1245: Matthaeus Parisiensis zur Verteidigung Friedrichs II. auf dem Konzil von Lyon: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Kapitel LAT-DE|Niklas Hann von Weyhern, unter Mitarbeit von Daniel G. König|Matthaeus Parisiensis, ''Chronica majora'', ed. Henry Richards Luards (Rolls Series), London: Longman, 1877, Bd. 4, a. 1245, S. 436, übers. Daniel G. König.|Ad hoc autem, quod objectum fuerat, quod imperator specialem habet familiaritatem et suspectam nimis eum Soldano Babiloniae et quibusdam aliis Sarracenis, quos terra suam permittit inhabitare, respondit Thadeus, „Hoc ultro factum et prudenter esse ad rebellionem scilicet quorundam et insolentiam reprimendam sibi jure subditorum et seditionem expurgandam. Utitur enim ipsis in expeditionibus, quorum non aestimat casum alicui Christiani deplorandum; et sic parcit Christiano sanguini, ne frustra effundatur. Muliercularum itaque Sarracenarum non utitur concubitu, et quis hoc posset probare? sed joculatione et quibusdam artificiis muliebribus, quas jam, quia suspectas, amovit irredituras.“|In Reaktion auf den Vorwurf, der Kaiser pflege eine besondere und Misstrauen erregende Familiarität mit dem Sultan von Babylon und einigen anderen Sarazenen, denen er erlaube, in seinen Landen zu residieren, antwortete Thaddaeus: „Dies ist absichtlich und aus Vorsicht getan worden, um Kontrolle über das rebellische Vorgehen und die Unverschämtheit bestimmter ihm rechtlich zugeordneter Untertanen zu wahren, außerdem um Aufstände zu unterdrücken. In seinen Kampagnen setzt er sie außerdem ein, weil er nicht glaubt, dass Christen das einer solchen Person erfahrene Missgeschick beweinen würden. So vermeidet er, Blut von Christen nutzlos zu vergießen. Er pflegt auch kein Konkubinat mit sarazenischen Frauen – wer könnte dies beweisen? Aber er vergnügt sich im Rahmen der Scherze und Künste mancher Frauen, derer er sich aber, weil sie unter Verdacht gerieten, nun entledigt hat.“|5===Autor/in & Werk==
{{Kapitel LAT-DE|Niklas Hann von Weyhern, unter Mitarbeit von Daniel G. König|Matthaeus Parisiensis, ''Chronica majora'', ed. Henry Richards Luards (Rolls Series), London: Longman, 1877, Bd. 4, a. 1245, S. 436, übers. Daniel G. König.|''Ad hoc autem, quod objectum fuerat, quod imperator specialem habet familiaritatem et suspectam nimis eum Soldano Babiloniae et quibusdam aliis Sarracenis, quos terra suam permittit inhabitare, respondit Thadeus, „Hoc ultro factum et prudenter esse ad rebellionem scilicet quorundam et insolentiam reprimendam sibi jure subditorum et seditionem expurgandam. Utitur enim ipsis in expeditionibus, quorum non aestimat casum alicui Christiani deplorandum; et sic parcit Christiano sanguini, ne frustra effundatur. Muliercularum itaque Sarracenarum non utitur concubitu, et quis hoc posset probare? sed joculatione et quibusdam artificiis muliebribus, quas jam, quia suspectas, amovit irredituras.“''|In Reaktion auf den Vorwurf, der Kaiser pflege eine besondere und Misstrauen erregende Familiarität mit dem Sultan von Babylon und einigen anderen Sarazenen, denen er erlaube, in seinen Landen zu residieren, antwortete Thaddaeus: „Dies ist absichtlich und aus Vorsicht getan worden, um Kontrolle über das rebellische Vorgehen und die Unverschämtheit bestimmter ihm rechtlich zugeordneter Untertanen zu wahren, außerdem um Aufstände zu unterdrücken. In seinen Kampagnen setzt er sie außerdem ein, weil er nicht glaubt, dass Christen das einer solchen Person erfahrene Missgeschick beweinen würden. So vermeidet er, Blut von Christen nutzlos zu vergießen. Er pflegt auch kein Konkubinat mit sarazenischen Frauen – wer könnte dies beweisen? Aber er vergnügt sich im Rahmen der Scherze und Künste mancher Frauen, derer er sich aber, weil sie unter Verdacht gerieten, nun entledigt hat.“|5===Autor/in & Werk==
[§1] Bei Matthaeus Parisiensis (gest. 1259) handelt es sich um einen der bedeutendsten lateinisch-christlichen Historiographen des späteren Hochmittelalters. Über ihn selbst ist wenig bekannt. Trotz des Beinamens ''Parisiensis'' schließt die Forschung eine französische Herkunft des Historiographen aus. Sprache, Einstellung und Lebensweg des Historiographen deuten eher darauf hin, dass er sich hauptsächlich England zugehörig fühlte, dessen anglonormannische Elite allerdings sprachlich, kulturell und politisch enge Beziehungen zum frankophonen Teil des Kontinents pflegte.<ref name="ftn1">Vaughan,'' Matthew'', S. 1, führt als Beispiel an, dass Matthaeus Parisiensis bei seiner Beschreibung der Belagerung von Poitou von ''nostri anglici'' spricht.</ref>  
[§1] Bei Matthaeus Parisiensis (gest. 1259) handelt es sich um einen der bedeutendsten lateinisch-christlichen Historiographen des späteren Hochmittelalters. Über ihn selbst ist wenig bekannt. Trotz des Beinamens ''Parisiensis'' schließt die Forschung eine französische Herkunft des Historiographen aus. Sprache, Einstellung und Lebensweg des Historiographen deuten eher darauf hin, dass er sich hauptsächlich England zugehörig fühlte, dessen anglonormannische Elite allerdings sprachlich, kulturell und politisch enge Beziehungen zum frankophonen Teil des Kontinents pflegte.<ref name="ftn1">Vaughan,'' Matthew'', S. 1, führt als Beispiel an, dass Matthaeus Parisiensis bei seiner Beschreibung der Belagerung von Poitou von ''nostri anglici'' spricht.</ref>  


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