christenheit und seinem Königreich die Feldzüge gegen al-Andalus nicht nur plante, sondern sie auf dem Schlachtfeld wie am Verhandlungstisch selbst anführte. Die Ego-Perspektive der Erzählung ist daher ein zweischneidiges Schwert: Einerseits ist sie aufgrund ihrer perspektivischen Einschränkung, Subjektivität, Selektivität und tendenziösen Darstellungsabsicht stets mit großer quellenkritischer Vorsicht zu betrachten. Anderseits liefert sie durch ihre unmittelbare zeitliche und räumliche Nähe zu einem Großteil der beschriebenen Ereignisse eine bemerkenswerte Fülle durchaus glaubhafter Details, die sich punktuell auch in der urkundlichen Parallelüberlieferung bestätigen lassen. Für viele der beschriebenen Ereignisse und Entwicklungen ist der Llibre dels feits die wichtigste oder gar einzige Informationsressource und dadurch ein wesentliches Zugangsportal für unseren Blick auf die Regierungszeit Jakobs I.[8] Er zählt damit wohl nicht zu Unrecht zu den „vier großen katalanischen Chroniken“ (Kat. les quatre grans cròniques).[9]
Inhalt & Quellenkontext
[§5] Wie bereits erwähnt, bildet der hier präsentierte Textausschnitt den Abschluss einer längeren Schilderung über die seit Januar 1244 andauernde Belagerung von Xàtiva. Nach zwei Monaten verließ der König den Kriegsschauplatz kurzzeitig, um sich mit König Alfons X. von Kastilien (r. 1252–1284) im Vertrag von Almizra (26. März 1244) über die Aufteilung der jeweiligen Interessensphären im Umland Xàtivas sowie generell im Südosten der Iberischen Halbinsel zu einigen.[10] Gemäß den Schilderungen im Llibre schickte zwei Monate später der muslimische Machthaber (Arab.: qāʾid, Altkat.: alcaid)[11] der Stadt seinen höchsten Schreiber (escrivà major) Abolcàsim in das Feldlager Jakobs I. Dieser Gesandte habe erneut beteuert, dass sein Herr die Oberherrschaft des Königs anerkennen und die Stadt in seinem Namen halten würde und auf diese Weise versucht, ihn zur Aufhebung der Belagerung zu bewegen. Der Monarch habe dies allerdings abgelehnt und erneut bekräftigt, selbst die Herrschaft über Xàtiva übernehmen, den qāʾid hingegen mit reichen Besitztümern kompensieren zu wollen. Nach einem kurzen, scheinbar wörtlich wiedergegebenen Gespräch habe der Gesandte sich dann erbeten, zunächst zu weiteren Rücksprachen zu seinem Herrn zurückzukehren. Als der König in der zweiten, drei Tage später stattfindenden Verhandlungsrunde noch immer auf der Übergabe der Stadt beharrte, habe Abolcàsim darum gebeten, gemäß dem Wunsch des qāʾid den aragonesischen Ritter Eximén de Tovía zu den Verhandlungen hinzuziehen, da dieser sein Vertrauter (privat) sei. Zudem habe er vom König eine Waffenruhe erwirkt, während derer die „Alten“ (vells) der Stadt über eine mögliche Einigung beraten hätten. Nach dem Ende der Waffenruhe sei Abolcàsim zusammen mit zwei weiteren Unterhändlern namens Setxi und Almofois sowie Eximén de Tovía erneut vor den König getreten. Im Namen des qāʾid hätten sie ihm zur Einigung vorgeschlagen, dass die Christen die kleinere der beiden Festungen Xàtivas sofort, die größere hingegen erst nach einem Moratorium von zwei Jahren in Besitz nehmen sollten. Als Kompensation habe der qāʾid die Herrschaftsrechte über die naheliegenden Festungen Montesa (Mantīša) und Vallada verlangt. Nachdem der König Rücksprache mit seinem Beratergremium gehalten habe, habe er dem Einigungsvorschlag schließlich zugestimmt. Auf Bitten der Führungselite Xàtivas habe er die abgetretene Festung anschließend Eximén de Tovía anvertraut, sie mit einer Garnison und Lebensmitteln ausgestattet und sei anschließend mit dem Hauptteil seines Heeres nach València zurückgezogen.
[§6] Die im Llibre geschilderte Einigung bildete den vorläufigen Höhepunkt eines mehrere Jahre andauernden Konfliktes um die Unterwerfung von Xàtiva, in dem sich Jakob I. und die vor Ort herrschende Familie der Banū ʿĪsā gegenüberstanden. Die Hauptlinien dieser Auseinandersetzung sollen im Folgenden kurz umrissen werden: Seit 1228 fielen die Stadt und ihr Umland in den Herrschaftsbereich des von Múrcia aus regierenden Regionalherrschers Ibn Hūd (r. 625–635/636 / 1228–1238/1239), für den Abū l-Ḥusayn Yaḥyā b. Aḥmad b. ʿĪsā (r. 628–634 / 1231–1237) seit 627/1230 als lokaler Statthalter agierte. Von der katalanisch-aragonesischen Expansion wurde diese weit im Süden des Šarq al-Andalus gelegene Region vergleichsweise spät erfasst, aber schon seit 630/1233 durch die kastilische Expansionspolitik bedroht, deren beanspruchtes Hoheitsgebiet hier an das der Krone Aragón grenzte. Als mit der Ermordung Ibn Hūds 635–636/1238–1239 auch sein kurzlebiges Emirat zu zerfallen begann, herrschte Yaḥyās Sohn und Nachfolger Abū Bakr Muḥammad b. Yaḥyā b. ʿĪsā (r. 634–641/671 / 1237–1244/1273) als mehr oder weniger unabhängiger qāʾid von Xàtiva, drohte ohne starke Verbündete aber zum leichten Ziel der katalanisch-aragonesischen oder kastilischen Eroberungsinteressen zu werden.[12]
[§7] Wohl in diesem Bewusstsein ging Abū Bakr im Mai 1239 einen Nichtangriffspakt mit der Krone Aragón ein, deren Herrschaftsgebiet sich damals bereits bis in das Umland von Xàtiva ersteckte. Im Frühjahr 1240 bot die Gefangennahme eines eigenmächtig agierenden aragonesischen Überfallkommandos durch die muslimischen Verteidiger dem König aber einen möglicherweise nicht unwillkommenen Grund, den angeblichen Bruch des Paktes anzuprangern und den diplomatischen Druck auf das wirtschaftlich wie strategisch bedeutende, aber nach wie vor nicht unterworfene Regionalzentrum zu verstärken. Der qāʾid und seine Berater zeigten sich aber erst zu Verhandlungen bereit, nachdem der König mit der Belagerung der Stadt begonnen hatte. In Verlauf der Gespräche erreichte eine Reihe verschiedener Unterhändler auf beiden Seiten, darunter der 1244 erneut beteiligte Setxi, dass beide Seiten zu einer Einigung kamen: Im Gegenzug für die Aufhebung der Belagerung mussten sich Abū Bakr und die städtischen Eliten eidlich dazu verpflichten, nicht nur die Gefangenen freizulassen, sondern auch die nahegelegene Festung Castelló de Xàtiva auszuliefern sowie die Oberherrschaft der Krone Aragón und ihren Herrschaftsanspruch auf das Gebiet anzuerkennen.[13]
[§8] Im Dezember 1243 bot ein neuer militärischer Zusammenstoß zwischen den städtischen Verteidigungstruppen und einem auf eigene Rechnung handelnden christlichen Überfallkommando dem König Gelegenheit, den Druck auf die Banū ʿĪsā weiter zu erhöhen. Für die Krone Aragón wurde die endgültige Unterwerfung der Stadt in dieser Zeit eine drängende Angelegenheit, da die konkurrierende Expansionsmacht Kastilien im Mai 1243 Múrcia und weitere Festungen in der Nähe von Xàtiva erobert hatte und ebenfalls diplomatische Kontakte zu den Banū ʿĪsā unterhielt. König Jakob ließ Abū Bakr und seine Entourage nun persönlich an seinen ins nahegelegene Alzira (Ǧazīrat Šuqr) verlegten Hof zitieren. Gleich in der ersten Gesprächsrunde warf er den Muslimen vor, die im Abkommen von 1240 getroffenen Vereinbarungen gebrochen zu haben, weshalb Xàtiva nun der Krone auszuliefern sei. Zunächst erlaubte er dem qāʾid und seinen Begleitern jedoch den Rückzug in die Stadt, um dort über eine angemessene Reaktion auf seine Forderung zu beraten. Nach acht Tagen traf man sich wie vereinbart zur zweiten Verhandlungsrunde, in der die muslimische Seite durch den Diplomaten Almofois vertreten wurde. Unter seiner Verhandlungsführung kam es allerdings zu keiner Einigung; die Muslime negierten den Vertragsbruch und weigerten sich, die Stadt auszuliefern. Zu besonderem Dissens führte die Forderung des Königs, die Frage des Vertragsbruchs durch einen christlichen Lehnsrichter entscheiden zu lassen, da der qāʾid mit dem Abkommen von 1240 zum Vasallen der Krone geworden sei. Diese lateineuropäische Ausdeutung der vertraglichen Bindung wurde vonseiten der Muslime ebenfalls nicht geteilt und abgelehnt, woraufhin der König die Verhandlungen abbrach und einen erneuten Feldzug gegen die Banū ʿĪsā vorbereiten ließ.[14]
[§9] Die Belagerung von Xàtiva begann im Januar 1244 und dauerte mehrere Monate lang an, während derer der König im März desselben Jahres den erwähnten Vertrag von Almizra abschloss. Nachdem die Streitfrage des Besitzanspruches auf die Stadt zu seinen Gunsten geklärt worden war, ließ Jakob I. die Belagerungsanstrengungen intensivieren und zwang die Banū ʿĪsā so an den Verhandlungstisch zurück. Diese im hier behandelten Quellenauszug beschriebenen Verhandlungen führten schließlich zur Einigung zwischen beiden Seiten, wodurch die Belagerung aufgehoben und die Kapitulation der Stadt in die Wege geleitet wurden.[15] Die Bedingungen der Einigung wurden am 25. Ḏū l-Ḥiǧǧa 641 / 5. Juni 1244 in Form eines zweisprachig auf Latein und Arabisch verfassten Vertrags beurkundet, von dem sich ein Original bis heute erhalten hat.[16]
Kontextualisierung, Analyse & Interpretation
[§10] Vor dem Hintergrund dieser historischen Entwicklungen sollen nun einige zentrale Aspekte der im Quellenauszug beschriebenen Abschlussverhandlungen vom Frühjahr 1244 näher betrachtet werden. Dabei ist zunächst zu fragen, inwiefern der Bericht des Königs Rückschlüsse auf die beteiligten Akteure und Verhandlungsabläufe auf muslimischer Seite erlaubt. Als Vergleichsfolie ist anschließend der erwähnte Kapitulationsvertrag vom Juni 1244 hinzuzuziehen. Abschließend soll die Kapitulation von Xàtiva im größeren Kontext der „Reconquista“ verortet werden.
[§11] Der Bericht Jakobs I. erlaubt trotz der insbesondere bei angeblichen Gesprächsverläufen gebotenen, quellenkritischen Vorsicht einen durchaus detaillierten Einblick in die Verhandlungsabläufe. Bemerkenswert ist etwa, dass auf muslimischer Seite gleich mehrere Unterhändler an den Gesprächsrunden beteiligt waren. Der den Verhandlungsauftakt leitende Abolcàsim ist wahrscheinlich mit dem ursprünglich aus Alzira stammenden Abū l-Qāsim Aḥmad b. Muḥammad b. Naǧawt al-Ḥaǧ(a)rī, genannt „Ibn Yāmīn“, zu identifizieren. Dem König stellte er sich als „wichtigster Schreiber“ (escrivà major) der Stadt vor und stand als Sekretär (kātib) wahrscheinlich der Kanzlei (kitāba)[17] des qāʾid vor. In dieser Funktion war er auch für die Betreuung der diplomatischen Korrespondenz seines Herrn verantwortlich und musste daher mit den üblichen Umgangsformen, auch im Dialog mit nichtmuslimischen Gesprächspartnern, vertraut sein. Nach der Kapitulation von Xàtiva wechselte er in den Dienst des Herrschers (raʾīs) von Menorca (Minūrqa), wo er auch als Hofdichter in Erscheinung trat. Im Jahr 649–650 / 1251–1252 siedelte er nach Tunis über und blieb dort bis zu seinem Tod 659/1261.[18]
[§12] Neben ihm erwähnt Jakob I. zwei weitere, ihm bereits bekannte muslimische Unterhändler: Setxi und Almofois. Bei den letztendlich erfolgreichen Verhandlungen von 1240 hatte sich ersterer dem König als „sehr mächtiges“ Mitglied des „Rates“ vorgestellt, der dem qāʾid zur Seite stünde. Über ihn ist sonst nichts bekannt, doch wird sein arabischer Name gemeinhin zu „al-Šaǧasī“ rekonstruiert, was auf eine Beziehung zur Ortschaft Sax (Šaǧ[i]s) bei Villena (Bilyāna) hindeuten würde.[19] Almofois ist wahrscheinlich mit Abū l-Ḥusayn ʿAbd al-Malik b. Mufawwiz zu identifizieren. Er stammte aus der bekannten Familie der Banū Mufawwaz/Mufawwiz, deren Mitglieder in und um Xàtiva als Rechtsgelehrte (faqīh, Pl. fuqahāʾ) und Richter (qāḍī, Pl. qūḍāt) nachweisbar sind. Bei den Verhandlungen im Spätsommer 1243 hatte er sich dem König vermutlich auch als faqīh (vgl. Altkat. savi) vorgestellt, könnte möglicherweise aber auch als qāḍī amtiert haben. Im Llibre würdigte Jakob I. seine außerordentliche Gelehrsamkeit und Reputation in der Stadt, doch konnte auch Ibn Mufawwiz nicht verhindern, dass die Gespräche scheiterten und die Belagerung Xàtivas begann. Nach der endgültigen Kapitulation ging auch er ins Exil nach Menorca.[20]
[§13] Eine besonders interessante Vermittlerrolle kam Eximén de Tovía zu, der als Vertrauter (privat) des qāʾid auf dessen Bitten hin zu den Verhandlungen hinzugezogen wurde. In welcher Beziehung der aus einem angesehenen aragonesischen Adelsgeschlecht stammende Ritter zu Abū Bakr b. ʿĪsā stand, ist allerdings nicht bekannt. De Tovía genoss aber offensichtlich auch das Vertrauen des Königs, der ihn nicht nur als Unterhändler, sondern nach der Einigung zwischen beiden Seiten auch als Befehlshaber der übertragenen Festung akzeptierte.[21]
[§14] Aus der Schilderung des Königs kann folglich abgeleitet werden, dass die Banū ʿĪsā die Verhandlungen mit dem christlichen König nur im äußersten Notfall selbst führten, für gewöhnlich aber auf mehrere, fähige Diplomaten zurückgreifen konnten. Alle drei genannten Männer zeichneten sich durch eine ranghohe Position im Umfeld des qāʾid aus, und gehörten – zumindest im Falle des Ibn Yāmīn und Ibn Mufawwiz – zur schrift- und rechtsgelehrten Elite Xàtivas. Für die Verhandlungstätigkeit qualifizierte sie vermutlich auch ihre Erfahrung im diplomatischen Austausch mit christlichen Herrschern, die al-Šaǧasī und Ibn Mufawwiz schon in früheren Verhandlungen mit Jakob I. hatten sammeln können. Durch die im Llibre paraphrasiert oder als Zitate wiedergegebenen, angeblichen Gesprächsverläufe erweckt Jakob I. den Eindruck, dass er die Verhandlungen 1244, wie in zahlreichen anderen Fällen auch, persönlich geführt habe. Es ist jedoch gut denkbar, dass neben ihm und den Gesandten noch weitere königliche Berater bei den Unterredungen zugegen gewesen sein könnten.[22] In jedem Fall bildeten die Muslime zusammen mit dem aufgrund seiner Beziehungen zu König und qāʾid als Vermittler prädestinierten Eximén de Tovía eine vierköpfige Verhandlungsgruppe, die in Rücksprache mit beiden Konfliktparteien eine Einigung auf den Weg brachte. Dieses Vorgehen war kein Einzelfall und kann im Gegenteil für zahlreiche Kapitulationsverhandlungen im Šarq al-Andalus zwischen 1233–1245 festgestellt werden. Anders als im Fall von Xàtiva lassen sich für andere Gemeinden (Katalan.: aljama > Arab.: al-ǧamʿ) aber nur sehr selten Hinweise auf die genaue Vorgehensweise oder die Identität der Gesandten ableiten.[23]
[§15] Über die Entscheidungsfindung innerhalb Xàtivas liefert der königliche Bericht gleichsam wertvolle Hinweise. So wird erwähnt, dass die von muslimischer Seite erbetene Waffenruhe den „Alten“ (vells) der Gemeinde Zeit verschafft habe, um sich am Freitag und Samstag in der Moschee über das weitere Vorgehen zu beraten. Der König bezieht sich hier auf eine in muslimischen Gemeinden (und auch in anderen autonom verwalteten Stadtkommunen) weit verbreitete Vorgehensweise, bei der nicht wörtlich die physisch Ältesten, sondern vielmehr die städtischen Würdenträger sowie die aus den lokal führenden Familien stammenden Männer (Arab. Singular: šayḫ, Plural šuyūḫ/mašāyiḫ, Dt. Ältester, Anführer) an der politischen Entscheidungsfindung beteiligt wurden. Diese Teilhabe forderten die šuyūḫ in zahlreichen Aljamas ein, wobei sie keineswegs immer im Hintergrund blieben, sondern sich bisweilen direkt an den Kapitulationsgesprächen beteiligten und im zeremoniellen Vollzug der Einigung repräsentative Aufgaben übernahmen. So hatten bereits zum Abschluss der Verhandlungen mit Xàtiva 1240 einhundert šuyūḫ zusammen mit dem qāʾid die geschlossenen Vereinbarungen eidlich beschworen. Auch während des Verhandlungsauftaktes im Spätsommer 1243 hatte der König Abū Bakr die Rückkehr in die Stadt ausdrücklich zur Rücksprache mit den šuyūḫ gestattet.[24] Offensichtlich verfügte der König über noch tiefer gehende Kenntnisse hinsichtlich der innergemeindlichen Entscheidungsfindung im Frühjahr 1244, doch führte er sie an dieser Stelle bewusst nicht weiter aus.[25]
[§16] Anders als bezüglich der Verhandlungen 1240 berichtet der königliche Tatenbericht nichts darüber, wie beide Seiten den wohl zwischen dem 31. Mai und dem 5. Juni 1244 anzusetzenden, zeremoniellen Vollzug der neuerlichen Einigung begingen.[26] Einen Einblick in diese Frage ermöglicht der am 25. Ḏū l-Ḥiǧǧa 641 / 5. Juni 1244 beurkundete Kapitulationsvertrag, aus dem wichtige weitere Informationen gewonnen werden können.[27] Neben dem König ließ sich auch die Königin durch ihr eigenes Siegel repräsentieren, gleichwohl beide Stücke heute als verloren gelten müssen.[28] Der generell schlechte Erhaltungszustand des Dokuments macht auch eine sichere Rekonstruktion der Zeugenlisten unmöglich, doch können auf der katalanisch-aragonesischen Seite die königlichen Vertrauten Arnau de Rocafull, García Romeu, Pelegrin de Atrosillo, Rodrigo de Lizana, Eximén de Tovía sowie der königliche Notar Guillem de Bell·lloc als mögliche Beteiligte identifiziert werden.[29] Auf arabischer Seite lassen sich von fünf Zeugen vier namentlich rekonstruieren, darunter ein Onkel des qāʾid, Muḥammad b. Aḥmad b. Muḥammad b. ʿĪsā al-Anṣārī, sowie die anderweitig nicht bekannten Funktionäre oder Notabeln (Arab. wuǧūh) Muḥammad b. ʿAbd Allāh b. Yaʿqūb, Muḥammad b. Ṭalḥa b. Yaʿqūb b. Ṭalḥa (?) und ʿAbd al-Salām b. Yūsuf. Sie alle hatten gleichsam als Berater Abū Bakrs und seines Bruders bei der Erstellung des Konzeptes des arabischen Textes fungiert.[30] In ihrer endgültigen Form wurden wahrscheinlich sowohl der arabische als auch der auf ihm basierende lateinische Text durch Funktionäre im Dienst der Krone Aragón verschriftlicht; die lateinische Variante besorgte möglicherweise der königliche Notar Guillelmó. Über Autor und Schreiber des arabischen Textteils können dagegen keine belastbaren Vermutungen angestellt werden.[31]
[§17] Der eigentliche Inhalt des Vertrages ist aufgrund des schlechten Erhaltungszustandes ebenfalls nur lückenhaft zu rekonstruieren. Hauptsächlich beinhaltete er Stipulationen zu den wichtigsten Aspekten muslimischen Lebens unter christlicher Oberherrschaft, darunter zur Achtung der Religionsfreiheit und den islamischen Rechtstraditionen, zur Anerkennung bestehender Grundbesitzverhältnisse sowie zu Steuerabgaben und Dienstpflichten. Diese zu regelnden Angelegenheiten gehörten geradezu zum Standard-Repertoire von Kapitulationsprozessen und lassen sich auch für zahlreiche andere Aljamas nachweisen.[32] Hinsichtlich der künftigen Führung der Gemeinde wurde stipuliert, dass Abū Bakr b. ʿĪsā im Todesfall sein Bruder Ibn ʿUmar und diesem wiederum der qāʾid Abū l-Ḥusayn – wohl ein jüngerer Bruder von beiden – im Amt nachfolgen solle.[33] Fortan sollten sie durch einen zu leistenden Eid an alle Klauseln der Übereinkunft gebunden sein. Auch alle anderen herausragenden Männer und Notabeln (ḫawāṣṣ al-nās wa-wuǧūh?) der Stadt und ihres Umlandes sollten nun in diesem Bund stehen und ihn auch für die Männer niederen Ranges (man warāʾahum min ṭabaqāt al-nās) verbindlich machen.[34] Wie schon vier Jahre zuvor vollzogen die städtischen Eliten hier eine zeremonielle Bekundung ihrer Loyalität ähnlich des islamischen Rituals der bayʿa bzw. mubāyaʿa, mittels derer sie sich effektiv zu Bindegliedern zwischen der Krone und der muslimischen Bevölkerung erklärten.[35]
[§18] Nach der erfolgten Einigung scheinen sich beide Seiten an die getroffenen Vereinbarungen gehalten zu haben; die Übergabe der großen Festung verlief im Juli 1246 fristgerecht und offenbar ohne nennenswerte Widerstände, wie eine Notiz des 637/1240 aus Múrcia nach Tunis geflüchteten Ibn al-Abbār (595–658/1199–1260) impliziert.[36] Die vergleichsweise kurze Herrschaft der Banū ʿĪsā über Xàtiva war nun vorbei,[37] doch konnten sie sich noch mehr als drei Jahrzehnte als Herren über die Festungen und muslimischen Gemeinden von Montesa und Vallada behaupten. Obwohl ihr Verhältnis zur Krone und deren Stellvertretern ebenso wechselhaft wie zuvor blieb, gelang es dem qāʾid Abū Bakr und seinen Nachfolgern, die Dynastie durch zahlreiche Phasen politischer Turbulenzen zu manövrieren, so etwa die muslimischen Aufstände, die zwischen den späten 1240er und den 1260er Jahren die Königreiche València und Múrcia erschütterten.[38] Nach der Niederschlagung dieser Rebellionen drängte die Krone die letzten mehr oder weniger unabhängigen muslimischen Regionalherrscher im Süden des Königreichs València immer stärker dazu, die Kontrolle über ihre Festungen aufzugeben, da diese nicht wieder als Rückzugsorte für künftige muslimische Aufständische dienen sollten. Obwohl die Banū ʿĪsā dem wachsenden Druck viele weitere Jahre lang standhalten konnten, erwiesen sich die Ereignisse des zweiten großen muslimischen Aufstandes im Königreich València (1275–1277) schließlich als Anfang vom Ende. Nachdem Jakobs Sohn und Nachfolger Peter III. (r. 1276–1285) den Aufstand im gesamten Königreich niedergeschlagen hatte, wandte er sich Montesa zu, belagerte die örtliche Festung und nahm sie schließlich Ende 1277 ein. Auch er gewährte den Banū ʿĪsā durchaus ehrenvolle Kapitulationsbedingungen, wurden sie doch mitsamt ihrer persönlichen Habe, ihrem Hausstand und ihrem Gefolge über den Seeweg ins Exil nach Nordafrika eskortiert.[39]
[§19] Die hier behandelten Schlussverhandlungen im Frühjahr 1244 können zweifellos als Wendepunkt in der Geschichte Xàtivas gelten. Im größeren Rahmen der Unterwerfung von al-Andalus durch die christlichen Großmächte Kastilien und Aragón bildet die Kapitulation der Banū ʿĪsā hingegen nur ein Beispiel unter zahlreichen, nacheinander und parallel stattfindenden Prozessen, die trotz Unterschieden in den Details des Handlungsablaufs durchaus vergleichbar erscheinen. In der Gesamtschau lässt sich an den dokumentierten Fallbeispielen ablesen, dass die iberisch-christlichen Expansionsprozesse keineswegs nur von gewaltsamen Eroberungen, sondern ebenso von diplomatischer Verständigung geprägt wurden. In diesen Aushandlungsprozessen präsentierten sich die Vertreter der muslimischen Gemeinden trotz ihrer militärischen Unterlegenheit keineswegs immer als unterwürfige Besiegte und zukünftige Untertanen. Im Gegenteil agierten sie nicht selten als durchaus selbstbewusste, um Augenhöhe bemühte und über verschiedene diplomatische Möglichkeiten verfügende Verhandlungspartner, die den Ansprüchen der Eroberer ihre eigenen Kapitulationsbedingungen entgegenstellten und sie in wesentlichen Teilen vorerst zu behaupten vermochten. Auch für die militärisch überlegene und sich letztendlich durchsetzende christliche Seite war es Maßgabe, die fast ausschließlich muslimische Bevölkerung, die schon aufgrund ihrer schieren Größe nicht einfach vertrieben oder versklavt werden konnte, möglichst effektiv und dauerhaft in die neu zu etablierenden, christlich geprägten Herrschaftsstrukturen einzubinden. Die Vorteile einer einvernehmlichen Verständigung mit den unterworfenen Gemeinden gegenüber gewaltsamen Eroberungen hatte man sowohl in der Krone Aragón als auch in Kastilien schon während früherer Expansionsphasen erkannt und nutzte sie nun für das weitere Vordringen in den Süden von al-Andalus. Das pragmatische Vorgehen der iberischen Herrscher während dieser und anderer Phasen der iberischen „Reconquista“ stand damit im Gegensatz zu den ideologisch aufgeladenen, militärischen Auseinandersetzungen, die im Verlauf des 13. Jahrhunderts etwa im Nahen Osten ausgefochten wurden.
[§20] Der gerade für die hier vorgestellte Fallstudie zu Xàtiva vergleichsweise detaillierte Augenzeugenbericht König Jakobs I. stellt trotz seiner eingeschränkten, subjektiven und tendenziösen Perspektive eine wichtige Quelle für die Kapitulationsprozesse im Osten der Iberischen Halbinsel dar, die es mit der nötigen quellenkritischen Vorsicht erlaubt, durchaus belastbare Rückschlüsse auf die Verhandlungspraktiken der muslimischen Seite zu ziehen. Zu beachten ist dabei jedoch stets, dass der König nur über jene Angelegenheiten berichtete, die ihm selbst relevant genug für die Überlieferung erschienen. Der Abgleich seiner Schilderungen mit der punktuell verfügbaren Parallelüberlieferung, wie er hier am Beispiel des erhaltenen Kapitulationsvertrags durchgeführt wurde, ist daher unabdingbar. Dennoch gewährt der Llibre dels feits einen bemerkenswerten Einblick in die Gedanken- und Erfahrungswelt eines an der „Reconquista“ beteiligten Herrschers.
Editionen & Übersetzungen
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Jakob I., Buch der Taten, übers. Karen Stöber, Zürich: LIT, 2021 [Übersetzung].
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Zitierte & weiterführende Literatur
Zitierte Quellen
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Zitierempfehlung
Eric Böhme, "1244: König Jakob I. von Aragón berichtet über die Kapitulation von Xàtiva", in: Transmediterrane Geschichte. Kommentierte Quellenanthologie, ed. Daniel G. König, Theresa Jäckh, Eric Böhme, URL: https://wiki.uni-konstanz.de/transmed-de/index.php/1244:_König_Jakob_I._von_Aragón_berichtet_über_die_Kapitulation_von_Xàtiva. Letzte Änderung: 22.04.2022, Zugriff: 22.11.2024. |
Schlagworte
Personen und Gruppen: ʿAbd al- Salām b. Yūsuf, Abū Bakr Muḥammad b. Yaḥyā b. ʿĪsā, Abū l-Ḥusayn ʿAbd al- Malik b. Mufawwiz (Almofois), Abū l-Ḥusayn (Banū ʿĪsā), Abū l-Ḥusayn Yaḥyā b. Aḥmad b. ʿĪsā, Abū l-Qāsim Aḥmad b. Muḥammad b. Naǧawt al-Ḥaǧ(a)rī „Ibn Yāmīn“ (Abolcàsim), Alfons X. von Kastilien, Älteste (vells, šaiḫ/šuyūḫ), Aljama, Arnau de Rocafull, Banū ʿĪsā, Banū Mufawwaz/Mufawwiz, Berater, Bernat Desclot, Diplomat, Dolmetscher, Eliten, Eximén de Tovía, Führungsgruppen, García Romeu, Gesandter, Guillem de Bell·lloc, Guillelmó, Ibn al-Abbār, Ibn Hūd, Ibn ʿUmar (Banū ʿĪsā), Jakob I. von Aragón, Jakob II. von Aragón, kātib, kitāba, Muḥammad b. Aḥmad b. Muḥammad b. ʿĪsā al-Anṣārī, Muḥammad b. ʿAbd Allāh b. Yaʿqūb, Muḥammad b. Ṭalḥa b. Yaʿqūb b. Ṭalḥa, Muslime unter christlicher Herrschaft, Notabeln, Notar, Pelegrin de Atrosillo, Peter II. von Aragón, Peter IV. von Aragón, qāʾid, Rat, Ramon Muntaner, Rechtsgelehrter (faqīh), Richter (qāḍī), Rodrigo de Lizana, Sprachmittler, Statthalter, al-Šaǧasī (Setxi), Unterhändler, Übersetzer, Vasall, Vermittler, Vertrauter, wuǧūh.
Orte: al-Andalus, Almizra, Alzira (Ǧazīrat Šuqr), Balearen, Barcelona, Castelló de Xàtiva, Iberische Halbinsel, Königreich Kastilien, Königreich València, Königreich Mallorca, Krone Aragón, Menorca (Minūrqa), Montesa (Mantīša), Monzón, Moschee, Múrcia (Mursiya), Naher Osten, Nordafrika, Portugal, Sax (Šaǧ[i]s), Šarq al-Andalus, Tunis, València (Balansiya), Vallada, Villena (Bilyāna), Xàtiva (Šāṭiba), Xixona (Šīšūna).
Ereignisse, Prozesse, Phänomene, Objekte: Abkommen, Aufstand, Aufteilung, Augenzeugenbericht, Aushandlung, Autobiographie, bayʿa/mubāyaʿa, Belagerung, Bilingue, Christliche Herrschaft, Diplomatie, Diplomatik, Dynastie, Eid, Einflusszone, Einigung, Einvernehmen, Eroberung, Exil, Expansion, Festung, Friedensschluss, Herrschaftsanspruch, Herrschaftswechsel, Ideologie, Interessensphäre, Kapitulation, Konflikt, Konkurrenz, Lehnseid, Lehnswesen, Llibre dels feits, Nachfolge, Oberherrschaft, Pragmatismus, Protokoll, Rebellion, Reconquista, Schwur, Siegel, Vasallität, Unterwerfung, Vereinbarung, Verhandlungen, Vermittlung, Verständigung, Vertrag, Vertragsbruch, Vertrauen, Waffenruhe, Zeremonie, Zeugenliste.
- ↑ Katalan.: Jaume I, Aragones.: Chaime I, Kastil.: Jaime I, Engl.: James I.
- ↑ Siehe unter den zahlreichen modernen Biographien Jakobs etwa Cingolani, Jaume I; Belenguer Cebrià, Jaume I; Furió, Rei; zudem Ferrer i Mallol (Hrsg.), Jaume I; Narbona Vizcaíno (Hrsg.), Jaume I; Dufourcq u. a. (Hrsg.), Jaime I.
- ↑ Engels, Reconquista; Jaspert, Reconquista.
- ↑ Guichard, S̲h̲arḳ al-Andalus.
- ↑ Ubieto Arteta, Orígenes, Bd. 1, S. 27–50, 62–116, 137–166, 240–248, Bd. 2, S. 245–258; Guichard, Al-Andalus, S. 531–567; Torró, Naixement, S. 25–56.
- ↑ Salrach, Jaume I.
- ↑ Zur Entstehung und Überlieferung des Llibre siehe jüngst die Beiträge in Hauf Valls (Hrsg.), Llibre dels feits.
- ↑ Hauf Valls (Hrsg.), Llibre dels feits; zusammenfassend Aurell, Authoring, S. 39–54.
- ↑ Zu dieser Gruppe werden neben dem Llibre im Allgemeinen die Chroniken des Bernat Desclot (ca. 2. Hälfte 12. Jh.), des Ramon Muntaner (gest. 1336) sowie König Peters IV. (r. 1336–1387) gezählt; siehe einführend Aurell, Authoring, insb. S. 55–108.
- ↑ Llibre dels feits, ed. Soldevila, cap. 343–349, S. 376–381; Übers.: Buch der Taten, ed. Stöber, cap. 343–349, S. 229–232.
- ↑ Colin, Ḳāʾid; Burns, L’Islam, Bd. 2, S. 127–135.
- ↑ Barceló Torres, Banū ʿĪsā, S. 25–27; Guichard, Al-Andalus, S. 165–174, 180–183; Burns, Chevedden, Negotiating Cultures, S. 71–78; generell zur Geschichte der Stadt vor 1244 Rubiera Mata, Epalza, Xàtiva; zu den folgenden Ausführungen auch Böhme, Banū ʿĪsā.
- ↑ Llibre dels feits, ed. Soldevila, cap. 316–327, S. 359–366; Übers.: Buch der Taten, ed. Stöber, cap. 316–327, S. 216–222. Zur Interpretation Ubieto Arteta, Orígenes, Bd. 1, S. 150–154; Burns, Chevedden, Negotiating Cultures, S. 79–87; Guichard, Al-Andalus, S. 558–559, 565–566; O’Connor, Forgotten Community, S. 28–30.
- ↑ Llibre dels feits, ed. Soldevila, cap. 333–338, S. 369–372; Übers.: Buch der Taten, ed. Stöber, cap. 333–338, S. 223–226; Ubieto Arteta, Orígenes, Bd. 1, S. 160–162; Burns, Chevedden, Negotiating Cultures, S. 87–91; Guichard, Al-Andalus, S. 562–563; O’Connor, Forgotten Community, S. 30.
- ↑ Llibre dels feits, ed. Soldevila, cap. 339–354, S. 372–384; Übers.: Buch der Taten, ed. Stöber, cap. 339–354, S. 226–234; Ubieto Arteta, Orígenes, Bd. 1, S. 160–163; Burns, Chevedden, Negotiating Cultures, S. 67–71, 91–103; Guichard, Al-Andalus, S. 196–197, 563–567; O’Connor, Forgotten Community, S. 30–31; zudem Riera Melis, Tractat d’Almirra.
- ↑ Zur Analyse Burns, Chevedden, Negotiating Cultures, S. 123–192, eine Edition beider Textteile ebd., S. 148–153, 158–167.
- ↑ Zu dieser Institution einführend Burns, L’Islam, Bd. 2, S. 164–167; Guichard, Al-Andalus, S. 422–431, 450; im weiteren Rahmen Buresi, Al-ʿAllaoui, Chancellerie almohade.
- ↑ al-Marrākušī, al-Ḏayl, ed. ʿAbbās, b. Šarīfa, Maʿrūf, Bd. 1, Nr. 770, S. 697–700; weiterführend Burns, L’Islam, Bd. 2, S. 165; Rubiera Mata, Corte literaria, S. 126–130, 136–138; Guichard, Al-Andalus, S. 416–417, 432 FN 51, 468, 493–494, 564; Burns, Chevedden, Negotiating Cultures, S. 96–97 (hier allerdings falsch als Bruder des qāʾid); O’Connor, Forgotten Community, S. 37, 62–63, 120.
- ↑ Llibre dels feits, ed. Soldevila, cap. 322, S. 363: „E l’alcaid envià’ns un moro, per nom Setxi, qui era molt poderós en la vila e era de consell de l’alcaid“; Übers.: Buch der Taten, ed. Stöber, cap. 322, S. 219. Siehe zudem Burns, L’Islam, Bd. 2, S. 181; Burns, Chevedden, Negotiating Cultures, S. 84, 98 FN 39.
- ↑ Llibre dels feits, ed. Soldevila, cap. 336, S. 371: „(…) ell [d. h. der qāʾid] nos envià un savi moro que havia nom Almofois e era el pus savi de Xàtiva e dels mellors hòmens; (…)“; Buch der Taten, ed. Stöber, cap. 336, S. 225. Siehe auch Burns, L’Islam, Bd. 1, S. 274–275, Bd. 2, 177–178, 185; Rubiera Mata, Corte literaria, S. 115, 138; Guichard, Al-Andalus, S. 468, 494, 563; O’Connor, Forgotten Community, S. 62–63, 69 FN 66.
- ↑ Siehe den Quellentext oben: „E ell pregà’ns que li enviàssem N’Eixemèn de Tovia, qui era son privat, e fiava’s molt en ell; (…)“; siehe auch Llibre dels feits, ed. Soldevila, S. 382 FN 1811; Burns, Chevedden, Negotiating Cultures, S. 138, 145–146.
- ↑ So wird etwa der Rückgriff auf Sprachmittler (Altkat. trujamà/trujaman > Arab. tarǧumān) bei den Kapitulationsverhandlungen mit València 1238 und Xàtiva 1240 erwähnt: Llibre dels feits, ed. Soldevila, cap. 274, 321, S. 334, 363; Übers.: Buch der Taten, ed. Stöber, cap. 274, 321, S. 196, 218. Siehe dazu die weitergefassten Überlegungen bei Echevarría Arsuaga, Trujamanes.
- ↑ Dazu künftig Böhme, Šarq al-Andalus.
- ↑ Llibre dels feits, ed. Soldevila, cap. 327, S. 366: „(…) l’alcaid isqués ab nós defora ab los mellors cent hòmens de le vila (…). E foren tots a aquell sagrament; (…)“; ebd., cap. 335, S. 370: „(…) que hajats vostre acord ab los vells e ab aquells que us semblarà.“; Übers.: Buch der Taten, ed. Stöber, cap. 327, 335, S. 221–222, 224–225. Zu weiteren Beispielen Kirchner, Paper; Burns, L’Islam, Bd. 2, S. 152–161; Guichard, Al-Andalus, S. 292–294; Böhme, Šarq al-Andalus.
- ↑ Llibre dels feits, ed. Soldevila, cap. 352, S. 383: „E no en volguem fer llongues noves, per tal con les paraules duraren molt, e seria allongament del llibre.“; Buch der Taten, ed. Stöber, cap. 352, S. 233.
- ↑ Im Llibre dels feits, ed. Soldevila, cap. 354, S. 384 heißt es lediglich: „E nós atorgam-los-ho [d. h. die Übertragung der Burg an Eximén de Tovía] e presem lo castell menor. E així partim nostra host e establim lo castell fort bé de vianda e d’hòmens e tornam-nos-en en València.“; Buch der Taten, ed. Stöber, cap. 354, S. 234; siehe auch Burns, Chevedden, Negotiating Cultures, S. 102.
- ↑ Vgl. nachfolgend die Edition in Burns, Chevedden, Negotiating Cultures, S. 148–153 (lateinischer Text), S. 158–167 (arabischer Text).
- ↑ Burns, Chevedden, Negotiating Cultures, S. 129–131.
- ↑ Burns, Chevedden, Negotiating Cultures, S. 143–147.
- ↑ Burns, Chevedden, Negotiating Cultures, S. 161, 163–164: „(…) wa-kull man ḥaḍara wa-kataba al-qaʾidān aʿazzahumā Allāh wa-sā[ʾi]r man ḥaḍara asmāʾuhum asfala [ustuṣdira] (…)“; übers. ebd., S. 166.
- ↑ Burns, Chevedden, Negotiating Cultures, S. 151: „[Sig+num Guillelmoni scribe qui mandato domini regis pro …] episcopo cancellario suo hanc cartam fecit traslatari de Arabico in Latinum loco, die, et [anno predictis].“; ebd., S. 128, 137–138, 147–148, 186.
- ↑ Böhme, Šarq al-Andalus; für ein konkretes Beispiel siehe Böhme, 1233: Johanniterorden.
- ↑ Burns, Chevedden, Negotiating Cultures, S. 149–150: „[…] <omnibus diebus vi>te sue, et mortuo ipso, Abenhomar frater ipsius; et mortuo Abenhomar, alchayt Abulucen <tanquam alch[ayt]> […]“; ebd., S. 150 FN 15, 133–134, 215.
- ↑ Burns, Chevedden, Negotiating Cultures, S. 161, 163: „[(…) wa-lazima al-qāʾidayn aʿazzahumā Allāh hāḏihi al-muʿāhada ʿalā šurūṭihā wa-lazima ḏālika ayḍan man kāna min ḫawāṣṣ al-nās wa-wuǧūh? Š]āṭiba wa-mā [?ilay?]hā wa-alzamūhā man warāʾahum min ṭabaqāt al-nās wa-ḥalafū ʿalā al-wafāʾ bihā (…)“; übers. ebd., S. 166.
- ↑ Zur bayʿa/mubāyaʿa siehe bereits Ibn Ḫaldūn (732–808/1332–1406), al-Muqaddima, ed. al-Šaddādī, Bd. 1, cap. 3, 27, S. 356–357; im Kontext hier Burns, L’Islam, Bd. 1, S. 282–283, Bd. 2, S. 25–30 und Burns, Chevedden, Negotiating Cultures, S. 178–179, 183–186.
- ↑ Ibn al-Abbār, Ḥulla al-siyarāʾ, ed. Muʾnis, Bd. 2, cap. 166, S. 303: „(…) ṯumma tamallaka al-Rūm ayḍan Šāṭiba fī aḫar ṣafar min sana arbaʿ wa-arbaʿīn, baʿd muhādana wa-mudārā li-ṭāġiyatihim al-Baršalūnī, (…)“; Übers.: „Dann übernahmen die Christen am Ende des Ṣafar im Jahr 644 auch Xàtiva, nach einer Waffenruhe und Täuschungen ihres Tyrannen aus Barcelona.“ Zu Autor und Werk siehe Epalza, Huguet, Ibn al-Abbar.
- ↑ Zur späteren Geschichte der Stadt O’Connor, Forgotten Community und Aparisi Romero, Rangel López, Royo Pérez, Xàtiva.
- ↑ Dazu auch Böhme, 1250: Regionalherrscher al-Azraq.
- ↑ Barceló Torres, Banū ʿĪsā, S. 27–28; Burns, L’Islam, Bd. 2, S. 97–108; Burns, Chevedden, Negotiating Cultures, S. 103–122; O’Connor, Forgotten Community, S. 138–145; Torres Delgado, Sublevacions, S. 229–235.